Religionswissenschaftler Michael Blume hat inzwischen viele schöne Grafiken zu einer "Vergleichenden Religionsdemographie" gebracht. Und auch auf diesem Blog sind hierzu schon einige Zusammenstellungen gemacht worden. (siehe frühere Beiträge) An diese mußte ich denken, als ich auf dem Blog des Humangenetikers Razib Khan die folgende Daten-Zusammenstellung fand (von "Inductivist"):
Hier bahnt sich also zusätzlich zu einer "Vergleichenden Religionsdemographie" noch etwas an, das man eine "Vergleichende Religions-Intelligenz"-Forschung nennen könnte. Über die Ursachen und Folgen dieser Gruppen-IQ-Unterschiede zu diskutieren, die größtenteils erblich sind, und sie in Beziehung zu setzen zu der jeweiligen Demographie, dürfte doch alles ziemlich spannend sein.
Ich war schon überrascht, als ich einmal las, daß die wiedertäuferischen Amischen in Nordamerika einen leicht unterdurchschnittlichen IQ haben. (Das wird auch durch die von Khan gegebenen Daten bestätigt, siehe dort "Mennoniten" und andere.) Man könnte vermuten, daß hier die "Abtrünnigen" in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu einer "Negativ-Auslese" geführt haben bezüglich IQ bei den verbleibenden Amischen und Mennoniten. Und derartige "Siebeprozesse" werden auch für alle anderen Gruppen vorliegen. Razib Khan gibt noch mehr Daten:
Glauben "dümmere" Menschen an "dümmere" Religionen?
Und dann spricht R. Khan noch einen interessanten Gedanken aus:
Welche Schlußfolgerung kann man aus solchen Daten ziehen? Für intelligente Menschen ist im Durchschnitt offenbar der Lebensentwurf etwa der Amischen, der Hutterer oder der Pfingstkirchen, der evangelischen Freikirchen keine wirkliche Alternative, da sie dafür eben schlicht "zu intelligent" sind. Dies war auch das Resume des "Zeit"-Journalisten Michael Holzach, der ein Jahr bei den Hutterern in Kanada lebte und gern dort geblieben wäre, wenn er mit ihrer Bildungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit zurecht gekommen wäre.
Um dieses Hungers nach Wissen willen gab er die geborgene religiöse Gemeinschaft der Hutterer wieder auf und begab sich in die "sündige Welt" zurück.
Ist Wissen Sünde?
- Offensichtlich sind stattdessen solche Dinge wie ein "anthroposophischer Lebensstil" oder sogenannte "unitarische" Glaubenshaltungen eher eine Alternative für intelligente Menschen, die im 20. Jahrhundert Anschluß an eine religiöse Gemeinschaftsform suchen, weil sie - vielleicht wie Jürgen Habermas und andere Atheisten inzwischen - merken, daß es ohne Religion, bzw. Religiosität nicht geht.
Man beachte bei all dem: Es handelt sich immer nur um Durchschnittswerte. Und diese sind nicht geeignet, den jeweiligen Einzelfall zu beurteilen. Durchschnittswerte zeigen nur allgemeinere "Trends" auf.
Man könnte also sagen: Die Aufklärung hat ein neues "selektives Regime" auch für die Intelligenz-Evolution geschaffen. Nur noch kleine Minderheiten der alten Religiosität haben heute evolutionsstabile Geburtenzahlen (auf der Nordhalbkugel). Auch Areligiöse und Atheisten haben keine evolutionsstabilen Geburtenzahlen. Alles deutet darauf hin, daß es künftig irgend eine Form von "Neuer Religiosität" sein wird, die evolutionsstabile Geburtenzahlen im Zeitalter nach der Aufklärung sicherstellt, wenn die Evolution weitergehen soll und nicht rückläufig werden soll. Ich meine natürlich: die Humanevolution.
Mean IQ of whites from General Social Survey by religious affiliation | |
Episcopalian | 109.9 |
Lutheran | 107.4 |
Mormon | 105.7 |
Presbyterian | 102.3 |
United Methodist | 101.8 |
Southern Baptist | 98.0 |
Assembly of God | 94.5 |
Pentecostal | 92.2 |
Ich war schon überrascht, als ich einmal las, daß die wiedertäuferischen Amischen in Nordamerika einen leicht unterdurchschnittlichen IQ haben. (Das wird auch durch die von Khan gegebenen Daten bestätigt, siehe dort "Mennoniten" und andere.) Man könnte vermuten, daß hier die "Abtrünnigen" in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu einer "Negativ-Auslese" geführt haben bezüglich IQ bei den verbleibenden Amischen und Mennoniten. Und derartige "Siebeprozesse" werden auch für alle anderen Gruppen vorliegen. Razib Khan gibt noch mehr Daten:
Daß die amerikanischen Unitarier ganz oben stehen (noch über den Jüdisch-Gläubigen, Quäkern und Hindu's), läßt sich gut parallel zu der Tatsache stellen, daß auch bei den deutschen Anthroposophen die höheren Bildungsschichten überrepräsentiert sind.Surprised? I hope you're not so ignorant that you are! Here are the top 10 religious groups in SAT score from 2002:
Average SAT score by religion for 2002, average ~1000, about 40% of each students take it Unitarian-Universalists 1209 Judaism 1161 Quakers 1153 Hinduism 1110 Mennonite 1097 Reformed Church of America 1097 Episcopal 1096 Evangelical Lutheran Church 1094 Presbyterian Church (USA) 1092 Baha'i 1073
Glauben "dümmere" Menschen an "dümmere" Religionen?
Und dann spricht R. Khan noch einen interessanten Gedanken aus:
It is easy to say that simple stupid religions and simple stupid people go together. I think there's something to this, but the effect is highly amplified by the correlates of stupidity. As rational actors the wealthy and the poor may need radically different services from their religion of choice.In einem weiteren Beitrag bringt Khan eine klare Korrelation zwischen IQ und dem Wörtlich-Nehmen der Bibel ("Biblical literalism"). Der durchschnittliche IQ ist um so niedriger, um so buchstabengenauer man das "Wort Gottes" jeweils zu leben versucht.
Welche Schlußfolgerung kann man aus solchen Daten ziehen? Für intelligente Menschen ist im Durchschnitt offenbar der Lebensentwurf etwa der Amischen, der Hutterer oder der Pfingstkirchen, der evangelischen Freikirchen keine wirkliche Alternative, da sie dafür eben schlicht "zu intelligent" sind. Dies war auch das Resume des "Zeit"-Journalisten Michael Holzach, der ein Jahr bei den Hutterern in Kanada lebte und gern dort geblieben wäre, wenn er mit ihrer Bildungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit zurecht gekommen wäre.
Um dieses Hungers nach Wissen willen gab er die geborgene religiöse Gemeinschaft der Hutterer wieder auf und begab sich in die "sündige Welt" zurück.
Ist Wissen Sünde?
- Offensichtlich sind stattdessen solche Dinge wie ein "anthroposophischer Lebensstil" oder sogenannte "unitarische" Glaubenshaltungen eher eine Alternative für intelligente Menschen, die im 20. Jahrhundert Anschluß an eine religiöse Gemeinschaftsform suchen, weil sie - vielleicht wie Jürgen Habermas und andere Atheisten inzwischen - merken, daß es ohne Religion, bzw. Religiosität nicht geht.
Man beachte bei all dem: Es handelt sich immer nur um Durchschnittswerte. Und diese sind nicht geeignet, den jeweiligen Einzelfall zu beurteilen. Durchschnittswerte zeigen nur allgemeinere "Trends" auf.
Man könnte also sagen: Die Aufklärung hat ein neues "selektives Regime" auch für die Intelligenz-Evolution geschaffen. Nur noch kleine Minderheiten der alten Religiosität haben heute evolutionsstabile Geburtenzahlen (auf der Nordhalbkugel). Auch Areligiöse und Atheisten haben keine evolutionsstabilen Geburtenzahlen. Alles deutet darauf hin, daß es künftig irgend eine Form von "Neuer Religiosität" sein wird, die evolutionsstabile Geburtenzahlen im Zeitalter nach der Aufklärung sicherstellt, wenn die Evolution weitergehen soll und nicht rückläufig werden soll. Ich meine natürlich: die Humanevolution.
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