Übergewichtige Frauen stellten und stellen zum Teil heute noch in Schwarzafrika, zum Beispiel auch bei den Tuareg und auch bei den Eiszeit-Jägern Mitteleuropas ein Schönheits-Ideal dar. Um so erstaunlicher erscheint es da, daß heutige übergewichtige Frauen in Deutschland einen ganz erheblich höheren Anteil von "schwierigen" Schwangerschafts-Verläufen haben, als normalgewichtige. So starke Nachteile hätten doch eigentlich im Verlauf der Humanevolution einen deutlichen Selektionsfaktor darstellen müssen in Richtung auf geringere genetische und kulturelle Neigung zu Übergewichtigkeit?
Hier scheint es noch manches zu geben, was erforscht werden muß:
Hier scheint es noch manches zu geben, was erforscht werden muß:
Fettsucht verdoppelt Rate der FrühgeburtenAus der Berliner Morgenpost vom 27. Februar 2007
Dresden - Laut WHO ist inzwischen jeder fünfte Bürger in den Industrienationen adipös, zu deutsch: fettsüchtig. Die Adipositas hat sich damit zum Hauptrisikofaktor für Gesundheit und Lebensqualität entwickelt. Eine besondere Herausforderung für Geburtshelfer stellen adipöse Frauen während der Schwangerschaft dar. Denn Komplikationen kommen bei ihnen wesentlich häufiger vor als bei normalgewichtigen. Das ergab jetzt eine aktuelle Studie am Uniklinikum Dresden.
Ausschlaggebend für die Komplikationen, so stellt die Studie fest, ist das Übergewicht vor allem dann, wenn es bereits vor der Schwangerschaft bestand. Je 299 adipöse und normal gewichtige Schwangere wurden dazu in den Jahren 1994 bis 2002 in Bezug auf Schwangerschaft-, Geburts- und Wochenbettverläufe untersucht. Die Ergebnisse verglich man mit den Daten der Sächsischen Perinatal- und Neonatalerhebung 2000. Die Ergebnisse:
34,1 Prozent der adipösen Schwangeren entwickelten einen Bluthochdruck im Vergleich zu nur 3,9 Prozent der Normalgewichtigen. Ein Schwangerschaftsdiabetes wurde bei 13,5 Prozent der Adipösen im Vergleich zu nur 0,4 Prozent der Normalgewichtigen festgestellt. Bei fettsüchtigen Frauen kam es doppelt so häufig zur Frühgeburten (21,4 zu 11,7 Prozent). Nur 57,8 Prozent der adipösen Frauen hatten eine Spontangeburt im Vergleich zu 77,6 Prozent der Normalgewichtigen. Obwohl die Kaiserschnittrate bei den normalgewichtigen Frauen am Uniklinikum Dresden mit 20,4 Prozent deutlich über dem sächsischen Durchschnitt von 14,9 Prozent lag, entbanden Adipöse noch einmal doppelt so oft mit Kaiserschnitt (40,4 Prozent).
BvL
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