Donnerstag, 22. März 2007

Was ist evangelischen Menschen wichtig?

Die "Evangelische Zentrale für Weltanschauungsfragen" (Berlin) (EZW) macht sich Gedanken über die "Konfessionslosen" im heutigen ostelbischen Deutschland. Anlaß ist eine Studie der EKD (der "Evangelischen Kirche Deutschlands" - also eine der heutigen weltanschaulichen Vereinigungen in Deutschland) mit dem Titel "Die religiöse und kirchliche Ansprechbarkeit von Konfessionslosen in Ostdeutschland". Im neuesten Newsletter der EZW heißt es dazu unter anderem:

"... Ungewollt zeigt diese Studie, wie tief der Graben zwischen Westdeutschen und Ostdeutschen noch immer ist. Die Verfasser haben offensichtlich einen westdeutschen Hintergrund und ihnen fehlt jeder Sinn für die Alltäglichkeit des ostdeutschen Atheismus. Was befremdet, ist die Überheblichkeit, mit der suggeriert wird, unreligiöse Menschen seien defizitäre Mangelwesen. Menschen, denen was fehlt. Dabei führen viele Ostdeutsche ein gutes, ehrbares und sinnvolles Leben ohne Gott.

Sie haben - ohne Gott - Werte, Moral und ein Gewissen. Das ist ja die eigentliche Herausforderung der Konfessionslosigkeit, dass für viele Menschen ein gelingendes Leben auch ohne Gott möglich ist. Wir brauchen in den Kirchen eine Diskussion, wie wir mit dem Problem der Konfessionslosigkeit umgehen. Träumen wir davon, dass wir diese Menschen zur Kirchenmitgliedschaft bewegen könnten? Wie wollen wir zeigen, dass der christliche Glaube hilft, die Höhen und Tiefen des Lebens zu bewältigen? Sind wir bereit, die Konfessionslosen als Menschen zu akzeptieren, die eine Entscheidung über ihre Weltanschauung getroffen haben, vielleicht eine klarere Entscheidung als manche, die sich aus Tradition zur Kirche halten? ..."

(Hervorhebungen durch mich, I.B.) Diese Worte sind erfreulich klar und eindeutig. Allerdings sollte eines auch berücksichtigt werden, wenn man sagt, daß "Atheisten" "auch" ein "gelungenes Leben" führen können (usw.). Das ist für sich genommen ja eine Trivialität. Bei der Beurteilung gesellschaftlicher Entwicklungen geht es aber nicht darum, was im Einzelfall "auch" alles möglich ist und geschieht, sondern es sind Durchschnitts-Werte und allgemeine "Trends" zu berücksichtigen. Da könnten dann - meiner Meinung nach - Vergleiche ruhig auch mal etwas präziser ausfallen, als es sowohl in der genannten Studie als auch in der vorgebrachten Kritik zu ihr der Fall zu sein scheint.

- Von anderen möglichen Kritikpunkten ganz abgesehen. Z.B.: Ist es Menschen, die Konfession haben, wichtig, daß auch andere eine Konfession haben? Oder was ist ihnen - wirklich - wichtig?

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