Der Berliner Anthropologe Carsten Niemitz ist einer Wissenschafts-interessierten Öffentlichkeit bekannt geworden durch die ungewöhnliche These, der aufrechte Gang der afrikanischen Hominiden wäre vor allem dadurch evoluiert, daß sie im Wasser nach Nahrung gesucht hätten ("aquatic ape"). Diese These hat mancherlei Aufmerksamkeit gefunden und mir gefällt sie schon deshalb, weil sie ungewöhnlich ist. Aber als bewiesen wird man sie wohl noch lange nicht ansehen können.
Ich lese immer wieder gern den Rezensionsteil der angesehenen "Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie", da hier immer wieder viele lesenswerte Bücher vorstellt werden nicht nur zur Wissenschaft selbst, sondern auch zur Geschichte der Anthropologie, der Völkerkunde und des Darwinismus. Die Einschätzungen dort kann man zumeist sehr gut für nachvollziehbar halten.
In einer der jüngsten Ausgaben findet sich dort jedoch eine Rezension von Niemitz über das Buch "Rasse, Evolution und Verhalten" des "umstrittenen" kanadischen Psychologen J. P. Rushton:
Ich finde diese Rezension hysterisch und allein Empfindsamkeiten in Richtung "political correctness" geschuldet. Offenbar hat Niemitz noch sehr wenig von all den Entwicklungen in der Human-Genom-Forschung zur Kenntnis genommen, über die unter anderem regelmäßig auf "Gene Expression" berichtet wird (oder auch hier auf "Studium generale"), wonach keineswegs mehr gesagt werden kann, daß das "Rasse"-Konzept ein unwissenschaftliches Konzept wäre. - Hat er jemals etwas von "Lewontin's Fehlschluß" gehört?
Jedenfalls kann man es sich keinesfalls so einfach wie hier Niemitz machen, mit einem Buch voller wissenschaftlicher Fakten zu angeborenen Rasse-Unterschieden. Vielleicht kann man die allzu nüchterne, typisch pragmatisch-anglo-amerikanische (?) Darstellungweise eines solchen "sensiblen" Themas kritisieren - was Niemitz vor allem tut. Aber deshalb zu glauben, die gebrachten wissenschaftlichen Fakten selbst bräuchte man gar nicht mehr beachten, kritisch behandeln, ist ganz und gar unwissenschaftlich.
Niemitz sagt ausdrücklich: "Die Anthropologie ist zu einem ganz erheblichen Teil ihrer Zielsetzung ein Fach, das die Erforschung der Unterschiede von Menschen verschiedener geografischer Herkunft zum Ziel hat." Und genau dies ist die Thematik des von ihm behandelten Buches. Doch dazu sagt Niemitz dann: "An einer umfassenden Forschung über Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Herkunft ist Rushton nicht interessiert, sondern immer wieder an der Sexualität und Kriminalität der Afrikaner." - Was soll das heißen? Zunächst: Zu einer "umfassenden Forschung" gehören doch wohl die Themen "Sexualität" und "Kriminalität" dazu, wenn darüber statisch aussagekräftige Tatsachen und plausible Hypothesen zu ihrer Erklärung gebracht werden können - oder etwa nicht? Aber dieser Satz stimmt einfach auch inhaltlich gar nicht: Rushton behandelt nicht nur diese, sondern unzählige weitere Themen vergleichend bezüglich aller drei Großrassen der Menschheit (Europäer, Asiaten, Afrikaner). Bei den Afrikanern liegt keinesfalls ein Schwerpunkt in der Behandlung.
Achtung und Ehrfurcht vor Unterschieden und Andersartigkeit
Wenn sich Herr Niemitz von der "Andersartigkeit" anderer menschlicher Gruppen als seiner eigenen abgestoßen fühlt, dann sollte er sich - wie ich denke - einem anderen Fach zuwenden. Eine sachliche, vergleichende Betrachtung, die Achtung und Ehrfurcht vor den Unterschieden aufzeigen würde, ist doch dann gar nicht mehr möglich.
Oftmals hat man das Gefühl, daß Menschen, die beim naturwissenschaftlichen Thema "Rasse" und angeborenen, auch psychischen Rasse-Unterschieden "hysterisch" werden, gerade jene Einstellung vermissen lassen, die notwendig ist, um mit Unterschieden zwischen Menschen und Menschengruppen human umgehen zu können. Sie scheinen sich dazu unfähig zu fühlen. Sie glauben, der Mensch könne human nur in einer Welt sein, in der es keine angeborenen Gruppen- ("Rassen"-)Unterschiede oder in der es eine Nichtbeachtung derselben gibt. Wir wissen aber inzwischen, daß die Psyche des Menschen sie selbst zumeist ganz "unbeabsichtigt" und von Kindesbeinen an un- oder unterbewußt "mitbeachtet", "mitbewertet". Darauf sind wir in vielen Jahrtausenden von der Evolution ausgestattet worden. (Siehe frühere Beiträge auf St. gen..)
Ich halte es - so ungefähr mit der Philosophie Georg Friedrich Wilhelm Hegels - für das Humanum an sich, mit menschlichen Unterschieden human umgehen zu können. Dies werde ich um so humaner tun können, um so mehr ich über dieselben weiß, und um so humaner, um so mehr ich weiß, wie gut oder mangelhaft ich von seiten der Evolution dazu ausgestattet worden bin. Wenn ich mit "Voreingenommenheiten" an die Thematik herangehe, werde ich - zumindest in dieser Frage - wenig zum geistigen und moralischen Fortschritt der Menschheit beitragen.
Die Verbrechen der Nazis und der Kommunisten und vieler anderer sind nicht deshalb weniger verbrecherisch, weil es keine Rasseunterschiede (oder keine Klasseunterschiede) gibt. Wer dieses Kriterium braucht, um dieselben für verbrecherisch zu halten, der kann einem doch sehr leid tun, wie ich finde. Und der macht einem wenig Hoffnung darauf, daß manches diesbezüglich im 21. Jahrhundert anders sein wird als im 20..
Ich lese immer wieder gern den Rezensionsteil der angesehenen "Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie", da hier immer wieder viele lesenswerte Bücher vorstellt werden nicht nur zur Wissenschaft selbst, sondern auch zur Geschichte der Anthropologie, der Völkerkunde und des Darwinismus. Die Einschätzungen dort kann man zumeist sehr gut für nachvollziehbar halten.
In einer der jüngsten Ausgaben findet sich dort jedoch eine Rezension von Niemitz über das Buch "Rasse, Evolution und Verhalten" des "umstrittenen" kanadischen Psychologen J. P. Rushton:
Ich finde diese Rezension hysterisch und allein Empfindsamkeiten in Richtung "political correctness" geschuldet. Offenbar hat Niemitz noch sehr wenig von all den Entwicklungen in der Human-Genom-Forschung zur Kenntnis genommen, über die unter anderem regelmäßig auf "Gene Expression" berichtet wird (oder auch hier auf "Studium generale"), wonach keineswegs mehr gesagt werden kann, daß das "Rasse"-Konzept ein unwissenschaftliches Konzept wäre. - Hat er jemals etwas von "Lewontin's Fehlschluß" gehört?
Jedenfalls kann man es sich keinesfalls so einfach wie hier Niemitz machen, mit einem Buch voller wissenschaftlicher Fakten zu angeborenen Rasse-Unterschieden. Vielleicht kann man die allzu nüchterne, typisch pragmatisch-anglo-amerikanische (?) Darstellungweise eines solchen "sensiblen" Themas kritisieren - was Niemitz vor allem tut. Aber deshalb zu glauben, die gebrachten wissenschaftlichen Fakten selbst bräuchte man gar nicht mehr beachten, kritisch behandeln, ist ganz und gar unwissenschaftlich.
Niemitz sagt ausdrücklich: "Die Anthropologie ist zu einem ganz erheblichen Teil ihrer Zielsetzung ein Fach, das die Erforschung der Unterschiede von Menschen verschiedener geografischer Herkunft zum Ziel hat." Und genau dies ist die Thematik des von ihm behandelten Buches. Doch dazu sagt Niemitz dann: "An einer umfassenden Forschung über Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Herkunft ist Rushton nicht interessiert, sondern immer wieder an der Sexualität und Kriminalität der Afrikaner." - Was soll das heißen? Zunächst: Zu einer "umfassenden Forschung" gehören doch wohl die Themen "Sexualität" und "Kriminalität" dazu, wenn darüber statisch aussagekräftige Tatsachen und plausible Hypothesen zu ihrer Erklärung gebracht werden können - oder etwa nicht? Aber dieser Satz stimmt einfach auch inhaltlich gar nicht: Rushton behandelt nicht nur diese, sondern unzählige weitere Themen vergleichend bezüglich aller drei Großrassen der Menschheit (Europäer, Asiaten, Afrikaner). Bei den Afrikanern liegt keinesfalls ein Schwerpunkt in der Behandlung.
Achtung und Ehrfurcht vor Unterschieden und Andersartigkeit
Wenn sich Herr Niemitz von der "Andersartigkeit" anderer menschlicher Gruppen als seiner eigenen abgestoßen fühlt, dann sollte er sich - wie ich denke - einem anderen Fach zuwenden. Eine sachliche, vergleichende Betrachtung, die Achtung und Ehrfurcht vor den Unterschieden aufzeigen würde, ist doch dann gar nicht mehr möglich.
Oftmals hat man das Gefühl, daß Menschen, die beim naturwissenschaftlichen Thema "Rasse" und angeborenen, auch psychischen Rasse-Unterschieden "hysterisch" werden, gerade jene Einstellung vermissen lassen, die notwendig ist, um mit Unterschieden zwischen Menschen und Menschengruppen human umgehen zu können. Sie scheinen sich dazu unfähig zu fühlen. Sie glauben, der Mensch könne human nur in einer Welt sein, in der es keine angeborenen Gruppen- ("Rassen"-)Unterschiede oder in der es eine Nichtbeachtung derselben gibt. Wir wissen aber inzwischen, daß die Psyche des Menschen sie selbst zumeist ganz "unbeabsichtigt" und von Kindesbeinen an un- oder unterbewußt "mitbeachtet", "mitbewertet". Darauf sind wir in vielen Jahrtausenden von der Evolution ausgestattet worden. (Siehe frühere Beiträge auf St. gen..)
Ich halte es - so ungefähr mit der Philosophie Georg Friedrich Wilhelm Hegels - für das Humanum an sich, mit menschlichen Unterschieden human umgehen zu können. Dies werde ich um so humaner tun können, um so mehr ich über dieselben weiß, und um so humaner, um so mehr ich weiß, wie gut oder mangelhaft ich von seiten der Evolution dazu ausgestattet worden bin. Wenn ich mit "Voreingenommenheiten" an die Thematik herangehe, werde ich - zumindest in dieser Frage - wenig zum geistigen und moralischen Fortschritt der Menschheit beitragen.
Die Verbrechen der Nazis und der Kommunisten und vieler anderer sind nicht deshalb weniger verbrecherisch, weil es keine Rasseunterschiede (oder keine Klasseunterschiede) gibt. Wer dieses Kriterium braucht, um dieselben für verbrecherisch zu halten, der kann einem doch sehr leid tun, wie ich finde. Und der macht einem wenig Hoffnung darauf, daß manches diesbezüglich im 21. Jahrhundert anders sein wird als im 20..
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