Mittwoch, 4. Juli 2007

"Eine ohnmächtige Wut auf unsere Gesellschaft ..."

Auf Peter Mersch (siehe vorigen Beitrag) stößt man, wenn man familienpolitische Literatur recherchiert. Dabei findet man auch die folgenden Bücher, die man wohl kennen sollte.

Siegenthaler, Marianne: Hausfrau. Der beste Job der Welt. Zytglogge, August 2006)(Amazon)

Ein weiterer Buchtitel ist:

Aanderud, Catharina: Schatz, wie war dein Tag auf dem Sofa? Hausfrau - die unterschätzte Familien-Managerin. Kösel 2006 (Amazon)

Bei Amazon heißt es über das Buch:
»Und was machen Sie so - beruflich?« Diese Frage löst bei vielen Frauen Unsicherheit aus. Sie sind ja »nur« Hausfrau. Dabei gibt die Antwort einer selbstbewussten Mutter in einem bekannten Werbespot die Richtung vor: »Ich führe ein sehr erfolgreiches kleines Familienunternehmen.«

Catharina Aanderud diskutiert vorurteilsfrei Möglichkeiten, wie der Hausfrauenrolle angemessene Wertschätzung zukommen kann. Dazu zählt die Frage, ob Hausfrauen ein Gehalt gezahlt werden sollte, das deren vielfältige Aufgaben einer »Familien-Managerin« würdigt. Hier sind auch Politik und Wirtschaft gefordert. Am Anfang steht jedoch die Anerkennung des umfassenden Jobs, den Frauen tun, die sich um Kinder und Haushalt kümmern: Sie sind gleichzeitig Psychologin, Pädagogin, Motivationstrainerin, Coach, Ernährungsexpertin ... Höchste Zeit für die Anerkennung, die Hausfrauen zusteht!
Ein Leser schreibt bei Amazon:
Wie kein anderer Beruf, ist die Hausfrau schlecht und abwertend in unserer Gesellschaft angesehen. Hausfrau zu sein bedeutet aber ein Multitalent zu besitzen in Organisation, Planung, Verwaltung und Koordination. (...)

Wer traut sich denn schon zu, zu behaupten, er führe ein erfolgreiches kleines Familienunternehmen?!

Den Anspruch, welchen eine Hausfrau heute erfüllen muss, macht sie automatisch normalerweise zu einer gut bezahlten Familienmanagerin, doch die Realität sieht anders aus, völlig anders... (...)

Das im Bereich Geld, die Frauen Scham empfinden, ist gewollt und auch im Verhältnis zum Ehemann geht die Tendenz bis zur Unterwürfigkeit.
Eine andere Leserin:
Ein tolles Buch, das endlich mal beschreibt, aus wie vielen verschiedenen Aktivitäten und Bereichen Hausfrauenarbeit, die immer noch unentgeltlich geleistet wird, tatsächlich besteht. (...) Catharina Aanderud zeigt aber auch schonungslos und klar, wo die Fallstricke für die Hausfrauen liegen: Wenn sie aus einer überzogenen "Service-Mentalität" heraus nonstop um ihre Lieben kreisen und ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an stellen, laufen sie Gefahr auszubrennen. Ein wichtiges und überzeigendes Buch, das sich auch nicht scheut, die finanzielle Anerkennung der Hausarbeit zu fordern!
Eine Leserin schreibt:
Ich glaube, daß Catharina Aanderud recht hat, wenn sie schreibt, daß die Anerkennung der Hausfrauen nur über Geld laufen kann. In jedem anderen Beruf wird Leistung bezahlt und damit für alle sichtbar markiert: Diese Arbeit ist uns etwas wert. Aber Fürsorge scheint dieser Gesellschaft wenig wert zu sein, mal sehen, wie das wird, wenn wir alle alt sind! (...) Dieses Buch ist ein absolutes Muß gerade auch für junge Frauen, damit sie die Pros und Contras einer Aufgabe der Berufstätigkeit sorgfältiger als bisher gegeneinander abwägen!
"Eine ohnmächtige Wut auf unsere Gesellschaft ..."

Der Autor Mathias Mattusek schreibt offenbar im "Spiegel" eine recht treffende Rezension zu Frank Schirrmachers "Minimum", wie man neulich in der TAZ berichtet finden konnte. Deshalb ist es sicherlich von Interesse, daß er auch das folgende Buch geschrieben hat:

Mattusek, Mathias: Die vaterlose Gesellschaft. Überfällige Anmerkungen zum Geschlechterkampf. 1999 (Amazon)

Ein Leser schreibt zu diesem Buch:

Mir persönlich hat das Buch eine neue emotionale Kraft zum Kampf um meinen dreijährigen Sohn verliehen, denn "Es ist die Liebe zum Kind" ( S. 272), die es zu gewinnen gilt.

Ein anderer Leser:

Die Anmerkungen Matthias Matusseks scheinen mir mehr zu sein als bloße Anmerkungen. Nach dem ich dieses Buch gelesen hatte, überkam mich eine ohnmächtige Wut auf unsere Gesellschaft, deren Teil ich ja selber bin, nach wie vor lassen sich Menschen steuern, so daß man meinen könnte, es gibt so was wie eine eigene Meinung überhaupt nicht. Ich mußte erkennen daß die Beeinflußung durch die Medien einseitig und immer nach dem Trend erfolgt. Offensichtlich kann sich dieser Tendenz die Masse nicht entziehen, auch unsere Gerichtsbarkeit nicht. (...) Letztendlich sollten dieses Buch von allen gelesen werden, die mit Trennung und Scheidung zu tun haben, um sich Gedanken zu machen, wie zur Zeit in Deutschland mit dem Gesetz umgegangen wird.

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