Montag, 9. Dezember 2019

Die ältesten Eigendarstellungen seßhafter, europäischer Völker (ab 4200 v. Ztr.)

Die "Statuenmenhire" des 5. bis 3. Jahrtausends 
- In Arabien, auf Malta, in Spanien, Frankreich und der Ukraine

"Proto-Indo-European mythology" (Wiki) - so heißt ein Wikipedia-Artikel, auf dem man mit großer Überraschung die Abbildung einer 1,20 Meter hohen Menhirstatue finden kann (Abb. 1). Diese ist 1973 in der Ukraine gefunden worden. Der darauf dargestellte Krieger trägt - dies wird durch Vergleich mit vielen Steinen ähnlicher Zeitstellung über ganz Europa verstreut zur Gewißheit (1) - in beiden Händen einen Bogen. Er trägt außerdem zahlreiche Waffen, die unter seinen Händen dargestellt sind: Streitaxt, Beil, Dolch.

Abb. 1: Die Kernosovsky-Stele (Fotograf: John Bedell), zwischen 3.600 u. 2.300 v. Ztr.
(gefunden bei Kernosovkaim im Oblast Dnepropetrovsk)

Unter dem Gürtel ist er nackt mit Hoden und Penis dargestellt - so wie auch noch bei den antiken Griechen. Dies ist sicherlich kein unwesentlicher Umstand. Schon die menschenähnlichen T-Stelen von Göbekli Tepe um 10.000 v. Ztr. stellen unter einem Gürtel männliche Geschlechtsteile dar (ggfs. unter einem Lendenschurz) (2). Ebenso ist die männliche Nacktheit in einer so berühmten Stautue wie der "Bärtige Mann aus Warka/Uruk" (Wiki) dargestellt worden. Er gehört in eine ähnliche Zeit wie diese Menhirstatue in der Ukraine (um 3.000 v. Ztr.). Für sie gibt es die Deutung, daß es sich um die Darstellung eines "rituell nackten Priesterkönigs" (Wiki) handeln würde.

Da auf diese Menhir-Statue alles zur Darstellung kommt, was diesen Menschen wichtig gewesen zu sein scheint, wird man tatsächlich annehmen können, daß dies die Zeremonial-Bekleidung ist, diejenige, mit der sie "vor die Götter" traten.

Unter dem Hoden schließlich finden sich auf der hier entdeckten ukrainischen, indogermanischen Stele Herdentiere dargestellt. Ebenso auf den Seitenteilen. Viele dieser Tiere sind ebenfalls schon Jahrtausende früher auf den Statuen vom Göbekli Tepe dargestellt. Sie stellen den Reichtum dieser Menschen dar.

Abb. 2: Transport eines großen Steines auf der Insel Nias, Indonesien, 1915 - für den verstorbenen Anführer Saoenigebo, damit er im "Jenseits" seine göttlichen Vorfahren wiederfindet. An drei Tagen wurden 525 Menschen benötigt, um diesen Stein im Dorf Bawemataloeo zu errichten (nach P. Boomgaard, 2001) (Wiki) (s.a. 17, S. 17 [Merian])

Indem man auf diese Weise auf die Existenz einer solchen Grabstele aufmerksam wird, stößt man auf einen sehr allgemeinen Themenbereich, von dem man zuvor gar keine Ahnung hatte, bzw. den man sich wenig bewußt gemacht hatte.

Nämlich zunächst auf die Geschichte des menschlichen Porträts (Wiki). Oder - eben noch allgemeiner - auf die Geschichte der menschlichen Skulptur (Wiki). 

Erst damit in Zusammenhang macht man sich bewußt, daß wir es Jahrtausende lang im Grunde mit "gesichtslosen" Kulturen zu tun haben. Denn wir haben keine sehr authentischen Eigendarstellungen der jeweiligen Völker und Kulturen. 

Es wird aber, um so mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, erahnbar, daß die "Schlichtheit" der Kunstäußerungen solcher Kulturen sehr leicht völlig falsche Rückschlüsse nahelegen kann auf die vorliegende gesellschaftlich-wirtschaftlich-kulturelle Komplexität jener Gesellschaften, aus denen diese Kunstäußerungen hervorgegangen sind.


Vielmehr machen Fotografien wie jene in Abbildung 2 darauf aufmerksam, daß die traditionellen komplexen Gesellschaften in Indonesien, zum Teil auch in Indien in vielen Aspekten einen guten Eindruck davon vermitteln können, wie man sich die komplexen Königreiche des europäischen Neolithikums und der Bronzezeit vorzustellen hat. 

Man beachte zum Beispiel auch die metallenen Halsringe der Transportierenden (Abb. 2)!

Abb. 3: Die "Schlafende Frau "von Malta, etwa 3.600 bis 3.000 v. Ztr. (Wiki)

Zum Mittelneolithikum Europas erscheinen gegenwärtig umwälzende neue Forschungen, die frühe Staaten mit Königs- und Adelsdynastien für diesen Zeitraum sogar bis hoch nach Irland nahelegen (3). Für die in diesem Beitrag interessierenden Grab- und Gedenksteine ist durch diese neuen Forschungen also nahegelegt, daß es sich um solche für Könige und Adelige gehandelt hat innerhalb von staatlichen Strukturen, die von den Archäologen inzwischen mit denen in "Altitalien" (also Italien zur Zeit der Etrusker) parallel gesetzt werden (4). 

Eine solche Art von Interpretation war schon schon vor drei Jahren von dem führenden deutschen Archäologen Svend Hansen vorgeschlagen worden (5, 6). Sie war von dem weiteren führenden deutschen Archäologen Harald Meller vor zwei Jahren in folgender Weise referiert worden (7, S. 284):

Menhire aus dieser Zeit zeigen angedeutete Menschenkörper, die mit einem ganzen Arsenal von Waffen wie Stabdolchen, Beilen und Dolchen behängt sind. Svend Hansen sieht in diesen ersten Großplastiken Europas "Repräsentationen der großen Helden". Wir können also sicher sein, daß (...) eine Kriegerkaste existierte, die einem heroischen Ideal verpflichtet war.
Und (7, S. 315):
Wie der Archäologe Svend Hansen überzeugend ausführte, ist der neue Sozialtypus des Heroen schon für das ausgehende 4. Jahrtausend vor Christus nachweisbar: das Ideal herausragender Personen, die über das Leben hinaus eine großartige Inszenierung ihrer selbst verdient haben.

Abb. 4: Arabien, 3.500 v. Ztr. (W)
Insbesondere seit die Archäogenetik aufzeigt, daß sich in jenen Jahrtausenden, in denen diese "urtümlichen" Eigendarstellungen vorherrschten, in Europa riesige Bevölkerungsbewegungen über weite Entfernungen hinweg festzustellen sind, die umfangreichen Bevölkerungsaustausch bewirken konnten, ist man um so mehr veranlaßt, bisherige Geschichtsbilder zu hinterfragen. Geben diese Stelen doch auch Anlaß, sich bewußt zu machen, daß jene Kulturen, die fähig waren, zwar fein ziselierten Bronzeschmuck zu erarbeiten, dennoch zu gleicher Zeit noch "grobschlächtig" und "primitiv" anmutende Grabstelen aufstellen konnten.

Alle solchen scheinbaren "Ungleichzeitigkeiten" in der Kulturentwicklung wollen in ein einheitliches, in sich widerspruchsfreies Geschichtsbild eingebracht werden.

Auch wird deutlich: Regionen und Zeitepochen treten plötzlich in den Mittelpunkt der Betrachtung und an die Spitze der Kunstentwicklung eines jeweiligen Jahrtausends, die davor und danach völlig abseits stehen. Dies gilt für abgelegene Regionen in Frankreich, in Portugal oder Spanien. Es gilt dies für die Kunstgeschichte des Insel Malta, es gilt dies für die Kykladen-Inseln und es gilt dies für die arabische Halbinsel.

Welch weite Wege hier zu beobachten sind von zum Teil sehr urtümlichen Anfängen der Kunst bis hin zu den Kunstwerken der klassischen Antike und schließlich bis zu denen der Neuzeit. Oftmals geht das eine aus dem anderen sehr unvermittelt hervor. Es kann einem aber auch bewußt werden: Noch in der Zeit der klassischen Antike sind solche "Ungleichzeitigkeiten" unübersehbar: Während um 400 v. Ztr. die "große" klassische griechische Kunst schon ihre Fülle an Meisterwerken hervorbringt, werden für Keltenfürsten wie

  • den Krieger von Hirschlanden (Wiki) (Gegend von Stuttgart)
  • den Fürsten vom Glauberg im mittleren Hessen (Wiki)
  • die Pfalzfelder Grabstele (Wiki) aus dem Hunsrück
  • den Fürsten der Lusitanier im heutigen Portugal (Wiki)
  • in der Bretagne (Wiki)
  • in Nordirland (Wiki)

Abb. 5: Arabien, 3.500 v. Ztr. (W)
noch Grabstelen, Krieger- oder Götterstatuen errichtet, die mehr als archaisch anmuten (Wiki). So "ungleichzeitig" wird sich Kunstgeschichte dann aber auch schon dreitausend Jahre früher vollzogen haben können. Und genau dies wird im vorliegenden Beitrtag deutlich werden.

Ganz allgemein muß wohl für Menschendarstellungen vor der Bronzezeit gesagt werden, daß in ihnen in der großen Mehrheit alle menschlichen Körperteile größere Aufmerksamkeit finden als ausgerechnet das Gesicht. Ebenso können Waffen größere Aufmerksamkeit finden als das Gesicht. 

Und insbesondere gibt es viele weibliche Figurinen, deren weibliche Körpermerkmale sehr ausgeprägt dargestellt sind, über deren Gesichtsausdruck aber wenig bis gar nichts gesagt werden kann, da er zu allgemein gehalten ist oder gar nicht gestaltet wurde (Abb. 3).

Ein Blick in die altarabische Religion

Um sich in das zeitgenössische Denken rund um die Anfänge von Eigendarstellungen der Völker hineinzudenken, macht es allerhand Sinn, sich mit einer Religion wie der altarabischen (Wiki) zu beschäftigen, also jener vor der Einführung des Islam. Es wurden Heilige Orte, Heilige Berge, Heilige Steine, Heilige Felsen und Heilige Bäume verehrt. 

Daß es bei den Arabern eine Verehrung Heiliger Steine gab, hat schon Herodot berichtet. Und ähnliches hat es auch bei den Hethitern gegeben (Wiki). Bei den heiligen Steinen wurde geopfert, sie wurden mit Blut beschmiert, an ihnen wurde gefeiert, an ihnen wurden politische Entscheidungen getroffen, hier wurde Recht gesprochen.

Im Alten Testament findet sich dann dementsprechend auch der große Groll des altestamentarischen Gottes gegen diese Verehrungsstätten seiner Konkurrenten. Wir finden die Aufforderung zur Zerstörung von "Idolen", "Kultsteinen" und von Idolatrie allgemein. Es richtete sich dies sicherlich auch gegen die ersten, zaghaften Porträtdarstellungen des Menschen wie sie sich in Grabstelen und Menhiren bis dahin erhalten hatten, und wie sie sich - vielleicht auch deshalb - nur zu wenigen bis heute haben erhalten können.

Abb. 6: Die "Frau (oder Dame) von Saint-Sernin", 3300-2200 v. Ztr. (Wiki), 1,08 Meter hoch; im Gesicht sind Streifentätowierungen dargestellt. Was unter dem Gürtel auf den ersten Blick als breite und in Fransen auslaufenden Gürtelborten anmutet, wird - aufgrund des Vergleichs vieler ähnlicher Stelen miteinander - richtiger gedeutet als Beine mit Füßen (die immer fünf Zehen aufweisen). Auf der Rückseite ist der Mantel in langen, schweren Falten dargestellt, auch die Haare sind zu zwei langen Strähnen gebunden (Wiki).

Behauene und unbehauene Steine wurden als Repräsentanten von Gottheiten oder Ahnen verehrt, siehe der "Steinkult", "Kultsteine", den Baitylos (Wiki). 

Dies alles sind Vorformen, in die sich die Menschen zunächst menschliche Gesichter nur hinein gedacht haben. Erst allmählich wurde mehr Wert gelegt auf die Darstellung des menschlichen Gesichtes selbst. Es scheint, als hätten die Menschen Jahrtausende lang unbewußt jenes bekannte Bibel-Wort befolgt, wonach sie sich kein Bild von ihrem Gott machen dürften.

Womöglich darf dahingehend gesprochen werden von einer Scheu der Künstler, das menschliche oder göttliche Gesicht darzustellen, eine Scheu, die viele Jahrtausende innegehalten wurde. Schon in den Höhlenmalereien und in den Elfenbeinschnitzereien der Eiszeit, ebenso wie in der sonstigen Keramikproduktion und auf der bemalten Keramik ab etwa 6.000 v. Ztr. ist ja deutlich genug erkennbar, daß die Kulturen zu hochwertiger auch künstlerischer Darstellung fähig waren, auch zu äußerst gelungener Charakterdarstellung von Tieren und anderen Formen der Natur (darunter eben auch denen des menschlichen Körpers). 

Diese Fähigkeit aber wandten sie offenbar nicht - oder nur sehr selten und ungern - auf das menschliche Gesicht selbst an. 

Abb. 7: Die europäischen frühindogermanischen, kupferzeitlichen, bzw. spätneolithischen Steinstelen weisen eine große Vielfalt auf - hier vorwiegend in Frankreich und Italien (aus: 1, Abb. 101). In dieser Grafik wird der Versuch einer ersten chronologischen Einordnung unternommen. Zum Beispiel: Dreieckige Kupferdolche mit Mittelrippe und halbmondförmigem Griffabschluß ("Typ Remedello") gehören in die mittlere Phase.

Aufgrund dessen könnte man verleitet sein, all diese Kulturen als "primitive" zu empfinden. Dafür besteht aber - und das muß man sich klar machen - gar kein Anlaß. Gegenüber einer solchen Schlußfolgerung ist vielmehr die allerhöchste Vorsicht angebracht.

Naturvölker und frühe Bauernvölker widmen dem "vergänglichen Kunstwerk", nämlich dem lebenden Menschen, so viel Aufmerksamkeit - dabei auch seiner Seele und seiner Beseeltheit, ebenso einer oft kunstvollen Körperbemalung und Tätowierung -, daß es nicht als nötig und angemessen empfunden worden sein wird, die Seele des Menschen auch noch in einem "unvergänglichen Kunstwerk" - in Holz, Stein, Ton oder Elfenbein - nachzuzeichnen.

Deshalb könnte umgekehrt die "Primitivität" von Menschendarstellungen auch als ein Hinweis angesehen werden auf das Gegenteil einer solchen Primitivität. Es könnte ein Hinweis sein auf seelische Erfülltheit, auf Innigkeit und auf ein Seelenleben, das noch nicht soweit mit sich selbst zerfallen war, daß es eine neue Orientierung im unvergänglichen Kunstwerk suchen mußte. Diese Blickweise wird einem von Seiten kunstphilosophischer Ansätze eher nachvollziehbar. Auch eine Auseinandersetzung mit dem Leben von Naturvölkern und von Völkern, die an natürlicher, naturverbundener Lebensweise festgehalten haben bis heute, kann diesbezüglich Anregung geben. 

Welche Fülle an Schönheit, welche Fülle an Edelsinn und Großmut ist hier oftmals verwirklicht, ohne daß diesen Eigenschaften jemals in unvergänglichen Kunstwerken Ausdruck verliehen worden wäre (nur als Beispiel: 8) (oder auch: DVHS2001).

Abb. 8: Anthropomorphe Stele aus der Ukraine (aus: 16)

Im übrigen ist man ja schon anhand des Kunstvollen in der Waffen- und Schmuckherstellung in der Kupfer- und Bronzezeit gezwungen, die steinernen Porträtversuche jener Zeit nicht als Zeichen von "Unfähigkeit" oder "Primivität" zu deuten.

Die Kunstentwicklung bis zum Ende des Frühneolithikums wird in einem inzwischen ausgegliederten zweiten Teil dieses Blogartikels ganz unten behandelt (Stgen2021). Es soll hier im weiteren vielmehr eingesetzt werden mit jener Stufe der Kunstentwicklung Europas, die wir in den Kykladen-Idolen (Wiki, engl) repräsentiert finden, sowie in der figürlichen Plastik auf Malta (Wiki). Bezüglich letzterer ist etwa die eindrucksvolle dicke, schlafende Frau zu nennen (Wiki) (Abb. 3). Diese Beispiele zeigen - wie gesagt - auf, daß Künstler sehr lange zögerten, das menschliche Gesicht detailgetreu nachzubilden, auch wenn sie ansonsten schon zu kunstvoller Abstraktion befähigt gewesen waren.

Überraschend ist nun, daß die arabische Halbinsel zu jenen Regionen der Erde gehört, in denen die Menschen nicht nur sehr früh zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen sind, sondern in der sich auch einige der frühesten, einfachen, Portrait-ähnlichen Grabstelen finden, und zwar solche, die jenen ähneln, die früher, gleichzeitig oder einige Jahrhunderte später auch weiter nördlich in Europa Verbreitung gefunden haben (Abb. 4, 5) (Wiki):

Am Ende des 4. Jahrtausends v. Ztr. gelangte die Bronzezeit nach Arabien - nach drastischen Umwandlungen; Metall fand weite Verbreitung und die Periode war gekennzeichnet durch ihre 2 Meter hohen Gräber, denen zur gleichen Zeit zahlreiche Tempel folgten, die wiederum viele freistehende Skulpturen enthielten, die ursprünglich mit roten Farben bemalt waren.
Original: At the end of the 4th millennium BC, Arabia entered the Bronze Age after witnessing drastic transformations; metals were widely used, and the period was characterized by its 2 m high burials which was simultaneously followed by the existence of numerous temples, that included many free-standing sculptures originally painted with red colours.

2012 schon wurden weitere Beispiele in einer Ausstellung zusammen getragen und präsentiert, betitelt "Roads of Arabia". Sie war im Pergamon-Museum in Berlin ebenso zu sehen wie im Louvre in Paris ("Roads of Arabia", 2012; Wiki). Mit solchen Ausstellungen wächst allmählich das Bewußtsein dafür, daß die gleichzeitigen - und doch sehr "ungleichzeitig" wirkenden - Entwicklungen des 5. bis 3. Jahrtausends v. Ztr. weltweit künftig mehr im Zusammenhang gesehen werden müssen (Wiki).

Abb. 9: Anthropomorphe Stele aus Cioburciu in Moldawien (aus: 16, S. 15)

Denn erstaunlicherweise sind eindrucksvolle, zum Teil erst in jüngerer Zeit entdeckte und in ihrer zeitlichen Zuordnung verstandene Beispiele aus der frühen Geschichte der Porträtdarstellungen oder Porträt-Andeutungen bislang der allgemeineren Öffentlichkeit kaum bewußt geworden. Es gilt dies insbesondere für die Geschichte des "Statuenmenhirs" (Wiki, engl) wie er im westlichen Europa benannt ist, bzw. der Kurgan-Stelen (Wiki) wie sie im östlichen Europa genannt werden. Aus letzterer Kunstgruppe ging ja auch jenes Kunstwerk hervor, das die Erarbeitung des vorliegenden Beitrages überhaupt anregte und einleitend behandelt worden ist.

Diese Grabstelen repräsentieren eine wesentliche und lange Phase der "vorgeschichtlichen Kunst" (Wiki), bzw. der Geschichte der Kunst überhaupt (Wiki). Soweit bislang Datierungen vorliegen, beginnt die Geschichte der "Statuenmenhire" in Europa schon lange vor jener Ausbreitung der Indogermanen, die ab 2.900 v. Ztr. von Ostmitteleuropa aus einsetzte. Ab jenem Zeitpunkt ist dann aber ein großer Teil der heute überlieferten Statuenmenhire vor Ort auch von den zugewanderten Indogermanen geschaffen worden. Diese mögen sich diesen Kulturgebrauch - zeitgleich mit anderen europäischen Kulturen - schon früh in der Ukraine angeeignet haben, nämlich im 4. Jahrtausend, und ihn dann fast überall dort auch fortgeführt haben, wo sie hingewandert sind.

Es wird sich eher um ein allgemeines Phänomen des fünften bis dritten Jahrtausends handeln, als daß es nur einer bestimmten Kultur oder Völker- und Sprachgruppe zugeordnet werden könnte. Diese Statuenmenhire stellen also die ältesten Eigendarstellungen der Indogermanen dar, weisen aber zugleich - zumindest in West- und Mitteleuropa - auf eine ältere, nicht-indogermanische Vorgeschichte hin, die auch im Zusammenhang stehen mag mit den schon angedeuteten Entwicklungen im Mittelmeerraum. 

Abb. 10: Verbreitung der europäischen Stelen (aus: 16)

Viele Grabstelen, Menhire, die bis heute überliefert sind, haben sich nur deshalb erhalten, weil sie später als Wandsteine in Steinkistengräbern sekundär verbaut worden sind (1, 9). Es scheint in früheren Jahrtausenden sehr beliebt gewesen zu sein, solche vormals freistehenden Menhire als Wandsteine für Steinkistengräber zu benutzen. Ein Teil des geheimnisvollen Geistes, der diese Steine umgab, mag sich für die Menschen dann auf das Steinkistengrab insgesamt übertragen haben. Deshalb mag man sie gerne dafür benutzt haben.

Spanien - Älteste Grabstelen ab 4.200 v. Ztr.

In Spanien sind steinerne Grabstelen schon mindestens ab 4.200 v. Ztr. bekannt. Der Schweizer Archäologe Urs Schwengler, auf dessen Ausarbeitung wir uns hier besonders stützen, schreibt etwa über die Stelenform "Stelen mit rundem Kopfvorsprung und Schultern" (1, S. 9):

Diese Stelen sind mit einem speziell geformten Vorsprung (protubérance céphalique) an der Spitze versehen, der einen Kopf symbolisieren oder darstellen kann. Die Ausbildung des Kopfes hat zur Folge, daß die darunter wegführende flachere Partie in Schultern übergeht. Stelen mit dieser menschlichen Silhouette, die keine weiteren Gravuren aufweisen, werden häufig auch als anthropomorph anikonisch bezeichnet (‘anikonisch im engeren Sinne’). Einige Stelen mit Schultern sind in französischen Grabanlagen als Boden- oder Deckplatten wiederverwendet worden (Mané Lud, Kersandy, Petit Mont), mehrere dieser Stelen mit Schultern tragen Gravierungen oder Skulpturen, wie diejenigen von Laniscar (Abbildung 9), Kermené und Le Câtel. Beispiele aus der spanischen Region Galicien zeigen, daß solche Stelen mit Farben bemalt waren, deren Alter sich zwischen 4251 und 3652 ca BC bestimmen ließ (Bueno et al. 2016).
Also im südlichsten Spanien finden sich solche Stelen schon Ende des 5. Jahrtausends. Es drängt sich einmal erneut der Eindruck auf - den man hinsichtlich der Indogermanen ja sehr oft gewinnt -, nämlich daß sie Gebräuche, Sitten und Erfindungen der Vorgängerkulturen einfach übernommen und fortgeführt haben. So etwa erkennbar auch in anderen Kulturbereichen, etwa an der Weiterverwendung von "Grabenwerken" (Volkssternwarten) - insbesondere auch von Stonehenge in Südengland. Und so auch bezüglich des Brauches, einfach gehauene Grabstelen aufzustellen. Im gleichen 4. Jahrtausend oder gar 5. Jahrtausend, in dem solche steinernen Grabstelen in Mitteleuropa in Gebrauch kamen, scheinen sie auch in der Ukraine bei den Indogermanen in Gebrauch gekommen zu sein.

In Südtirol finden sich unter anderem die Algunder Menhire (Wiki). Insgesamt sind 25 Stelen erhalten, auf denen zum Teil Waffen der jeweiligen Zeit abgebildet wurden (1, S. 30):
Die Stelestatuen Südtirols gehören in die erste Hälfte des 3. Jahrtausends. Auf den Stelen Lagundo B und Feldthurns sind sehr schöne Knieholmbeile graviert (siehe Abbildungen 54.6 und 54.13), welche den Typ des gut datierten Knieholmbeils des Gletschermannes vom Hauslabjoch darstellen. Dieses Beil ist mit der 14 C-Methode in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends datiert, zwischen 3359 BC und 3105 BC.
Vermutlich hat der Autor hier zwei Jahrtausende miteinander verwechselt und meinte das vierte Jahrtausend vor der Zeitrechnung, in das ja auch die genannte genaue Datierung mit Hilfe von C14 fällt. Somit sind ein Teil der in Mitteleuropa gefundenen Stelen keineswegs zwangsläufig indogermanischen Ursprungs. Oft ist die chronologische und damit kulturelle Ein- und Zuordnung der Stelen aber noch keineswegs besonders deutlich geklärt. Für die Schweiz gilt (1, S.  30):
Funde von Beilen mit Knieholm treten auf ab etwa 4200 BC.

Wenn solche Waffen auf steinernen Stelen in Mitteleuropa abgebildet sind, können also auch diese Waffen und die Stelen selbst nicht zwangsläufig den Indogermanen zugeordnet werden, sondern werden schon von den Vorgängerkulturen vor Ort aufgestellt worden sein.  Wenn sich hingegen auf den Steinstelen "Beile mit quadratischer Klinge" finden, deuten diese auf eine Entstehung erst in der Eisenzeit hin, und damit wären Stelen, auf denen diese abgebildet sind, einer chronologisch viel späteren Zeit zuzuordnen. 

Es ist ein aufwühlender Umstand, daß es im Mittelneolithikum schon eine Adels- und Heldenkultur gegeben hat, die ein sehr strukturiertes Staatswesen voraussetzt (ähnlich den "altialischen"), und die die kriegerischen Tugenden ihres Adels in solchen Grabstelen feierte und zur Darstellung brachte. Wie wir aus der Archäogenetik wissen, sind die Männer dieser vorindogermanischen Adels- und Kriegerkulturen durch die Indogermanen in vielen Teilen Europas zum Aussterben gebracht worden. Dieses Aussterben wird aber nicht daran gelegen haben, daß die vorindogermanischen neolithischen Kulturen besonders "friedfertig" gewesen wären. Dieser Umstand läßt sich an diesen Grabstelen jedenfalls nicht ablesen.

Ukraine - Grabstelen ab 3.500 v. Ztr.

Das Urvolk der Indogermanen entstand um 4.700 v. Ztr. an der Mittleren Wolga in Form der dortigen Chwalynsk-Kultur wie wir in einem früheren Beitrag dieses Jahres anhand neuester Forschungsergebnisse darstellten (Stgen2019). Dieses Volk breitete sich schnell an beiden Ufern der Wolga bis an das Nordufer des Kaspischen Meeres und am Unterlauf des Don entlang an das Nordufer des Schwarzen Meeres aus und von dort Richtung Bulgarien. In seiner exzentrischen Art war es sehr kriegerisch (ablesbar an Verletzungen der gefundenen Skelette) und errichtete riesige Grabhügel (Kurgane). Aus dem 5. Jahrtausend scheinen allerdings noch keine Eigendarstellungen der Indogermanen bekannt zu sein. Offenbar mußten sie erst mit älteren Bauernkulturen im Westen in näheren Kontakt zu kommen, um diesen Brauch schließlich auch für sich anzuwenden.

Die eingangs erwähnte Kernosovsky-Stele stammt aus der Zeit tausend Jahre nach Entstehung des Urvolkes der Indogermanen, also aus der Zeit der Jamnaja-Kultur. Die Jamnaja-Kultur hat die reiche Bauernkultur, benannt Cucuteni-Tripolje-Kultur beerbt, in der sich selbst schon ab etwa 4.000 v. Ztr. genetisch indogermanische Einflüsse geltend gemacht hatte, und nachdem sie um 3.500 v. Ztr. zunächst von der ebenfalls schon indogermanisch mitgeprägten Maikop-Kultur des Kauksasus unterworfen worden war (Stgen2020). 

Die Kernosovsky-Stele macht jedenfalls darauf aufmerksam, daß es solche recht frühen Eigendarstellungen der Indogermanen gibt. Sie deckt sich vollständig mit der reichen Waffenausstattung ihrer Gräber. Solche frühen indogermanischen Grabstelen aus dem 4. oder 3. Jahrtausend v. Ztr. sind nun - wie bei intensiverem Hinterherfragen und -recherchieren deutlich wird - über ganz Europa verbreitet (1). 

Daß es zwischen all diesen eine solche Gemeinsamkeit der Herkunft gibt, ist allerdings noch nicht in allen Museen, wo es solche urtümlichen Grabstelen gibt, in das Bewußtsein der Museumsleiter gedrungen. Daß bei diesen Grabstelen unterschieden werden muß zwischen jenen vorindogermanischen Ursprungs und denen indogermanischen Ursprungs, dieses Bewußtsein scheint ebenfalls noch nicht sehr weit verbreitet zu sein unter Archäologen. Immerhin, zum Ursprungsgebiet der Indogermanen schreibt Urs Schwengler - vor dem Hintergrund des aktuellsten archäogenetischen Forschungsstandes (1, S. 22):

In Südrußland, in der Ukraine, in der Umgebung der Halbinsel Krim und in Moldawien, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien gibt es eine große Zahl von Steinfiguren, plastische Skulpturen, die den westeuropäischen Menhirstatuen und Stelestatuen ähnlich sind und die verschiedenen Kulturen Osteuropas und des östlichen Mitteleuropas zugeschrieben werden. Eine Gemeinsamkeit dieser Kulturen sind Bestattungen in großen Grabhügeln, den Kurganen, die über unterirdischen Grabanlagen errichtet wurden, in denen die Toten mit zahlreichen Beigaben bestattet wurden; auf oder am Rand der Kurgane wurden häufig Kurgan-Stelen aufgestellt oder als Deckplatten der Grabanlagen wiederverwendet. Die Kulturen mit diesem Bestattungsbrauch entstanden im 5. bis 3. Jahrtausend BC in den Steppengebieten Südrußlands und breiteten sich in dieser Zeit in den Raum nördlich und westlich des Schwarzen Meeres aus. Sie wurden von der litauisch-amerikanischen Archäologin Marija Gimbutas zur sogenannten Kurgankultur zusammengefaßt, deren Bewohner als kriegerische Hirtenvölker zwischen 4400 BC und 2000 BC in mehreren Wellen westwärts bis ins westliche Mitteleuropa zogen und für die Verbreitung der indoeuropäischen Sprache in ganz Europa verantwortlich sind. Die ältesten der als Kurgan-Stelen bezeichneten Skulpturen wurden im Süden der Ukraine und in der Umgebung der Halbinsel Krim gefunden; es sind einfache anthropomorphe Stelen mit einem Kopfvorsprung. Bei vielen dieser Stelen waren Gürtel und andere Motive mit Ockerfarbe dargestellt, von der beim Auffinden der Stelen noch Reste vorhanden waren. Die Kurgankultur ist deshalb auch als Ockergrabkultur bekannt. Viele dieser als Rundplastik gestalteten Stelen (Abbildung 38 - hier Abb.11) wurden in oder bei älteren Kurganen gefunden, bei denen die Grabkammer oft nur eine einfache Grube (russisch ßìà=Jama) ist. Diese weit verbreitete Kultur mit solchen einfachen Grubengräbern ist unter dem Namen Jamnaja-Kultur oder Grubengrabkultur bekannt, sie wird in den Zeitraum zwischen 3600-2300 BC datiert. (...) Die Tradition der Bestattungen in den Kurganen hielt sich bei den Skythen bis in die Eisenzeit und verschwand um die Zeitenwende.
Auch hier muß man sich diese Steinstelen also als bemalt vorstellen. Bekanntlich hielt sich diese Tradition der Bestattung in Hügelgräbern - die gegebenenfalls bekrönt sein konnten mit einer Steinstele - auch in Mitteleuropa bis in die Eisenzeit. Denken wir an das Königsgrab von Seddin um 800 v. Ztr. (Wiki), denken wir vor allem auch an die auf einem Hügelgrab aufgestellte Steinstelle des "Keltenfürsten vom Glauberg" aus der Zeit um 400 v. Ztr. (Wiki). Wir erfahren über die Steinstelen der Ukraine (Wiki) (eig. Übersetzung):
In der Ukraine gibt es um die 300, die meisten von ihnen bestehen aus sehr groben Steinplatten mit einem einfachen Kopfvorsprung und einigen Merkmalen, die in den Stein geritzt sind wie Augen oder  Brüste. Gut zwanzig von ihnen, die als Menhir-Statuen bekannt sind, sind komplexer und weisen Ornamente, Waffen, Darstellungen von Menschen und Tieren auf. 

Der einfache, frühe Typ der anthropomorphen Stele findet sich ebenso in der italienischen Alpenregion, in Südfrankreich, in Portugal, in Bulgarien und Rumänien. 

Abb. 11: Anthropomorphe Stele aus Hamangia (einer bäuerlichen Kultur nördlich von Warna) (aus 20) (Resg)

Während sich diese Kunstform im übrigen Europa dann scheint verloren zu haben, wurde sie in der Ukraine noch bis in die skythische Zeit fortgeführt. 

Es finden sich aus späteren Zeiten Beispiele auch in Preußen, auf der Krim, am Samara-Fluß, in der kasachischen Steppe, in Turkistan, am Yenisei und in der Mongolei. 

Halle und Tübingen - 2.800 bis 2.000 v. Ztr.

Bei dieser Gelegenheit wird einem bewußt, daß sich auch in Sachsen-Anhalt und Süddeutschland - zum Beispiel in der Region um Halle, in der Region um Bamberg und in der Region um Tübingen - jeweils gleich mehrere solcher indogermanischer Steinstelen aus dem 3. Jahrtausend v. Ztr. erhalten haben, und daß es in diesen Regionen noch Hinweise auf weitere solcher Steine gibt, deren Verbleib aber inzwischen in Vergessenheit geraten ist (1, S. 24):

Stilistische Vergleiche der beiden anthropomorphen Stelen, die im Gräberfeld ‘Lindele’ bei Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) gefunden wurden zeigen, daß diese den zweifellos endneolithischen Menhirstatuen von Schafstädt (Bad Lauchstädt) und Pfütztal (Salzatal) in Sachsen-Anhalt der Zeit vor 2000 BC zugeordnet werden können. Auf Grund der dargestellten Waffen und Motive gehören auch die Menhire von Weilheim bei Tübingen in Baden-Württemberg und von Seehausen, Dingelstedt und Langeneichstädt (die ‘Dolmengöttin’) in Sachsen-Anhalt sowie wahrscheinlich der Menhir von Gelnhausen zur endneolithischen Schnurkeramik-Kultur. (...) In Deutschland gibt es zweifellos mehrere rundplastische Figuren, bei deren Darstellung sich über Einflüsse aus der Kurgan-Kultur spekulieren läßt: die Götzen von Bamberg, Ebrach und Gallmersgarten (Bayern) sowie das Raibacher Bild von Breuberg (Hessen). Die Fundsituation dieser Menhirstatuen lassen keine Datierung zu, wahrscheinlich gehören diese Objekte zur Eisenzeit, genauso wie die stilistisch völlig anders skulptierten hallstattzeitlichen Statuen von Hirschlanden, Holzgerlingen (Baden-Württemberg) und Glauberg (Hessen).
Der hier erwähnte, knapp ein Meter große Menhir von Schafstädt, 23 Kilometer südwestlich von Halle, wurde 1962 gefunden (Wiki):
In den Augenhöhlen haben sich schwarzbraune Farbreste erhalten. Unterhalb des Kopfes ist durch drei tiefe, halbkreisförmige Linien vermutlich eine Lunula (spätneolithischer, goldener Halsreifen) dargestellt. Daneben setzen zwei Arme an, die etwa in der Mitte des Steins in Hände auslaufen. (...) Zwischen den Händen ist ein Gegenstand mit sechs Zinken, vielleicht ein Kamm, dargestellt. Unterhalb der Hände stellen drei tiefe Linien, die um den ganzen Stein herum verlaufen, einen Gürtel dar.

Nicht zuletzt die Lunula (Wiki) verweist auf eine angesehene, wohlhabende Person und zugleich ist nicht zuletzt mit ihr eine Datierung in die frühe Zeit der Ausbreitung der Indogermanen über ganz Europa möglich, nämlich in de Zeit der Schnurkeramik (2.800 bis 2.200 v. Ztr.).

Abb. 12: (Beschädigter) Menhir von Schaftstädt (Wiki), mit "Lunula"-Halsschmuck, datiert zw. 2.800 und 2.200 v. Ztr, 23 km südwestlich von Halle/Saale

Der Menhir von Pfützthal (Wiki) wurde an der Saale, zwölf Kilometer nördlich von Halle in den 1930er Jahren gefunden. Auch auf ihm ist eine Lunula zu erkennen. Wie andere solcher Bildsteine ist er - noch während der Bronzezeit - in einem Steinkistengrab sekundär verbaut worden.

Am Neckar in Rottenburg-Lindele (Wiki), zehn Kilometer westlich von Tübingen, wurden 1984 und 1995 71 Grabhügel und weitere Flachgräber aus der Zeit zwischen 800 und 200 v. Ztr. ausgegraben. In diesen fanden sich - wiederum sekundär verwendet - drei Menhire aus der Bronzezeit, etwa 1,20 und einen Meter hoch (Wiki):
Auf dem Stein sind in Draufsicht zwei stark stilisierte Rinder mit einem gemeinsamen Joch abgebildet. Dahinter (...) war vermutlich ein Wagen abgebildet. Vor den Rindern sind außerdem neun Schälchen in den Stein eingetieft.
Vier Kilometer südlich von Tübingen fand sich im Ortsteil Weilheim 1985 ein 4,50 Meter hoher Menhir (Wiki).
Auf der Vorderseite des Menhirs sind fünf (...) Stabdolche dargestellt. Daneben ist eine ovale Scheibe (Sonne), und eine hängende Mondsichel zu erkennen. (...) Südlich der Alpen wurden verwandte Statuen- oder Figurenmenhire gefunden. Aufgrund des Stabdolch-Motivs kann der Menhir in das beginnende 2. Jahrtausend v. Chr. datiert werden. Stabdolche dienten als Herrschafts- oder Würdezeichen. Für die Aufstellung verantwortlich zeichnet hier die so genannte Neckar-Gruppe, eine frühbronzezeitliche Regionalgruppe im Bereich Baden-Württembergs. 

Über diese Stabdolche haben wir schon vor Jahren hier auf dem Blog einen Beitrag veröffentlicht (5). Sie spielen für die Datierung solcher Grabstelen eine nicht geringe Rolle wie wir noch sehen werden.

Frankreich und Norditalien

Der Archäologe Urs Schwegler hat sich insbesondere mit Steinstelen in Frankreich, Spanien und Italien beschäftigt. Er schreibt (1, S. 8):

In Südfrankreich findet man einige Motive - Halsketten, dreieckige Dolchklingen und Dolche im Futteral, geschäftete Äxte und Beile, Krummstäbe, Bogen und Pfeile - auf menschengestaltig geformten Steinen, die allgemein als anthropomorphe Stelen bezeichnet werden. In verschiedenen Regionen der Alpen in Frankreich, Italien und der Schweiz sind zahllose Zeichnungen ähnlicher Motive und expliziter Menschendarstellungen auf anstehenden Felsplatten und an Felswänden graviert (parietale Kunst, Felsbildkunst).
Und (1, S. 12):
Anthropomorphe Stelen des östlichen Languedoc: Platten, die menschliche Statuen darstellen. Diese anthropomorphen Platten haben auf einer Seite eine gravierte oder skulptierte und stark stilisierte Darstellung einer menschlichen Gestalt mit der Darstellung eines Gesichts und weiteren Attributen und Motiven; die Rückseite ist glatt oder unbearbeitet. In einer Studie von 1995 (Jallot/D’Anna) sind die Stelen dieser Languedocien-Gruppe auf fünf Untergruppen verteilt.
Sehr viele dieser Stelen weisen ausgeprägte Augen, Krummstab, Dolch, Brustschild oder Brüste auf, gegebenenfalls auch Stirnband. Im westlichen Languedoc finden sich 150 Stelen (1, S. 14):
Häufig ist auf der Frontseite ein Gesicht dargestellt (manchmal mit Tätowierungsstreifen) darunter Arme mit Händen und Beine mit Füssen und fast immer ein Gürtel. ‘Weibliche’ Stelen sind anhand von Brüsten, Halsketten und Y-Anhängern zu erkennen, als ‘männliche’ Attribute gelten Schultergurt mit Dolchfutteral, geschäftete Äxte und Pfeil und Bogen (Abbildung 21). Auf der Rückseite sind Schulterblätter, Haarfrisur oder Schultergurt zuerkennen.
Anhand dieser Beschreibungen wird deutlich, was den Indogermanen im Leben wichtig war. Interessant sind ja auch die Gesichtstätowierungen, auch von weiblichen Gesichtern (siehe 1, Abb. 21). Schwegeler (1, S. 15):
Für die chronologische Einordnung von Menhirstatuen stehen eingravierte Motive im Vordergrund, insbesondere die wahrscheinlich als Statussymbol abgebildeten Waffen:
- Dolchfutterale mit ringförmigem Tragegriff, wie sie in der Region Rouergue zur Darstellung - manchmal mit Fischgratmuster - kamen. Diese Futterale wurden für Silexdolche mit Schäftung verwendet. Der Mann vom Hauslabjoch trug am Gürtel ein solches kunstvoll geflochtenes Futteral für seinen geschäfteten Dolch. Die Verwendung solcher Silexdolche ist im 4. und 3. Jahrtausend BC durch Grabfunde belegt (Zeitraum von 3500 bis 2200 BC).
- Dolche mit dreieckiger Klinge, wie sie auf vielen Stelen des Alpenraums und Nordwestitaliens (Lunigiana, Aosta-Sion, Trentino, Alto Adige) dargestellt sind. Solche dreieckige Silexdolche (Typ Remedello I, 3400 bis 2800 BC), Kupferdolche mit Halbmondknauf und meist gerippter Klinge (Typ Remedello II, 2900 bis 2200 BC) und Kupferdolche mit Kugel- oder Scheibenknauf und langer Griffzunge (Typ Ciempozuelo, 2600 bis 2200 BC) sind mit oft großer Detailtreue dargestellt.
- Steinbeilklingen und Steinbeile, von denen es viele Darstellungen aus dem Gebiet der Bretagne und der Île-de-France gibt. Funde von Jadeit- und Fibrolitklingen belegen dort deren Verwendung im 6. bis 4. Jahrtausend BC. (...)
- Geschäftete Äxte und Beile mit Klingen aus Stein und Metall. Diese Waffen und Geräte mit Stangen-, Flügel- und Knieholmschäften wurden zwischen dem 4. und dem 2. Jahrtausend verwendet. Häufig dargestellt wurden Hammeräxte; die ebenfalls oft dargestellten Beile mit Knieholmschaft wurden seit dem 4. Jahrtausend BC bis in die Eisenzeit verwendet, was eine chronologische Einordnung der Darstellungen erschwert. Darstellungen vongekrümmten Stangenholmen undFlügelholmen sehen mitunter wie die Darstellungen von Krummstäben aus und können deshalb mit diesen verwechselt werden. Auf einigen Menhirstatuen und auf Bauelementen von Dolmen sind auch Bogen, Pfeile und Köcher abgebildet.

Bogen, Pfeile und Köcher eignen sich zwar für Datierungen weniger gut, sie sind aber dennoch eine gute Geschichtsquelle für den Fall, daß die Stelen anderweitig datiert werden können und dann aufzeigen können, daß standardmäßig auch Pfeil und Bogen zur Ausrüstung gehörte, auch wenn diese in Gräbern nicht entdeckt worden sein sollten.

Abb. 13: Am vielleicht eindrucksvollsten sind Menhirstatuen der Region Rouergue (Südfrankreich)(Wiki), auf denen viele Details zur Kleidung und Bewaffnung zu sehen sind - Außer Dolchfutteralen sich noch andere Waffen dargestellt: Äxte, Beile, Bogen, Köcher und Pfeile (aus 1, Abb. 25)

Interessant mag auch sein, daß alle Menhirstatuen der Region Rouergue (Abb. 13) fast einheitlich einen breiten Gürtel tragen. Was auf den ersten Blick als zwei breite, herunter hängende Gürtel-Enden mit Fransen wahrgenommen werden könnte, sollen aber mit größerer Wahrscheinlichkeit Beine und Füße darstellen (es sind immer fünf Zehen dargestellt, ähnlich wie fünf Finger bei den Händen). Sie tragen ein Schultergehänge, das aber nicht bis zum Gürtel hinunter geht, und an dem der Köcher auf dem Rücken befestigt gewesen sein wird. Auch tragen sie fast alle Gesichtstätowierungen. Und noch einmal wird einem an dieser Stelle bewußt: Das sind die ersten Eigendarstellungen unserer Vorfahren.

Sie erinnern auch sofort an die Grabausstattung des berühmten "Bogenschützen von Amesbury" ("Amesbury Archer") (Wiki), dem Fürsten von Stonehenge, der mit seiner Armee um 2.300 v. Ztr. von Süddeutschland aus in England die Bronzezeit einführte, wobei es zum weitgehenden Aussterben der vorherigen Bevölkerung in Großbritannien gekommen ist.

Die Rekonstruktionen dieses "Amesbury Archer", die sich im Internet finden, haben noch nicht die Eigendarstellungen der Leute der Glockenbecherkultur auf ihren Grabstelen in Frankreich (Abb. 13) berücksichtigt. Keine der Rekonstruktionen weist Gesichtstätowierungen auf oder einen solchen breiten, eindrucksvollen Gürtel wie er sich auf den Grabstelen findet.

Abb. 14: Tocharische Edelleute, Wandmalerei in einer Höhle des Tarim-Beckens an der Seidenstraße, um 500 n. Ztr. (Wiki)

Vom Habitus her findet man sich erinnert an die ehrwürdigen Mäntel der tocharischen Edelleute aus der Spätantike der Seidenstraße (Abb. 14).

Noch heute findet man in traditioneller lebenden Völkern wie den Uiguren, den Kasachen oder auch bei Völkern des Kaukasus als traditionelle Bekleidung der Männer lange, ehrwürdige Mäntel, zum Teil bis zum Boden reichend und zum Teil mit breiten Borten. Das könnte auch die Kleidung der Schnurkeramiker und Glockenbecher-Leute gewesen sein.

Abb. 15: Kasachischer Schäfer in der Steppe südlich von Aktobinsk im westlichen Kasachstan (Fotograf: Airunp, 2004) (Wiki)

Auch in Norditalien fanden sich viele Stelen, die grob in die Kupferzeit datiert werden (3.000 bis 2.200 v. Ztr.). Einige von ihnen können auch genauer zeitlich eingegrenzt werden (1, S. 18, 30):

Die Stelestatuen von Aosta werden auf Grund einer großen Zahl an 14C-Daten bei und in den megalithischen Strukturen dem Eneolithikum zugerechnet (2750-2400 BC ).
Und (1, S. 30):
Die Stelen und die Monumentalkompositionen des Val Camonica mit den Darstellungen von Äxten und Beilen mit Knieholmschaft und Stabdolchen gehören zum Stil III dieser Felszeichnungen und werden der ‘Kupferzeit’ zugeordnet, in die Zeit von 2900 BC bis 2400 BC (Gravierungen TypA1: stileIII A 1) und 2400 BC bis etwa 2000 BC (GravierungenTypA2: stile III A2).

Das heißt, sie stammen entweder aus der Zeit kurz vor der indogermanischen Zuwanderung oder aus der Zeit derselben selbst, also aus der Glockenbecher- oder Schnurkeramik-Kultur. 

Abb. 16: Einer der drei "Gaustadter Bildsteine", gefunden im Talboden der Regnitz nördlich von Bamberg (Wiki Commons) - Vielleicht auch erst aus der Eisenzeit, also aus keltischer Zeit

Anhand der vergleichenden Untersuchung all dieser Steinstelen läßt sich die Vielfalt des "Waffenarsenals" der frühen Indogermanen sehr gut rekonstruieren wie Schwegeler aufzeigt (1, S. 25-30).

Die Vielfalt des "Waffenarsenals" der Indogermanen

Die Archäologen haben dafür jeweils ihre sehr spezifische Benennungen: Axt, Hammer, Beil, Stabdolch, Steinbeil, "Kupferbeil mit Stangenholm", "Beil mit Knieholm". Auch Dolchfutterale aus Leder oder Bast finden sich abgebildet, auch sie können in Fransen ausmünden (1, S. 32). Bronzene Stabdolche waren vermutlich übrigens keine Waffen, sondern Herrschaftszeichen (1, S. 29). Dargestellt finden sich auch Vögel, gehörnte Tiere (Steinböcke, Rinder), Pferde und Reiter. Oft sind Halsketten dargestellt, oft zusammen mit weiblichen Brüsten.

Abb. 17: Anthropomorphe Stelen aus dem Nordschwarzmeer-Gebiet und vom Balkan (aus: 10, S. 42)

Mit diesem Blogbeitrag sollte auf das Thema insgesamt nur hingewiesen werden. Es wird deutlich, daß es noch eine Fülle von Erkenntnissen birgt, sowohl hinsichtlich zeitlicher Einordnung der Phänomene, räumliche Verbreitung derselben, Häufigkeit derselben und zahlreiche weitere Detailerkenntnisse, die aus diesen ältesten Eigendarstellungen der Indogermanen gewonnen werden können. Wie das ja auch sonst in der Geschichte der frühen Indogermanen zu beobachten ist, scheinen auch bei diesen Eigendarstellungen Kulturgebräuche von Vorgängerkulturen aufgenommen worden und weitergeführt worden zu sein. 

Im südlichen Spanien fanden sich aus der Zeit um 1.000 v. Ztr. die Kriegerstelen von Magacela (Wiki) und von Solana de Cabañas (Wiki).

Abb. 18: Frauendarstellung auf dem Griff eines Bronzemessers von Beringstedt bei Itzehoe, 9./8. Jhdt. v. Ztr.

Nahe der Ortschaft Beringstedt bei Itzehoe in Schleswig-Holstein wurde 1779 ein Bronzemesser gefunden, dessen Griff als Menschendarstellung gestaltet war (Abb. 18) (Beringst). Sein Gesichtsausdruck erinnert ein wenig an das "Holzidol von Shigir" (9.500 v. Ztr. östlich des Ural) und die sogenannten "Anthropomorphen Pfahlgottheiten" (Wiki), die in Schweden, Dänemark und Norddeutschland gefunden worden sind. Man könnte hier von einer fast 10.000 Jahre langen kulturellen Tradition von Gott-Darstellungen sprechen. Man wird sagen dürfen, daß es sich um einen sehr ernsten Gesichts-Aussdruck handelt (Goldschmiede Jess) (gekürzt):

Die Mädchenfigur ist mit einem Schnürenrock bekleidet, trägt Hals-, Arm- und Beinringen sowie Ohrringe. Sie hält eine Schale in der Hand, mit der sie etwas darzubieten scheint. Möglicherweise handelt es sich um die Darstellung eines Rituals.. Vielleicht hatte dieses Messer eine Funktion bei kultischen Handlungen. Die Spitze wurde ergänzt. Das Original befindet sich im Nationalmuseum Kopenhagen.

Es gibt noch weitere, ähnliche solcher Frauenfiguren ähnlicher Zeitstellung im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen (Age). 

Bildsteine aus der Eisenzeit

Die drei 1 bis 1,70 Meter großen "Gaustadter Bildsteine" (Wiki) (traditionell auch "Bamberger Götzen") wurden 1858 im Schwemmsand der Regnitz bei Gaustadt, einem nördlichen Stadtteil von Bamberg, etwa vier Kilometer südlich der Einmündung der Regnitz in den Main gefunden (Wiki). Es gibt Hinweise noch auf weitere solcher Steine in der Region (11). Schwegeler weist diese Steine vom Stil her eher der Eisenzeit zu.


/ Neuer Titel, von vormals 
"Die ältesten Eigendarstellungen der Indogermanen",
25.2.2020;
letzte Ergänzung: 1.4., 13.5.21, 5.3.2023 /

___________
  1. Schwegler, Urs: Elemente prähistorischer Kunst in Europavom Neolithikum bis zur Eisenzeit - Mit einem Online-Corpus von gravierten und skulptierten Steinobjekten bei Megalithanlagen, Menhirstatuen, Stelestatuen und Menhiren. 2019 (pdf) (Academia) (Lit.verz.: pdf)
  2. Notroff, Jens: GobekliTepe‘s monumental T-pillars are actually giant anthropomorphic sculptures, 8.3.2019, https://twitter.com/jens2go/status/1104064601988255745. 
  3. Bading, Ingo: "Eine dynastische Elite in der Megalithkultur" Europas (3.500 v. Ztr.) - Waren die Megalith-Gräber Grablegen von Großkönigen? - Königsdynastien und ihre Städte im europäischen Mittelneolithikum (4200 bis 3100 v. Ztr.), 19.6.2020, https://studgendeutsch.blogspot.com/2020/05/die-hausmaus-breitete-sie-sich-mit-dem.html 
  4. Bading, Ingo: 2021, https://studgendeutsch.blogspot.com/2021/02/eos-die-gottin-der-morgenrote.html 
  5. Hansen, Svend: Der Held in historischer Perspektive. In: T. Link/H. Peter-Röcher (Hg.): Gewalt und Gesellschaft. Dimensionen der Gewalt in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Bonn 2014 
  6. Angelika Vierzig: Menschen in Stein. Anthropomorphe Stelen des 4. und 3. Jahrtausends v. Chr. zwischen Kaukasus und Atlantik (Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie) Bonn 2017
  7. Meller, Harald, Michel, Kai: Die Himmelsscheibe von Nebra. Der Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas. Propyläen 2018 
  8. Schiefenhövel, Wulf (Hrsg.): Eibl-Eibesfeldt. Sein Schlüssel zur Verhaltensforschung. Langen Müller Verlag, München 1993
  9. Bueno Ramírez, Primitiva/Carrera-Ramírez, Fernando/deBalbín-Behrmann, Rodrigo/Baroso-Bermejo, Rosa/Darriba, Xermãn/Paz, A. (2016b): Stones before stones. Reused stelae and menhirs in Galician megaliths. In: PublicImages, PrivateReadings: Multi-Perspective Approaches to the Post-Palaeolithic Rock Art. Proceedings of the XVII UISPP World Congress (1-7 September 2014, Burgos, Spain. Volume 5/Session A11e, 1-16 (Academia.edu) 
  10. Telegin, Dmitrij J.: Über kulturelle Kontakte zwischen der neo-ähneolithischen Bevölkerung des nordpontischen Gebietes und der Balkan-Donauregion. In: Dragoslav Srejović, Nikola Tasić (Hg.): Hügelbestattung in der Karpaten-Donau-Balkan-Zone während der äneolithischen Periode. Internationales Symposium in Donji Milanovac, 1985, Belgrad 1987, S. 37ff, https://books.google.de/books?id=2BiBAAAAMAAJ   
  11. Frank Kaiser, Katina Raschke, Pierre Strecker: Die Bamberger Götzen, 04.02.2019, https://youtu.be/MCr-nyJfN08
  12. Bading, Ingo: 2.200 - 1.600 v. Ztr. - Zu einigen Charakteristika der mitteleuropäischen, frühbronzezeitlichen Stadtkultur Salzhandel und Geldwährung - Ösenhalsringe und Vollgriffdolche in der Bronzezeit, Mai 2010, https://studgendeutsch.blogspot.com/2010/05/2200-1600-v-ztr-zu-einigen.html
  13. Schachner, Andreas: Zur Bildkunst des 2. Jahrtausends v. Chr. zwischen Van-See und Kaspischem Meer am Beispiel einer Stele im Museum von Astara (Azerbaycan). Archäologische Mitteilungen aus Iran und Turan 33, 2001, 115-142 (Academia  
  14. Mallory, James P.: The anthropomorphic stelae of the Ukraine. The early iconography of the Indo-Europeans. Institute for the Study of Man, 1994
  15. Andreas Lippert, Martin Bitschnau: Reclams Archäologieführer Österreich und Südtirol: Denkmäler und Museen der Urgeschichte, der Römerzeit und des frühen Mittelalters, Reclam, 1985 (GB)
  16. Vierzig, A. (2020). Anthropomorphic Stelae of the 4th and 3rd Millennia Between the Caucasus and the Atlantic Ocean. Proceedings of the Prehistoric Society, 86, 111-137. Online  19 November 2020, doi:10.1017/ppr.2020.12
  17. Menschen in Stein gemeißelt. Die ersten lebensgrossen Darstellungen des Menschen. Faszinierende Einblicke in die Epoche der Jungsteinzeit. Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Zürich, Merian Verlag, 2021 (Merian
  18. Vierzig, Angelika: Menschenförmige Steinstelen in Europa. In: 17., S. 19ff
  19. Blick in die Ausstellung "Menschen. In Stein gemeißelt" im Landesmuseum Zürich, 14.10.2021, https://youtu.be/xDFHvNRUMD4.
  20. Bianca Preda-Bălănică, Alin Frînculeasa, Volker Heyd: The Yamnaya Impact North of the Lower Danube - A Tale of Newcomers and Locals. Bulletin de la Société préhistorique française 117(1):85-101, October 2020 DOI: 10.3406/bspf.2020.15079 (Resg)

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