Delphi (Wiki, nl), das berühmte Orakel des klassischen, antiken Griechenland (Wiki) liegt in der wilden Gebirgslandschaft Phokis (s. Abb. 2). 70 Prozent von Griechenland bestehen aus Gebirgslandschaft. Die kulturellen Zentren des klassischen, antiken Griechenland lagen aber so gut wie alle am Meeresufer. Und sie lagen so gut wie alle südlich von Delphi.
![]() |
Abb. 1: Gefunden auf der makedonischen Halbinsel Chalkidiki, in Kallikrateia, 440 v. Ztr., Grabstein - Mädchen mit Taube, heute Archäologisches Museum Thessaloniki (Ancient) |
Dieser Umstand muß selbst einem Nebenfach-Magister-Absolventen für Alte Geschichte wie dem Autor dieser Zeilen erst einmal klar werden. Nach Delphi hin orientiert waren aber auch alle Länder und Regionen nördlich von Delphi: Über 250 Kilometer bis hin zum Olymp (Wiki) erstreckt sich da Thessalien (Wiki). Westlich von Thessalien erstreckt sich Epirus (Wiki). Und nördlich von Thessalien erstreckt sich über weitere 170 Kilometer Makedonien (Wiki). Alle diese Länder sind noch heute so benannt wie in der Antike.
Dem heiligen Griechenland nähern wir uns hier auf dem Blog in kleinen Schritten. 2016 referierten wir Eindrücke von einem Urlaub in Pamphylien, der heutigen Südtürkei. Und zwar von Alanya und Side (Stg2016, a). 2022 referierten wir Eindrücke von einem Urlaub an der nördlichen Adria, in Pula und seinem Umland (Stg2022). Und im vorliegenden Beitrag referieren wir vorbereitende Studien für einen Urlaub im südlichen Makedonien, nämlich an der "Olympischen Riviera" (s. Tui, Wikivoyage, WikiCom) in Platamonas-Nei Pori (Wiki) in Sichtweite der 1204 von einem deutschen König erbauten Burg Platamonas (Wiki) (Abb. 3), aus einer Zeit, in der es einen deutschen König von Thessaloniki gab (Wiki). Denn die Venezianer überzeugten die Anführer des dritten Kreuzzuges, nicht in die Levante zu ziehen, sondern Byzanz zu erobern. Und als Folge dieser Eroberung ist auf dem Boden des Byzantinischen Reiches im 13. Jahrhundert für mehrere Jahrzehnte ein "Lateinisches Kaiserreich" nordeuropäischer Kreuzritter entstanden.
Aber dazu kommen wir weiter unten noch einmal. Zunächst einmal zurück in die Antike.
![]() |
Abb. 2: Zur Orientierung - Eine Karte des antiken Griechenland |
Die antiken Thessalier, die im Süden des Olymp und im Süden des geplanten Urlaubsortes lebten, wurden von den übrigen Griechen mitunter als „barbarischer“ angesehen als die übrigen Griechen. Denn in Thessalien war das gesellschaftliche Leben aristokratischer, ländlicher und weniger städtisch geprägt als weiter im Süden in Attika oder in Ionien. Allerdings wurde Thessalien klar als griechisch angesehen und die thessalische, adlige Reiterei ist in der Antike bewundert worden.
Etwas weniger gesichert war die Zugehörigkeit zum griechischen Kulturkreis für die Stämme in Epirus. Aus beiden Regionen, aus Thessalien und Epirus sind kaum antike Kunstwerke und Skulpturen überliefert, weder aus klassischer Zeit, noch aus hellenistischer oder römischer Zeit. Ein deutlicher Hinweis auf ihre Randlage in antiker Zeit.
Die nördlichen Randgebiete der antik-griechischen Welt
Anders liegen die Dinge nun aber bezüglich von Makedonien im Norden des Olymp. Die Makedonen galten den Griechen ursprünglich als "Barbaren". Aber der makedonische Adel und der makedonische Königshof sind ab etwa 400 v. Ztr. doch noch - und dann auch noch sehr entscheidend - in den Lichtkegel der griechischen Geschichte getreten (Wiki). Aufgrund ihres raschen politischen und wirtschaftlichen Aufstieges zogen sie schon bald viele griechische Gelehrte und Künstler an ihre politischen, kulturellen und religiösen Zentren. Dies waren insbesondere die antike Hauptstadt von Makedonien Pella (Wiki) und das religiöse Zentrum Dion (Wiki), das 30 Kilometer östlich vom Olymp liegt.
Das Makedonische Königreich war dann in viele antik-griechische Kriege verwickelt und ging aus diesen schließlich mit Alexander dem Großen (336-323 v. Ztr.) als neue politische Vormacht in Griechenland hervor.
Aus dieser und der nachfolgenden Zeit - insbesondere aus hellenistischer und römischer Zeit - ist in Makedonien viel kostbarer Schmuck, sind vor allem viele Kunstwerke und Skulpturen überliefert. Von letzteren werden im vorliegenden Beitrag einige zusammen gestellt. Viele dieser Kunstwerke sind heute im Archäologischen Nationalmuseum in Thessaloniki ausgestellt, der Hauptstadt Makedoniens seit römischer Zeit.
![]() |
Abb. 3: Blick vom Strand von Nei Pori auf die deutsche, später venezianische Burg von Platamonas und auf den Olymp |
2021 haben die Archäogenetiker die frühesten Indogermanens Griechenlands, die Nachkommen der 3.300 v. Ztr. am Mittleren Dnjepr entstandenen "Jamnaja-Kultur", für die Zeit ab 2.400 oder 2.200 v. Ztr. festgestellt. Und zwar identifizierten sie als solche menschliche Überreste in bronzezeitlichen Gräbern des Dorfes Elati bei Kozani im Westen des Olymp (Stg2021).
Um sich regional zu orientieren, kann man sich auf Google Maps einen Weg heraus suchen von Dion (Wiki) in Makedonien östlich des Olymp über den Gipfel des Olymp (Wiki) hinweg nach Elati bei Kozani, einem Dorf nahe des Mittleren Haliakmon, des längsten Flusses Griechenlands (GMaps) (s. Abb. 4).
Die ersten Griechen (und Makedonen)
In diesem abgelegenen Dorf Elati waren Menschen bestattet worden mit 50 % jener indogermanischen "Steppengenetik", die sich in der Folgezeit über ganz Griechenland und über den ganzen ostmediterranen Raum verbreitet hat - zusammen mit indogermanischen Sprachen wie des Griechischen und des Makedonischen (Stg2021). Die Menschen des gesamten östlichen Mittelmeerraumes haben in der Antike dieselbe Genetik aufgewiesen: 92 % mediterrane, bäuerliche Genetik und 8 % Steppengenetik. Also auch die Makedonen der Region nördlich des Olymp.
Vermutlich haben sich Menschen mit dieser Genetik ähnlich völkermordend in Griechenland ausgebreitet wie sie dies zeitgleich in Armenien südlich des Kaukasus getan haben (Stg2023). Wir lesen beispielsweise über Thessalien (Wiki):
Es erfolgte ein starker Bevölkerungsrückgang und Zerstörungen am Übergang vom Frühhelladikum II ins Frühhelladikum III (ca. 2200 v. Ztr.). Die Ursachen werden noch diskutiert. In jedem Falle veränderten sich die Siedlungsstrukturen, die Begräbnissitten, die gesamte materielle Kultur.
Dies war das "Kommen der Griechen", also von Menschen mit indogermanischer Sprache, Genetik und Kultur. Indem man sich dieses Gewaltsame der Eroberung Griechenlands durch die Griechen bewußt macht, wird man auch aufmerksam, daß viele antik-griechische Mythen und Erzählungen doch auffallend grausam sind: Apollon zieht dem Flußgott Marsyas die Haut ab, Apollon tötet die Schlange Python bei Delphi und verschüttet eine zuvor dort verehrte Quelle und vieles ähnliche mehr. Womöglich ist das alles ein "Nachhall" des "Kommens der Griechen" um 2.200 v. Ztr..
Im Westen des Olymp lebten also um 2.200 v. Ztr. die "ersten Griechen". Und diese waren dementsprechend - aus Sicht der Menschen, die südlich des Olymp gelebt haben: "Hyperboräer".
![]() |
Abb. 4: Der Weg von Dion (Wiki) in Makedonien östlich des Olymp über den Gipfel des Olymp (Wiki) hinweg nach Elati bei Kozani, einem Dorf nahe des Mittleren Haliakmon, des längsten Flusses Griechenlands (GMaps) |
Aber nun zu Makedonien, das wie gesagt erst ab dem 4. Jahrhundert v. Ztr. in den Lichtkegel der griechischen Geschichte tritt. Die wesentlichsten Teile Makedoniens sind geographisch nach Süden ausgerichtet, zur Ägäis hin und zum "Thermaischen Golf" (Wiki) zwischen der heutigen "Olympischen Riviera" am östlichen Fuße des Olymp und der "dreifingrigen" Halbinsel Chalkidike. Dieser "Thermaische Golf" ist das Meeresgebiet der Nordwestägäis. Er ist benannt nach der antiken Stadt Therma (Wiki), dem heutigen Thermi, das südlich der heutigen makedonischen Hauptstadt Thessaloniki liegt. 480 v. Ztr. hat der Hafen von Therma der Persischen Flotte als Ausgangsbasis gedient für die beabsichtigte, dann gescheiterte Eroberung Griechenlands. Damals mußte der makedonische König sich den Persern unterwerfen. Im Uhrzeigersinn münden in den Thermaischen Golf ...
- südlich des Olymp, schon in Thessalien - der sagenumwobene Fluß Pinios, auf den wir noch zu sprechen kommen werden,
- weiter nördlich der schon erwähnte längste Fluß Griechenlands, der Haliakmon (heute der Aliakmonas), der vom Pindos-Gebirge kommend das Olymp-Gebirge im weiten nördlichen Bogen umrundet und dann in den Thermaischen Golf mündet.
- Es folgt dann der Loudias, der ursprünglich die Verbindung darstellte der antiken makedonischen Hauptstadt Pellas mit dem Meer.
- Und dann folgt der Fluß Axios.
Einen Überblick über die antike griechische, makedonische und römische Geschichte der Region östlich des Olymp und der dortigen "Olympischen Riviera" erhalten wir in dem gut geschriebenen Wikipedia-Artikel "Geschichte und Archäologie Pierias" (Wiki).
![]() |
Abb. 5: Phyrrus von Epirus (295-272 v. Ztr.) (Wiki) |
In diesem heißt es (Wiki):
Die Besiedlung verlagerte sich in der Bronzezeit von den Bergen in Richtung Meer. Die Metallverarbeitung, die Seefahrt und der damit verbundene Handel brachten einigen Wohlstand in die Region. Die archäologischen Funde aus dieser Epoche stammen unter anderem aus Platamonas (dem antiken Heraklion), Aiginio, dem antiken Methone, dem antiken Pydna, Pigi Artemidos, Trimbina, Kitros (Louloudies) und Korinos.
Das antike Heraklion befand sich auf jenem Berg, auf dem später die mittelalterliche Burg Platamonas errichtet wurde (Abb. 3). Darüber heißt es (Wiki):
Seit der Bronzezeit ist eine Besiedlung des Burghügels nachgewiesen. Die (...) vorchristliche Stadt Herakleion (Ηράκλειον) erstreckte sich von der Kuppe des Burghügels bis zu dessen Füßen. Um 360 v. Ztr. beschrieb Skylax den Ort als „die erste makedonische Stadt hinter dem Fluß Pinios“. Der Historiker Titus Livius beschreibt die Lage präziser: „Zwischen Dion und Tempe auf einem Felsen liegend.“
Auch auf das hier erwähnte sagenumwobene Tempe-Durchbruchstal im Süden werden des Olymp werden wir weiter unten noch zu sprechen kommen. Die Reste der antiken makedonischen Stadt Leibethra (Wiki) liegen nördlich davon. Und noch weiter nördlich folgen Louloudies (Wiki) und Pydna (Wiki).
Ein religiöses Zentrum der Makedonen - Dion (Wiki) - lag wie schon erwähnt 30 Kilometer östlich des Olymps. Dion lag im südlichen Makedonien, die antike Hauptstadt Makedoniens - Pella (Wiki) - lag und liegt 80 Kilometer weiter nördlich. Die Thermophylen übrigens liegen hundert Kilometer weiter südlich.
Der Thermaische Golf reichte in der Antike über den Loudias-See bis nach Pella, so daß Pella damals direkteren Zugang zum Meer hatte als heute. Der Tragödien-Dichter Euripides starb in Pella, während er einer Einladung des Makedonen-Königs gefolgt war.
![]() |
Abb. 6: Mädchenbüste, 2. Jhdt., Thessaloniki (Wiki) |
430 v. Ztr. eroberte Athen die Stadt Platamonas / Herakleion (Wiki), um von dort aus den Thermaischen Golf bis zur Chalkidike zu kontrollieren, wo sich aus dieser Zeit dementsprechend auch griechische Grabsteine fanden (Abb. 1).
440 - 340 v. Ztr. - Die Rolle der Chalkidike im Peloponnesischen Krieg
Spätestens seit den Perserkriegen war die Kultur Makedoniens sehr stark von Griechenland beeinflußt. Der Adel des Landes war sehr reich. In seinen Gräbern findet sich immer wieder prächtiger Goldschmuck, der heute im Archäologischen Museum Thessaloniki ausgestellt ist. In diesem Museum kann man sich auch sonst einen Eindruck verschaffen von dem Kulturreichtum der Geschichte Makedoniens.
Auf der makedonischen Halbinsel Chalkidike gab es früh viele griechische Kolonie-Städte, die die Makedonen ebenfalls in Berührung mit Hochkultur brachten. Die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalkidike spielten im Peloponnesischen Krieg sogar eine große Rolle (Wiki):
Nach den Perserkriegen in der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Ztr. schloß sich die ganze Landschaft dem Attischen Seebund an. 432 v. Ztr. entwickelte sich ein Konflikt zwischen Athen und Korinth, beziehungsweise Sparta um die Autonomie der Stadt Potidaia, welcher als Mitauslöser des Peloponnesischen Krieges angesehen wird. Potidaia trat 431 v. Ztr. aus dem attischen Seebund aus und wurde nachfolgend im Rahmen des Peloponnesischen Krieges von Athen belagert und anschließend eingenommen.Der Chalkidische Bund existierte an der Nordwestküste der Ägäis seit ca. 430 v. Ztr. Mit der Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg 404 v. Ztr. löste sich auch der attische Seebund auf.Philipp II. von Makedonien eroberte die Kolonien der griechischen Stadtstaaten auf der Halbinsel im Zweiten Olynthischen Krieg, und Chalkidiki wurde nach Zerschlagung des Chalkidischen Bundes 348 v. Chr. endgültig Teil des Makedonischen Königreich.
Wir lesen (Wiki):
Als Archelaos I. im Jahre 413 v. Ztr. König von Makedonien wurde, legte er den Grundstein für die spätere Großmachtstellung Makedoniens. Der Staat Makedonien war bis zu Archelaos’ Amtsantritt nur schlecht geführt worden und seine Organisation war nur rein systematisch. Archelaos leitete eine Reihe innerer Reformen ein und verbesserte die Verwaltung, das Militär und den Handel erheblich. Er versuchte, die Macht der Krone zu vergrößern, ließ eine Unmenge hochwertiger Münzen prägen, verbesserte die Organisation seines Militärs und baute die kulturellen Kontakte zu den Griechen aus.
Ein halbes Jahrhundert später, 340 v. Ztr., zur Zeit Alexanders des Großen, entstand der "Derveni-Papyrus" (Wiki), das älteste überlieferte Buch Europas. Dieses ist 1962 nördlich von Thessaloniki gefunden worden.
340 v. Ztr. - Orpheus-Dichtungen in Makedonien
Dieser Papyrus enthält bruchstückhafte Dichtungen des Orpheus zusammen mit ihrer sehr hochstehenden philosophische Deutung.
![]() |
Abb. 7: Aphrodite, Thessaloniki, 1. bis 2. Jhdt, Archäologisches Museum Thessaloniki (Flickr) |
In letzterer heißt es zum Beispiel (Wiki):
Dieses Gedicht ist den Menschen fremd und rätselhaft, obwohl [Orpheus] nicht beabsichtigte, streitbare Rätsel zu erzählen, sondern vielmehr große Dinge in Rätseln. Tatsächlich spricht er mystisch, und zwar vom ersten bis zum letzten Wort. Wie er auch in dem bekannten Vers deutlich macht: Denn nachdem er ihnen befohlen hatte, „Türen an ihre Ohren zu schließen“, sagt er, daß er nicht für die Vielen Gesetze erläßt [sondern sich an diejenigen wendet], die rein sind im Hören.
Zumindest wird hier einiges von dem Geist dieser Erörterung deutlich. Über diejenigen, die die Derveni-Gräber angelegt haben, in denen sich der Papyrus fand, sagt uns ChatGPT:
Bestattet wurden dort reiche makedonische Adelige und Angehörige der Oberschicht, die enge Beziehungen zur damaligen makedonischen Königsfamilie hatten. Die Funde - darunter der berühmte Derveni-Krater (ein monumentaler Bronzemischkrater mit Reliefs) und die Derveni-Papyrusrolle (das älteste erhaltene Buch Europas) - deuten darauf hin, daß die Bestatteten eine hochgebildete, wohlhabende Schicht mit Interesse an Orphik und religiös-philosophischen Strömungen waren.
Alle diese Dinge sind heute im Archäologischen Museum von Thessaloniki ausgestellt.
279 v. Ztr. - Der "Pyrrhus-Sieg" gegen die Römer
Pyrrhus von Epirus (295-272 v. Ztr.) (Wiki) (Abb. 5) war Feldherr in der Generation nach Alexander dem Großen. Von ihm leitet sich der Begriff "Pyrrhus-Sieg" ab. Aber man möchte doch meinen, daß die antiken Griechen schon in der Zeit vor Alexander dem Großen untereinander sehr viele "Pyrrhus-Siege" errungen haben, wodurch sich der Niedergang der antiken, griechischen Polis-Freiheit ergeben hat
![]() |
Abb. 8: Statue des Dionysos, der sich auf einen Baumstamm lehnt, um den sich ein Weinzweig rankt, Thessaloniki, 2. Jahrhundert n. Ztr. (Wiki) |
Dieser makedonische Feldherr Pyrrhus soll jedenfalls nach seinem Sieg über die Römer in der Schlacht bei Asculum 279 v. Ztr. einem Glückwünschenden gesagt haben:
„Noch einen solchen Sieg über die Römer, - und wir sind vollständig verloren!“
Was für ein erschütternder Satz. Und wie viele Pyrrhus-Siege hat die westliche Kultur seither und insbesondere im 20. Jahrhundert gegeneinander errungen!!!
In der Schlacht von Asculum hatte Pyrrhus so starke Verluste hinnehmen müssen, daß seine Armee auf Jahre hinaus geschwächt war. Und der Pyrrhische Krieg ging schließlich tatsächlich verloren. Will denn kein Volk in seinem Übermut sich seither an solche Siege erinnern und aus der Geschichte lernen? - ???
150 v. Ztr. - Makedonien wird römische Provinz
Die Folge einer solchen Vielzahl von Pyrrhus-Siegen in der griechischen und makedonischen Geschichte war, daß auch Makedonien ab etwa 150 v. Ztr. zur römischen Provinz geworden ist. Die Hauptstadt dieser Provinz war nun - wie heute noch - Thessaloniki.
![]() |
Abb. 9: Statue des Dionysos, , der sich auf einen Baumstamm lehnt, um den sich ein Weinzweig rankt, Thessaloniki, 2. Jahrhundert n. Ztr. (Wiki) |
146 v. Ztr. erbaute der römische Konsul Gnaeus Egnatius die Via Egnatia (Wiki), eine Straße in West-Ost-Richtung, die von der Ostküste der Adria auf dem Landweg bis nach Byzanz führte, und zwar durch Illyrien, Makedonien und Thrakien hindurch. Es war eine der meist benutzten Straßen des Römischen Reiches. Von dem antiken Pella aus führte eine abzweigende Straße auch nach Süden nach Pydna (Wiki) und Dion.
Erst aus römischer Zeit haben sich wirklich viele antik-griechische Skulpturen aus Makedonien überliefert (Abb. 6 bis 13). Dieser Umstand macht einmal erneut deutlich, daß das "Herabsinken" zur römischen Provinz noch keineswegs das Ende der kulturellen Hochblüte der antik-griechischen Kultur bedeutete.
![]() |
Abb. 10: Aphrodite, Thessaloniki, entdeckt 2018 (Arch) |
Beispielsweise die Skulpturen eines Portikus der Kolonnaden auf dem römischen Forum der Hautstadt Thessaloniki, genannt "Die Verzauberten" (Wiki) (Abb. 12 und 13). Sie stammen aus dem 2. Jahrhundert n. Ztr.. Sie hatten unzählige Jahrhunderte überstanden und sind 1864 nach Paris abtransportiert worden. Dort sind sie noch heute im Louvre zu besichtigen!
Das Gebäude, das sie bis 1864 schmückten, war schon zur Zeit des Abtransports verfallen. Es ist danach ganz abgerissen worden.
2017 wurden im Archäologischen Museum Thessaloniki Nachbildungen dieser Skulpturen aufgestellt, da die Originale von Frankreich nicht zurück gegeben werden.
![]() |
Abb. 11: Isis-Kopf aus dem Serapeion in Thessaloniki, 2. Jhdt. (Inst) |
Und immer wieder werden neue, kostbarste Kunstwerke aus dem Boden Makedoniens gegraben. 2018 wurde etwa in Thessaloniki eine Aphrodite entdeckt (Abb. 10).
![]() |
Abb. 12: Karyatide, Thessaloniki, 2. Jhdt. n. Ztr. - Nachbildung des im Louvre ausgestellten Originals im Archäologischen Museum in Thessaloniki (Wiki) |
Im 2. Jahrhundert nach der Zeitrechnung war Thessaloniki das politische und kulturelle Zentrum von Makedonien. Dementsprechend haben sich dort auch so viele wertvolle Skulpturen erhalten. Wir lesen (Inst):
Das Heiligtum der ägyptischen Gottheiten, bekannt als „Sarapeion“, wurde nach dem großen Brand von 1917 im westlichen Teil von Thessaloniki entdeckt. (...) Möglicherweise im 3. Jahrhundert v. Ztr. gegründet, blieb es bis zum 4. Jahrhundert n. Ztr. in Betrieb und war eines der ältesten und bedeutendsten Heiligtümer der ägyptischen Gottheiten in der Ägäis. Die Gottheiten des Heiligtums waren das heilige Paar Isis und Sarapis sowie ihr Sohn Harpokrates. Trotz ihrer ägyptischen Wurzeln weisen die im Heiligtum gefundenen Statuen, Kult- und Votivreliefs sowie Weihinschriften einen deutlich griechischen Charakter auf.The sanctuary of the Egyptian deities, known as the “Sarapeion,” was discovered in the western part of Thessaloniki after the great fire of 1917. Today, it is buried in the vicinity of Prolemaion & Antigonidon Streets. Possibly founded in 3rd cent. BCE, it remained active until 4th cent. CE - it was 1 of the oldest & most important sanctuaries of the Egyptian divinities in the Aegean. The sanctuary deities were the holy couple of Isis & Sarapis & their son, Harpokrates. In spite of their Egyptian roots, the statues, the cult & votive reliefs & dedicatory inscriptions found in the sanctuary have a distinctly Greek character.
Also noch in dieser Zeit lebte der Geist der antik-griechischen Kultur auch noch in einer solchen Form fort.
![]() |
Abb. 13: Mänade, Thessaloniki, 2. Jhdt. n. Ztr. - Nachbildung des im Louvre in Paris ausgestellten Originals im Archäologischen Museum in Thessaloniki |
Diese Kultur lebte noch fort bis zur Ausbreitung des Christentums und bis zu jenem Tag im Jahre 362 n. Ztr., als Kaiser Julian der Abtrünnige den letzten Orakelspruch von Delphi erhielt (Wan2017):
Im 4. Jahrhundert nach Christus war das Ende des großen Orakels (von Delphi) gekommen. Mit dem Heiden-Edikt des Kaisers Theodosius im Jahr 381 n. Ztr. wurde es endgültig geschlossen. Der letzte überlieferte Orakelspruch richtete sich 362 n. Ztr. an Kaiser Julian. (...) Dieser Julian bekam den Beinamen „der Abtrünnige“, denn in einer Zeit, als die römischen Kaiser längst Christen waren, hielt er am alten Glauben fest. Er bemühte sich, dem Heidentum wieder zur Vormachtstellung im Reich zu verhelfen und das seit Konstantin „dem Großen“ (...) begünstigte Christentum zurückzudrängen. Ein Jahr vor seinem Tod (er starb 363 mit 31 oder 32 Jahren) ließ Julian in Delphi fragen, ob das Orakel in dieser mehr und mehr christlichen Welt noch Zukunft habe. Pythia antwortete darauf: „Künde dem Kaiser, das schöngefügte Haus ist gefallen. Phoibos Apollon besitzt keine Zuflucht mehr, der heilige Lorbeer verwelkt, seine Quellen schweigen für immer, verstummt ist das Murmeln des Wassers.“
Wiederum ein erschütterndes Geschehen, das von den letzten Apollon-Priestern in Delphi offensichtlich auch als ein solches erlebt worden ist und in solche Worte gefaßt worden ist. Was für eine Hochblüte einerseits (s. die Abbildungen dieses Beitrages). Und was für ein Niedergang für unzählige Jahrhunderte danach.
1204 bis 1261 - Das Lateinische Kaiserreich und die Festung Platamonas
Was folgte, war "Mittelalter". Was folgte, war zunächst die Einwanderung der Goten auf dem Balkan. Sie starben dort wieder aus. Ihnen folgten die Slawen. Die heutigen Bewohner Makedoniens und Griechenlands tragen in sich zu nicht unerheblichen Anteilen genetisch slawische Herkunftsanteile. Durch diese sind sie genetisch und physisch "nordeuropäischer" geworden als dies ihre antiken Vorfahren gewesen waren, die nur acht Prozent Steppengenetik in sich getragen haben.
Aber solche "Barbaren" und Nordeuropäer aus dem Norden kamen immer einmal wieder neu nach Griechenland. 1190 war Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Dritten Kreuzzug im Süden Anatoliens mit 68 Jahren beim Überschreiten eines Flusses ertrunken (Wiki). Von solchen Schicksalen ließen sich die Ritter des christlichen Abendlandes aber nicht abschrecken. Sie versammelten sich zum Vierten Kreuzzug und sie entschieden sich - in Absprache mit der damaligen Groß- und Seemacht Venedig und zugunsten der Interessen Venedigs - nicht in die Levante in das damalige "Heilige Land" zu ziehen und dort unfruchtbar zu verbluten, sondern - inzwischen etwas weltlicher gesinnt - das christlich-orthodoxe Konstantinopel zu erobern. Und dies gelang ihnen auch im Jahr 1204.
In der Folge wurde das vormalige byzantinische Kaiserreich für mehrere Jahrzehnte umgewandelt in ein "Lateinisches Kaiserreich". Dieses bestand bis 1261. Aber von diesem weiß heute niemand mehr etwas, außer jene, die sich etwas genauer mit der Geschichte dieser Region befassen. Einer der Befehlshaber dieses Kreuzritter-Heeres war ein Deutscher namens Bonifatius I. von Montferrat (1150-1207). Er wurde "König von Thessaloniki" und erbaute unter anderem die Festung Platamonas an der heutigen "Olympischen Riviera". Er ... (Wiki):
... baute die Festung in ihrer heutigen Form 1205 auf den Mauern einer byzantinischen Festung aus dem 6. bis 10. Jahrhundert. Ab 1389 fiel die Burg und die Ortschaft unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches.
Die Taten dieses Bonifatius von Montferrat wurden besungen nicht von Homer, aber immerhin doch auch von Sängern und Trobadouren.
Anhang
Die Eiche von Dodona
Es sei noch auf zwei Orte "nördlich von Delphi" aufmerksam gemacht, die in der antik-griechischen Kultur von Bedeutung waren. Oben war erwähnt worden, daß die Zugehörigkeit von Epirus zum griechischen Kulturkreis nicht ganz so gesichert war wie die Thessaliens. Das Pindos-Gebirge trennt Thessalien und Epirus voneinander. In Epirus lag aber nun jenes griechische Orakel, das als das älteste aller überregionalen griechischen Orakel gilt: Dodona (Wiki) (Fotop) (Abb. 14).
Schon Homer ist sowohl in Zusammenhang mit Achill als auch in Zusammenhang mit Odysseus auf das Orakel von Dodona zu sprechen gekommen. Als Achill seinen Freund Patroklos vor Troja in den Kampf schickt, ohne - aufgrund seines Zornes auf Agamemnon - selbst mitzukämpfen, spricht er Zeus als den Herren des Orakels von Dodona an:
Zeus, pelasgischer, weitab wohnender, Herr von Dodona,Wo der Winter so rauh. Dort lagern am Boden die Selloi,Deine Seher, um dich mit nie gewaschenen Füßen.Wie schon einmal das Wort du erhörtest meines Gebetes,Ehrend mich, und mächtig schlugst du das Volk der Achäer;Also gewähre auch jetzt mir wiederum dieses Verlangen:Ich zwar bleibe noch hier am Sammelplatz der Schiffe,Doch den Gefährten entsend ich mit Scharen der Myrmidonen,Um zu kämpfen; gib Ruhm, O weithindonnernder Zeus, ihm,Und ermutige ihm im Innern das Herz, daß auch HektorEs erfahre, ob auch allein er zu kämpfen verstehe,Unser Gefolgsmann, oder ob die unnahbaren HändeDann nur wüten, wenn ich in Ares’ Gewühl mich begebe.
Und über Odysseus heißt es bei Homer:
Noch sei er fort nach Dodona: aus hochbewipfelter EicheSpricht dort Zeus, der Gott, dessen Rat er zu hören verlange,Wie er wohl Heimkehr finde ins liebe Land seiner Heimat,Heimlich oder daß alle ihn sähen; denn lange sei er ferne.
Diese Randgebiete der antik-griechischen Welt lagen also sehr wohl im Blickfeld dieser Kultur.
![]() |
Abb. 14: Dodona in Epirus - Dort, wo die heilige Eiche des antiken Griechenland stand (Fotop) |
Und wenn schon von der heiligen Eiche von Dodona (Wiki) die Rede ist, mag auch von dem Tempe-Durchbruchstal (Wiki) des Flusses Pinios die Rede sein, der seinen Weg südlich des Olymp nach Osten in die Ägäis hinein sucht. Dieses Tal beginnt 14 Kilometer südlich von Platamonas-Nei Pori.
Das Tempe-Durchbruchstal
Dieses Tal gehört noch zum nördlichen Thessalien und spielt ebenfalls in der griechischen Mythologie eine gewisse Rolle (Wiki):
Am östlichen Ende des Tales befand sich in der Antike ein Apollon-Heiligtum. Der Legende nach soll sich Apollon hier von seiner Schuld reingewaschen haben, die er durch die Tötung der in Delphi herrschenden Python auf sich geladen hatte. Dabei verliebte sich Apollon in die Nymphe Daphne, die jedoch in einen Lorbeerstrauch verwandelt wurde. Apollon brach einen Zweig von diesem Strauch ab und brachte ihn nach Delphi, wo er ihn einpflanzte. Zur Ehrung dieses Ereignisses gab es alle acht Jahre eine Prozession von Delphi ins Tempe-Tal. Ein Jüngling unterzog sich einer rituellen Waschung, dann schnitt man Lorbeerzweige und brachte sie nach Delphi.
Delphi liegt 250 Kilometer weiter im Süden. Über das Tempe-Durchbruchstal zwischen dem Olymp im Norden und dem Ossa im Süden erfahren wir weiter (Wiki):
In der Antike wurde es von griechischen Dichtern als beliebter Aufenthaltsort von Apollo und den Musen gepriesen. Am rechten Ufer des Pineios befand sich ein Apollontempel, in dessen Nähe die Lorbeeren gesammelt wurden, mit denen die Sieger der Pythischen Spiele gekrönt wurden.
Die Archäologen haben die Überreste dieses Apollontempels noch nicht gefunden (!) (laut ChatGPT). Das Tempe-Tal ist insbesondere dann auch noch in römischer Zeit von vielen Dichtern besungen worden (Wiki):
Zahlreiche lateinische Schriftsteller, Dichter und Historiker haben in ihren Werken das Tempe-Tal beschrieben und es mit zahlreichen Adjektiven wie „schattig“, „grün“, „idyllisch“, „waldbedeckt“ und anderen beschrieben. Der größte Geograph der Antike, Strabon, der Dichter Ovid in seinen Metamorphosen, Vergil, der Lyriker Horaz, der Epiker Lukan, Plinius, Seneca und viele andere sprachen in überschwänglichen Beschreibungen, um die Schönheit des Tals hervorzuheben. Vom lateinischen Schriftsteller Claudius Aelianus aus dem frühen 3. Jahrhundert n. Ztr. stammt vielleicht die beste Beschreibung der natürlichen Erhabenheit Tempis:"Tempi ist eine Gegend zwischen Olymp und Ossa, zwischen hoch aufragenden Bergen ... In der Mitte fließt der Pinios, dessen viele Nebenflüsse zum Anschwellen seines Wassers beitragen. Diese Gegend bietet zahlreiche Orte der Erholung, die die Natur selbst gestaltet hat, ohne daß die Kunst wesentlich dazu beigetragen hätte. Der Efeu mit seinen buschigen Ranken wächst hier in Hülle und Fülle und windet sich um die hohen Baumstämme, so wie die Büsche auf den Berggipfeln üppig wachsen und die gesamte Oberfläche der Felsen bedecken."Der niederländische Maler und Kartograf Abraham Ortelius schrieb 1595:„In Tempe hat die Natur all ihre Gaben großzügig verstreut: Bergketten, Hänge, Klippen, gurgelnde und kühle Bäche, die aus den Felslöchern sprudeln, eine vielfältige Flora mit unzähligen Grüntönen, hoch aufragende und uralte Bäume und in der Mitte einen mythischen Fluß, dessen trübes Wasser ruhig, still und unaufhörlich dahinfließt.“
Dieses Durchbruchstal Tempe ist noch heute der Hauptverbindungsweg zwischen Thessalien und Makedonien.
Aufgrund seiner geographischen Lage wurden hier über die Jahrtausende immer wieder Schlachten geschlagen (Wiki):
Im Jahr 480 v. Ztr. versammelten sich 10.000 Athener und Spartaner in Tempe, um Xerxes' Invasion aufzuhalten. Dort angekommen, wurden sie jedoch von Alexander I. von Makedonien gewarnt, daß das Tal umgangen werden könne und daß Xerxes' Armee überwältigend groß sei; dementsprechend zogen sich die Griechen zurück.
Hier waren die Makedonen also erstmalig in den Lichtkegel der Geschichte getreten. Und weiter hören wir über den Abwehrkampf der Makedonen gegen die römische Oberherrschaft, in dem es schon 279 v. Ztr. einen "Pyrrhus-Sieg" gegeben hatte (siehe oben) (Wiki):
Während des Dritten Makedonischen Krieges im Jahr 169 v. Ztr. durchbrachen die Römer hier die Verteidigung des Perseus von Makedonien und besiegten ihn später in der Schlacht von Pydna. Während des Aufstands von Andriskos im Jahr 148 v. Ztr. war das Tal Schauplatz eines weiteren Konflikts.
Und auch in der Goten-Zeit spielte dieses Tal wieder eine Rolle (Wiki):
Nach einigen Jahrhunderten römischen Friedens wurde der Paß im Ersten Gotenkrieg (376-382) erneut durchdrungen, als - in den Worten des Dichters Claudian „Thessalien trauerte, weil das Tal von Tempe keine Hilfe war, während die Goten über die eroberten Felsen des Berges Oeta lachten“.
Der britische Arzt und Dichter Mark Akenside war nie in Griechenland. Aufgrund vieler früherer poetischer Beschreibungen, die er gelesen hatte, dichtete er 1744 in seinen "The Pleasures of the Imagination":
Fair Tempe! haunt belov'd of sylvan powers,
Of nymphs and fauns; where in the golden age
They play'd in secret on the shady brink
With ancient Pan: while round their choral steps,
Young hours and genial gales with constant hand
Shower'd blossoms, odours; shower'd ambrosial dews,
And spring’s elysian bloom.
Schönes Tempe! Ort, geliebt von den Zauberwesen des Waldes,
von den Nymphen und Faunen; dort wo im goldenen Zeitalter
sie verborgen spielten am schattigen Ufermit dem alten Pan, und um ihre Chorschritte
regneten blühende Stunden und freundliche Winde mit steter Hand
Schauer von Blüten, Düften und ambrosischem Tauund der elysische Frühling blühte.
Ein schönes Gedicht! Sein Landsmann William Smith stellte 1854 in seinem "Dictionary of Greek and Roman Geography" aber gegenüber solchen Phantasien richtig, daß sich die Landschaft des Tals „eher durch wilde Erhabenheit auszeichnet als durch die waldige Schönheit, die [manche Autoren] ihr zuschreiben … Keiner dieser Autoren scheint seine Bilder nach tatsächlichen Beobachtungen gezeichnet zu haben“.
![]() |
Abb. 15: "Wilde Erhabenheit" - Felsen im Tempe-Tal (Wiki) |
Womöglich macht es viel Sinn, daß Dodona so weit im Norden liegt und daß es auch im Tempe-Tal Mythen rund um Apollon gibt. Denn zugleich mit jenen "Hyperboräern", die jenseits des Olymps gelebt hatten, scheint sich ja doch insbesondere auch der Apollon-Kult nach Griechenland ausgebreitet zu haben (Stg2023).
April 1941
Und noch ein weiteres mal kamen Nordeuropäer gewaltsam nach Makedonien und Griechenland.
![]() |
Abb. 16: Deutsche Panzer unterhalb der Burg Platamonas, April 1941 |
Am 18. April 1941 durchbrachen Teile der deutschen 6. Gebirgsdivision unter Ferdinand Schörner und Balck zuerst bei Platamon die dort verteidigenden australischen Truppen und später dann am Fluß Pinios im Tempe-Tal erneut (Wiki) (HistoryGuild) (Abb. 16 und 17).
![]() |
Abb. 17: Deutsche Panzer überqueren den Pinios-Fluß in der Tempe-Schlucht am 18. April 1941 |
In den Kämpfen kamen auf beiden Seiten je etwa 140 Soldaten ums Leben oder wurden verwundet.
__________