Sonntag, 25. Dezember 2022

"Besuche voll Freude uns, die Kenner der Feiern, zur heiligen, leuchtenden Weihe"

Ist die orphische Lebenshaltung und Weltauffassung der Antike die zukunftsträchtigste, die wir kennen?
  • In der Vorstellung vom Weltei, einer urindogermanischen Vorstellung, ist die Entdeckung des Urknalls des 20. Jahrhunderts vorweg genommen worden
  • Das Feiern dieses unseres Ursprungs im antiken, orphischen Sinne könnte der angemessenste Umgang mit den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen sein
  • Die orphischen Gesänge waren Schullektüre - so wie die "Ilias" 
  • Für die antiken Griechen sind die Gesänge des Orpheus an Schönheit nur von denen des Homer übertroffen worden 
 

1. Einleitung

Verloren geglaubte Gesänge des Orpheus (Wiki) sind wieder entdeckt worden. So wurde es im September 2021 gemeldet (1-4).

Abb. 1: Symposium, Wandmalerei im "Grab des Tauchers", Südwand, gefunden bei Paestum in Süditalien, etwa 475 v. Ztr.

Merkwürdig beziehungslos ist diese Meldung von der Wissenschaft an die Gesellschaft weiter gegeben worden. Merkwürdig anteilnahmslos hat die Gesellschaft diese Meldung entgegen genommen. Der Versuch einer geistesgeschichtlichen Einordnung und Würdigung aus diesem Anlaß wurde nicht unternommen. Nicht ansatzweise.

Wer denn eigentlich war Orpheus? Was bedeutete er für die griechische Antike? Mehr aber noch: Was bedeutet er für uns heute? Was könnte er für uns heute bedeuten?

Erst während wir diesen Beitrag nach und nach - anfangs ein wenig zäh und mühsam - erarbeiten, fragen wir uns, was es mit diesem merkwürdigen "Weltei" der Orphiker eigentlich auf sich hat (Abb. 2). Und erst aus Anlaß der Veröffentlichung dieses Beitrages machen wir uns wirklich klar, daß es sich doch schlicht um nichts geringeres handelt als um den fortschrittlichsten Gedanken, den die Antike überhaupt hervor gebracht hat. Er war so fortschrittlich, daß er erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überhaupt voll gewürdigt werden kann, nämlich seit bekannt ist, daß unser Universum einen Anfang hatte, daß es aus einem Urknall heraus, also schlichtweg aus einem "Weltei" heraus entstanden ist!!!

2. Das Weltei - Eine indogermanische Vorstellung

Als ein geschichtliches Zeugnis für die Orphiker wird das Grab eines jungen Mannes im unteren Italien angeführt (Wiki) (Abb. 1 und 2). Nämlich um dessen Wandmalereien willen, in der sich auch die Darstellung eines einzelnen jüngeren Mannes findet, der in der linken Hand ein Ei hält. In der rechten Hand hält er eine siebensaitige Lyra (Abb. 2) (Aurich, S. 13). Das Ei, so sagt uns die Wissenschaft, ist eine Anspielung auf das "Weltei" (Wiki), aus dem - nach der Weltlehre des Orpheus (Wiki) - die Welt entstanden ist. Aufgrund dessen wird geschlußfolgert, daß es sich bei den übrigen zwölf Männern des sonst dargestellten Symposions um Anhänger des Orpheus handelt und um Menschen, die - in orphischer Weltauffassung - die Macht des Gesanges, der Musik geschätzt haben, erkennbar auch daran, daß sowohl auf der Nord- wie auf der Südwand des Grabes Musikinstrumente dargestellt sind, nämlich insgesamt vier Stück. 

Doch eben nicht nur die Macht der Musik war ihnen wichtig. Auch die Lehren des Orpheus waren ihnen wichtig. Sie gedenken ihrer, sie umsinnen sie. Darauf deutet das Ei. Und schon diese Vorstellung vom Weltei als Ursprung der Welt ist ja - aus heutiger Sicht - außerordentlich fortschrittlich. Auch die heutige Erklärung der Entstehung des Universums nimmt ein "Ur-Ei" an, das aus und mit dem Urknall heraus entstanden ist.

Abb. 2: Mann mit Weltei und siebensaitige Lyra - Ausschnitt aus Abb. 1

Zu diesem Ur-Ei lesen wir nämlich (was wir in diesen Blogbeitrag erst nachträglich am 25.12.22 einarbeiteten) (Wiki):

Es symbolisiert in den Weltentstehungslegenden vieler indoeuropäischer Kulturen den absoluten Urzustand des Universums, unter anderem in der indischen, griechischen, persischen und den baltischen.

Im weiteren lesen wir dann, daß sogar die "Urschlange", die ja im germanischen Kulturraum von der Mitgartschlange verkörpert war, dieses Urei umschlungen hält, daß also hier zwei Prinzipien zugleich am Wirken sind: das entstehende und das vernichtende Prinzip (Wiki):

Das Ei wird oft mit einer um es gewundenen Schlange dargestellt. In einem orphischen Hymnos wird er angerufen:
"Urwesen, doppelgestaltiger, ätherdurchfliegender Riese, 
der du dem Ei entschlüpftest, prangend mit goldenen Schwingen,
brüllend so laut wie ein Stier, du Ursprung der Götter und Menschen …
Seliger, Kluger, an Samen Reicher, besuche voll Freude
uns, die Kenner der Feiern, zur heiligen, leuchtenden Weihe."
Ähnlich wie der ägyptische Amun gilt auch der orphische Protogonos/Phanes als eine besonders "geheimnisumwitterte Gottheit". Er zieht den "Kennern der Feier" den "Schleier der dunstigen Finsternis fort von den Augen".

Sofort wird uns klar: Wie angemessen ist eine solche Anrufung, eine solche Bezugnahme auf die Urkräfte des Universums im Zusammenhang mit der Feier des Lebens selbst. Sofort wird uns klar: Wie viel Lebensbejahung in dieser orphischen Weltlehre enthalten ist, was für eine durch und durch von Freude erfüllte Lebensanschauung. Wie kommt es, daß wir - mit der Wissenschaft - seit Jahrzehnten von diesen Urkräften nicht nur Ahnungen haben, sondern sicher um sie wissen. Und uns dennoch nicht - feierlich - auf sie beziehen? So wie die antiken Griechen? Daß wir unser Wissen nicht feiern? In Andacht, Ehrfurcht, Freude?

So viele Fragen tauchen hier auf, die noch nicht ansatzweise gestellt, geschweige denn beantwortet sind.

Die Phrase "brüllend so laut wie ein Stier" ist - für die Zeiten der Antike - eine angemessene Vorwegnahme jener Urgewalt, jener Urkraft nehmen, von der die heutige Wissenschaft zu berichten weiß (siehe etwa Paul Davies "Die Urkraft"). Und ist es nicht ungeheuer bewegend zu erfahren, daß die Entstehung des Universums aus einem Ei sogar schon von den Indogermanen vorweg genommen worden war, und zwar offenbar doch schon von jenen Urindogermanen, die auch - unter anderem - die Göttin der Morgenröte anbeteten (Stgen2021)?

Abb. 3: Orpheus unter den Thrakern, Mitte 5. Jhdt. v. Ztr., Athen - Rotfigurige Vasenmalerei - Ebenfalls mit siebensaitiger Lyra dargestellt

Was für einen tiefen Blick in die Vergangenheit erhalten wir hier? Nicht nur älteste Bestandteile unserer Jahrtausende alten Märchen lassen sich auf die Urindogermanen zurück führen (Wiki). Nein, mehr noch, sogar die angemessenste Weltentstehungs-Lehre, die uns aus vorwissenschaftlicher Zeit überkommen ist, stammt von ihnen.

Damit ist doch nichts weniger gesagt als daß die Urindogermanen der Chwalynsk-Kultur keineswegs nur jene Spezialisten im Kriegshandwerk waren, als die wir sie hier auf dem Blog bislang wahrgenommen hatten, sondern zugleich auch schon die erhabendsten Philosophen!!! Vielleicht deshalb auch diese riesigen Kurgane, in denen sie sich bestatteten, und die zeigen, daß sie "groß" von sich dachten. Vielleicht deshalb. 

Natürlich wird man auch nicht ausschließen können, daß die Urindogermanen diese Vorstellung von anderen Kulturen übernommen haben. Schließlich findet sich die Vorstellung vom Urei auch in der chinesischen, ägyptischen und finnischen Kultur. (Soweit der Nachtrag vom 25.12.22, ergänzt durch weitere Gedanken am 3.2.23.)

3. "Besuche voll Freude uns, die Kenner der Feiern, zur heiligen, leuchtenden Weihe"

Ein anderes Zeugnis von der Orpheus-Verehrung findet sich auf der rotfigurigen Vasenmalerei aus der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Ztr.: Orpheus singt und andächtig lauschen die Thraker, seine Stammesangehörigen. So ist es dargestellt in einer der ältesten bildlichen Darstellungen zum Orpheus-Mythos (Abb. 3).  

Orpheus ist also die Verkörperung der Feier und darin insbesondere der Urgewalt des heiligen Gesanges, der Urgewalt der Dichtung, der Urgewalt der Musik, der Urgewalt des Kulturellen, das sich in eins setzt mit den urgewaltigen Kräften der Weltenschöpfung.

Vor der Verbreitung der Schriftkultur in einem Volk verschwimmt alle Überlieferung im Legendären, Sagenhaften und Mythischen. Daß der griechische Dichter Homer eine historische Gestalt gewesen ist, das glaubt man aufgrund des großen Wurfs und der großen Einheitlichkeit seiner Dichtung annehmen zu können. Sicher kann man sich dessen freilich nie sein. Behauptetermaßen nun aus einer Zeit noch ein oder zwei Generationen vor Homer sollen jene Schriften des Sängers Orpheus (Wiki) stammen, die ähnlichen Einfluß auf das Denken und Erleben der antiken Griechen hatten wie die Gesänge des Homer.

Und diese gewaltige kulturelle Kraft der Orpheus-Überlieferung ist insbesondere auch daran noch erkennbar, daß diese Dichtungen des Orpheus offenbar noch gründlicher scheinen zerstört worden zu sein - vom kulturfeindlichen und kulturzerstörerischen Christentum - als viele andere literarische Überlieferungen der Antike.

4. Die Liebesgeschichte um Orpheus und Euridike ist Ausdruck einer Verfallszeit

Wer sich mit Orpheus beschäftigt, muß sich außerdem bewußt machen, daß die romantische Liebes-Geschichte rund um Orpheus und Eurydike eine spätere Zutat zu diesem Mythos ist, die von dem römischen Dichter Vergil stammt, daß sie also gegenüber dem zuvor eher unanschaulichen, weniger scharf umrissenen und damit weniger gut "greifbaren", viel rätselhafteren Orpheus-Bild eine eher schlichte und sehr "greifbare" Liebesgeschichte in den Vordergrund stellt, die die Urgewalt des ursprünglichen Mythos viel zu stark in den Hintergrund treten läßt.

Sie stellt keinen ursprünglichen Wesensbestandteil der Überlieferung zu Orpheus dar (Aulich, S. 10). Ursprünglicher Wesensbestandteil war vielmehr die Emphase der Anhänger der orphischen Bewegung in Bezug auf Gesang, auf Musik und auf Dichtung, die sich in eins setzt mit den Kräften, die schon in den Uranfängen des Universums wirksam waren. Diese Emphase ist das "Herzstück" dieser Überlieferung und der orphischen Bewegung (Aulich, S. 12).

Zwar galt auch lange als eine der ältesten Orpheus-Darstellungen der Geschichte - und gilt es mitunter noch heute - das Relief von "Eurydike und Orpheus, von Hermes begleitet" (Aulich, S. 10) (Abb. 4). Nach jüngerer Deutung handelt es sich bei diesem Kunstwerk aber um eine typische neuattische Neuschöpfung (Nulton 2009), die aus den letzten vor- und ersten nachchristlichen Jahrhunderten (Wiki) stammt, bei der es sich also nicht um eine römische Kopie eines klassischen Reliefs handelt, das kurz nach Vollendung des Parthenon in Athen entstanden sei und in sehr ähnlichem Stil wie die Figuren des Parthenon gehalten wäre - wie es zuvor gemutmaßt worden war (Cambridge). Das Parthenon war 438 v. Ztr. in Athen vollendet worden (Wiki). Das Relief hätte dementsprechend - nach älterer Auffassung - von dem Bildhauer Phidias selbst stammen können oder von einem seiner Schüler.

Abb. 4: Späthellenistische Ausdeutung der Orpheus-Überlieferung: Euridike wird von Orpheus aus der Unterwelt geführt

Aber romantische Liebe in einer solchen Stimmung und in einem solchen Sinne wie die Geschichte von Eurydike und Orpheus war kein Thema der klassischen Griechen. Deshalb ist es plausibler, daß dieses Relief eine Neuschöpfung der neoattischen Epoche darstellt, also aus jener Zeit, in der auch Virgil den Orpheus-Mythos als romantische Liebesgeschichte neu faßte. Der Begriff des neo-attischen Kunststils stammt im übrigen von dem deutschen Kunsthistoriker Friedrich Hauser (1859-1917).

Es ist nach der Wissenschaft nicht ausgeschlossen, daß Orpheus eine historische Figur gewesen ist. Einheitlich wird angenommen, daß Orpheus aus Thrakien stammte. Zum Teil wird angenommen, daß Orpheus den Dionysos-Kult seiner Zeit reformiert hat. Orpheus wurde - wie oben schon angedeutet - eine eigene Theogenie, ein eigenes Welterklärungsmodell zugesprochen, das in Kernbestandteilen überraschend modern anmutet. Zusammen genommen mit der Hochwertung des Kulturellen, des Feierlichen, des Gesangs, der Musik und der Dichtung bietet die orphische Bewegung viele Anknüpfungspunkte für eine moderne, zukunftsgerichtete Kulturgestaltung. 

Das wird uns hier schlagartig bewußt.

5. Ein "Orphischer Kreis" heute

[25.12.22] Und dieser Umstand weckt die Erinnerung daran, daß es ja einen von Baal Müller (geb 1967) (Wiki) und Uwe Nolte (geb. 1967) (Wiki) begründeten "Orphischen Kreis" gibt (den wir bislang nie hatten einordnen können). Dieser scheint den in unserem Beitrag entdeckten Zusammenhängen schon seit Jahren nachzugehen (Fb). Da der von Baal Müller geleitete Telesma-Verlag Bücher von mehreren äußerst bösartige Schriftstellern wieder aufgelegt hat - oder über diesselben - wie unter anderem solche von dem "Religionsbastler" des Dritten Reiches, dem Freimaurer Friedrich Hielscher, bzw. Bücher über denselben, der zugleich guter Freund war des Freimaurers, Untergangspropheten, Katholiken und offensichtlichen Satanisten Ernst Jünger, sowie vieles ähnliche auf dieser Linie - deshalb haben wir diesen "Orphischen Kreis" niemals auch nur ansatzweise wahrnehmen können als einen Anknüpfungspunkt, der weiterführend sein könnte. 

Ganz im Gegenteil. Es scheint sich uns hier doch eher um den typischen Versuch von Hijacking zu handeln, von Hijacking von durch und durch begeisternden, heidnischen Gedanken. Ein solches Hijacking von positiv besetzten Gedankeninhalten durch monotheistische und okkulte, geheime Männerorden ist die Geschichte insbesondere der letzten Jahrhunderte ja übersäät. Ein solches Hijacking ist ja schon von Seiten der antiken Juden gegenüber der orphischen Bewegung versucht worden. 

Von dem durch und durch lebenszugewandten, hellen, leuchtenden Geist der Antike findet sich in den Kunstwerken dieser Künstlergruppe des "Orphischen Kreises" dementsprechend auch so gut wie nichts. Alles mutet düster, dunkel, "barbarisch", "nordisch" an, also alles so wie Christen beliebten, die germanische Welt des Nordens wahrzunehmen und darzustellen, nämlich als: teuflisch. Das beliebte Spiel der Satanisten mit tausend Masken: Das Teuflische ist das Gute, das Gute ist das Teuflische, findet sich hier - und stößt ab. 

In Videos zeigt sich ja Baal Müller dementsprechend auch gern mit dem Kreuz der Satanisten auf der Stirn. Von antikem griechischen Geist kann hier also Nullkommanichts die Rede sein. [Ende Ergänzung]

6. Empedokles, Platon, Neuplatoniker, Herder, Hölderlin, Rilke

Schon viele Philosophen der antik-griechischen Kultur weisen Anklänge an "orphisches Denken" auf. So etwa Empedokles, ebenso Platon und ebenso auch viele Neuplatoniker. Entsprechend viele Menschen in der griechischen Kultur gab es insgesamt, die sich auf Orpheus in religiösem Sinne bezogen haben. Es ist deshalb von einer religiösen Strömung die Rede, die die Orphiker (Wiki) genannt werden.

Johann Gottfried Herder war es, der das orphische Denken zurück holte in das kulturelle Bewußtsein des Abendlandes. Hölderlin bezog sich in seinem Dichten auf Orpheus. Nietzsche ebenfalls. Und noch Rainer Maria Rilke dichtete im Nachbeben der Entstehung seiner Dunineser Elegien "Sonette an Orpheus". Die orphische Weltwahrnehmung wirkte also sehr stark weiter, ist aber heute noch weitaus mehr in den Hintergrund des kulturellen Bewußtseins getreten als - etwa - die Dichtungen des Homer. Um so auffallender, daß es ausgerechnet Randgruppen eines ganz bestimmten Spektrums sind, die diese Bewegung gegenwärtig wieder beleben wollen.

7. Originale aus der orphischen Dichtung und Theogenie 2021 entdeckt

Der Wiedererweckung des orphischen Gedankens war in der Frühen Neuzeit der Weg insbesondere durch die Musik geebnet worden. Zahllose Opern sind zu dem Thema "Orpheus und Euridike" geschrieben worden, die berühmteste stammt natürlich von Christoph Willibald Gluck (1714-1787) aus dem Jahr 1762. Johann Gottfried Herder hat 1774 die oft zitierten Worte über Orpheus geschrieben (zit. n. 1, S. 5):

"Hätten wir von diesem göttlichen Urheber der griechischen Weisheit und Religion seine unverfälschten Schriften: so hätten wir in ihnen den Schatz der ältesten Meinungen, den wahrsten Ursprung der heiligen Dichtkunst unter den Griechen."

Und dieser Wunsch des Herrn Herder soll sich nun knapp 250 Jahre später, im Jahr 2021 - ein kleines Stück weit - erfüllen: An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien hat man - ausradiert unter mittelalterlichen, christlichen Texten - originale Ausschnitte aus der Theogenie-Dichtung gefunden, die in der Antike dem Orpheus zugeschrieben worden ist, und die bislang nur durch indirekte Erwähnungen, Hinweise, Verweise und Zitate in erhaltenen antiken Schriften bekannt gewesen war (2-6).

Abb. 5: Die Klage des Orpheus - Paul Duqueylard (1771-1845)

Es handelt es sich um die sogenannten "Orphischen Hymnen" (Wiki). Die orphischen Hymnen bilden eine zentrale Textüberlieferung der antik-religiösen Strömung, die sich Orphiker (Wiki) nannte, und auf die sich in der Spätantike insbesondere auch die Neuplatoniker bezogen. Aber zu dieser Strömung zählte sich zum Beispiel auch schon ein solch berühmter vorsokratischer Philosoph wie Empedokles. Empedokles hinwiederum ist ja unter anderem berühmt geworden durch die Dichtungen von Friedrich Hölderlin, der in Empedokles einen Geistesverwandten sah.

In außerordentlich weite geistesgeschichtliche Bezüge also läßt sich diese Neuentdecktung stellen!*) Über die "Orphischen Hymnen" ist zu erfahren (Wiki):

Schließlich erwähnt Pausanias, daß bei den Mysterienfeiern von Phlya in Attika die Priester aus dem Geschlecht der Lykomidai kurze hymnische Lieder sangen, als deren Verfasser Orpheus galt und die nach Pausanias den Vergleich mit den Homerischen Hymnen nicht zu scheuen brauchten.

An anderer Stelle lesen wir (Wiki):

Im 2. Jahrhundert berichtete der Schriftsteller Pausanias von hymnischen Gesängen, die Orpheus verfaßt habe und die von den Lykomiden, den Angehörigen eines athenischen Priestergeschlechts, bei ihren Kulthandlungen gesungen würden. Pausanias meinte, die Hymnen des Orpheus würden an Schönheit nur von denen Homers übertroffen.

All dies macht klar, daß Homer und Orpheus gemeinsam betrachtet werden müssen, wenn man sich den Gesamtgehalt der antik-griechischen Kultur erschließen will, wenn es also um wesentliche Dichtungen geht, die an der Formung der antik-griechischen Kultur und dem in ihr vorherrschenden philosophischen und religiösen Denken, die an ihrem "Zeitgeist" mitgewirkt haben.

Wir erfahren, daß die religiöse Strömung der Orphiker wahrscheinlich aus Thrakien stammt, womöglich schon aus homerischer Zeit und aus der Zeit homerischer Heroengräber (mit denen wir uns seit einiger Zeit auch hier auf dem Blog beschäftigen).

8. Zerstückelt und neu geschaffen - Der exzentrische Ursprungsmythos

Die Weltentstehungslehre und menschliche Abstammungslehre verläuft nach den Orphikern in vielen Phasen. Über die fünfte Phase, über die Herrschaft des Zeus und die Schaffung des Menschengeschlechtes wird folgende Geschichte zu Zeus erzählt (Wiki):

Mit seiner Mutter zeugt er (Zeus) die Tochter Persephone, mit Persephone den Sohn Dionysos.

Und weiter (Wiki):

Später überläßt Zeus die Herrschaft dem noch kindlichen Dionysos, womit die sechste Phase beginnt.

Und weiter (Wiki):

Gegen Dionysos stachelt Hera, die eifersüchtige Gattin des Zeus, die Titanen auf. Die Titanen locken Dionysos in eine Falle, töten und zerstückeln ihn. Dann kochen sie seinen Leichnam und beginnen ihn zu verzehren, wodurch sie etwas von seinem Wesen in sich aufnehmen.

Und weiter (Wiki):

Zeus überrascht die Mörder jedoch und verbrennt sie mit seinem Blitz zu Asche. Aus der Asche, in der Titanisches mit Dionysischem gemischt ist, steigt Rauch auf und es bildet sich Ruß; daraus erschafft Zeus das Menschengeschlecht. 

Die Menschen werden sich also gedacht als geformt aus dem Ruß von verbrannten Titanen, die einen zerstückelten Dionysos aufgegessen haben, der in der Folge eines zweimaligen Inzestes von Zeus gezeugt worden ist. Ganz gelassen kann hier gesagt werden: Eines scheint sicher: Von Trivialitäten waren die Griechen gelangweilt. Wenn es nicht exzentrisch war, waren sie davon nicht "gepackt",  erschüttert und zur Emphase getrieben.

Da wir aber in der modernen Kosmologie ebenfalls "unglaubliche" Vorgänge von Kraftentladungen, aufbauenden und vernichtenden Kräften sehen, scheinen hier gerade deshalb doch sehr viele Anknüpfungspunkte zum modernen Weltbild gegeben zu sein. Das Werden des Weltalls aus "Nichts" heraus oder auch nur das "Leben" eines einzelnen Sterns in diesem Universum, sowie das "Leben" von Galaxien war und ist aben auch nie "trivial" in irgend einen Sinne gewesen. Auch innerhalb des Universums findet ja ständiges "Umschaffen" statt, auch wir Menschen sind "Sternenstaub", bestehen also aus Substanzen, die vielfach "zerstückelt" und wieder "neu geschaffen", "gezeugt" worden waren.

Ist womöglich sogar gerade ein solcher Mythos ein Zeichen dafür, daß die Einführung des indogermanischen Zeitgeistes, der indogermanischen Religion und Sprache in Griechenland "Kontrastwertungen" mit sich gebracht haben, hervor gerufen haben und mit ihnen eine Exzentrik hervor gerufen haben, die dann bis in die Spätantike hinein so außerordentlich stetig, unbeirrbar, siegreich fortgelebt haben, und die nur von so etwas Exzentrischem und Abstrusen wie dem Monothismus dann auch wirklich "tot zu kriegen" waren ("einige" Jahrhunderte lang)?

9. Titanisches mit Dionysischem gemischt 

Über die originalen Textreste nun, deren Entdeckung der Öffentlichkeit 2021 bekannt gegeben worden ist, erfahren wir (2):

"Es ist ein poetischer Text in Hexametern, also dem klassischen Versmaß der epischen Dichtung. Dieser entstammte einem Epos, das ursprünglich wahrscheinlich 24 Bücher umfaßte, und dessen Existenz bisher nur indirekt belegt war", sagt Giulia Rossetto vom Institut für Mittelalterforschung der ÖAW. In mühsamer Arbeit konnte sie Buchstaben für Buchstaben der ausradierten Schrift auf den beiden Pergamentblättern entziffern. Die Erwähnung des Namen Dionysos, des antiken Gottes des Weines, war ein wichtiger Hinweis auf die Bedeutung des Textes, erzählt sie. (...) Inhaltlich kreist der Text um die Kindheit des Gottes Dionysos. Es werden Spielzeug und Geschenke erwähnt, die von Widersachern -  den Titanen - eingesetzt werden, um das Kind abzulenken.

Die hungrigen Titanen, sie vergreifen sich an einem spielenden Kind, das sie aufessen wollen, angestachelt von der Stiefmutter Hera. Die Handschriften, in denen in ausradierter Form diese Textreste gefunden worden sind, sind in einem christlichen Kloster auf dem Sinai im 10. Jahrhundert entstanden. Ob nicht auch dieser Ort einigermaßen auffällig ist? Auch das wäre wieder für sich eine verrückte Geschichte. An dieser Stellen wollen ihr aber zunächst nicht weiter nachgehen. In der Zusammenfassung der Studie heißt es (1):

... Es wird vorgeschlagen, daß die Sinai-Hexameter aus dem Hieroi Logoi in 24 Büchern stammen, der längsten, verlorenen orphischen Dichtung, von der wir wissen.
... It will be suggested that the Sinai hexameters might originate from the Hieroi Logoi in 24 Rhapsodies, i.e. the longest lost Orphic poem we know of.

24 Bücher, das klingt in der Tat nach einer umfangreichen Dichtung. Offenbar hat sie allein schon vom Umfang her den Vergleich mit der "Ilias" des Homer nicht zu scheuen gehabt. Im Zusammenhang damit ist die Rede von (2) ...

... Passagen eines verschollenen Texts der Antike, der bis auf die Zeit Homers zurückgeht.

Da würde sich ja die Frage anschließen, ob die Vorstellungen der Orphiker zur Zeit des Homer auch in die Ilias eingeflossen sind oder ob es sich bei beiden Dichtungen um zwei Geistestraditionen handelt, die sich völlig unabhängig voneinander entwickelt haben und fortgewirkt haben. Die genannte Geschichte des ermordeten Dionysos geht im übrigen sogar noch weiter (Wiki):

Apollon sammelt die Stücke von Dionysos’ Leichnam ein, Athene bringt sein intaktes Herz zu Zeus, der nunmehr den Ermordeten zu neuem Leben erweckt. 

Als philosophische Deutung hören wir dazu (Wiki):

Damit erklärt eine Variante des Mythos die Ambivalenz der menschlichen Natur, die zwei gegensätzliche Tendenzen aufweist: einerseits einen zerstörerischen, titanischen Zug, der zur Rebellion gegen die göttliche Ordnung anstachelt, andererseits aber auch ein dionysisches Element, das zum Göttlichen hinführt.

Der neue Artikel (1) ist auf Academia verschlagwortet unter anderem unter: Orphische Literatur, Orphische Dichtung, Hexameter, Orpheus, Orphismus, Hellenismus, Neoplatonismus.

Immerhin sind insgesamt 87 orphische Hymnen im Zusammenhang überliefert (Wiki). Es gab auch eine orphische Dichtung über Sternenkunde.

Allein an der Tatsache, daß es mehrere jüdische Schriften seit dem 2. Jahrhundert v. Ztr. gibt, die - zum Beispiel - nachzuweisen bemühten, daß Orpheus ein Sohn des Moses gewesen sei, zeigt, daß die religiöse Strömung der Orphiker in dieser Zeit weit verbreitet war. Wir erfahren außerdem (Wiki):

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts, als das Römische Reich bereits christianisiert war, gehörte "Orpheus" ebenso wie Homer zu den Autoren, deren Werke Schullektüre waren.

Auch hieran wird erkennbar, welche angesehene literarische Überlieferung die orphischen Dichtungen darstellten. Und wenn sich die Ilias viel besser erhalten hat heute als die Dichtungen des Orpheus, obwohl letzterer in der Spätantike genauso verbreitet waren wie die Ilias, dann wäre auch dies ein Hinweis darauf, daß die Dichtungen des Orpheus gezielter von monotheistischen Fanatikern vernichtet wurden als die Gesänge des Homer.

10.  Weitere Anhaltspunkte zur Bedeutung des Themas

Der Verfasser dieser Zeilen hätte vor Erarbeitung des vorliegenden Beitrages Nullkommanichts dazu sagen können, um was es sich bei Orpheus und bei der orphischen Bewegung in der Antike gehandelt hat - trotz Grundstudium Alte Geschichte. Es ist ja schon viel, wenn man sich heutzutage auf Homer und die Ilias oder die Odysee beziehen kann, ohne daß man dazu umfangreichere Erläuterungen geben muß, Erläuterungen, die einem Zeitgenossen und Leser von Goethes "Werther" nicht hätten gegeben werden müssen. Aber nun auch noch Orpheus!? 

Nachdem Orpheus im letzten Beitrag einmal erneut - aber eher nur im Vorübergehen - Thema war, wird hier nun ein Beitrag, der in einem ersten, noch verständnisloseren Entwurf letzten Herbst erarbeitet worden war, endlich veröffentlicht. Und indem wir ihn zur Veröffentlichung und danach weiter überarbeiten, wird uns nach und nach immer mehr zu diesem Thema klar. Es wird klar, daß es sich um ein sehr reiches und womöglich auch sehr zukünftiges Thema handelt.

In diesem Beitrag versuchten wir also - anfangs eher mühesam (5-8) - ein völlig neues Thema zu erarbeiten. 

Dabei ist ein erster wichtiger Anhaltspunkt: Von den antiken Griechen sind die orphischen Gesänge fast als genauso bedeutend angesehen worden wie die Gesänge des Homer. Und das will - angesichts der immensen Bedeutung der homerischen Gesänge für die gesamte Antike - nicht wenig heißen. Die orphischen Gesänge waren ebenso wie der Homer damals Schullektüre. Auch diesen Umstand wird man sich gar nicht genügend klar machen können, wenn man das innere Wesen der antik-griechischen Kultur als eine Gesamtheit überblicken und verstehen will.

Ein zweiter wichtiger Anhaltspunkt: Noch die antiken Juden der hellenistischen Zeit, die damals auch sonst - reichlich verwegen - in propagandistischer Weise versuchten, einflußreichere religiöse Richtungen ihrer Zeit in ein monotheistisches Fahrwasser "umzuleiten", indem sie sie jeweils auf ihre eigenen verehrten religiösen Gestalten und Vorstellungen zurück führten, diese antiken Juden also versuchten, auch Orpheus als einen Sohn des Moses darzustellen. Es ist also auch dort wahrgenommen worden, wie bedeutend die orphische Bewegung für die damalige heidnische Welt war, in diesem Fall sozusagen eine Konkurenz zur eigenen religiösen Bewegung, für die ja damals wie heute gilt: "Kein Gott außer Gott", für die also auch die orphische Bewegung "vom Teufel" war (falls eben Orpheus kein Sohn von Moses wäre). 

Dritter Anhaltspunkt: Ebenso die christlichen Kirchenväter reagieren zum Teil heftig auf die religiöse Strömung der Orphiker. Auch an diesem Umstand wird sichtbar, daß die Orphiker eine einflußreiche Denkrichtung, bzw. religiöse Richtung in der Antike darstellten. Sonst hätten monotheistische jüdische oder christliche Fanatiker nicht die Notwendigkeit gesehen, an sie anzuknüpfen oder sich mit ihr auseinander setzen zu müssen.

Dennoch stochert man ziemlich im Nebel, wenn man nach gesichertem Wissen fragt zu Orpheus und seinen Gesänge. Die Quellenlage scheint vergleichsweise "ominös" und auch unübersichtlich zu sein. Ebenso "fremd" muten einem die meisten Vorstellungen überhaupt der Orphiker an. 

Das Grab des Tauchers

Insofern sind "Verbildlichungen" wie sie in dem oben schon behandelten "Grab des Tauchers" gesichert sind, erwünscht. Es wurde 1968 eineinhalb Kilometer südlich der antiken Weltkulturerbe-Stadt Paestum (Wiki) entdeckt. Paestum liegt 65 Kilometer südlich von Pompeji bei Neapel an der italienischen Westküste. Es handelt sich um das Grab eines jungen Mannes, natürlich eines begüterten jungen Mannes. Es stammte aus der Zeit um 475 v. Ztr., also aus der Zeit der klassischen griechischen Kultur (Wiki). Es könnte sich also - einfach der Möglichkeit nach - um einen jungen Mann handeln, der mit seinen Freunden an der Schlacht bei Himera 480 v. Ztr. teilgenommen hat (Stgen2020). Um nur einen von vielen möglichen Anhaltspunkten zu geben. 

Abb. 6: Deckengemälde im "Grab des Tauchers"

In dem Grab dieses jungen Mannes haben sich bedeutende Wandmalereien erhalten. Sie sind gänzlich lebenszugewandten Charaters, Wandmalereien, die ein Symposium, ein Gastmahl darstellen (Abb. 1 und 2). Auf der nördlichen Wandfläche finden sich zwei auf Liegen gelagerte Männerpaare dargestellt, außerdem ein einzelner Mann. Ebenso auf der südlichen Wandfläche des Grabes. Auf der Ost- und Westwand sind drei weitere Männer in hinzukommender oder stehender Haltung dargestellt. 

Es nehmen also - nach dieser Bilderwelt - dreizehn Männer an dem dargestellten Symposion teil. Auf der Decke des Grabes ist - in eher etruskischer (oder minoischer?) Weise - ein Jüngling dargestellt, der mit einem Kopfsprung ins Wasser springt. Aus diesem Grund hat die gesamte Anlage den Namen "Das Grab des Tauchers" erhalten.

Bei den dargestellten Männerpaaren handelt es sich immer um einen älteren und einen jungen bartlosen Mann. Bei einem der Paare auf der Nordwand umfaßt der ältere Mann den Kopf des jüngeren, während dieser ihm die Brust streichelt - oder ihn abzuhalten versucht. Die Geschlechtsliebe unter Männern wie sie auch in den Dialogen des Sokrates immer einmal wieder als völlig selbstverständliche Sache zur Sprache kommt und wie sie auch sonst als völlig normal galt in der griechischen Kultur, findet hier eine bildliche Darstellung. 

Und da wir gesehen haben, daß der Schöpfungsmythos des Orpheus voller philosophischer Gedanken ist, könnte auch die Darstellung des mit Kopfsprung ins Wasser springenden Mannes auf dem Deckengemälde philosophische Bedeutung haben. Man springe entschlußkräftig und beherzt ins volle Leben der Gottheit hinein, ins volle Leben der Musik und des Feierns der Gottheit hinein, könnte sie als Aussage haben.


/ Erster Entwurf: 19.10.21,
erste Veröffentlichung: 24.12.22
erneut mit deutlich erweiterter 
inhaltlicher Deutung: 25.12.22;
letzte Bearbeitung: 3. und 12.1.23 /

______________

*) Die "Ilias" des Homer hat man ja allemal Grund zu lieben. Jeder wird Achtung vor ihr entwickelt haben, der jemals auch nur flüchtig in Goethe's "Leiden des jungen Werther" hinein gesehen hat. In diesem Roman nämlich liest der junge Werther immer wieder in seinen freien, träumerischen Stunden in der "Ilias". Er kommt dadurch in jene Stimmung, von der auch dieser Roman von Goethe getragen gewesen ist. Liebenden wird es wohl in allen Zeiten gut getan haben und gut tun, in der "Ilias" zu lesen, auch wenn die Haupthandlung derselben nur von Krieg und Kriegslärm getragen ist. Aber all die vielen dichterischen Details, die gesamte dichterische Stimmung, die sich besonders in den stehenden Redewendungen wiederfindet wie in den "hellumschienten Achaiern", den "hauptumlockten Trojern", der "rosenfingrigen Eos", dem "erzumschirmten Hektor", der Geist dieser Dichtung, in der kein Beteiligter nicht in letzter Instanz edel, erhaben, groß, schön ist, in der alles, was geschieht, edel, mutig, tapfer, hinaufreißend ist, dieser Geist hebt den Leser so weit aus seiner eigenen Gegenwart heraus, daß die Ilias noch heute Einfluß nehmen kann auf die Ausgestaltung unserer Kultur. Wenn wir das wollen. Und womöglich wäre ähnliches von den orphischen Hymnen zu sagen.

______________

  1. Fragments from the Orphic Rhapsodies? Hitherto Unknown Hexameters in the Palimpsest Sin. ar. NF 66, Giulia Rossetto, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 219 (2021), 34–60 (Academia)
  2. https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/verschollener-text-der-antike-entdeckt/, 17-09-2021
  3. https://www.oeaw.ac.at/detail/news/bislang-unbekannter-mythologischer-text-der-antike-entdeckt-1
  4. https://www.roger-pearse.com/weblog/2021/09/09/two-pages-of-lost-ancient-text-the-orphic-rhapsodies-found-in-sinai-palimpsest/
  5. https://wissen.newzs.de/geowissen/2021/09/09/bislang-unbekannter-mythologischer-text-der-antike-entdeckt/
  6. Aulich, Johanna Janina S.: Orphische Weltanschauung der Antike und ihr Erbe bei den Dichtern Nietzsche, Hölderlin, Novalis und Rilke. Diss. Simon Frazer University 1990; frei zugängliches pdf auf: https://core.ac.uk › download › pdf
  7. Die Hymnen des Orpheus, griechisch und deutsch. In dem Versmaße des Urtextes zum erstenmale ganz übersetzt von David Karl Philipp Dietsch. Bei I. I. Palm und Ernst Enke, Erlangen 1822,  https://books.google.de/books?id=DNi7U7bJDkIC
  8. Plaßmann, J. O.: Orpheus. Altgriechische Mysteriengesänge. Aus dem Urtext übertragen und erläutert. Diederichs, Jena 1928, S. IV; 2. Auflage: Diederichs, München 1992 (Scribd)
  9. Peter E. Nulton, The Three-Figured Reliefs: Copies or Neoattic Creations? In D.  B. Counts and A. S. Tuck (eds), Koine: Mediterranean Studies in Honor of R. Ross Holloway, pp. 30-34.  Oxbow Books, 2009 (Res,gate)

Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Beliebte Posts (*darunter finden sich leider selten neuere Beiträge*)

Registriert unter Wissenschafts-Blogs

bloggerei.de - deutsches Blogverzeichnis

Haftungsausschluß

Urheber- und Kennzeichenrecht

1. Der Autor ist bestrebt, in allen Publikationen die Urheberrechte der verwendeten Bilder, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu beachten, von ihm selbst erstellte Bilder, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu nutzen oder auf lizenzfreie Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zurückzugreifen.

2. Keine Abmahnung ohne sich vorher mit mir in Verbindung zu setzen.

Wenn der Inhalt oder die Aufmachung meiner Seiten gegen fremde Rechte Dritter oder gesetzliche Bestimmungen verstößt, so wünschen wir eine entsprechende Nachricht ohne Kostennote. Wir werden die entsprechenden Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte sofort löschen, falls zu Recht beanstandet.