In diesem Beitrag nur ein kleines Detail aus der Forschung. Schon im Januar haben wir eine typisch (nord-)europäische Erbkrankheit behandelt, die Mukoviszidose (Zystische Fibrose). (Studium generale) Sie ist die häufigste europäische Erbkrankheit. Sie ist deshalb interessant, weil sie offenbar erst einige zehntausend Jahre alt ist und lokal unterschiedlich auf der Erde evoluiert ist. Literatur darüber ist auch schon zusammengestellt und gesichtet (s. mein Buchprojekt).
In dem Artikel "Cystic Fibrosis Gene Variability in Two Southern Brazilian Amerindian Populations", erschienen in "Human Biology" im Februar 2007, wird einmal aufs Neue aufgezeigt , welche Fülle an Erkenntnissen bezüglich "lokaler Humanevolution" die Untersuchung der genetischen Geschichte nur einer einzigen solchen Erbkranheit mit sich bringen kann. Die Studie kommt nur zu dem negativen Ergebnis, daß europäische Mukoviszidose-Gene in drei südamerikanischen Ureinwohner-Völkern, die bisher weitgehend unvermischt gelebt haben, nicht zu finden sind.
Aber es es wird darin auch viel vorherige Forschungsliteratur referiert. Davon soll hier einiges angeführt werden. Denn es ist spannend zu sehen, wie Mukoviszidose-Fälle bei dem nordamerikanischen Ureinwohner-Stamm der Zuni schlüssig auf Vermischung mit Südeuropäern, mit Spaniern (um das Jahr 1890 herum) zurückgeführt werden kann. Die damals eingegangen Mischehe(n) von Spaniern und Zuni müssen in diesem Stamm besonders viele Nachkommen gehabt haben:
In dem Artikel "Cystic Fibrosis Gene Variability in Two Southern Brazilian Amerindian Populations", erschienen in "Human Biology" im Februar 2007, wird einmal aufs Neue aufgezeigt , welche Fülle an Erkenntnissen bezüglich "lokaler Humanevolution" die Untersuchung der genetischen Geschichte nur einer einzigen solchen Erbkranheit mit sich bringen kann. Die Studie kommt nur zu dem negativen Ergebnis, daß europäische Mukoviszidose-Gene in drei südamerikanischen Ureinwohner-Völkern, die bisher weitgehend unvermischt gelebt haben, nicht zu finden sind.
Aber es es wird darin auch viel vorherige Forschungsliteratur referiert. Davon soll hier einiges angeführt werden. Denn es ist spannend zu sehen, wie Mukoviszidose-Fälle bei dem nordamerikanischen Ureinwohner-Stamm der Zuni schlüssig auf Vermischung mit Südeuropäern, mit Spaniern (um das Jahr 1890 herum) zurückgeführt werden kann. Die damals eingegangen Mischehe(n) von Spaniern und Zuni müssen in diesem Stamm besonders viele Nachkommen gehabt haben:
Cystic fibrosis (CF) is an autosomal recessive disorder with an incidence of about 1/2,500 live births in European and other European-descended populations; this incidence corresponds to a carrier frequency of about 1/25 (Welsh et al. 1995). In European Brazilians the incidence is estimated as 1/7,500, whereas in African Brazilians this incidence is approximately 1/15,300 (Raskin et al. 2007b).
(...) the incidence of CF in Amerindians, it has been assumed that the incidence may be similar to or less than those of other non-European groups, that is, 1/15,300 live births for blacks (Hamosh et al. 1998) and 1:90,000 for Hawaiians (Wright and Morton 1968). On the other hand, high frequencies of CF have been detected in a few North American Amerindian populations (Grebe et al. 1992; Mercier et al. 1994; Kessler et al. 1996). Grebe et al. (1992) showed that CF occurs among southwestern Native American Pueblo populations and especially in the geographically isolated community of Zuni, in New Mexico, with an incidence of 1/3,970 in the Pueblo and 1/1,347 in the Zuni, although in the Navajo the incidence may be as low as 1/186,000. Based on the direct analysis of the R1162X mutation, Kessler et al. (1996) estimated the CF incidence in the Zuni to be 1 in 333, with a carrier frequency of the R1162X mutation of 6.7%. They suggested that these high frequencies could be secondary to founder effects. However, Mercier et al. (1994), using both intra- and extragenic CFTR markers, showed that all these 11 CFTR R1162X mutations occurred in a single haplotype, the same one found in southern European CF patients with that mutation, suggesting that the high frequencies were most probably a result of admixture with Spanish settlers (around 1890), followed by genetic drift. Mercier et al. (1994) stated that if one assumes a frequency of 0.02 for mutant CFTR alleles in the general population and a European population average frequency of 0.7 for the ∆F508 mutation among the mutant alleles (CFGAC 2007), then the total population frequency for all the remaining CFTR mutations would be 0.006. Therefore, in the case of the absence of the ∆F508 mutation (as we found in this sample of Brazilian Amerindians), if no other mutation reaches its unusual high frequency, CF would be expected to occur at a frequency of only about 1 in 30,000 live-born. The previous estimate suggests that CF may be relatively rare in Amerindians, and according to Mercier et al. (1994), it supports the theory of random drift of the major mutation (Gerdes and Murphy 1985; CFGAC 2007).
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