Dienstag, 24. Juli 2007

Studiengebühren und naturwissenschaftliche Bildung: Vorbild Israel

In Deutschland gibt es heftigen Streit um Studiengebühren. Wer traut sich da schon ein abschließendes Urteil zu, wie berechtigt dieser Streit ist oder nicht. Matthias Matussek auf einem seiner letzten Videoblog's jedenfalls auch nicht. Nun erfährt man aber aus Israel zu dieser Frage Neues: Die Studiengebühren werden für die Studenten zur Hälfte erlassen, die sich in einem sinnvollen Bildungs-Projekt einbringen.

Israel ist das einzige "westliche" Land, in dem die (reichsten und) klügsten Menschen die meisten Kinder bekommen. Doch das scheint nicht das einzige Gebiet zu sein, auf dem es vorbildlich ist. (Zeit) In einem Interview sagt der israelische Physiker Haim Harari:
... Wir haben in Israel das National Tutoring Project, wo 30000 Studenten als eine Art großer Bruder für 30000 Kinder aus benachteiligten Verhältnissen sorgen. Für diesen Sozialdienst wird den Studenten die Hälfte der Studiengebühren erlassen. Das sind die Betreuer der »vergessenen« Kinder. Wir breiten uns wie ein Fächer über das Land aus, und das fast kostenlos. Die einzigen Kosten entstehen für ein bisschen Ausrüstung, vielleicht 2000 Euro pro Ort. ...

Frage: Sie kennen Ihre Kollegen vom Max-Planck- Institut, warum machen die das nicht auch in Deutschland? ... Wer könnte sich denn sonst um diese Bildung kümmern?

Harari: Niemand, wenn es nicht die Forscher selbst tun. Wenn die Naturwissenschaftler das nicht vorantreiben, wird niemand sonst es machen.
Ja. Deutschland scheint nicht das innovationsfreudigste Land zu sein. Israel ist wieder einmal schneller, während die Deutschen sich in gegenseitigem Mißmut Vorwürfe machen ...

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