Freitag, 1. August 2025

Die antik-griechischen Bronzeskulpturen

Eine Zusammenstellung 

Die Statue eines Epheben (1530)

Schon um 1530 wurde die Skulptur des sogenannten "Idolino" ausgegraben innerhalb einer vormaligen römischen Villa bei Pesaro an der italienischen Adriaküste.

Abb. 1: Öllampenhalter, Sogenannter "Idolino" aus einer römischen Villa in der Toskana ausgegraben 1530 - Archäologisches Nationalmuseum Florenz (Fotograf: sailko) (Wiki)

Es handelt sich um (Wiki) ... "die römische Kopie einer griechischen Skulptur im Stil des Polyclitus, geschaffen etwa 440 v. Ztr.. (...) (Sie) kam in den Besitz von Francesco Maria I della Rovere, dem Herzog von Urbino."

Die Stadt Pesaro liegt 200 Kilometer südlich von Venedig und 200 Kilometer östlich von Florenz. Sie liegt 90 Kilometer südlich von Ravenna.

Abb. 2: Öllampenhalter, Sogenannter "Idolino" aus einer römischen Villa in der Toskana ausgegraben 1530 - Archäologisches Nationalmuseum Florenz (Fotograf: sailko) (Wiki)

Die Stadt Pesaro lag ursprünglich im Siedlungsgebiet der Picener. Es könnte sein, daß hier früh Griechen gesiedelt haben und sich mit den Picenern vermischt haben (Wiki). Im 4. Jahrhundert v. Ztr. eroberten die keltischen Senonen das Gebiet der Picener. In der römischen Kaiserzeit scheint Pesaro keine besondere Rolle gespielt zu haben. Bei der Skulptur handelt es sich vermutlich um den Halter einer Öllampe als Lichtspender während abgehaltener Symposien.

Die Statue eines Dionysos aus dem Tiber in Rom (1885)

Im Jahr 1885 wurde beim Bau der Brücke Garibaldi am Ufer des Tiber eine Dionysos-Statue gefunden (AncRomWikiCom). Die ursprüngliche Entstehungszeit dieser Statue, bzw. dieses Statuen-Typs, von dem es viele Kopien gibt, wird auf die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Ztr. datiert.

Abb. 3: Dionysos-Statue aus dem Tiber in Rom (von der Brücke Garibaldi), gefunden 1885 (Wiki) (Fotograf: Rabax63)

Einige Details im Stil dieser Kopie werden interpretiert aber leichte stilistische Überformungen im Sinne der ästhetischen Präferenzen des ersten oder zweiten Jahrhunderts n. Ztr. bei den Römern, also im Sinne der Zeit, in der diese Skulptur selbst - als Kopie - angefertigt worden sein wird. So etwa die üppige Frisur. Brunella Germini schreibt (AncRom):

Die Pose weist deutlich auf den Einfluß des Polyklet hin, während die Bewegung des Kopfes und die geschwungenen Konturen der Flanken auf eine Vertrautheit mit den Werken des Praxiteles schließen lassen. Die Komposition bezieht sich auf ein berühmtes Modell, den sogenannten Woburn Abbey-Typ, der irgendwann in der Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr. entstand und von dem mehr als zwanzig Kopien und Varianten bekannt sind. Dies ist der erste Statuentyp, der den Gott nackt und als Jüngling darstellt und der in der hellenistischen und römischen Zeit große Beliebtheit aufwies. 
Die Stellung des linken Arms unterscheidet sich jedoch von der bei den Beispielen in der Ny Carlsberg Glyptothek in Kopenhagen und bei der Statue aus den Horti Lamiani in den Musei Capitolini. P. Zanker argumentiert, daß die Zusammensetzung der Tiber-Statue vom sogenannten „Stephanos-Athleten“ abgeleitet ist, einer klassizistischen römischen Schöpfung aus dem ersten Jahrhundert v. Ztr., die durch die Hinzufügung der langen, welligen Frisur modifiziert wurde. Dies macht das Stück zu einer vielseitigen Schöpfung der Kaiserzeit und zeugt vom klassischen Geschmack dieser Zeit. Die eingeschnittenen Pupillen und die bemerkenswerte Dicke des oberen Augenlids lassen auf eine Datierung entweder in die hadrianische oder antoninische Zeit schließen. und hatte in der hellenistischen und römischen Zeit großen Erfolg. 
The pose shows a noticeable debt to the influence of Polycletus, while the movement of the head and the sinuous contours of the flanks indicate a familiarity with the works of Praxiteles. The composition relates to a famous model, the so-called Woburn Abbey type, created sometime in the middle of the fourth century BC, of which more than twenty copies and variants are known. This is the first statue type to portray the god nude and as a youth, and met with great success in the Hellenistic and Roman eras. The position of the left arm, however, differs from that seen in the examples in the Ny Carlsberg Glyptothek in Copenhagen and in the statue from the Horti Lamiani in the Musei Capitolini. P. Zanker argues that the Tiber statue’s composition is derived from the so-called “Stephanos Athlete,” a classicist Roman creation of the first century BC, modified by the addition of the long wavy hairstyle. This makes the piece an eclectic creation of the Imperial age, and indicative of the classical taste in that time. The incised pupils and the notable thickness of the upper eyelid suggest a date in either the Hadrianic or Antonine period.

Interessant zu erfahren, daß Kopien von Skulpturen über die Jahrhunderte hinweg an einen gewandelten Geschmack angepaßt werden konnten.

Der Wagenlenker von Delphi (1896)

Eine frühe, klassische antik-griechische Skulptur ist der Wagenlenker von Delphi (Wiki).

Abb. 4: Der Wagenlenker von Delphi (um 475 v. Ztr.) (Fotograf: Dennis Jarvis aus Halifax, Kanada, 2005) (Wiki)

Die Skulptur wurde 1896 nahe dem Apollonheiligtum von Delphi gefunden. Wir lesen (Wiki): "Die erhaltene Weihinschrift nennt Polyzalos von Gela als Stifter des Weihgeschenks, das demnach zwischen 478 und 474 v. Ztr. geschaffen worden sein muß. Als festdatiertes Monument zählt der Wagenlenker zu den Schlüsselwerken des Strengen Stils." Das Kunstwerk war 373 n. Ztr. bei einem Erdbeben verschüttet worden, wodurch es dem christlichen Zerstörungseifer entging, der in dieser Zeit begann, sein Unwesen zu treiben.

Der Jüngling von Antikythera (1900)

Der Jüngling (oder Ephebe) von Antikythera (Wiki) wurde aus dem berühmten Schiffswrack (Wiki) geborgen, das im Jahr 1900 vor der griechischen Insel Antikythera entdeckt worden ist, und das um 60 v. Ztr. gesunken ist. 

Abb. 5: Der Jüngling von Antikythera, 340 v. Ztr. (Wiki)

Man vermutet, daß das Schiff von der griechischen Ägäis aus, von einem der dortigen viel befahrenen Häfen, insbesondere vermutlich von Delos oder/und von Ephesos aus auf dem Weg nach Italien war. In jener Zeit wurde auch viel Beutegut von den Römern von Griechenland nach Italien geschafft, in diesem Fall waren aber auch frisch gefertigte Werkstücke an Bord. 

Der Philosoph von Antikythera (1900)

Die geladenen Mamorskulpturen sind über die zweitausend Jahre hinweg vom Meerwasser schwer beschädigt worden. Unter ihnen befinden sich beispielsweise auch zwei herrliche Pferde-Skulpturen (Wiki). Auch weitere Abbildungen der Bronzeskulptur sind sehenswert (s. Wiki).

Abb. 6: Bronzekopf der Skulptur eines Philosophen - Vom Schiffswrack von Antikythera, um 240 v. Ztr. (Wiki)

In dem Schiffswrack fanden sich auch Teile einer Bronzeskulptur eines Philosophen (Wiki). Er wird gelegentlich als ein "stoischer" angesprochen. Der Kopf gehörte zu einer Statue, von der auch der im Rede-Gestus ausgestreckte rechte Arm erhalten ist, ebenso die linke Hand, in der der Philosoph einen Stock hält.

Der Schiffsfund von Mahdia (1907)

Der Schiffsfund von Mahdia (Wiki) vor der Küste von Tunesien datiert auf das Jahr 1907. Das Schiff ist um 90 v. Ztr. in einem Sturm gesunken. Es war auf dem Weg von Athen nach Italien.

Es hatte vielfältige Dekorations-Güter geladen (Überblick: Wiki). Neben vielem anderen: eine Marmorbüste, die wohl Ariadne darstellt, weitere Marmorfiguren, zwei großformatige Bronzestatuen, eine Herme des Dionysos mit turbanähnlicher Kopfbedeckung und seitlich mit der Gravur "Boëthos der Chalkedonier fertigte (es)". Außerdem eine Reihe kleiner Figuren und Kunstobjekte aus Bronze. Zu den kleineren Bronzefiguren gehörte ein Satyr (Wiki).

Der Schiffsfund macht den Kulturexport von Griechenland nach Italien mehr als sinnfällig.

Die Statue des Epheben in Pompeji (1925)

1925 bis 1927 wurde in Pompeji das "Haus des Epheben" (Wiki) ausgegraben.

Abb. 7: Jüngling, der eine Lampe trägt - Gefunden im "Haus des Epheben", 5. Jhdt. v. Ztr.; gefunden in Pompeji 1925/27 (Wiki)

Es ist benannt nach einer Bronzestatue, die sich im Garten des Hauses fand und die einen Jüngling ("Ephebe") darstellt, der eine Lampe hält (Wiki). Es handelt sich um die römische Kopie eines Werkes, das im 5. Jahrhundert v. Ztr. in Griechenland geschaffen wurde (Wiki). Das Original der in Pompeji gefundenen Bronzestatue befindet sich heute im Archäologischen Museum von Neapel.

Eine Kopie desselben befindet sich im Getty-Museum in Kalifornien. Von diesem stammt unsere Fotografie (Abb. 7).

Der Jüngling von Marathon (1925)

Der Jüngling von Marathon (Wiki) wurde 1925 von Fischern im Fischernetz vor der Küste von Marathon aus dem Meer gezogen.

Abb. 8: Der Jüngling von Marathon (Wiki), 340 v. Ztr., gefunden 1925 vor der Küste von Marathon

Die Statue wird auf 340 v. Ztr. datiert.

Die Bronzestatue vom Kap Artemision (1926)

Die Bronzestatue vom Kap Artemision (Wiki, engl) wurde 1926 in der Nähe der Insel Euböa in einem antiken Schiffswrack gefunden. Ihre Entstehungszeit wird um das Jahr 460 v. Ztr. geschätzt. Im selben Schiffswrack wurde 1928 auch der Reiter vom Kap Artemision (Wiki) gefunden.

Die Bronzestatue des Jugendlichen Siegers (Wiki) wurde 1964 vor der italienischen Adria-Küste bei Fano in einem Schleppnetz der Fischer herauf gezogen. Sie wurde von Antikenhändlern über München in die USA verkauft. Heute ist sie in der Getty Villa in Kalifornien (Wiki, engl) zu sehen, das von dem verstorbenen US-amerikanischen Öl-Milliardär Getty gegründet wurde, und dessen Leitung seit Jahrzehnten unter vielfacher Anklage des weltweiten illegalen Kunstraubes und -schmuggels steht (Wiki). Gegenüber solchem Kunstraub können sich Nationalstaaten gegenwärtig weltweit häufig noch durchsetzen. Sie können die Rückführung gestohlener Kunstgegenstände erreichen ....

Gesagt werden soll allerdings auch: Die legal erworbene Kunstsammlung und die legalen wissenschaftlichen und Bildungs-Bemühungen des Getty-Museums sind begeisternd. Sie sind nachahmenswert.

Die Athena Piräus (1959)

Die "Athena Pireäus" (Wiki) ist eine Bronzeskulptur, die 1959 im Piräus, im Hafen von Athen gefunden worden ist. 

Abb. 9: Die Piräus-Athena, gefunden im Piräus bei Athen 1959 (Wiki

Anhand ihres korinthischen Helmes und seiner Beliebtheit im späten 4. Jahrhundert v. Ztr. wird diese Skulptur auf diese Zeit datiert. Die Athena Mattei im Louvre wird als eine Kopie dieser Athena angesehen, angefertigt im 2. oder 1. Jahrhundert v. Ztr..

Die Bronzestatuen von Riace (1981)

1972 wurden die so eindrucksvollen Bronzestatuen von Riace (Wiki, engl) gefunden und geborgen. Sie wurden 1981 der Öffentlichkeit vorgestellt (Wiki): "Die beiden Bronzestatuen von Riace gehören zu den sieben erhaltenen griechischen bzw. großgriechischen Bronzestatuen. Die anderen sind der Faustkämpfer vom Quirinal, der Wagenlenker von Delphi, der Poseidon vom Kap Artemision, der Reiter vom Kap Artemision und der Thermenherrscher. In diesem Zusammenhang ist auch noch das Fragment des sogenannten Chatsworth-Apoll zu nennen."

Der Tanzende Satyr von Mazara del Vallo nahe Brindisi (1992)

Diesem Kunstwerk haben wir hier auf dem Blog schon einen eigenen Beitrag gewidmet (Stg2011).

Der Kroatische Apoxyomenos (2006)

In der eben gebrachten Aufzählung ist der "Kroatische Apoxyomenos" (Wiki) nicht genannt. Er wurde 1995 an der dalmatinischen Küste entdeckt und 1999 geborgen. 2006 wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt (s. Stgen2022).

Abb. 10: Entdeckt 1995: Der Kroatische Apoxyomenos (um 300 v. Ztr.), geschaffen vom Bildhauer Lysippos - Geborgen 1999, ausgestellt 2013 im Louvre in Paris (Wiki) / Fotograf: MOSSOT

Die antik-griechischen Skulpturen (Wiki) bilden den Höhepunkt aller Darstellungen des Menschen bis dahin, in seiner Individualität, in seiner Persönlichkeit und auch als eher überpersönliches Schönheits- und Tugendideal. Die bis hier gegebene Übersicht soll künftig noch nach und nach ergänzt werden.

Denn Kunst und Neufunde von Kunst stehen in der öffentlichen Wahrnehmung im Hintergrund. Die hier gegebene Zusammenstellung ist uns deshalb wichtig. Wir fragen uns, warum solche Kunstwerke in den Hintergrund treten sollen gegenüber all den "Stars und Sternchen", die den Menschen bis zum Übelwerden präsentiert werden.

Uns fehlen Fachkenntnisse, um in diesem Beitrag mehr mitzuteilen als Wikipedia-Auszüge. Aber es sollen ja vor allem die Kunstwerke selbst sprechen. 

Wir haben uns schon in verschiedenen Beiträgen mit antik-griechischen Skulpturen beschäftigt (Stgen2011Stgen2022, sowie: GAj2009ab). Folgendes Zitat gibt zu der Fülle der bedeutenden Skulptur-Funde schon einen ersten Eindruck und Rahmen (Wiki):

Andere wohlbekannte Unterwasser-Bronze-Funde stammen im allgemeinen aus Schiffwracks aus der Ägäis und dem Mittelmeer-Raumes: der Antikythera-Ephebe und der Portrait-Kopf eines stoischen Philosophen wurden von Schwamm-Tauchern bei Antikythera im Jahr 1900 entdeckt; das Mahdia-Schiffswrack vor der Küste von Tunesien 1907; der Jüngling von Marathon vor der Küste von Marathon im Jahr 1925; der stehende Poseidon vom Kap Artemision wurde vor dem Kap im nördlichen Euboea 1926 entdeckt; das Pferd und sein Reiter vor dem Kap Artemision 1928 und 1937; die Riace-Bronzen wurden 1972 entdeckt; der Tanzende Satyr von Mazara del Vallo nahe Brindisi 1992; und der Apoxyomenos wurde aus dem Meer geborgen vor der kroatischen Insel Lošinj 1999.
Other well-known underwater bronze finds have been retrieved, generally from shipwreck sites, in the Aegean and Mediterranean: (...) the Antikythera Ephebe and the portrait head of a Stoic discovered by sponge-divers at Antikythera in 1900, the Mahdia shipwreck off the coast of Tunisia, 1907; the Marathon Boy off the coast of Marathon, 1925; the standing Poseidon of Cape Artemision found off Cape Artemision in northern Euboea, 1926; the horse and Rider found off Cape Artemision, 1928 and 1937; the Riace bronzes, found in 1972; the Dancing Satyr of Mazara del Vallo, near Brindisi, 1992; and the Apoxyomenos recovered from the sea off the Croatian island of Lošinj in 1999.

Immer wieder erneut werden solche Funde gemacht. Was für wunderschöne Worte es auf Wikipedia über die antikgriechische Skulptur gibt (Wiki):

Indem sie ihren Göttern menschliches Aussehen gaben, gab es nur wenig, was in ihrer Kunst das Heilige von dem Weltlichen unterschied - der menschliche Körper war weltlich und heilig.
Seeing their gods as having human form, there was little distinction between the sacred and the secular in art - the human body was both secular and sacred. 

Über die Fülle der Funde und Neufunde antik-griechischer Skulpturen erhält man auch einen Eindruck etwa auf einem X-/Twitter-Account der polnischen Verlegerin Izabela Sobota-Miszczak. Sie lebt in Knurow in Oberschlesien. Auf ihrem Account teilt sie Neuigkeiten aus der Archäologie der Türkei mit (TwFb). Durch diesen Account erhält man einmal erneut einen Eindruck davon, wie sehr die antiken Griechen Kunst ein- und ausatmet haben - durch alle Volksschichten hindurch.

Winckelmann

Spätestens seit dem 17. Jahrhundert ist man fasziniert von der Wiederentdeckung antiker Skulpturen. Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) (Wiki) hat diese Faszination dann geradezu in den Mittelpunkt des Kulturbewußtseins seiner Zeit gestellt. 1755 hat er seine erste Schrift "Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst" heraus gegeben. Einer der darin geäußerten Grundgedanken lautete:

„Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten.“

Dieser Grundgedanke beherrschte die Kulturwelt bis ins späte 19. Jahrhundert hinein. Über die Wirkungsgeschichte dieser Schrift lesen wir (Wiki):

Dieses epochemachende Werk wurde schnell sehr erfolgreich. (...) Die Gedanken enthalten bereits in nuce die meisten seiner Ideen und Konzepte in einer formvollendeten Sprache.

1764 brachte Winckelmann dann sein Hauptwerk heraus "Geschichte der Kunst des Altertums". Darin entwarf er ein umfassend entwickeltes System der griechischen Kunst. Im Kern ist es eine Charakteristik des Stils der Plastik nach den Bestandteilen und nach Typen und Klassen des Idealschönen.  Das Bild des antiken Griechenland auf Seiten von Goethe, Schiller, Lessing und Hölderlin ist auf das Stärkste von J. J. Winckelmann beeinflußt.

Hölderlin

Einer der ersten, der dem Nachahmungsprinzip Winckelmann's widersprach, war Friedrich Hölderlin (Wiki):

Hölderlin wehrte sich später gegen das Nachahmungsprinzip Winckelmanns, da es die lebendige Kraft ersticke. Dennoch blieb er den antiken Stoffen treu, denn sie ermöglichten es, "dem eigenen Ursprung als einem fremden zu begegnen."

Die hier zitierten Worte stammen von Peter Szondi nicht von Hölderlin. Hölderlin hat es anders ausgedrück. Aber all das ist deshalb so spannend, weil die antik-griechischen Kultur wohl in keiner anderen Kunstgattung so eindrucksvoll und unmittelbar zum Ausdruck kommt für heutige Menschen wie in der Skulptur (aber vgl. auch die Malerei: GAj2021).

Mit der Geschichte der menschlichen Porträtkunst in der Vorgeschichte allgemein haben wir uns hier auf dem Blog ja schon in zwei Beiträgen beschäftigt. Dabei zunächst mit den Statuenmenhiren seit dem 5. Jahrtausend v. Ztr. (Stgen2019), dann mit Porträtdarstellungen seit der Mammutjäger-Zeit (Stgen2021), sowie dann insbesondere mit Porträtstatuen aus dem Alten Ägypten (2.500 bis 600 v. Ztr.) (Stgen2020). Schon um 2.500 n. Ztr. sind im Alten Ägypten sehr authentische Potträts individueller Menschen geschaffen worden. Das begann im antiken Griechenland erst ab etwa 600 v. Ztr..

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