Montag, 25. Juni 2007

Komplexes, halbseßhaftes Gruppenleben bei Homo erectus?

Über Gene Expression (Razib Khan) wird man auf neue Forschungen des Hamburger Archäologen Helmut Ziegert aufmerksam (Times), die derzeit von Wissenschaftlern als ein "Quanten-Sprung" in der wissenschaftlichen Erforschung der Humanevolution erachtet werden:

Our earliest ancestors gave up hunter-gathering and took to a settled life up to 400,000 years earlier than previously thought, according to controversial research. (...)

Professor Ziegert claims that the thousands of blades, scrapers, hand axes and other tools found at sites such as Budrinna, on the shore of the extinct Lake Fezzan in southwest Libya, and at Melka Konture, along the River Awash in Ethiopia, provide evidence of organised societies.
He believes that such sites show small communities of 40 or 50 people, with abundant water resources to exploit for constant harvests. (...) He will publish his findings this month in Minerva, the archaeology journal. (...)

Sean Kingsley, an archaeologist and the managing editor of Minerva, said: “This research is nothing less than a quantum leap in our understanding of Man’s intellectual and social history. For archaeology it’s as radical as finding life on Mars.

“As a veteran of over 81 archaeological surveys and excavations . . . Ziegert is nothing if not scientifically cautious, which makes the current revelation all the more exciting.”
Razib Khan weist in diesem Zusammenhang ganz richtig auf die Forschungen von Robin Dunbar hin, der die Korrelation von Gruppengröße und Gehirngröße erforscht. Ich glaube aber, einen so großen Durchbruch werden die Forschungen Ziegerts doch nicht bedeuten. Denn schon die Gruppen von Schimpansen können ja, wenn man sich recht erinnert, bis zu 30 Individuen umfassen. Hat man von solchen Gruppen-Größen bei Homo erectus nicht immer schon ausgehen müssen? Vielleicht war der Homo erectus nur allzu häufig - genauso wie die Schimpansen - aufgrund der ökologischen Bedingungen gezwungen, sich in Kleinfamilien aufzuteilen und konnte sich deshalb nur selten für mehrere Monate an größeren Seeufern gemeinsam in größeren Gruppen niederlassen. Das ist ja auch noch der Lebensrhythmus der Buschleute in der Kalahari gewesen.

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