Die Arbeitsgruppe des Mainzer Humangenetikers Joachim Burger hatte schon im letzten Jahr mit einer international aufsehen erregenden Studie aufgezeigt, daß die Gene der ersten mitteleuropäischen Bauern (der Bandkeramiker) heute als weitgehend ausgestorben angesehen werden müssen. Da die Bandkeramiker vor dem Frühmittelalter das Volk mit der höchsten Siedlungsdichte gewesen sind in Europa (wie die Archäologie seit Jahrzehnten weiß), war das ein ganz erstaunlicher Befund.
Nun hat die gleiche Mainzer Arbeitsgruppe offenbar die gleichen Genreste in den Knochen dieser ersten europäischen Bauern dahingehend untersucht, ob sie die genetische Erwachsenen-Milchverdauungs-Steuerungssequenz besaßen, die heute über 90 Prozent aller Mitteleuropäer besitzen (in Skandinavien fast 100 Prozent, im heutigen Österreich nur noch 90 Prozent und je weiter im Süden um so weniger). Alle derzeitigen Berichte über diese Studie (ein deutschsprachiger hier, gnxp, Science) sagen aus, daß man diese Erwachsenen-Milchverdauungs-Steuerungssequenz in ihren Genen nicht fand.
Das wäre wiederum ein überraschendes Ergebnis, denn wir kennen ja von den Bandkeramikern wie ihr Name schon sagt, ihre ganz hervorragende (Fein- und Grob-)Keramik, die man sich bislang gut als Gefäße für Rohmilch hatte vorstellen können. Außerdem wissen wir, daß sie Kühe gehalten haben. Auch wissen wir von den gleichzeitigen Bewohnern der Mittelmeer-Küste, daß sie Ziegen gehalten haben.
Es bliebe nun wohl höchstens die Hypothese übrig, daß diese Völker
1. diese Tiere nur als Fleischlieferanten nutzten, bzw. als Zugtiere (die Kühe)*) oder
2. daß sie die Rohmilch zu anderen Produkten weiterverarbeiteten, die sich leichter verdauen lassen für Menschen, die als Erwachsene genetische Rohmilch-Unverträglichkeit aufweisen.
Ergänzung: Der BBC-Bericht macht den zuletzt genannten Gedankengang noch einmal plausibel:
_________
*) Dagegen spricht aber das inzwischen archäozoologisch bestimmte Alter, in dem die meisten Tiere geschlachtet wurden.
Nun hat die gleiche Mainzer Arbeitsgruppe offenbar die gleichen Genreste in den Knochen dieser ersten europäischen Bauern dahingehend untersucht, ob sie die genetische Erwachsenen-Milchverdauungs-Steuerungssequenz besaßen, die heute über 90 Prozent aller Mitteleuropäer besitzen (in Skandinavien fast 100 Prozent, im heutigen Österreich nur noch 90 Prozent und je weiter im Süden um so weniger). Alle derzeitigen Berichte über diese Studie (ein deutschsprachiger hier, gnxp, Science) sagen aus, daß man diese Erwachsenen-Milchverdauungs-Steuerungssequenz in ihren Genen nicht fand.
Das wäre wiederum ein überraschendes Ergebnis, denn wir kennen ja von den Bandkeramikern wie ihr Name schon sagt, ihre ganz hervorragende (Fein- und Grob-)Keramik, die man sich bislang gut als Gefäße für Rohmilch hatte vorstellen können. Außerdem wissen wir, daß sie Kühe gehalten haben. Auch wissen wir von den gleichzeitigen Bewohnern der Mittelmeer-Küste, daß sie Ziegen gehalten haben.
Es bliebe nun wohl höchstens die Hypothese übrig, daß diese Völker
1. diese Tiere nur als Fleischlieferanten nutzten, bzw. als Zugtiere (die Kühe)*) oder
2. daß sie die Rohmilch zu anderen Produkten weiterverarbeiteten, die sich leichter verdauen lassen für Menschen, die als Erwachsene genetische Rohmilch-Unverträglichkeit aufweisen.
Ergänzung: Der BBC-Bericht macht den zuletzt genannten Gedankengang noch einmal plausibel:
"Patients with severe lactose intolerance can usually eat yogurt, hard cheeses and lactose-reduced milk and all are encouraged to eat these as a source of calcium and other nutrients."- Also kann man sich vorstellen, daß auch die Bandkeramiker um verarbeiteter Milchprodukte willen Milchvieh gehalten haben werden.
_________
*) Dagegen spricht aber das inzwischen archäozoologisch bestimmte Alter, in dem die meisten Tiere geschlachtet wurden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen