Nun ist also auch unser Leserbrief auf "Spektrum der Wissenschaft" veröffentlicht worden. (Wir berichteten darüber schon hier und hier.) Die meisten dort eingestellten Leserbriefe stehen der von Prof. Eckart Voland (Gießen) vertretenen These mit Recht skeptisch gegenüber - wenn auch aus oft sehr unterschiedlichen Sichtweisen und Einstellungen heraus. Was mich wundert, ist, daß außer mir keiner der Leserbrief-Schreiber das Thema auf Augenhöhe des heutigen biologischen Kenntnis- und Diskussionstandes diskutiert. Deshalb hier noch mal mein Text:
Leserbrief 22.01.2007
zu: Die Fortschrittsillusion
Es gibt Gegenpositionen und -argumente
von Ingo Bading, M.A., Frankfurt am Main
Dass es keinen Fortschritt in der Evolution gäbe, ist ein Gedanke, der vor allem von Stephen Jay Gould vertreten und popularisiert wurde. Richard Dawkins hat in seinem neuen Buch "Ancestors Tale" (letztes Kapitel und andere Kapitel des Buches) dazu inzwischen einen erheblich differenzierteren Standpunkt eingenommen. Er beruft sich dabei vor allem auch auf Simon Conway Morris' gewaltiges Buch "Life' Solution". Auch andere letzthin in "Nature" rezensierte Autoren verwerfen das Konzept von Gould inzwischen weit gehend.
Auch schon allein wenn man sich die Humanevolution auf dem Wissen der gegenwärtigen Zeit ansieht, könnte es sich herausstellen, dass Fortschritt KEINE Illusion ist. So scheint es doch offenbar seit 200 000 Jahren eine IQ-Evolution zu geben von einem durchschnittlichen IQ von etwa 65 (heutige Buschleute) zu einem durchschnittlichen IQ von etwa 115 (heutige aschkenasische Juden) mit einer Fülle von Zwischenstufen, die grob mit einem geographischen Nord-Süd-Gradienten korrelieren. (Siehe: http://www.gnxp.com/blog/2006/02/world-of-difference-richard-lynn-maps.php )
Dass es solche gewichtigeren Gegenpositionen und -argumente GIBT, sollte zumindest im Artikel genannt werden.
Ingo Bading, M.A., Frankfurt am Main
ingo_34@yahoo.de
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