Donnerstag, 22. Februar 2007

Titelbild

In privater Zuschrift schreibt ein Leser, das derzeitige Titelbild von "Studium generale" wäre störend.

Abb. 1: Raffael - "Die Büchse der Pandora", aus dem Bilder-Zyklus "Amor und Psyche", Villa Farnesina, Rom

Zumal, wenn es auf jeder Seite neu erscheinen würde. Wörtlich schreibt er:

"Auf Deinem Netzblock stören mich übrigens die nackten Brüste, die einen hier bei jedem Klick verfolgen (wenn sie auch großen künstlerischen Wert besitzen mögen)."

Rückmeldungen sind immer erwünscht. Aber die Frage stellt sich: Tatsächlich? Geht dies auch anderen Lesern so? Man hatte sich schon vorgenommen, das Bild heute zu löschen, denn man will ja seine Leser nicht vergraulen. Aber wie man es jetzt wieder sieht, fällt es einem schwer. Es begeistert einen einfach zu sehr und jedes mal aufs Neue. 

Und man kann es als sinnvoll ansehen, daß man mit einem solchen Titelbild gleich jedem Leser zeigen kann, daß "Studium generale" nicht nur eine rein "intellektuelle" Angelegenheit ist. Es ist allerdings sowieso vorgesehen, daß alle paar Wochen ein neues Titelbild gewählt wird. - Man müßte jetzt halt einen vollwertigen "Ersatz" haben. Dann würde das Löschen leichter fallen.

Doch erläutern wir es kurz. Dieses Gemälde von Raffael (1423-1520) ist ein weniger bekanntes. Es handelt sich um "Die Büchse der Pandora" aus einem ebenfalls wenig bekannten Bilder-Zyklus "Amor und Psyche" in der Villa Farnesina am Tiberufer in Rom. Diese Villa beherbergt auch sonst eine ungewöhnliche Fülle von hochwertiger Kunst. Der Bilderzyklus blieb infolge des frühen Todes von Raffaels Seite aus unvollendet. Es handelt sich also um eines der letzten Werke seines Lebens. Man kann vielleicht sagen: Es handelt sich um ein Vermächtnis. 

In kaum einem anderen Werk seines Lebens hat sich Raffael, so scheint es, so unverhohlen als ein unchristlicher Maler gezeigt, als in diesem Bilderzyklus. In ihm erscheint alles Christliche, alles, was jemals "Mittelalter" war und bedeutete, weitgehend vollständig - und sogleich vollendet - überwunden. Ein Gemälde solcher Qualität findet man auch nirgends in Pompeji - nur um eine Vergleichsmöglichkeit zu nennen. Und derartiges gilt ja auch für fast alle Werke von Raffael's Zeitgenossen Michelangelo.

Kann man sagen: Hier steht das Abendland erstmals in seiner vollen Größe und Entfaltung da. - ?

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