Dienstag, 24. April 2007

Kopfschmerzen sind gut - zumindest für Frauen über 50 ...

Die Überschrift ist übrigens kein Witz. (Berliner Zeitung) Es ist überhaupt eine der größten Dummheiten unserer modernen Gesellschaft, Schmerzempfinden, Depression, Übelkeit und alles sonst, was einem im Leben begegnet und es schwerer macht, als "ungesund" und "krank" anzusehen. Religionswissenschaftler Richard Sosis hat herausgefunden, daß Gemeinschaften, die sich Anstrengungen auferlegen, die sich Steine in den Weg legen, statt sich das Leben wo immer möglich zu erleichtern, daß diese größere Dauerhaftigkeit aufweisen als Gemeinschaften, die das nicht tun. Dies wird ja auch deutlich an den Old Order Amish.

Viele Menschen sind von der Evolution eher an Lebensbedingungen angepaßt, die schwer und hart waren, bei denen man auch oft Hunger erleiden mußte, die auch schmutzig waren und vieles andere mehr. Wenn man also ein schmerzfreies, sauberes, immer sattes und zufriedenes Leben im weichen Plüschsessel führen will - körperlich wie vor allem auch geistig, seelisch - dann könnte das viel umfassender "ungesund" sein, als die regelmäßige Migräne, die regelmäßige Depression, das regelmäßige Häufchen vorweggenommenen Schmutzes, das sowieso früher oder später einmal auf mein Grab fallen wird ... - Goethe an Gott:
...

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je
des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?

...

Wähnest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In
Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume mir
reiften?

Hier sitze ich und forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein
Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, zu weinen,
Genießen und
zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich.
- Dazu paßt übrigens auch die Meldung, daß Kinder, die mit fünf Jahren selbstdisziplinierter "Versuchungen" widerstehen können, zehn Jahre später bessere Schulleistungen erbringen, konzentrierter und effektiver arbeiten. (Berliner Morgenpost) Leider scheinen die Forscher der hier angesprochenen Studie nicht zu fragen, ob es nicht die (angeborene) Intelligenz selbst ist, die Menschen es (vielleicht) auch leichter macht, disziplinierter zu sein. (Denn Wahrheiten schneller erkennen können, ist ja auch eine "Belohnung" für sich, die es einem manchmal auch erleichtern könnte, auf andere psychische Belohnungen zu verzichten.)

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