Indem man den Artenstammbaum in Bezug auf ganz scharf umrissene, spezifische Merkmale vergleichend betrachtet, kommt man auf immer neue, spannende Ergebnisse. In früheren Beiträgen haben wir auf solche Studien in Bezug auf das Merkmal monogame Lebensweise hingewiesen. Nun berichtet der "New Scientist", daß auch die Schlaf-Forschung ganz erheblich von solchen evolutinären, stammbaum-vergleichenden Studien profitiert. Um so größer das Gehirngewicht (abgeglichen nach Körpergröße), um so mehr braucht die jeweilige Tierart den sogenannten REM-Schlaf. Das heißt, um so intelligenter, um so mehr REM-Schlaf ist notwendig. Ich vermute fast, daß man diesen Zusammenhang bald auch entdecken wird beim Vergleich verschiedener Menschen untereinander.
Allerdings sind bei diesem Zusammenhang - wie so oft - auch noch andere Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Für die Länge des Nicht-REM-Schlafes z.B. sind eher rein körper-physiologische Umstände verantwortlich, etwa, ob es sich um einen schnellen oder langsamen Verstoffwechsler handelt.
Diesen Monat will Forscher John Lesku vom MGI Starnberg neue Forschungsergebnisse dazu veröffentlichen, wie der "New Scientist" schreibt ...
... as a "call to arms" for the field. "It's to emphasise the necessity for these kinds of research," he told New Scientist. "Evolution does matter."
Ergänzung 26.6.: Es ist schon verrückt, fünf Tage nachdem dieser Beitrag geschrieben wurde, gibt es schon wieder Neues zu diesem - doch auf den ersten Blick eher abseitigen - Thema: Jüngste Selektionsereignisse auf einem menschlichen Gen, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Irgendetwas haben die Nichtafrikaner da anders weiterevoluiert als das, was die Afrikaner da evoluiert haben. (über Dienekes, Originalartikel) - Tja, und wenn's nun ebenfalls etwas mit Intelligenz zu tun hätte? ... Ach, und "Agnostic" bei "Gene Expression" hat noch eine Fülle weiterer Daten und Gedanken ... Und das ist so ein schöner Artikel.
Consider it part of the graduate student with a PC trend in studying human evolution. You heard it here first,
schreibt er am Schluß. Und schon einleitend das, was auch hier schon oft betont wurde, nämlich daß auf der OMIM-Datenbank derzeit eine Fülle von unausgewertetem Stoff bereit liegt, der ausgewertet werden kann und muß:
Each week I'll find some area of the human genome that shows signs of recent selection, see what phenotypes the gene affects, and although I'll likely provide the most convincing story, readers can conjecture to their heart's content about what might have driven selection.
Ob ich nun seiner These zur weltweit unterschiedlichen Evolution des CLOCK-Gens folgen soll, weiß ich nicht, obwohl er Daten von Richard Lynn heranzieht, stellt er es nicht in Zusamenhang mit der Evolution von intelligenz, sondern von extro- und introvertiertem Verhalten, sowie von risikoscheuem und risikovermeidendem, sowie ADHS-Verhalten. Interessant das alles allemal!
Die nächsten Jahre werden noch viel bringen.
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