Ein "Augenzeugen"-Bericht von Eva Rosenstock über die gegenwärtige chinesische Archäologie (Abenteuer-Archaeologie.de) macht sich einerseits Gedanken über die - europäische? - Abkunft der frühen chinesischen Ackerbau-Kulturen im Neolithikum.
Abb. 1: Im Herzen Chinas - Die Stadtmauer von Xi'an (Wiki) |
Er berichtet außerdem über "die mit riesigen Kaisergrabhügeln nur so gespickte Ebene von Xi'an", der Zentralprovinz des chinesischen Reiches (über lange Jahrtausende hinweg). Besonders auch die Schlußsätze sind bemerkenswert:
"Was für eine immense Tradition! Man stelle sich vor, ein Habsburger Kaiser wie Karl V. hätte sich noch ebenso wie in der Latènezeit bestatten lassen..."
Aber vor allem wird berichtet von einem ...
"... Taxi-Ausflug zu den archäologischen Stätten um Xi'an. Zunächst zog es mich natürlich zum neolithischen Fundplatz Banpo.
Besiedelt in der Zeit der Yangshao-Kultur (5. und 4. Jt. v. Chr.), deren mit geometrischen Mustern bemalte Keramik mich schon im Museum von Lanzhou am Gelben Fluss an die Cucuteni-Kultur der nordpontischen Steppen hat denken lassen (wie und woher kam das Neolithikum eigentlich genau nach China?), bestand das Dorf aus Pfostenhäusern mit dickem Lehmverputz, ganz ähnlich wie man es auch vom Balkan her kennt. Der fruchtbare Lößboden, der noch heute den Huang He gelb färbt, ließ schon im Neolithikum Hirse und Weizen gut gedeihen. Noch heute ißt man in Nordchina mehr Weizenfladen - übrigens die Standardbeilage zur Pekingente - als Reis."
Zu dem Thema der mesolithischen und frühneolitischen Kontakte zwischen Europa und Ostasien erfährt man derzeit in der Wissenschafts-Berichterstattung immer noch recht selten etwas. Die Thematik wird aber zur Zeit eifrig erforscht (siehe z.B. Stud. gen. 1, 2, 3).
Abb. 2: In und um Xi'an |
(Siehe auch Henriette Pleiger: Xi'an, die Hauptstadt des Alten China. In: Spektr. d. Wiss. 2006)
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