"Frech wie Christa" titelte der "Vanity Fair". - Am 1. Dezember hatte die familienpolitische Sprecherin der Partei "Die Linke - Saarland", Frau Christa Müller, auf der Tagung der "Paneuropa-Union" in Augsburg gesprochen - zusammen mit Bischof Mixa. Kurz zuvor hatte die FAZ einen Gastbeitrag von ihr gebracht, in der sie ihre Gedanken darlegte:
„Wenn wir Erzieher, Lehrer und Kinderpsychologen bezahlen, müssen wir aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit auch Eltern für ihre Erziehungsleistung honorieren.“ (FAZ)- Ein Gedanke so simpel und selbstverständlich, daß es Wunder nimmt, daß er nicht bei allen Parteien als erster Punkt schon seit 40 Jahren auf ihrem Programm steht, spätestens aber seit dem Familienbericht von 1994, der unter Federführung von Rosemarie von Schweitzer erstellt wurde. Schon 1952 und 1957 hatten die führenden deutschen Sozialreformer der Adenauer-Regierung im Zusammenhang mit der Rentenreform einen umfangreichen Familienlasten-Ausgleich vorgeschlagen (und zwar als gleichgewichtiger Teil der Rentenrform). Dieser ist damals von Adenauer mit dem burschikosen Wort übergangen worden "Kinder bekommen die Leute von alleine". Die Bundesrepublik brauchte bislang mehr als vierzig Jahre, um festzustellen, endlich festzustellen, daß eben genau dieser Satz zumindest für moderne, post-agrarische (verstädterte) Gesellschaften nicht zutrifft. Das Umfeld muß stimmen, auch das finanzielle, zumal bei der heute vorherrschenden "strukturellen Rücksichtslosigkeit" von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber der Institution Familie, wie sie ja schon von mehreren Familienberichten und Verfassungsgerichten inzwischen quasi "regierungsamtlich" und "höchstrichterlich" festgestellt worden ist.
Aber "Die Grünen" wiederholen aus dem Anlaß der Thesen von Christa Müller einfach nur ihre Uralt-Phrasen (Grünen) und haben offenbar jegliche grundlegendere gesellschaftspolitische Reformfähigkeit verloren, seit sie sich vom Turnschuh-Fischer wie ein Lamm an der Leine in den ersten Krieg der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 haben hineinführen lassen.
Die "freche" Christa Müller ist ja zugleich die Ehefrau von Oskar Lafontaine. Oskar Lafontaine war als Bundesminister rechtzeitig zurückgetreten, als der Krieg ausbrechen sollte. Letzterer hat sich also seine Integrität bewahrt und hat auch jegliche Distanzierung von seiner Frau in Fragen der Familienpolitik bislang abgelehnt. Gerade darum erregt sie großen Unmut unter den "Linken":
... Verärgert sind viele Linkspolitiker auch, dass Müller im bistumseigenen Augsburger Sankt Ulrich Verlag ein Buch publiziert, in dem sie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) heftig attackiert. Unter dem Titel „Dein Kind will Dich!“ wirbt sie mit Nachdruck für ein Erziehungsgehalt von 1600 Euro monatlich pro Kind in den ersten drei Lebensjahren. Damit sollen Eltern eine echte Wahlfreiheit zwischen Familien- und Erwerbsarbeit bekommen. Das Buch ist laut Verlagsankündigung „ein flammendes Plädoyer für eine radikale Neuorientierung in der Familienpolitik“. (Welt, Hervorhebung durch mich, I.B.)Wir haben hier auf dem Blog schon mehrfach sehr zustimmend über Christa Müller und ihre Thesen berichtet. Es sollen noch ein paar Auszüge aus der Presse über ihre Rede gebracht werden:
... „Die Betreuung von Kindern in der Familie muss mindestens genauso finanziell unterstützt werden wie eine Fremdbetreuung.“ Das von der CSU geforderte Betreuungsgeld von etwa 150 Euro im Monat halte sie für „indiskutabel gering“. ... (Mittelbayerische)Das sagt ja nicht nur Christa Müller, das sagen ja auch Bundesfamilien-Berichts- und regierungsamtliche Experten-Kommissionen ebenso wie Bundesverfassungs-Gerichte. Merkwürdig, daß das immer so leicht vergessen wird. Mixa und Müller ...
... Müller bemängelte in ihrer Rede, Familien mit Kindern würden vom herrschenden Steuersystem »ausgebeutet«. Dadurch finanzierten sie indirekt kinderlose Ehepaare. Sie forderte ein Ende der »massiven staatlichen Unterstützung« für kinderlose Lebensmodelle. Eine ideelle und materielle Anerkennung der schwierigen Situation junger Familien finde nicht statt, betonte die Familienexpertin der Linke Saar. ... (Linie Eins)
... schoben sich, vor allem in der freien Diskussion, gegenseitig die Bälle zu, (...): "Es scheint momentan eine Rückbewegung zu Familie und Treue zu geben" (Müller) (...). "Das Problem heute ist, dass man ja nur noch das sagen darf, was politisch korrekt ist, wie man auch bei Eva Herman gesehen hat" (Müller), "Ich habe den Eindruck, dass meine bischöflichen Mitbrüder im Grunde genauso denken wie ich, aber weil es nicht politisch korrekt ist, sagen sie dann nichts" (Mixa). (...) "Mit einem Überangebot an Krippenplätzen" sollen "Hunderttausende von Müttern kleiner Kinder dem Arbeitsmarkt zugeführt werden" heißt bei Müller. Der Theologe im Ornat und die blonde Linke im eleganten Kostüm Seite an Seite - gibt es einen besseren Beleg, dass die Neuausrichtung der Kinder- und Familienpolitik die Republik aufwühlt wie kaum ein anderes Thema? (Welt, Hervorhebung durch mich, I.B.)Die "freche Christa" hat also auch noch den - - - "traurigen" Mut, den viele deutsche Bischöfe nicht haben, die ekelhafte Behandlung der Eva Herman in der deutschen Öffentlichkeit als das anzusprechen, was sie war und ist: ekelhaft. Es wäre schön, wenn sich mehr Menschen wie Christa Müller und Eva Herman ihre Frechheit und ihre Respektlosigkeit gegenüber dem herrschenden Unsinn bewahren würden. Das könnten durchaus auch Parteipolitiker beliebiger Farbe sein ... (Von Theologen gar nicht zu reden ...)
Ihr Buch übrigens gibt's auch in unserem Buchladen (Rubrik "Familienpolitik"). Es dürfte eines der schönsten Weihnachtsgeschenke dieses Jahr sein.
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