Die genetischen Forschungen der letzten Jahre legen immer mehr die Möglichkeit nahe, daß ethnische und rassische Minderheiten weltweit medizinisch benachteiligt werden, wenn bei der Medikamenten-Entwicklung und der Weiterentwicklung der Behandlungs-Methoden - wie bisher - nur weiße Europäer (oder auch Japaner) berücksichtigt werden oder Versuchsgruppen, in denen wohlstandsmäßig arme Minoritäten weiterhin Minoritäten bleiben. Es stellt sich immer mehr heraus, daß gleicher medizinischer Versorgungs-Standard weltweit möglicherweise nur dadurch erreicht werden kann, daß man die besondere Genetik der jeweiligen ethnischen und rassischen Gruppen mitberücksichtigt, da ihre Genetik eben oft in bedeutsamer Weise anders ist als die anderer Gruppen. (Zum Beispiel werden selbst heute noch nach Jahrzehnte langem medizinischen Austausch in Japan 60 % andere Arznei-Mittelwirkstoffe verwendet als in Deutschland.)
Aus der Erkenntnis dieser Zusammenhänge ergeben sich natürlich eine Fülle weiterer ethischer und juristischer Fragen.
Auf den ersten Blick glaubt man, daß die Herbst-Ausgabe des "Journal of Law, Medicine and Ethics" diese Themen angehen würde, da ihr Titel lautet "Genome Justice: Genetics and Group Rights". In der Ankündigung heißt es dann weiter:
Aus der Erkenntnis dieser Zusammenhänge ergeben sich natürlich eine Fülle weiterer ethischer und juristischer Fragen.
Auf den ersten Blick glaubt man, daß die Herbst-Ausgabe des "Journal of Law, Medicine and Ethics" diese Themen angehen würde, da ihr Titel lautet "Genome Justice: Genetics and Group Rights". In der Ankündigung heißt es dann weiter:
We are closer than ever before to discovering valuable knowledge about genetic disorders, their possible cures, and the origin and migration patterns of distinctive groups; however, there is much to debate as we consider the implications this research may have on studied populations. In the current symposium issue of "The Journal of Law, Medicine & Ethics", researchers reflect on the many ethical and legal issues that have arisen as a result of genomic research on populations and distinctive groups.Angeblich soll diese Ausgabe online freigeschalten sein, ich erkenne aber nur, daß die Folge davor freigeschalten ist. Die Themen jedenfalls klingen schon spannend:
- Population Genomics and Research Ethics with Socially Identifiable GroupsWenn man in die "Abstracts" hineinschaut, erkennt man, daß sich die Forscher offenbar doch immer noch allzu zögerlich den eigentlichen Problemen, die eingangs angerissen wurden, stellen. Ich kann nicht erkennen, daß ein "Gruppenrecht" auf gleichwertige medizinische Versorgung weltweit vehement und robust gefordert werden würde. Aber Genaueres könnte man wohl nur sagen, wenn man tatsächlich rein schauen könnte ... (Vielleicht kann mir ja ein Leser, der an die Dinger herankommt, ein paar pdf.s schicken? ... Ähm, das Editorial und der erste Aufsatz würden mich zunächst am meisten interessieren ...)
Joan L. McGregor
- Genes and Spleens: Property, Contract, or Privacy Rights in the Human Body?
Radhika Rao
- Human Genetics Studies: The Case for Group Rights
Laura S. Underkuffler
- Cultural Challenges to Biotechnology: Native American Genetic Resources and the Concept of Cultural Harm
Rebecca Tsosie
- Narratives of Race and Indigeneity in the Genographic Project
Kim TallBear
- The Human Genome as Common Heritage: Common Sense or Legal Nonsense?
Pilar N. Ossorio
- Partnership in U.K. Biobank: A Third Way for Genomic Property?
David E. Winickoff
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