Donnerstag, 28. Juni 2007

Deutschland wird familienfreundlicher - der "Windel-Willi"

Deutschland heizt jetzt mit gebrauchten Windeln.

Jeder, der Kinder hatte, weiß es: Diese Masse an Windeln. Und jedes ökologische Gewissen versinkt vor Scham 10 Meter tief unter die Erde, wenn es sich gestattet, nicht Stoffwindeln zu benutzen, die unendlich aufwendig gewaschen werden müssen.

Aber nun endlich der Fortschritt: Der "Windel-Willi" - "Made in Germany". (Berliner Morgenpost)

(Aha, Hauptlieferanten des "Windel-Willi's" sind - offenbar - derzeit noch die Altersheime. - Na, da könnte ja eine andere Familienpolitik etwas dran ändern ...)

Mit gebrauchten Windeln effizient heizen

Meckenbeuren - Der Heimbetreiber Stiftung Liebenau hat eine mit Windeln befeuerte Heizanlage entwickelt. Der Spezialofen verbrennt bis zu 5000 Tonnen der gebrauchten Windeln im Jahr. Mit der entstehenden Wärme versorgt die Stiftung ihre Wäscherei und heizt Wasser auf. Die elf Meter hohe Anlage sei europaweit zum Patent angemeldet, sagte der Bauleiter der Stiftung, Marco Nauerz.

Derzeit liefern 40 Heime und Pflegeeinrichtungen Windeln, 26 davon gehören zur Stiftung. Bis Ende des Jahres soll sich die Zahl verdoppeln. Die Stiftung spart durch den Ofen Gas und Öl sowie Müllgebühren von 350 000 Euro für die Entsorgung ihrer 2,1 Millionen Windeln im Jahr.

In die "Windel-Willi" genannte Verbrennungsanlage investierte sie rund drei Millionen Euro. Als langwierig und kompliziert erwies sich die Genehmigung, da das Gesetz Windeln nicht als Brennstoff vorsieht. Gemeinsam mit einem Ofenhersteller und einem Unternehmen für Verbands- und Hygieneartikel will die Stiftung die neue Technik auch vermarkten. Die Stiftung Liebenau ist ein Unternehmensverbund, der im Pflege-, Behinderten- und Bildungsbereich tätig ist.

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