Dienstag, 10. April 2007

Kinderbetreuung und Intelligenz-Evolution

Es gibt ein Buch des "umstrittenen" Rasse-Forschers J. Philippe Rushton, das sich nennt "Rasse, Evolution und Verhalten". (Amazon) Nachdem wir durch die Humangenom-Forschung, durch die medizinische Forschung und durch die psycho-metrische Forschung erst der letzten wenigen Jahre wissen, daß sehr bedeutsame Rasse- und ethnische Unterschiede tatsächlich auf allen biologischen und psychischen Ebenen des Menschen existieren, nachdem wir wissen, daß Humanevolution über die letzten 200.000 Jahre hinweg IQ-Evolution gewesen ist von einem durchschnittlichen IQ von um die 60 (heutige Buschleute und australische Ureinwohner) zu einem durchschnittlichen IQ von 115 (aschkenasische Juden), nachdem also all das allmählich zum festen Bestandteil unseres Wissens wird, wird auch die These des Buches von J. Philippe Rushton nicht mehr nur eine beiläufige These in der Landschaft unseres Wissens bleiben, sondern im Gegenteil: diese These könnte/wird ganz zentrale Bedeutung in heutigen und künftigen politischen Debatten bekommen.

In dem Buch wird nämlich die These vertreten, daß IQ-Evolution einhergeht mit einer zunehmenden Verschiebung "elterlichen Investments" von einer sogenannten r- zu einer sogenannten K-Selektion. K-Selektion heißt kurzgefaßt, daß im Verlauf der Humanevolution das elterliche Investment immer stärker in Richtung auf qualitativ bessere Fürsorge für das einzelne Kind ging, auf eine gegenüber früheren Stufen noch mehr verlängerte Säugling-, Kleinkind-, Kind- und Jugendphase, also lauter evolutive "Trends", die es auch schon auf dem evolutionären Weg vom Schimpansen zum anatomisch modernen Jetztmenschen gegeben hat, der vor 200.000 Jahren in Afrika entstanden ist. Alle gegenwärtigen Zeichen in der Forschung deuten darauf hin, daß dieser Trend in den letzten 200.000 Jahren nicht aufgehört hat, sondern weitergegangen ist, daß also Rushton auf voller Linie bestätigt wird. Und zwar - was ganz besonders bedeutsam ist - auf genetischer Ebene. Denn die körperliche Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden wird ja vornehmlich (nicht nur - aber vornehmlich) auf genetischer Ebene gesteuert. Und wenn diese in traditionellen Völkern der Südhalbkugel durchschnittlich schneller verläuft als in Völkern der Nordhalbkugel und auch jeweils mit dem lokal vorhandenen, durchschnittlichen (angeborenen) IQ korreliert, dann muß all das natürlich auch Schlußfolgerungen mit sich bringen, die sich darauf beziehen, wie man sich grundsätzlich gegenüber (eigenen) Kindern verhält oder verhalten will, wenn man sich und sein Handeln in den großen Ablauf der Human-Evolution hineinstellt - oder hineinstellen will.

Die Verschiebung von r- Richtung K-Selektion bezieht sich übrigens auch auf die Dauerhaftigkeit und Festigkeit von familiären Bindungen während des Erwachsenen-Alters und der Renten-Jahre. Man könnte also auch mutmaßen, daß Kinder verschiedener Völker genetisch, psychologisch verschieden angepaßt sind an verschiedene vorherrschende Familienstrukturen. Man könnte also - oder vielmehr sollte? - die These vertreten, daß frühe Krippenbetreuung und häufig wechselnde Partnerbeziehungen im späteren Leben ein Schritt Richtung r-Selektion ist, Richtung weniger individueller Betreuung des einzelnen Kindes durch wenige Betreuungspersonen, ein Schritt in Richtung weniger individueller Wertschätzung eines einzigen lebenslangen Lebenspartners und allem, was damit einhergeht.

Man könnte also die These vertreten, daß Kinder (vielleicht schon wir selbst?) durch ein solches Aufwachsen in familiären und außerfamiliären "Konstellationen", an die sie verhaltensgenetisch nicht angepaßt sind (waren), ungeeignet werden, die Anforderungen zu meistern, die in einer modernen (Wissens-)Gesellschaft an uns gestellt werden, die von Menschen mit - evolutiv gesehen - durchschnittlich hohem IQ hervorgebracht und (bisher) aufrecht erhalten worden ist und weiterentwickelt wird. Hohe Intelligenz scheint also, so die These dieses Beitrages - evolutiv gesehen - sehr direkt etwas damit zu tun zu haben, wie wir uns der Tatsache stellen, daß wir Kinder haben, und in welcher Weise wir Kinder haben (- wollen) (- und natürlich: ob).

Ich schreibe diesen Beitrag, weil das Fenster meines Arbeitszimmers hinunter auf einen Spielplatz schaut, und dort gerade sechs bis acht kleine "Wutzelzwerge" mit ihren - ja, verdammt: süßen - kurzen, wackeligen Beinen in der Sonne spielen, Vögel zwitschern in den Bäumen ... - "Krippenkinder", betreut von drei erwachsenen Personen.

- - - Man wunderte sich in den letzten Jahren öfter, daß es selbst zwischen zwei so ähnlichen Völkern wie den Franzosen und den Deutschen ganz tief kulturell eingegrabene Unterschiede in der Einstellung gegenüber Mutterschaft und Kinderbetreuung gegeben hat und immer noch geben würde, obwohl das doch auf rein bewußter Ebene niemandem mehr wichtig ist (oder überhaupt jemals war). Und in der Regel werden diese tief kulturell eingegrabenen Einstellungen, Mentalitäten von Menschen, die "Social Engineering" betreiben (oder was?) (Wikipedia) als etwas Veraltetes, Verkrustetes angesehen. Müssen wir uns nicht auch hier Europa öffnen, lautet die Frage, ja oft geradezu als "zwangsläufig" hingestellte Forderung. Uns den Franzosen angleichen, die in allem, was Kinderbetreuung (und Paarbeziehung?) betrifft so viel unkomplizierter sind als wir - offenbar? Warum diese merkwürdige Hast, diese Sucht, immer zu anderen Völkern zu schielen und dort alles besser zu finden als bei uns? Warum nicht auch einmal in Rechnung stellen, daß unsere Mentalitäten in Richtung K-Selektion, in Richtung auf individuelle Betreuung des einzelnen Kindes durch den einzelnen Elternteil über möglichst lange Zeiträume hinweg am angepaßtesten ist, was zukünftige Human-Evolution betrifft?

Auf all diesen Gebieten ist ungeheuer viel Diskussionbedarf vorhanden - in der Forschung selbst, klar - aber dann natürlich auch ziemlich dringend gesellschaftsweit. Aber der Bedarf an Diskussion, der hier besteht, ist ein Bedarf an Diskussion, die umfassend "informiert" ist - umfassend informiert über das, was wir über das, was "Menschsein" an sich bedeutet, eigentlich heute schon alles wissen.

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