In einem sehr kurzen Überblicksartikel über die bisherigen Erkenntnisse der Archäogenetik von Seiten eines polnischen Archäogenetikers wird die folgende Grafik gebracht (1).
Abb. 1: Der Anteil der Steppengenetik, der anatolischen Bauerngenetik und der Jäger-Sammler-Genetik in heutigen europäischen Völkern (aus 1, nach 2) |
Diese Grafik ist immer noch eine sehr wertvolle Zusammenfassung grundlegender Erkenntnisse zur Archäogenetik der heutigen europäischen Völker. Sie stellt das vorläufige Ergebnis der wechselhaften Volkwerdung der europäischen Völker insbesondere während des Neolithikums dar. Im Groben haben sich die Herkunftsanteile innerhalb der europäischen Völker nämlich seit der Bronzezeit nicht mehr verschoben.
Das heißt nicht, daß auch kleinteiligere Herkunftsverschiebungen während der Eisenzeit und bis heute wesentliche Erkenntnisse zur Geschichte, Kulturgeschichte und Bevölkerungsgeschichte vermitteln. Zum Beispiel erhöhte die Einwanderung der Slawen nach Griechenland nach 600 n. Ztr. den dortigen Steppengenetik-Herkunftsanteil, die Einwanderung der Germanen nach Süddeutschland nach 500 v. Ztr. erhöhte auch dort den Steppengenetik-Anteil und die verschiedenen keltischen und zum Schluß germanischen Einwanderungen in England (ab 600 n. Ztr.) brachten ebenfalls Verschiebungen in den Herkunftsanteilen mit sich. Aber auf diese "kleinteiligeren" Erkenntnisse kommt es in der oben eingestellten Grafik zunächst nicht an.
Wir sehen, daß noch heute auf Sardinien die Menschen den höchsten Anteil von anatolischer Bauerngenetik ("neolithic Farmers") (Wiki) in sich tragen. Dennoch tragen sogar sie noch mehr Steppengenetik in sich als beispielsweise die antiken Griechen in sich getragen haben, die nur acht Prozent Steppengenetik aufgewiesen haben, also auch noch deutlich weniger Steppengenetik als die heutigen Griechen. (Ein Umstand, der immer wieder erneut zum Erstaunen Anlaß gibt. Schließlich waren die antiken Griechen "die" Inkarnation der Indogermanen schlechthin.)
Für Deutschland sind noch keine Herkunftsanteile eingetragen. Diese unterscheiden sich aber kaum von denen im heutigen Polen oder im heutigen Tschechien. Damit fallen beispielsweise die ganzen Rassetheorien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in sich zusammen, mit Hilfe derer Völker gegeneinander aufgehetzt wurden, und nach denen es angeblich einen beträchtlichen genetischen Unterschied zwischen "Germanen" einerseits und "Slawen" andererseits gegeben hätte. Nichts davon ist in den Genomen zu sehen. Die Nationalsozialisten und nicht selten auch die Panslawisten sind Hirngespinsten hinterher gelaufen. Millionen von Menschen wurden durch diese kraß abgewertet und entmenschlicht.
Von der Eiszeit bis 6.500 v. Ztr. trugen alle Menschen in Europa nur Jäger-Sammler-Herkunft (Wiki) in sich (oranger Herkunftsanteil). Durch die Ausbreitung anatolisch-neolithischer Bauern rund um das ganze Mittelmeer und bis hoch hinauf nach Skandinavien (im Früh- und Mittelneolithikum) kam die noch heute im Mittelmeer-Raum überwiegende anatolisch-neolithische Bauerngenetik (Wiki) nach Europa.
Mittelneolithische Großreiche
Nach Vermischung mit den einheimischen Jägern und Sammlern entstanden im Mittelneolithikum Großreiche mit einer Beamtenelite in ganz Europa bis hinauf nach Irland (Stg20). Diese Beamtenelite wurde nicht selten in "Großsteingräbern" (Megalithen) bestattet. Sie stellte in vielen Regionen den angesehenen Verstorbenen (Königen) Statuenmenhire auf (Stg19). Sie unternahm ab 3.500 v. Ztr. Zeremonialumzüge auf Rinderwagen entlang von Heiligtümern, sowie von Gräberstraßen von verstorbenen Königen (Stg10). Mit solchen Rinderwagen ließ sich der Adel sehr oft auch gemeinsam bestatten. Das entsprach der Hochwertung der damals neuartigen Erfindung des Rades. Es kann keineswegs ausgeschlossen werden, daß es in diesen mittelneolithischen Großreichen Sklaverei und Menschenopfer gegeben hat. Einige Hinweise darauf haben sich schon gefunden (Stg20).
In den mittelneolithischen Großreichen wurden sehr häufig Volkssternwarten ("Kreisgrabenanlagen") (Wiki) zum Feiern des Weihnachtsfestes und der Sonnenwende errichtet. In diesen Anlagen und in deren Umfeld versammelten sich über Tage und Wochen tausende von Menschen zur Feier des Weihnachtsfestes, der "geweihten Nächte". Es wurden viele Schweine aus diesem Anlaß geschlachtet. Entsprechendes wurde im Mittelelbe-Gebiet und bei Stonehenge von den Archäologen festgestellt (Stg20).
Alle diese kulturellen Erscheinungen gab es zur gleichen Zeit in ähnlicher oder abgewandelter Form auch in der Nordschwarzmeersteppe. Hier lebten die Menschen halbnomadisch, es gab Kurgane, in denen immer wieder andere Familien ihre Angehörigen bestatteten, in deren Umfeld es also aufgrund der schwankenden klimatischen Verhältnisse viel Bewegung und Veränderungsfreude gab (Stg24). Der Rinderwagen spielte dort dieselbe Rolle wie in Mitteleuropa oder im Kaukasus oder im Vorderen Orient. Auch Statuenmenhire wurden in der Nordschwarzmeersteppe aufgestellt.
Ab 3.000 v. Ztr. breitete sich mit den Völkern des Nordschwarzmeerraumes (der Jamnaja) (Wiki) die indogermanische Steppengenetik in ganz Europa aus, zunächst in Nordeuropa zusammen mit der Schnurkeramik-Kultur, von der die Germanen abstammen, wenig später in Südeuropa zusammen mit der Glockenbecher-Kultur, von der die Kelten und Italiker abstammen (Stg24). Mit diesen Ausbreitungsbewegungen anfangs halbnomadischer Völker innerhalb Europas kamen jene indogermanischen Sprachen nach Europa, die wir heute noch sprechen. Diese Steppenbewohner sind sowohl kulturell wie auch religiös und genetisch unsere unmittelbaren Vorfahren. Da Skandinavien und die britischen Inseln viel weniger dicht besiedelt waren, als Südeuropa, hat sich die indogermanische Steppengenetik in Nordeuropa viel umfangreicher durchgesetzt bis heute als in Südeuropa.
Der mediterrane Menschentypus bleibt also von der anatolisch-neolithischen Bauerngenetik geprägt. Diese hat die Grundlage vieler früher Hochkulturen seit etwa 6.500 v. Ztr. gelegt. Er trägt aber heute innerhalb Europas überall mehr Steppengenetik in sich als ihn die antiken Griechen und die antiken Menschen des östlichen Mittelmeerraumes (also auch die Thraker und die Phönizier) in sich getragen haben.
Man kann es auch so sagen: Die genetischen "Potentiale" des antiken Griechenland sind noch heute in Europa überall und allseits vorhanden. Sie wären sogar dann noch vorhanden, wenn die Menschen Nordeuropas genetisch aussterben sollten. Es gibt allerdings keinen wirklich triftigen Grund, warum die Menschen Nordeuropas ihrer demographischen Erneuerungsfreude weiterhin so gleichgültig gegenüber stehen sollten wie sie das seit vielen Jahrzehnten tun, indem ihre Kinderwünsche weit hinter der Verwirklichung ihrer eigenen Kinderwünsche zurück bleiben (Stg07a, Stg07b). Die genetischen "Potentiale" des Abendlandes dürften mit einer solchen demographischen Erneuerungsfreude doch sehr viel zu tun haben.
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- Golik, Pawel: Migrations Recorded in Our DNA. In: Academia. The magazine of the Polish Academy of Science, 2024 (pdf)
- Haak W. et al., Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe, Nature 2015, vol. 522.
15 Kommentare:
Der sog. Panslawismus ist eine Erfindung der tschechischen Nationalisten seit ihrem Kongreß in Prag in 1848, danach wurde er zu einer politischen Bewegung, denn zu diesem Zeitpunkt wurde bereits eine Vertreibung der Deutschen in Böhmen gefordert. Das Dritte Reich hat deshalb mit Recht auf diese verbrecherischen Forderungen der Tschechen und Polen reagiert. Hinzu kommt, daß es keine genetischen Gegensätze zwischen sog. Slawen und Germanen gibt. Der Begriff "Slawen" ist die größte Geschichtslüge seit über 150 Jahren....
Das ist alles sehr polarisierend formuliert. "Das" Dritte Reich hat manches mit Recht, vieles mit Unrecht getan, so wie der Panslawismus auch. Das ist mir viel zu undifferenziert. Aber da habe ich mit dem Stichwort Panslawismus offenbar überhaupt eine Brücke zu einem ganz anderen Thema gebaut, was nicht beabsichtigt war und ist ...
Es deutet sich jetzt schon an, daß die Frage nach der genetischen Herkunft der Slawen in dem nächsten oder in den nächsten Jahren einigermaßen endgültig durch die Archäogenetik geklärt werden wird. Alles deutet in Richtung Pripjet-Sümpfe und nicht in Richtung Skandinavien.
Die ostgermanischen Völker haben sich schon im Weichselraum mit dort einheimischen Menschen vermischt und dort ebenso wie im Balkan kaum genetische Herkunftsanteile zurück gelassen, sie sind sehr oft einfach ausgestorben. Z.B. für Teilstämme wie die Silinger in Schlesien könnte durchaus auch noch anderes gelten. Aber das wird alles in den nächsten Jahren geklärt werden.
Die Slawen sind jedenfalls keine Geschichtslüge. Das ist Unfug. Die Archäogenetik klärt vieles, was Jahrhunderte lang ungeklärt war und nicht geklärt werden konnte. Auch diese Frage. Manche vorher abseitige Meinung wird durch sie zur "Hauptströmung". Und manche vorher als "Hauptströmung" geltende Meinung wird widerlegt. Das ist in jedem Fall anders.
Die Prähistorie konnte bislang die Slawen nicht nachweisen, es wurden die krudesten Theorien entwickelt, wie z. B. von einem gewissen Brather/Freiburg, die Herkunft aus den Pripjet-Sümpfen ist reine Theorie in Ermangelung handfester Nachweise. Bislang haben Polen und Tschechen sich nicht in dieser Frage an die Archäogenetik herangewagt, aus gutem Grund, das würde nämlich u.a. ihre verlogene Staatsgründung konterkarieren. Der gesamte Slawen-Mist ist zusammengelogen und war Grundlage des Panslwismus und letztendlich auch der Vertreibung der Sudetendeutschen und der deutschen Einwohner östlich von Oder und Neiße, ein stattgefundener Völkermord. Tschechische Forscher haben 2000 Probanden Untersucht, demnach hat ein Drittel der Tschechen germanisch-Keltische Wurzeln, zehn Prozent stammen von den Wikingern ab (Sud. Ztg., 04.11.2017), siehe auch Prager Burg; ich bin auch ein solcher... . Sie sollten mal Lothar Greil, "Slawenlegende", lesen, vielleicht geht Ihnen dann mal ein Licht auf... Liebe Grüße und frohe Festtage!
Auch dieser Kommentar ist mir vom Tonfall her viel zu ressentimentbehaftet. Die "Westverschiebung" Polens und die Vertreibung der Sudentendeutschen wie überhaupt die ganze manipulative, polarisierende Politik im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert wurde und wird in den seltensten Fällen vor Ort gemacht und in den seltensten Fällen von den besten Menschen in einem jeweiligen Volk. Die Sowjetisierung Osteuropas ist von den WESTLICHEN Demokratien geplant gewesen und durch zeitliches Hinauszögern der Invasion umgesetzt worden, wie ich in meiner Magisterarbeit heraus gearbeitet habe. https://www.lulu.com/de/shop/ingo-bading/wie-kam-stalin-in-die-mitte-europas-kriegsziele-der-westlichen-demokratien-seit-1941/ebook/product-1nq4mn6q.html
Es macht nicht wirklich Sinn, dafür die Tatsache verantwortlich zu machen, daß sich Völker ihrer slawischen Herkunft freuen, so wie andere Völker sich ihrer germanischen Herkunft freuen. Ressentiment kommt aus dem Christentum - ich lehne das völlig ab. Es macht unsere Welt nicht besser.
Die Slawen-Frage ist eine rein wissenschaftliche. Und da ist es völlig untunlich, von "Slawen-Mist" zu sprechen. Ich möchte auch nicht, daß irgendjemand von "Germanen-Mist" oder "Indogermanen-Mist" redet. Ich fände es schon SEHR, SEHR tunlich, einen solchen Tonfall zu unterlassen. Zumindest hier auf dem Blog.
Es sind jetzt immer wieder archäogenetische Studien erschienen, die am Rande die Slawen-Frage gestreift haben, und in denen immer wieder ein eigenes slawisches genetisches Profil gefunden wird, das NICHT von Skandinavien her stammt, sondern aus der Nähe des Baltikums, grob aus "Nordosteuropa". Da sind bislang alle Studien einheitlich. Zuletzt die hier ( https://studgendeutsch.blogspot.com/2024/06/wir-kelten-55-herkunft-steht-noch-heute.html ) behandelte Studie, nach der die Deutschen südlich des Mains genetisch zu 55 % keltischer Herkunft, zu 34 % germanischer Herkunft und zu 12 % slawischer Herkunft sind.
(Ende Teil 1, Teil 2 folgt)
Teil 2:
Und davor in der hier (https://studgendeutsch.blogspot.com/2023/12/auf-dem-balkan-die-goten-sterben-aus.html) behandelten Studie, in der Slawen-Herkunft als "CEE Early Medieval" genetisch umschrieben wird, und in der ausgeführt wird:
"Nach dem Ende der römischen Herrschaft stellen wir fest, daß in großem Umfang Individuen hinzukamen, die den modernen slawischsprachigen Populationen Osteuropas genetisch ähnlich waren und die 30-60 % zur Herkunft der Balkanvölker beitrugen, was eine der größten Bevölkerungsveränderungen in Europa während der Völkerwanderungszeit darstellte, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.
Following the end of Roman control, we detect the large-scale arrival of individuals who were genetically similar to modern Eastern European Slavic-speaking populations, who contributed 30%-60% of the ancestry of Balkan people, representing one of the largest permanent demographic changes anywhere in Europe during the Migration Period."
Wie gesagt, von den germanischen Völkern finden sich kaum genetische Überreste auf dem Balkan, von den Slawen schon.
In diesem Blogbeitrag war von sehr GROBER Herkunftsverteilung die Rede. Das heißt nicht, daß man nicht dennoch aufgrund subtiler Verschiebungen im genetischen Herkunftsprofil Menschen einer bestimmten regionalen Herkunft zuweisen könnte. Ähnlich hab auch die Zuwanderung der Angelsachsen in England keine "Umwälzung" im Herkunftsprofil bewirkt, da auch die zuvor ansässigen Kelten schon vergleichsweise ähnliche Genetik aufwiesen.
Ich hatte mir mein Urteil hinsichtlich der Slawen-Problematik bis zu diesem Jahr 2024 letztlich offen gelassen, wie man an älteren Blogartikeln sehen kann, wo ich unterschiedlichen Theorien nachgegangen bin (z.B. daß die Slawen Nachkommen der Kugelamphoren-Kultur gewesen sein könnten, auch das scheint man ad acta legen zu können). Die Slawen gehören zu einem der jüngsten Zweige des indogermanischen Stammbaumes. Diese Tatsache für sich kann man schon für sehr erstaunlich halten.
Ich wünsche mir mehr den Geist eines J.G.F. Herder, eines Jacob Grimm, einer doch zumindest in Teilen sehr wertschätzenden k.u.k.-Monarchie gegenüber der slawischen Kulturgeschichte, als ausgerechnet den unmöglichen Tonfall des 20. Jahrhunderts ihr gegenüber, der viel zu oft von materialistischen Rassetheorien geprägt gewesen ist, die sich gemeinsam mit nachwirkendem christlichen Ressentiment-Denken zu einer ganz unmöglichen Melange vermengten.
Es kommt ja sogar noch dicker: Schon sogar zwei Westgoten auf der iberischen Halbinsel haben slawische Herkunftsanteile in sich getragen (https://studgendeutsch.blogspot.com/2023/12/auf-dem-balkan-die-goten-sterben-aus.html).
Da ich zum Völkermord an den Sudetendeutschen ein Buch veröffentlicht habe, aus dem Grund, da ich selbst Leidtragender dieses Vorkommnisses war, eine kurze Anmerkung: 1.) Die Slawen-Lüge/Fälschung geht auf Herder zurück. 2.) Der tschechische Nationalismus seit 1848 hatte den Panslawismus als Grundlage, auch für die geplante Vertreibung der Sudetendeutschen, die bereits in den Versailler Verhandlungen geplant war. 3.) Mit dieser Fälschung wurden die Menschen der tschechischen Sprache manipuliert und aufgehetzt, ebenso im Kongreßpolen die dortigen polnisch sprechenden Menschen. 4.) Die slawischen Sprachen gehen auf die Brüder Kyrill und Method zurück, die diese nach Mittelosteuropa brachten und sich aus den Kirchen unter das Volk verbreitete, daher nix mit "Slawen". 5.) B. Schmeidler hat in seiner Schrift "Chronik der Slaven" 1910, III. Auflage, S. XII angemerkt: ... , jedoch die Schreibung 'Sclaven' als zu störend aufgegeben ist. Denn: die Ostgemanen, die z. B im Böhmischen Becken lebten als Unfreie wurden durchweg als Sclaven bezeichnet, wobei sich der größte Sclavenmarkt in Prag befand... . 6.) Ihre Deutung der Sowjetisierung ist ein fundamentaler Trugschluß, leider! In einer Stalin-Rede am 19. August 1939 wurde eine Sowjetisierung Deutschlands und Europa angekündigt (Maser Der Wortbruch, S. 35-37), wobei der Spanische sog. Bürgerkrieg ein Vorgeschmack dessen bedeutete, da dort sowjetische Truppen kämpften. Und im Übrigen wurden der WK I und WK II anläßlich eines Logenkongresses in Paris 1889 angekündigt. Deutschland ist am Ausbruch an beiden unschuldig, da es zum WK II eine Churchill-Stalin Kriegsvereinbarung gegen das Deutsche Reich gab, beschlossen am 15. Oktober 1939 (Erkki Hautamäki, Finnland im Auge des Sturms). Und nochmals: Die Aggression der slawisch sprechenden (!!!) Länder gegen alles Deutsche ist nicht von den Deutschen ausgegangen, lesen sie die Aussagen der infrage kommenden tschechischen und polnischen/russischen Personen nach.... . Gerne lasse ich Ihnen meine Publikation über den tschechischen Völkermord zukommen, falls bei Ihnen dafür Interesse bestehen sollte. Zur geplanten Vernichtung Deutschlands ist eine weitere Publikation vorbereitet. Liebe Grüße
Naja sie schreiben es hätte keinen "beträchtlichen" Unterschied zwischen Germanen und Slawen gegeben. Naja, in der Genetik kann auch ein paar wenige Unterschiede im Genotyp schon zu deutlichen phänotypischen Ausprägungen führen, gerade mit Selektion etc.. Selbst im slawischbeeinflussten Mitteldeutschland sehen Deutsche ja noch DEUTLICH anders aus als z.B. die Polen. Niemand würde eine Gruppe von 100 Sachsen mit 100 Polen verwechseln.
Es gilt auch zu berücksichtigen, daß viel mehr Polen von Deutschen abstammen als heute bekannt ist. Alle polnischen Städte sind im Mittelalter von Deutschen gegründet worden, auch Lemberg, Krakau, Warschau usw.. Zuvor hatten schon die Wikinger ihr genetisches Erbe im Weichselraum hinterlassen ( https://studgendeutsch.blogspot.com/2019/09/wikinger-gene-in-elite-grabern-gropolens.html ). Auch im IQ gibt wenig Unterschiede. Und 100 Süddeutsche oder Österreicher wird man auch von 100 Norddeutschen unterscheiden können.
Wenn ich dazu gute neue Daten habe, werde ich darüber natürlich auf meinem Blog berichten.
Auch die traditionelle Physische Anthropologie hat darüber natürlich Daten. Aber sie konnte noch nicht die grundlegende Herkunftsgruppenzusammensetzung feststellen, die hier bei mir im Vordergrund stand und die doch einen sehr deutlich neuen Blick ermöglicht.
Das Thema war auch hier schon mal behandelt worden: https://studgendeutsch.blogspot.com/2019/06/genetik-und-kultur-ihr-einflu-auf-die.html
Natürlich wird man auch 100 Süddeutsche von 100 Norddeutschen unterscheiden können. Ich meinte nur, dass man es sich nur ein wenig einfach macht, auf quantitative Daten zu gucken um dann zum Schluss zu kommen, die realen, beobachteten Unterschiede in der echten Welt wären alles Unsinn (gewesen), ist mir dann leider eine Nummer zu extrem. Ich nenne das Populationsgenetikautismus. Dass es einen gewissen osteuropäischen "Look" gibt, ist wohl jedem ersichtlich, insbesondere wenn man mal vor Ort war. Aber ich verstehe schon ihren Ansatz, auf der einen Seite haben wir echte Zahlen, auf dem anderen nur Eindrücke. Auch wenn natürlich moderne KI mit Sicherheit da einiges ermitelln könnte, jenseits von Bluttests.
Hier gibt es eine neue dänische archäogenetische Studie ( https://www.nature.com/articles/s41586-024-08275-2 ), in der der genetische Wechsel im Territorium des heutigen Polen gut grafisch dargestellt ist: Fig. 3a: https://www.nature.com/articles/s41586-024-08275-2/figures/3 Daraus wird deutlich: In der frühen Bronzezeit gibt es mitteleuropäische Genetik im Weichselraum (nennen wir sie mal grob "Ur-Süd-Germanen", die sich nämlich von den zeitgleichen Skandinaviern deutlich unterschieden - vielleicht sollte man sie auch anders nennen, es dürfte sich um Schnurkeramik und Aunjetitzer Kultur handeln). In der mittleren Bronzezeit und zwar schon ab 1800 v. Ztr. (!) verschiebt sich die Genetik im Weichselraum Richtung "Osten", also Richtung heutiger osteuropäischer Bevölkerungen. Das kann nur heißen, daß größere vorherige Bevölkerungsteile abgewandert sind, also vielleicht mit den Ösenhalsringen nach Italien oder bis in den Levanteraum (s. https://studgendeutsch.blogspot.com/2024/12/die-indogermanen-sie-teilten-sich-in.html ).
Ab 50 n. Ztr. kommen Skandinavier in den Weichselraum: die Goten. Bis zum Frühmittelalter hat sich ihre Genetik dort wieder völlig verloren und es herrscht wieder osteuropäische Genetik vor. (Allerdings nicht mehr ganz so osteuropäisch wie zuvor.)
Auch in England war die skandinavische Genetik im Früh- und Hochmittelalter deutlich vorherrschend und hat sich danach sehr deutlich verloren, wobei gefragt werden könnte, wie das eigentlich zustande gekommen ist.
Es wird sogar noch deutlicher ausgeführt:
"Eine frühere Studie konnte die Kontinuität in der Abstammung von den mit Wielbark assoziierten Individuen zu späteren mittelalterlichen Individuen aus einer ähnlichen Region nicht ausschließen12. Mit der verbesserten Leistung von Twigstats werden Kontinuitätsmodelle stark abgelehnt, da kein Ein-Quellen-Modell einer vorhergehenden Gruppe aus der Eisenzeit oder Bronzezeit eine angemessene Übereinstimmung für die mittelalterlichen Individuen liefert (P ≪ 1 × 10−32). Stattdessen kann die Mehrheit der Individuen aus dem mittelalterlichen Polen nur als eine Mischung von Abstammungen modelliert werden, die mit dem Litauen der römischen Eisenzeit verwandt sind, was den Abstammungen von Individuen aus dem Polen der mittleren bis späten Bronzezeit (44 %, 95 %-Konfidenzintervall 36–51 %) ähnelt, einer Abstammungskomponente, die mit ungarischen Skythen oder slowakischen La-Tène-Individuen verwandt ist (49 %, 95 %-Konfidenzintervall 41–57 %) und möglicherweise einer Minderheitskomponente mit Abstammung, die mit Sarmaten aus dem Kaukasus verwandt ist (P = 0,13) (Abb. 2c). Vier von zwölf Individuen aus dem mittelalterlichen Polen, von denen drei aus der späten Wikingerzeit6 stammen, hatten nachweisbare skandinavische Vorfahren. Ein Teil der bei Individuen aus dem späteren mittelalterlichen Polen nachgewiesenen Abstammung könnte im späten 1. Jahrtausend n. Chr. in dem Teil der Bevölkerung, der sich einäscherte, fortbestanden haben, aber ungeachtet dessen deutet dies auf eine groß angelegte Abstammungstransformation im mittelalterlichen Polen hin (Abb. 3a). Zukünftige Daten könnten Aufschluss darüber geben, inwieweit dies den Einfluss slawischsprachiger Gruppen in der Region widerspiegelt."
Die Studie stellt auch fest, daß ab 500 v. Ztr. mitteleuropäische Genetik insbesondere nach Dänemark herein kam. Diese ist aber ebenfalls in der Neuzeit wieder ganz verloren gegangen. Das könnte heißen, daß die Angeln und Sachsen nicht nur nach England übergesetzt sind, sondern auch Krieg mit Dänemark geführt haben. Es ist auffallend, daß sich sowohl in England wie in Dänemark wie im Weichselraum eine jeweils ursprünglichere Genetik nach zwischenzeitlichen Zuwanderungen wieder durchgesetzt hat.
Es drängt sich fast der Eindruck auf, als ob die dänische und die englische Sprache jeweils "gegen" "ausländische" Genetik selektiert haben, ebenso die polnische Sprache. Denn welche Selektionsfaktoren sollten sonst dafür verantwortlich sein?
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