Der deutsch-amerikanische Biophysiker und Nobelpreisträger Max Delbrück ist eine ganz besondere Gestalt in der Wissenschaftsgeschichte. Man kann ihn insbesondere durch die sehr lesenswerte Biographie von Ernst Peter Fischer "Licht und Leben" kennenlernen. Sein Lebensmotto lautete "fröhliche Respektlosigkeit". Nun ist eine Audio-CD von Originaltonaufnahmen von ihm bei "suppose" erschienen. Die Originaltonaufnahmen von Wissenschaftlern bei "suppose" sind auch sonst sehr zu empfehlen, zum Beispiel von Werner Heisenberg oder Max Planck.
Im Netz findet man (fand man vor langer Zeit jedenfalls) ein langes, biographisches Interview in Englisch mit Delbrück frei zugänglich, das einem schon einen Höreindruck von diesem Wissenschaftler, dem Doktorvater unter anderem von James Watson, hatte geben können. Über die neue Max Delbrück-CD, auf der andere Tonaufnahmen enthalten sind, heißt es in einer Rezension (Spektr. d. Wiss., 4/2007) unter anderem:
Der Interviewausschnitt ist durchgehend sehr angenehm zu hören, denn Delbrück spricht dabei frei und ungezwungen. Als er über die Biologenausbildung in den USA im Vergleich zur entsprechenden Situation in Deutschland berichtet, hört man sogar ein Schmunzeln heraus. (...)"Caltech" ist die Technische Universität von Californien in Pasadena, an der Max Delbrück die längste Zeit seines Lebens forschte und lehrte. Von hier aus unternahm er an den Wochenenden auch mit seinen Studenten Unternehmungen in die Wüste, half seinen Verwandten in Deutschland nach 1945 und förderte er auch den Aufbau der biologischen Wissenschaften in Deutschland - unter anderem den Aufbau der damals neuen Forschungs-Universität Konstanz.
"When I was a youth" ist erwähnenswert, ein Solo aus einem Musical, welches 1954 anläßlich einer Weihnachtsfeier am Caltech aufgeführt wurde. Hier gibt Delbrück in humorvoller Weise seinen akademischen Werdegang bis zum Professor für Biologie zum Besten. Die Atmosphäre derartiger legendärer Caltech-Szenen ist hier grandios eingefangen!
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