Freitag, 17. Juli 2020

KEINE ungebrochene genetische Kontinuität in Ostasien von der Eiszeit ins Neolithikum

Ist die Genetik in Ostasien insgesamt einheitlicher als die in Europa?

Die Ethnogenese des chinesischen Volkes glaubten wir hier auf dem Blog seit März diesen Jahres im Wesentlichen schon verstanden zu haben (1). Wesentlich war uns autochtone, sprich einheimische genetische Kontinuität seit dem Neolithikum, vielleicht sogar noch länger gewesen. Nun aber gibt es noch einmal neue Erkenntnisse zur Herkunft der Ostasiaten sowohl im Norden wie im Süden Ostasiens (2), die die bisherigen Erkenntnisse nicht unbedingt deutlich revidieren, die sie aber doch noch einmal erheblich ergänzen und in Bezug auf Kontinuität korrigieren. Sie werfen damit auch neue Fragen auf.


Abb. 1: Genetische Daten von 24 Individuen von 11 Ausgrabungsorten aus der Zeit 9.500 bis 4.500 v. Ztr. (aus: 2)

Die wesentliche neue Erkenntnis (2): Die nacheiszeitlichen Ostasiaten unterscheiden sich genetisch sehr deutlich von den eiszeitlichen und vorneolithischen Menschen in Ostasien. Sie haben also am Ende der Eiszeit oder nach der Eiszeit Populationsflaschenhälse durchlaufen, die die Nord- und Süd-Ostasiaten untereinander einander genetisch ähnlicher sein lassen als beide Gruppierungen (bzw. Völkergruppen) genetisch ähnlich sind mit den Menschen in Ostasiaten während der Eiszeit. Ob etwas Paralleles so auch für Europa gesagt werden kann? Jedes Ursprungsvolk Europas (3) unterscheidet sich genetisch von jedem anderen so stark wie sich heute noch die Europäer genetisch von den Ostasiaten unterscheiden (so erläuterte das David Reich in verschiedenen Vorträgen der letzten Jahre). Daß das in Ostasien nun anders zu sein scheint, ist noch einmal ein neues und überraschendes Ergebnis. Es scheint ja darauf hinaus zu laufen, daß die modernen Ostasiaten sowohl im Norden wie im Süden vornehmlich von einer einzigen vorneolithischen Herkunftsgruppe abstammen, die sich dann noch vor dem Frühneolithikum wieder voneinander getrennt hat. Im Wortlaut (2):

"Umfangreiche genetische Drift in Ostasien legt nahe, daß ostasiatische Populationen nach der Eiszeit in stärkerem Maße einen zugleich engeren genetischen Populations-Flaschenhals durchlaufen haben als die Europäer."
("High levels of genetic drift in East Asia suggest that East Asian populations underwent strong population bottlenecks prior to the Holocene and to a greater degree than Europeans.") 

Das heißt, daß die Ostasiaten - und zwar sowohl im Norden wie im Süden Ostasiens - insgesamt noch stärker aus einer (einzigen?) Flaschenhals-Population beim Übergang zur Nacheiszeit hervorgegangen sind als das jene Europäer sind, die vorwiegend von dem Urvolk der Indogermanen mit seiner Yamnaja-Genetik abstammen.

In der schon Mitte Mai veröffentlichten Studie, an der auch David Reich mitgearbeitet hat, konnten genetische Daten von 24 Individuen von 11 Ausgrabungsorten gewonnen werden, die um 7.500 v. Ztr. herum lebten, davon acht im nördlichen Ostasien (Innere Mongolei und Provinz Shandong) und 16 im südlichen Ostasien (südchinesische Küste und Taiwan). Und nun noch einmal das spannende Ergebnis in anderen Worten (2):

"Die neolithischen Ostasiaten (insgesamt) teilten mehr genetische Gemeinsamkeiten mit neolithischen Sibiriern, Tibetern und südwestpazifischen Insulanern als mit 'frühen Asiaten'."
("Neolithic East Asians share more genetic similarity with Neolithic Siberians, Tibetans, and Southwest Pacific Islanders (f3 = 0.28-0.32) than with ‘early Asians’.")
Zugehörig zu der Gruppe der "frühen Asiaten" werden gerechnet, das sei noch zur Erläuterung angeführt (2):
"Zum Beispiel 8.000 bis 4.000 Jahre alte Hòabìnhians (archäologische Kultur in Vietnam) von der Insel Laos und aus Malayisia in Südostasien, das 3.000 Jahre alte Ikawazu-Individuum aus Japan und das 40.000 Jahre alte Tianyuan-Individuum aus Peking, China."
("E.g., 8,000-4,000-year-old  Hòabìnhians  from  Laos  and  Malaysia  in  Southeast  Asia,  the 3,000-year-old Ikawazu individual from Japan, and the 40,000-year-old  Tianyuan  individual  from  Beijing,  China.")

Es muß also gesagt werden: Im Neolithikum leben sowohl im südlichen wie im nördlichen Ostasien andere Völker als während der Eiszeit in denselben Regionen gelebt haben, Völker auch, die sich untereinander ähnlicher sind als mit denen während der Eiszeit. Es könnte sein, daß für die Völker des europäischen Neolithikums grundsätzlich Ähnliches gesagt werden kann. Weiter heißt es (2):

"Einige spätneolithische südliche Ostasiaten teilen eine genetische Verbindung mit nördlichen Ostasiaten, von der wir weiter unten vorschlagen, daß sie mit Vermischung in Zusammenhang steht."
("Some Late Neolithic southern East Asians share a connection to northern East Asians, which we below suggest is related to admixture.")
Und (2):
Alle Ostasiaten (einschließlich südliche Festland-Ostasiaten) teilen eine (genetische) Nähe mit neolithischen nördlichen Ostasiaten (...). Schätzungen der Herkunftsanteile in unserem Vermischungsmodell zeigen, daß dies auf nördliche ostasiatische Herkunftsanteile zurück geführt werden kann in südlichen Festland-Ostasiaten, wobei der Anteil der nördlichen ostasiatischen Herkunft zwischen 21 und 55 % beträgt (...). Südliche ostasiatische Herkunft erstreckt sich gleichermaßen nach Norden, es wird in Han-Chinesen des nördlichen China (zu 36 bis 41 %) ebenso gefunden wie in einigen nördlicheren Ostasiaten (z.B. Xibo, Koreaner, 35 bis 36 % ...).
("All East Asians (including mainland southern East Asians) share an affinity with Neolithic northern East Asians (...). Estimates of ancestry proportions in our mixture models show that this is due to increased northern East Asian-related ancestry in southern mainland East Asia, with estimates of northern East Asian-related ancestry ranging from 21-55% (...). Southern East Asian ancestry also extends north as well, as it is found in Han populations from northern China  (36-41%  ...), as well as some northern East Asians (e.g., Xibo, Korean, 35-36% ...")

Das eine solche Vermischung heute vorliegt, hatten wir schon ausgeführt (1). Hier wird gemutmaßt, daß sie nicht nur durch eine Süd-Nord-, sondern zugleich durch eine gegenläufige Nord-Süd-Bewegung zustande kam. Im Einklang mit Studien aus dem März (1) heißt es weiterhin (2):

"Die spätneolithischen südlichen Ostasiaten weisen genetische Verbindungen zu den nordostasiatischen Bianbian im Küstenbereich auf, die frühneolithische südliche Ostasiaten nicht aufweisen. (...) Die nordostasiatische Herkunft, die in allen heutigen Festland-Ostasiaten vorgefunden wird, steht vorwiegend in Verbindung mit Populationen entlang des Unterlaufes des Gelben Flusses. Diese Beobachtungen stimmen überein mit archäologischen und historischen Untersuchungen, die einen Ursprung der ethnischen Gruppierung der Han im nördlichen China entlang des Gelben Flusses annehmen."
("The Late Neolithic  southern  East  Asians share a connection to the coastal northern East Asian Bianbian that Early Neolithic southern East Asians do not share. (...) The northern East Asian ancestry found in all present-day mainland East Asians is primarily related to populations along the lower reaches of the Yellow River. These observations are consistent with archaeological and historical studies that argue for an origin of the Han ethnic group in northern China, along the Yellow River.")
Wiederum in Übereinstimmung in dem, was wir schon im früheren Blogartikel schrieben (1), heißt es dann im Diskussionsteil (2):
"Es gab nicht nur eine Ausbreitung von nördlicher ostasiatischer Herkunft hinunter ins südliche Ostasien, sondern ebenso kann südliche ostasiatische Herkunft auch in einigen heutigen nördlichen Ostasiaten gefunden werden. Die Tatsache, daß wir Vermischung in solchem Ausmaß nicht im Neolithikum finden, bedeutet, daß ein nicht geringer Teil der Bevölkerungsverschiebung, der zum heutigen ostasiatischen genetischen Verteilungsmuster beitrug, nach dem Neolithikum geschehen sein muß."
("Not only was there spread of northern East Asian ancestry into southern East Asia, but southern East Asian-related ancestry can be found in some present-day northern East Asians. That we do not observe admixture to this extent in the Neolithic suggests that much of the human movement that contributed to present-day East Asian genetic patterns must have occurred after the Neolithic.")

Dies bestätigt und ergänzt das bisher hier auf dem Blog schon Ausgeführte. Von genetischer Kontinuität von der Eiszeit bis ins Neolithikum hinein kann allerdings wohl für Ostasien nicht mehr die Rede sein.

Genetische Trennung zwischen Nord und Süd vor mindestens 19.000 Jahren

Ergänzung 2.6.21:  Aus dem nördlichen Ostasien, der Amur-Region wurden neuerlich 25 menschliche Überreste aus der Zeit zwischen 33.000 und 3.400 v. h. archäogenetisch untersucht (4, 5). Es wird berichtet (4):

Das zweitälteste Individuum dieser Studie (19.000 Jahre alt) (...) hat sich als der früheste bislang identifizierte nördliche Ostasiate heraus gestellt. Es zeigt dies, daß sich die genetische Trennung zwischen Norden und Süden in Ostasien spätestens vor 19.000 Jahren ergeben hat, 10.000 Jahre früher als bisher entdeckt. Dieses Individuum besitzt auch eine genetische Herkunft, die sich von der der Menschen vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit in dieser Region unterscheidet, was eine starke genetische Veränderung nahe legt.
The second oldest sample (AR19K, ~19 ka), an individual who lived toward the end of the LGM, is revealed to be the earliest northern East Asian yet identified. This shows that North-South genetic separation in East Asia occurred as early as 19 ka, 10,000 years earlier than previously discovered. AR19K also possesses a genetic ancestry distinct from that of the modern humans who occupied this region before the LGM (e.g., Tianyuan and AR33K), indicating a potential population shift. 

Als weiteres Ergebnis der Studie wird benannt (4):

Die Analyse der jüngere Individuen nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit zeigen auf, daß die genetische Kontinuität zwischenden heutigen Bewohnern der Amur-Region und der Devil's Cave-Population (um 8.000 v. h.) wahrscheinlich schon um 14.000 v. h. begann, 6.000 Jahre früher als bisher angenommen.
The analyses of younger samples after the LGM demonstrate that the genetic continuity reported between modern inhabitants of the Amur Region and the Devil's Cave population (about 8 ka) probably started as early as 14 ka, i.e., 6,000 years earlier than previously proposed.

Wenn man dies recht versteht, sind die Devil's Cave-Leute und die Han-Chinesen im Norden Chinas (doch) enger miteinander verwandt als die Han-Chinesen mit der südchinesischen Vorfahren-Gruppe verwandt sind.

Das besondere ostasiatische EDAR-Gen (Wiki) ist in der Zeit zwischen 33.000 und 19.000 vor heute in der nordasiatischen Population vorherrschend geworden (5). (An eine Vollversion dieser Studie sind wir bislang nicht heran gekommen.)

[Ergänzung 4.8.21] Es ist weiter berichtet worden (6):

Dieser Bevölkerungsumbruch in Ostasien während der Eiszeit erinnert an das, was zur selben Zeit in Europa geschah. Dorthin kamen die ersten modernen Menschen vor 45.000 Jahren, nur um am Ende des letzten Höhepunktes der Eiszeit zwischen 19.000 bis 14.000 vor heute ersetzt zu werden von anderen Gruppen von Jägern und Sammlern. "Es ist wirklich spannend, solche Parallelen zwischen Europa und Asien zu erkennen," sagt der Populationsgenetiker David Reich (...). "Es gibt nun genug Genome, um zu zeigen, daß es echten Bevölkerungsaustausch sowohl in Ostasien wie in Europa gegeben hat."
This population turnover in ice age East Asia eerily echoes what happened around the same time in Europe. There, the first modern humans arrived 45,000 years ago, only to be replaced by other groups of hunter-gatherers 19,000 to 14,000 years ago at the end of the Last Glacial Maximum (LGM). “It’s exciting to see some real parallels in Europe and Asia,” says population geneticist David Reich of Harvard Medical School, who was not part of the new study. “There’s enough genomes now to show that there were real population replacements in East Asia, as well as Europe.”
Und es wird berichtet (6):
... von der Mongolei über das nördliche China bis ins östliche Rußland. Um die Zeit vor 12.000 Jahren erscheinen neuere Stiltypen von Steinwerkzeugen und Keramik in der Region. (...) DNA dieser Studie von einem Mann, der vor 19.000 Jahren lebte, legt nahe, daß in der Amur-Region eine neue Gruppe angekommen war; er war mehr mit den heutigen Ostasiaten verwandt als mit den früheren modernen menschlichen Fossilien. Sein Genom und die von zwei anderen Männern in der Studie, die vor 14.000 Jahren lebten, stehen ebenso Genomen zu sibirischen Männern nahe, die Angehörige jener Population waren, die am Ursprung der frühen Ureinwohner Amerikas standen.
... from Mongolia to northern China and eastern Russia. By 12,000 years ago, newer styles of stone toolkits and pottery appeared in the region. (...) DNA from a 19,000-year-old male in the study suggests a new group had appeared in the Amur region; he was more closely related to today’s East Asian people than to the earlier modern human fossils. His genome and those of two other males in the study who lived about 14,000 years ago also are closely related to genomes from Siberian males who may be members of the population that gave rise to early Native Americans.
Es dürfte nun sehr spannend sein zu erfahren, wo und unter welchen Umständen diese neueren Menschentypen in der Zeit vor 20.000 Jahren entstanden sind, sowohl in Europa wie in Asien. Da die Gruppe in der Amur-Region vor 19.000 und 14.000 Jahren nicht zu den Vorfahren der südasiatischen Menschen des Neolithikums gehört (6), haben sich schon in dieser Zeit auch die Vorfahren der Nord- und der Südchinesen voneinander getrennt gehabt. Und ein Archäologe bringt das Gesamtgeschehen der Humanevolution und Weltgeschichte auf den Punkt, wenn er sagt (6):
Die Archäogenetik zeichnet ein komplexes Bild der Ebbe und Flut von menschlichen Populationen in Nordostasien, sagt der Archäologe Nicolas Zwyns (...). "Es gab mehrere meale einen Bevölkerungs-Austausch (sprich einen Untergang großer Völkergruppen) ebenso wie lange Jahrtausende der Kontinuität."
The DNA evidence paints a complex picture of the ebb and flow of human populations in northeast Asia, says archaeologist Nicolas Zwyns of the University of California (UC), Davis. “There were multiple population replacements, as well as long periods of continuity.” 

Beide Phänome wollen zugleich voll berücksichtigt werden, wenn verstanden werden soll, was notwendig war, um das hervorzubringen, was heute ist: Sowohl das Phänomen des Wandels wie das Phänomen der Kontinuität. Noch sehr häufig kommt es vor, daß bei der Interpretation der Daten nur eines dieser beiden Phänomene voll berücksichtigt wird: Beharrungsfreudige Menschen betonen die Kontinuität, wandelfreudige Menschen betonen den Wandel.

Die Parallelen zwischen Asien und Europa werden in einem neueren Artikel hier auf dem Blog noch wesentlicher deutlicher (7).
________________
  1. Bading, Ingo: Die Ethnogenese des chinesischen Volkes, März 2020, https://studgendeutsch.blogspot.com/2020/03/die-ethnogenese-des-chinesischen-volkes.html
  2. M. A. Yang et al. (David Reich, Mark Stoneking): Ancient DNA indicates human population shifts and admixture in northern and southern China. In: Science Magazine, 14.5.2020, https://reich.hms.harvard.edu/sites/reich.hms.harvard.edu/files/inline-files/YangSciecne2020.pdf
  3. Bading, Ingo: Juni 2020, https://studgendeutsch.blogspot.com/2020/06/die-ursprungsvolker-europas.html 
  4. Study sheds light on population history of northern east Asia, 27.5.21, https://www.eurekalert.org/pub_releases/2021-05/caos-ssl052721.php
  5. The deep population history of northern East Asia from the Late Pleistocene to the Holocene. By Xiaowei Mao, Hucai Zhang, Shiyu Qiao, Yichen Liu, Fengqin Chang, Ping Xie, Ming Zhang, Tianyi Wang, Mian Li, Peng Cao, Ruowei Yang, Feng Liu, Qingyan Dai, Xiaotian Feng, Wanjing Ping, Chuzhao Lei, John W. Olsen, E. Andrew Bennett, Qiaomei Fu, Cell, 2021, https://doi.org/10.1016/j.cell.2021.04.040. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092867421005754) 
  6. Ann Gibbons: Last ice age wiped out people in East Asia as well as Europe. May. 27, 2021, https://www.sciencemag.org/news/2021/05/last-ice-age-wiped-out-people-east-asia-well-europe
  7. Bading, Ingo: Afrikaner unter sich! - Die europäischen Eiszeit um 40.000 vor heute, August 2021, https://studgendeutsch.blogspot.com/2021/08/afrikaner-unter-sich-die-europaischen.html

1 Kommentar:

  1. Genetische Trennung zwischen Nord und Süd vor mindestens 19.000 Jahren

    Ergänzung 2.6.21: Aus dem nördlichen Ostasien, der Amur-Region wurden neuerlich 25 menschliche Überreste aus der Zeit zwischen 33.000 und 3.400 v. h. archäogenetisch untersucht (4, 5). Es wird berichtet (4):

    "Das zweitälteste Individuum dieser Studie (19.000 Jahre alt) (...) hat sich als der früheste bislang identifizierte nördliche Ostasiate heraus gestellt. Es zeigt dies, daß sich die genetische Trennung zwischen Norden und Süden in Ostasien spätestens vor 19.000 Jahren ergeben hat, 10.000 Jahre früher als bisher entdeckt. Dieses Individuum besitzt auch eine genetische Herkunft, die sich von der der Menschen vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit in dieser Region unterscheidet, was eine starke genetische Veränderung nahe legt.
    The second oldest sample (AR19K, ~19 ka), an individual who lived toward the end of the LGM, is revealed to be the earliest northern East Asian yet identified. This shows that North-South genetic separation in East Asia occurred as early as 19 ka, 10,000 years earlier than previously discovered. AR19K also possesses a genetic ancestry distinct from that of the modern humans who occupied this region before the LGM (e.g., Tianyuan and AR33K), indicating a potential population shift."

    Als weiteres Ergebnis der Studie wird benannt (4):

    "Die Analyse der jüngere Individuen nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit zeigen auf, daß die genetische Kontinuität zwischenden heutigen Bewohnern der Amur-Region und der Devil's Cave-Population (um 8.000 v. h.) wahrscheinlich schon um 14.000 v. h. begann, 6.000 Jahre früher als bisher angenommen.
    The analyses of younger samples after the LGM demonstrate that the genetic continuity reported between modern inhabitants of the Amur Region and the Devil's Cave population (about 8 ka) probably started as early as 14 ka, i.e., 6,000 years earlier than previously proposed."

    Wenn man dies recht versteht, sind die Devil's Cave-Leute und die Han-Chinesen im Norden Chinas (doch) enger miteinander verwandt als die Han-Chinesen mit der südchinesischen Vorfahren-Gruppe verwandt sind.

    Das besondere ostasiatische EDAR-Gen (Wiki) ist in der Zeit zwischen 33.000 und 19.000 vor heute in der nordasiatischen Population vorherrschend geworden (5). (An eine Vollversion dieser Studie sind wir bislang nicht heran gekkommen.)
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    4. Study sheds light on population history of northern east Asia, 27.5.21, https://www.eurekalert.org/pub_releases/2021-05/caos-ssl052721.php
    5. The deep population history of northern East Asia from the Late Pleistocene to the Holocene. By Xiaowei Mao, Hucai Zhang, Shiyu Qiao, Yichen Liu, Fengqin Chang, Ping Xie, Ming Zhang, Tianyi Wang, Mian Li, Peng Cao, Ruowei Yang, Feng Liu, Qingyan Dai, Xiaotian Feng, Wanjing Ping, Chuzhao Lei, John W. Olsen, E. Andrew Bennett, Qiaomei Fu, Cell, 2021, https://doi.org/10.1016/j.cell.2021.04.040. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092867421005754)

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