Als TAZ-Leser ist man, glaube ich besser informiert. Deshalb mal einige Auszüge (TAZ, März 2006):
Geradezu rührend einfach das Rezept von Exverfassungsrichter Paul Kirchhof: Frauen sollten pro Kind und Jahr 10.000 Euro erhalten, "und zwar weil sie Großes geleistet haben". (...) Da könnte sich sogar Familienministerin von der Leyen eine Karriereauszeit erlauben und sich ganztags ihren sieben Kindern widmen. (...)
Die "innerlich kaputte Gesellschaft" hat sich "irgendwann Ende der Sechzigerjahre dazu entschlossen, den Nachwuchs auf ein Minimum zu drosseln", jammert Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek in einem breit angelegten Jubelartikel zu "Minimum", dem neuen Buch von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher. Deutschland versündige sich gegen eine "Urverfassung der menschlichen Natur", nämlich die Familie. (...) Vorstellungen von Versorgung und Solidargemeinschaft lernt man nur in der Blutsgemeinschaft, so Matussek. Denn Wahlverwandtschaften sind zu unverbindlich. Die Stammtischweisheit "Blut ist dicker als Wasser" wird bei Matussek zur Stammhirnwahrheit: "Das Stammhirn sagt: Rette deine eigenen Leute." Beweis: das von Familienfrauen organisierte Überleben eines amerikanischen Siedlertrecks im 19. Jahrhundert, um das herum Schirrmacher seine Thesen aufbaut. (...)
Allenthalben werden der angebliche Verlust von Bindungen und Verbindlichkeit in der Gesellschaft beklagt, einzig und allein festgemacht an steigenden Scheidungsziffern und fallenden Geburtenraten.
Soweit ich sehe: Die TAZ konstatiert die Meinungen und Entwicklungen ganz gut, weiß aber nicht wirklich eigene Lösungen. Denn dies ist kein Beitrag zur Lösung, sondern eines der besten Charakteristika der Probleme, mit denen wir leben und schlicht nur eine Verlängerung derselben:
Ganz allmählich macht sich bei den politisch Verantwortlichen die Erkenntnis breit, dass noch am ehesten zur Fortpflanzung animiert werden kann (!!!), wenn die vielen Milliarden, die durch Steuersplitting, Kinderfreibeträge und Kindergeld in die Familien gepumpt werden (!!! - schlechter sprachlicher Stil, sehr schlechter), in Krippen und Kitas mit gut ausgebildetem Fachpersonal umgelenkt würden.
"Gut ausgebildetem Fachpersonal". Warum fordert man nicht, wie schon 1994 im 5. Familienbericht geschehen, daß dieses "gut ausgebildete Fachpersonal" in der Schule ausgebildet wird? Daß dort neben Fach- auch Daseinskompetenzen erworben werden? - Aber insgesamt: Dieser Satz zeugt von einer familienpolitischen Ahnungslosigkeit, die grenzenlos ist. Es sind nicht "viele" Milliarden, sondern es sind nach der Einschätzung der großen Mehrzahl der familien- und sozialpolitischen Experten seit Jahrzehnten (!!!) viel zu wenige Milliarden, die zu den Familien gelangen. Das kriegen wir alles noch genauer heraus, keine Sorge.
Geradezu rührend einfach das Rezept von Exverfassungsrichter Paul Kirchhof: Frauen sollten pro Kind und Jahr 10.000 Euro erhalten, "und zwar weil sie Großes geleistet haben". (...) Da könnte sich sogar Familienministerin von der Leyen eine Karriereauszeit erlauben und sich ganztags ihren sieben Kindern widmen. (...)
Die "innerlich kaputte Gesellschaft" hat sich "irgendwann Ende der Sechzigerjahre dazu entschlossen, den Nachwuchs auf ein Minimum zu drosseln", jammert Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek in einem breit angelegten Jubelartikel zu "Minimum", dem neuen Buch von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher. Deutschland versündige sich gegen eine "Urverfassung der menschlichen Natur", nämlich die Familie. (...) Vorstellungen von Versorgung und Solidargemeinschaft lernt man nur in der Blutsgemeinschaft, so Matussek. Denn Wahlverwandtschaften sind zu unverbindlich. Die Stammtischweisheit "Blut ist dicker als Wasser" wird bei Matussek zur Stammhirnwahrheit: "Das Stammhirn sagt: Rette deine eigenen Leute." Beweis: das von Familienfrauen organisierte Überleben eines amerikanischen Siedlertrecks im 19. Jahrhundert, um das herum Schirrmacher seine Thesen aufbaut. (...)
Allenthalben werden der angebliche Verlust von Bindungen und Verbindlichkeit in der Gesellschaft beklagt, einzig und allein festgemacht an steigenden Scheidungsziffern und fallenden Geburtenraten.
Soweit ich sehe: Die TAZ konstatiert die Meinungen und Entwicklungen ganz gut, weiß aber nicht wirklich eigene Lösungen. Denn dies ist kein Beitrag zur Lösung, sondern eines der besten Charakteristika der Probleme, mit denen wir leben und schlicht nur eine Verlängerung derselben:
Ganz allmählich macht sich bei den politisch Verantwortlichen die Erkenntnis breit, dass noch am ehesten zur Fortpflanzung animiert werden kann (!!!), wenn die vielen Milliarden, die durch Steuersplitting, Kinderfreibeträge und Kindergeld in die Familien gepumpt werden (!!! - schlechter sprachlicher Stil, sehr schlechter), in Krippen und Kitas mit gut ausgebildetem Fachpersonal umgelenkt würden.
"Gut ausgebildetem Fachpersonal". Warum fordert man nicht, wie schon 1994 im 5. Familienbericht geschehen, daß dieses "gut ausgebildete Fachpersonal" in der Schule ausgebildet wird? Daß dort neben Fach- auch Daseinskompetenzen erworben werden? - Aber insgesamt: Dieser Satz zeugt von einer familienpolitischen Ahnungslosigkeit, die grenzenlos ist. Es sind nicht "viele" Milliarden, sondern es sind nach der Einschätzung der großen Mehrzahl der familien- und sozialpolitischen Experten seit Jahrzehnten (!!!) viel zu wenige Milliarden, die zu den Familien gelangen. Das kriegen wir alles noch genauer heraus, keine Sorge.
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