Der bislang älteste, bekannte Glockenbecher-Mann lebte 115 Kilometer nordöstlich des heutigen Paris in der Nähe des heutigen Soissons (GMaps), so eine im März 2025 veröffentlichte Studie aus dem Labor von Eske Willerslev in Dänemark (1) (s. Stg3/25). Die Glockenbecher-Kultur ist autochthon am Niederrhein entstanden, so eine im Mai 2025 veröffentlichte Studie aus dem Labor von David Reich in den USA (Stg5/25). Also wo nun? Diese Frage treibt uns um.
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Abb. 1: Im Jahr 2023 vorliegende archäogenetische Daten zur Glockenbecher-Kultur - Nordfrankreich als weißer Fleck (aus: 4) |
Schon 2023 vermutete man die Urheimat der Glockenbecher-Kultur in Nordfrankreich, allerdings gab es damals aus dieser Region noch keine archäogenetischen Daten (s. Abb. 1) (aus: 4). Die genannten neuen Veröffentlichungen ändern diese Situation - zumindest ein wenig.
Allerdings muß von Seiten eines Laien immer noch ein bisschen wild gesucht werden, bis er alle verfügbaren Daten über den in der Literatur erwähnten Fund und seine Örtlichkeit zusammen hat - über das bis dato offenbar älteste, bekannte Glockenbecher-Grab (1-3).
Im Text der Studie (1) ist als Alter angegeben "4463" (vor heute). Mit diesem Suchwort finden wir in den Datenanhängen der Studie das folgendermaßen gekennzeichnete Individuum (1):
"CBV95.brunel_2020_pnas | La Bouche−−Vesle | France_Neolithic_Campaniforme | R1b | 4463"
Der hier angegebene Fundort „La Bouche à Vesle“ führt zunächst nicht weiter, da es sich bloß um die Bezeichnung eines Flurstückes handelt (wie wir später erfahren). Und solche finden sich bekanntlich nicht auf Google Maps. Aber man hätte den Ortsnamen ja auch einmal einfach übersetzen können, er lautet "Die Mündung der Vesle", also Mündung des Flusses Vesle (in die Aisne). Daß es so einfach sein könnte, wird uns erst später klar. Schließlich führt die Angabe "brunel_2020_pnas" weiter. Es ist dies nämlich die Studie, in der die archäogenetischen Daten dieses Fundes zum ersten mal veröffentlicht worden sind (2), und zwar unter der Kennzeichnung "CBV95".
Der frühste Glockenbecher-Fund im Aisne-Tal (2.500 v. Ztr.)
Über das Suchwort „La Bouche à Vesle“ fand sich zumindest zunächst einmal ein Bericht der französischen Denkmalbehörde über die diesbezügliche Ausgrabung (Neolitiqueblog2016):
Im Dorf Ciry-Salsogne auf dem Flurstück „La Bouche à Vesle“ wurde eine auf etwa 2.574/2.452 v. Ztr. datierte Einzelbestattung aus der Glockenbecher-Kultur entdeckt. (...) Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen jungen, erwachsenen Mann im Alter von 20 bis 22 Jahren. Ihm ist ein für die damalige Zeit typischer Becher, ein Feuerstein-Messer und ein Hirschgeweihobjekt beigegeben worden (ein langes, bogenförmiges Daubensegment). Der Feuersteindolch wurde links vom Verstorbenen abgelegt; gemessen an der Stumpfheit seiner Kante und der sekundären Retusche ist er sehr häufig verwendet worden.
Das Flurstück liegt also an der Mündung der Vesle in die Aisne. Die Vesle kommt von Reims her, der Stadt, die fünfzig Kilometer weiter östlich liegt. An ihrer durch die beiden Flußläufe geschützten Mündung fanden die Archäologen eine Siedlung aus der späten Hallstatt-Zeit. Sie bestand aus mindestens 16 Gebäuden, umgeben von einer Palisade (AdlFI1999). Unabhängig von diesen Funden wurde dann hier auch das 2000 Jahre ältere, bis dato älteste Grab der Glockenbecher-Kultur entdeckt.
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Abb. 2: Ein 15 cm hoher Becher als Beigabe - Aus dem bis dato ältesten Glockenbecher-Grab weltweit im Aisne-Tal (aus: Neolitiqueblog2016) |
In der archäologischen Studie, in der dieser Fund 2011 veröffentlicht wurde, heißt es (3):
Im Jahr 2000 wurde ein Grab aus der Glockenbecherzeit entdeckt im nördlichen Teil des Dorfes Ciry-Salsogne im Aisne-Tal rund ein Dutzend Kilometer östlich der Stadt Soissons. Das Flurstück „La Bouche à Vesle“ liegt an der Vesle, in der Nähe der Mündung in die Aisne. Das untersuchte Flurstück (30 ha) besteht insgesamt aus einer ebene Fläche mit kiesigem Untergrund, geeignet für menschliche Besiedlung. Durch jüngste und frühere archäologische Eingriffe wurden zahlreiche Strukturen sowohl aus der Frühgeschichte als auch aus der Geschichte freigelegt (Desenne et al., 2000). Eine Rodung auf zwei Hektar ergab nun dieses isolierte Grab (Struktur 95) inmitten von Strukturen aus der Bronze- und Latènezeit. In der Umgebung wurden sonst keine Strukturen, Außenbestattungen oder anderen Bestattungen entdeckt (Desenne et al., 2000). (...) Eine Datierung durch das Groninger Labor ergab für dieses Grab eine Zeitstellung von 2574-2452 v. Ztr..
Die Veröffentlichung der archäogenetischen Daten zu diesem 20-jährigen Mann der Glockenbecher-Kultur erfolgte dann im Jahr 2020 (2) (Abb. 3, 4).
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Abb. 3: "CBV95" - Das bislang älteste, bekannte Glockenbecher-Individuum, das sich nahe von Soissons in Nordfrankreich fand, hatte offenbar ausschließlich Steppenherkunft (aus 2) |
In der Studie heißt es (2):
Wir präsentieren zwei mit der Glockenbecherkultur assoziierte Individuen (CBV95 und PEI2), die wir zusammen mit bereits beschriebenen zeitgenössischen Individuen aus Europa, einschließlich Frankreich, analysiert haben (10). Mit der Glockenbecherkultur assoziierte französische Individuen weisen ein breites Spektrum an Steppenabstammungsanteilen auf (Abb. 1C und 2D). CBV95 in Nordfrankreich weist in unserem Datensatz den höchsten Anteil an Allelen der Jamnaja-Kultur auf und gehört zur Y-Chromosom-Haplogruppe R1b (Abb. 1C und 2D und SI-Anhang, Abb. S4-5), was den frühesten klaren Beweis für die Präsenz dieser Haplogruppe in Frankreich um 2500 v. Ztr. darstellt (Datensatz S10). Diese Linie wurde mit der Ankunft von Migranten aus der Steppe in Mitteleuropa während des Spätneolithikums in Verbindung gebracht und wurde in anderen Teilen Europas und bei mit der Glockenbecherkultur assoziierten Individuen aus Südfrankreich beschrieben, während sie auf der Iberischen Halbinsel vor der Bronzezeit fast nicht vorhanden war (10, 13).We report two Bell Beaker-associated individuals (CBV95 and PEI2), that we coanalyzed with previously reported contemporaneous individuals from Europe, including France (10). French Beaker-associated individuals display a wide range of steppe-ancestry proportions (Figs. 1C and 2D). CBV95 in northern France derives the highest proportion of alleles from the Yamnaya in our dataset, and belongs to Y-chromosome haplogroup R1b (Figs. 1C and 2D and SI Appendix, Fig. S4-5), providing the earliest clear evidence of the presence of this haplogroup in France around 2500 BCE (Dataset S10). This lineage was associated with the arrival of migrants from the steppe in central Europe during the Late Neolithic, and was described in other parts of Europe and in Bell Beaker-associated individuals from southern France, while being almost absent in Iberia prior to the Bronze Age (10, 13).
Es wird dann noch die Angabe gemacht (1):
Vermischungsmodelle erbrachten überraschenderweise Villabruna nicht als Herkunftsanteil für CBV95 oder PEI2, was sich von bisher bekannten Individuen aus der Jungsteinzeit unterscheidet.Surprisingly, the admixture model did not include Villabruna as an ancestry source for either CBV95 or PEI2, which differs from previously known Late Neolithic individuals.
Für CBV95 wollen wir das gelten lassen. Aber diese Aussage kontrastiert ja doch mit den Ergebnissen aus dem David Reich-Labor, wonach die westeuropäische Jäger-Sammler-Herkunft konstitutiv für die Ethnogenese der Glockenbecher-Kultur gewesen sein soll (Stg5/25). Wie auch immer sich dieser Widerspruch auflösen wird!*) Wenn es im Aisne-Tal um 2.500 v. Ztr. noch Menschen mit reiner Jamnaja-Genetik gab, obwohl sich die Schnurkeramik-Leute in Europa seit 500 Jahren mit Einheimischen vermischt hatten, sollte dieser Umstand auch auf eine genetisch sehr konservativ gebliebene indogermanische Bevölkerung im Aisne-Tal verweisen.
In einer weiteren der Studie beigegebenen Grafik wird "CBV95" dann als Ausgangspunkt gewählt der europaweiten Glockenbecher-Ausbreitung (Abb. 4): Ihm stehen genetisch zunächst Glockenbecher-Individuen, die in Deutschland und Großbritannien gefunden wurden, am nächsten.
Glockenbecher-Individuen, die auf der iberischen Halbinsel gefunden wurden, sind genetisch weiter von ihm entfernt. Die unterschiedliche genetische Nähe ergibt sich wohl jeweils vor allem aufgrund der Vermischung mit jeweils einheimischen Vorbevölkerungen.
Ein Fürstensitz der Michelsberger Kultur im Vesle-Tal in Nordfrankreich (4.200 v. Ztr.)
Das Aisne-Tal in Nordfrankreich und das Tal des Vesle, die von Süden kommend in die Aisne mündet, werden seit vielen Jahren archäologisch erforscht. Ein regionales Zentrum der Michelsberger Kultur aus der Zeit um 4.200 v. Ztr. fand sich nahe Jonchery-sur-Vesles, 30 Kilometer von der Mündung der Vesle flußaufwärts entfernt (Neolitiqueblog2016):
Die bedeutendste Stätte aus dem Mittelneolithikum ist die von Jonchery-sur-Vesles (Michelsberg-Kultur, etwa 4.200 v. Ztr.). Ihre Ausgrabung wurde 2003 abgeschlossen. Es handelt sich bei ihr um eine Einfriedung mit einer Innenfläche von 5 Hektar. Diese besteht aus 4 bis 5 konzentrischen Gräben (also 3.500 Meter Gräben) mit einer oder mit zwei inneren Palisaden (also 1.500 Meter Palisaden, für die 600 Bäume gefällt werden mußten). Die archäologischen Funde sind bedeutsam (sie betragen 1 Tonne Keramik!) und sie zeugen von einem Ort mit einem bestimmten Zweck, vielleicht für zeremonielle Zwecke oder um die umliegenden Dorfgemeinschaften zusammenzubringen (Markt?). Neben dieser Fundstelle wurden für das Mittelneolithikum rund zwanzig weitere Fundstellen identifiziert.
Es dürfte sich um einen Fürstensitz am Westrand der Michelsberger Kultur (4.400 bis 3.500 v. Ztr) (Wiki) gehandelt haben, deren Volk sich von Ostbayern bis Nordfrankreich ausgebreitet hatte, und die dann von der Wartberg- und der Trichterbecher-Kultur abgelöst wurde. Rund um diese Ortschaft wurden Megalithgräber angelegt und genutzt zum Spätneolithikum, so daß auch das älteste Glockenbecher-Individuum an der Mündung der Vesle in Zusammenhang mit diesem kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Zentrum gestanden haben kann. Bekanntlich haben sich ja die Schnurkeramiker schon 500 Jahre vorher im Weichselraum mit ihren Herden in den Randbereichen der Ackerbauern-Siedlungen aufgehalten (ebenso zeitgleich die Indogermanen in Anatolien, die Kura-Araxes-Kultur).
Die Gegend bei Soissons - Ort von Entscheidungsschlachten des Ersten Weltkrieges
Die Gegend um Soissons weist eine reiche Geschichte auf (Wiki), schon in der Zeit der Gallischen Kriege des Julius Caesar. Der Zeithistoriker denkt vor allem an das Geschehen des Ersten Weltkrieges in dieser Region. Die Deutschen hatten sich im September 1914 entsprechend des Schlieffen-Planes im vollen Siegeslauf auf Paris befunden. Sie hatten nur noch wenig Gegenwehr vorgefunden, als sie überraschend hinter Soissons, hinter die Vesle und hinter Reims zurück gingen. Dies war ein Vorgang, der unter der Bezeichnung "Wunder an der Marne" in die Geschichte einging (Wiki), und der sich in der Zeit zwischen dem 9. und 13. September 1914 vollzog (s. Abb. 5).
Eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung dieses "Wunders" spielte ein Oberstleutnant Richard Hentsch, der als Abgesandter des von Rudolf Steiner okkult beratenen deutschen Generalstabschefs Hellmuth von Moltke zwischen den Hauptquartieren der vormarschierenden deutschen Armeen wechselte und der der jeweils nächsten Armee, zu der er kam, von einer angeblich sehr pessimistischen Sicht auf die Lage berichtete auf Seiten jener Armee, von der er gerade kam. Diese pessimistische Sicht hatte bei dieser aber gar nicht vorgelegen. Da nun plötzlich jede der vormarschierenden Armeen befürchtete, vom Gegner auf den Flügeln angegriffen und umfaßt zu werden, gingen alle vormarschierenden Armeen nun ziemlich gleichzeitig zurück. Ein ziemlich "verrückter" Vorgang.
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Abb. 5: Das Wunder an der Marne im September 1914 |
Erneut trat diese Regionen in den Mittelpunkt des Geschehens unter anderem im entscheidenden, letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, im Jahr 1918. Mit einer gewaltigen deutschen Frühjahrsoffensive (Wiki) wollte der deutsche General Erich Ludendorff (1865-1937), der Sieger der Schlacht von Tannenberg in Ostpreußen im Jahr 1914, noch einmal die Lage zugunsten des Deutschen Reiches wenden. Die Deutschen erreichten unter seiner Führung an der Westfront auch den größten Geländegewinn seit 1914, jedoch nicht den heiß erstrebten Durchbruch nach Paris. Die erste Phase dieser Schlacht dauerte vom 21. März bis 5. April 1918. Die Deutschen waren in dieser etwas weiter nördlich von St. Quentin bis kurz vor Amiens durchgestoßen. Die zweite Phase dieser Schlacht spielte sich erneut rund um Soissons und um die Täler der Aisne und der Vesle ab. Vom 27. Mai bis zum 6. Juni griffen die Deutschen auf der Front von Reims an westwärts gen Süden an. Sie eroberten Soissons und den gesamten Flußlauf der Vesle von Reims abwärts, und zwar ein zweites mal seit 1914. Sie stießen bis Chauteaux Thierry und bis zum Wald von Villers-Cotterêts durch (Wiki). Entsprechend dieses Kriegsverlaufs heißt es über Soissons auch (Wiki):
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) wurde die Stadt zweimal von deutschen Truppen besetzt und durch Artilleriefeuer von beiden Seiten zu drei Vierteln zerstört.
Über das Jahr 1914 heißt es (Wiki):
Am 13. September griffen die Zuaven und Schützen von General Quiquandon den „Hügel 132“ an, der Soissons im Norden überblickt, jedoch ohne Erfolg. Nach den Angriffen am 14., 17., 23. und 30. September gelang es den Angreifern nicht, die Verteidiger zu vertreiben, die sich in diesen von Senken durchzogenen Hügeln eingegraben hatten und die sich zu hervorragenden Beobachtungsposten und Stellungen für die Bombardierung von Soissons entwickelten. (...) Die fortschreitende Zerstörung der Stadt veranlaßte das französische Kommando Anfang Januar 1915 zu einem Angriff, um die Stadt zu befreien. Es ist die Schlacht von Crouy. Am 8. Januar griffen ein Bataillon Jäger und ein Bataillon marokkanischer Schützen mit Unterstützung der 55. Division an und es gelang ihnen, auf dem „Sporn 132“ Fuß zu fassen. Die Front stabilisierte sich nördlich der Stadt, die bis 1917 schwer bombardiert wurde.Henri Barbusse schrieb dort "Le Feu".Während der Meutereien von 1917 marschierten Soldaten durch die Stadt, die sich nach der verheerenden Offensive am Chemin des Dames geweigert hatten, an die Front zu gehen. (...)29. Mai 1918: Die marokkanische Division und das Marschregiment der Fremdenlegion werden per Lastwagen in den Westen des gerade in Feindeshand gefallenen Soissons transportiert. Ziel war es, seinen Vormarsch in Richtung Villers-Cotterêts zu blockieren, indem man Stellung auf der Montagne de Paris einnahmen. Der Angriff begann am frühen Morgen nach einem kurzen, aber heftigen Artilleriefeuer. Der zahlenmäßig deutlich überlegene Feind konnte in den Stellungen der Legion Fuß fassen. Die Legionäre waren gezwungen, ihre Munition zu schonen, und verloren in den zweitägigen Kämpfen 47 Mann, 219 wurden verwundet und 70 wurden vermißt. Dennoch gelang es dem Marschregiment der Fremdenlegion, seine Stellungen zu halten und den deutschen Vormarsch in seinem Abschnitt zu blockieren.
Soweit nur ein kurzer Ausschnitt aus diesem dramatischen Geschehen, der natürlich beliebig erweitert werden könnte (s.a. Abb. 6).
Soldatenfriedhof Soupir an der Asine
Elf Kilometer westlich der Mündung der Vesle in die Aisne wurde der deutsche Soldatenfriedhof Soupir angelegt. Auf ihm liegen (Volksbund) ...
... mehr als 11.000 Gefallene aus den Gefechten, die vom September 1914 bis zum Oktober 1918 tobten. Allein 5.955 Tote ruhen in einem Gemeinschaftsgrab.
Daneben ist ein französischer Soldatenfriedhof angelegt worden. Auf ihm liegen (Volksbund) ...
7.236 französische Soldaten aus den Schlachten des Ersten Weltkrieges zwischen Soissons und Reims, an der Aisne, der Vesle und der Marne sowie um den Chemin-des-Dames.
Die meisten der hier bestatteten Soldaten werden, sofern sie nicht allein germanischer Herkunft aus Norddeutschland waren, zu größeren Teilen auch jene Glockenbecher-Herkunft in sich getragen haben, die womöglich genau in dieser Region an der Aisne - oder weiter nördlich bis hoch nach Flandern - entstanden ist.
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Abb. 6: Landschafts- und Geschichtseindruck - Der Fluß Aisne - "Französischer Angriff auf die deutschen Stellungen im Norden der Aisne - April und Mai 1917" - Gemalt von François Flameng 1917 (Wiki) |
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*) Jedenfalls steht diese Angabe auch in Widerspruch zu Angaben im sonstigen Internet über die Herkunftszusammensetzung dieses Individuums (nach ExploreyourDNA):
73.15 % Yamnaya_RUS_Samara (Jamnaja-Steppenhirten)16.60 % TUR_Barcin_N (anatolisch-neolithische Bauern)10.25 % WHG (westeuropäische Jäger und Sammler)
Eine andere Aufschlüsslung der Herkunft von CBV95 (dnagenetics), wonach er 42 % westeuropäische Jäger-Sammler-Herkunft gehabt hätte, ist dann noch weniger nachvollziehbar (s.a. umap).
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- Tracing the Spread of Celtic Languages using Ancient Genomics. Hugh McColl, Guus Kroonen, Thomaz Pinotti, John Koch, Johan Ling, Jean-Paul Demoule, Kristian Kristiansen, Martin Sikora and Eske Willerslev (bioRxiv. posted 1 March 2025) 10.1101/2025.02.28.640770
- S. Brunel,E.A. Bennett,L. Cardin,D. Garraud,H. Barrand Emam,A. Beylier,B. Boulestin,F. Chenal,E. Ciesielski,F. Convertini,B. Dedet,S. Desbrosse-Degobertiere,S. Desenne,J. Dubouloz,H. Duday,G. Escalon,V. Fabre,E. Gailledrat,M. Gandelin,[...]& M. Pruvost, Ancient genomes from present-day France unveil 7,000 years of its demographic history, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 117 (23) 12791-12798, https://doi.org/10.1073/pnas.1918034117 (2020). (PNAS2020)
- Lamys Hachem, Pierre Allard, Fabien Convertini, Bruno Robert, Laure Salanova, et al.. La sépulture campaniforme de Ciry-Salsogne ” La Bouche à Vesle ” (Aisne). In: Laure Salanova & Yaramila Tchérémissinoff (Hg): Les sépultures individuelles campaniformes en France, CNRS Editions, pp.21-35, 2011, Gallia Préhistoire. Supplément; 41, 978-2-271-07124-8. ffhalshs-00654008
- Ian Armit: A sea change? Mobility, Genetics and the Beaker Complex in Britain. The Transformation of Europe in the Third Millennium BC. International Conference on the Third Millennium BC archaeology in Europe. Riva del Garda, Trento, Italy, 25-28 October 2023 (Yt)
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