Samstag, 29. Januar 2022

Kaukasus-Völker ziehen erobernd nach Süden - Anatolien während der Bronzezeit

Große genetische Kontinuität während des keramischen Neolithikums und der Bronzezeit
- Der Kaukasus als Völkerwiege: Hurriter, Mittani, Hethiter, Lyder, Lyker

Die Genetiker finden während des gesamten keramischen Neolithikums und der Bronzezeit in Anatolien eine Mischbevölkerung vor. Sie ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Anteile iranischer Genetik. Sie trug in sich (1; "Figure 4") ...

  • im Kaukasus 70 % anatolische und 30 % iranische Genetik
  • am Fundort Büyükkaya 75 % anatolische und 25 % iranische Genetik,
  • in Tell Kurdu in der nördlichen Levante 49 % anatolische Genetik, 36 % einheimische Natufium-levantinische Genetik und 15 % iranische Genetik.

Wenn sich Völkerbewegungen während der Bronzezeit aus dem Kaukasus heraus in der Genetik in anderen Teilen Anatoliens wiederspiegeln (Kura-Araxes-Kultur, Hurriter, Mittani, Hethiter, Lyder, Lyker), dann in einer leichten Erhöhung des iranischen, genetischen Anteils vor Ort.

Abb. 1: Fundorte in Anatolien (aus: 1)

Aber grundsätzlich hatte sich die iranische Genetik schon um 6.000 v. Ztr. bis in den Levanteraum verbreitet und umgekehrt auch die anatolische Genetik in kleineren Anteilen nach Osten bis zur Marghiana-Kultur am Tianshan-Gebirge. 

Die Genetiker haben nun begonnen, das Datum der Vermischung der Vorfahren der kupfer- und bronzezeitlichen Bevölkerungen, die man bislang hat sequenzieren können, zu berechnen. Sie finden (nach 1; "Figure 8B") die frühesten Vermischungsdaten für Vorfahren von Individuen von dem Fundort Ikiztepe am (mittleren) Südufer des Schwarzen Meeres und vom Fundort Çamlıbel Tarlasi, 300 Kilometer weiter südlich (Abb. 1) (G-Maps). Das wäre also klar Nord-Anatolien. Hier könnte die Vermischung (nach 1; "Figure 8B") schon 7.800 bis 7.400 v. Ztr. stattgefunden haben.

Die Vermischungsdaten für die Vorfahren der Bevölkerung des Kaukasus liegen (nach 1; "Figure 8B") um 7.300 v. Ztr.. Für die Bevölkerung von Arslantepe im Süden Anatoliens, bzw. in Nordmesopotamien liegen sie erst um 6.000 v. Ztr.. 

Ob sich darin schon ein Szenario andeutet für den Ursprungsraum und den Ablauf dieser Vermischung? Er läge in Nordanatolien in der akeramischen Zeit der Kulturstufe des PPNB. Und er würde wunderbar passen zu der postulierten zeitgleichen Ausbreitung des PPNB vom Zagros-Gebirge über das Schwarze Meer hinweg bis an den Unteren Don, die wir im ersten Teil der vorliegenden Blogartikel-Serie erörtert haben (St gen 1/2022). 

Es wäre dann eine Ausbreitung dieser Mischbevölkerung Richtung Kaukasus (30 % iranische Genetik) einerseits und Richtung Süden (15 % iranische Genetik) andererseits zu unterstellen. Im Süden, das heißt im nördlichen Mesopotamien ist um 6.500 v. Ztr. die Halaf-Kultur entstanden. In all diesen Regionen könnte es bei dieser Gelegenheit zum Hereinkommen des iranischen genetischen Anteils gekommen sein. Die Datierung der Vermischung liegt für das Südufer des Schwarzen Meeres (Ikiztepe) in einer weiteren Berechnung (1; "Figure S") übrigens noch deutlich früher als bei den anderen Fundorten.

Daß sich hier recht deutliche zeitliche Unterschiede für die berechneten Vermischungsdaten ergeben und was sie implizieren könnten, wird in der Studie dann leider - offenbar - gar nicht weiter erörtert. Im Diskussionsteil wird über das Vermischungsereignis folgendes ausgeführt (1):

Das plötzliche Auftreten des neolithischen Lebensstils im südlichen Kaukasus und die Einführung von auswärtigen domestizierten Tieren und Pflanzen-Arten um 6.000 v. Ztr. legt eine gewisse Art von Interaktion nahe, die das Eindringen neolithischer Populationen aus benachbarten Regionen mit einschließt, von denen das südöstliche Anatolien - zusammen mit dem Zagros und dem Kaspischen Gürtel - eine der geeignetsten Kandidaten sein könnte. Damit in Zusammenhang dürfte stehen, daß die genetische Struktur der domestizierten Ziegen-Populationen innerhalb des Nahen Ostens zusammen brach und daß im Chalkolitikum die Ziegenherden über die gesamte Region hinweg abstammten von sowohl östlichen wie westlichen neolithischen Populationen. ....
In the Southern Caucasus, the abrupt appearance of a Neolithic lifestyle and the introduction of exogenous domesticated animal and plant species ca. 6000 BCE suggests some type of interaction with, and eventually intrusion of Neolithic populations from the neighboring regions, among which Southeastern Anatolia - along with Zagros and the Caspian belt - could be one of the most suitable candidates (Chataigner et al., 2014). Related to these events, the genetic structure of domesticated caprine populations within the Near East began to break down, and by the Chalcolithic period, goat herds across the region were found to harbor ancestries both from eastern and western Neolithic populations (Daly et al., 2018 , Kadowaki et al., 2017). Although the exact timing of this admixture is not known, the parallel between human and livestock genetic histories suggests that livestock moved not only through trade networks but also together with people, as well as their material culture, ideas, and practices. This is indicated, for instance, by the circular Neolithic architecture of the Southern Caucasus (Baudouin, 2019, Lyonnet et al., 2016), which is reminiscent of the Halaf traditions, that were developing during the early 6th millennium in North Mesopotamia and along the Anatolian stretches of the Tigris and Euphrates river valleys.

Mit den genetisch unterschiedlichen, domestizierten Ziegen-Populationen im Nahen Osten während der akermischen Zeit, sowie mit ihrer genetischen Vereinheitlichung zu Beginn des keramischen Neolithikums in Anatolien haben wir uns hier auf dem Blog schon beschäftigt.

In unserer vierteiligen Blogartikel-Serie  "Völker zwischen Kaukasus und Levante im Neolithikum und in der Bronzezeit" hatten wir im ersten Teil Einblicke in den Kenntnisstand zur Archäologie des Zagros-Gebirges und Anatoliens 9.000 bis 5.000 v. Ztr. gegeben (1. Teil), im zweiten Teil die archäogenetische Wang et al-Studie des Jahres 2019 über den Kaukasus als Jahrtausende lange Völkerscheide behandelt (2. Teil). Im dritten Teil hatten wir eine noch ältere Studie behandelt, die das Geschehen schon ähnlich charakterisierte (3. Teil). In diesem vorliegenden vierten Beitrag werden nun abschließend - und in groben Umrissen - zwei noch jüngere archäogenetische Studien aus dem Jahr 2020 ausgewertet (1, 2).  

Die Forscher schreiben anhand der archäogenetischen Auswertung von Sequenzierungsdaten von etwa 10 bis 20 neolithischen und chalkolitischen (kupferzeitlichen) Individuen aus Anatolien und aus dem Südkaukasus (1):

Wir finden, daß die Völker Nord- und Zentralanatoliens, sowie in den Ebenen südlich des Kaukasus (genetisch) miteinander in enger Verbindung stehen; sie formten einen genetischen Gradienten, der vom westlichen Anatolien bis in den südlichen Kaukasus und ins Zagros-Gebirge im heutigen nördlichen Iran reichte. Dieser Gradient formte sich nach einem Vermischungsereignis, das diese beiden Regionen um etwa 6.500 v. Ztr. miteinander verband.
We find that mid-6th millennium populations from North/Central Anatolia and the Southern Caucasian lowlands were closely connected; they formed a genetic gradient (cline) that runs from Western Anatolia to the Southern Caucasus and Zagros in today’s Northern Iran. This cline formed after an admixture event that biologically connected these two regions ca. 6500 BCE.

Diese Worte kann man nun gut verstehen und einordnen, nachdem man die drei vorhergehenden Blogartikel dieser Reihe zur Kenntnis genommen hat. Deshalb sind diese drei anderen auch geschrieben worden. Wir mußten uns dafür mit Epochen und Räumen vertraut machen, mit denen wir uns hier auf dem Blog bislang noch nicht beschäftigt hatten. 

Es wäre gerne noch einmal zu fragen, ob es einen so gleichmäßigen Vermischungs-Gradienten über so weite Räume hinweg in anderen Bauernkulturen des Neolithikums auch gegeben hat. Am ehesten wäre ein solcher vergleichbar wohl mit der allmählichen Vermischung der nord- und der südchinesischen Herkunftskomponente während des Neolithikums und der Bronzezeit, aus der die heutigen Han-Chinesen hervorgegangen sind (siehe andere Beiträge hier auf dem Blog).

Es ist für das neolithische Anatolien von einem Vermischungsereignis die Rede, das zeitlich nach der Herkunftsgruppe "Levant_N" (in Abb. 3 von Teil 2: St gen 1/2022) lag, bzw. das nach dem Untergang derselben erfolgte. Und es könnte dieses Vermischungsereignis jeweils stattgefunden haben mit den vor Ort lebenden Jägern und Sammlern im Norden des Fruchtbaren Halbmonds, also in Nordanatolien. Die dabei entstandenen Mischungsverhältnissen haben dann während der gesamten Bronzezeit fortbestanden und formen noch heute Grundzüge der Genetik der vorderorientalischen Völkern (s. Abb. 3 von Teil 2). Die Forscher beschreiben ihre komplexen statistischen Auswertungen unter anderem folgendermaßen (1):

Wir beobachten, daß ein frühes kupferzeitliches Individum in Zentralanatolien (Büyükkaya_EC) und ein spätneolithisches aus den Ebenen südlich des Kaukasus sich genetisch unterscheiden von einem neolithischen Individuum am Marmara-Meer (Barcın_N) dadurch, daß sie mehr Allele mit Kaukasus-Jäger-Sammlern teilen und mit der iranisch-neolithischen Völkergruppe als mit dem Individuum am Marmara-Meer, während sie zugleich weniger Allele mit westeuropäischen Jägern und Sammlern, mit frühen europäischen Bauern und mit einem epipaläolithischen Individuum aus Anatolien teilen, ebenso weniger mit einem solchen aus der Levante.
We observe that Büyükkaya_EC and Caucasus_lowlands_LN differ from Barcın_N by sharing more alleles with Caucasus hunter-gatherers (CHG; Satsurblia and Kotias Klde caves) and Iran_N (Ganj Dareh site in Zagros mountains) than with Barcın_N (+2.2 to +5.5 SE), while sharing less alleles with hunter-gatherers from Western Europe (WHG) (≤−4.3 SE), Early European Farmers (EEF) (≤−3.6 SE), the Epipaleolithic Pınarbaşı individual from Anatolia (≤−6.8 SE), and with the Neolithic/Epipaleolithic Levant (−1.3 to −9.4 SE). 

Schon für diese Zeit wird also in Mittelanatolien und im Südkaukasus eine Einmischung von 24 bis 31 % iranisch-neolithischer Genetik festgestellt. Ein neolithisches Individuum von Tepecik in Mittelanatolien weist nach dieser Studie 22 % iranisch-neolithische Genetik auf.

Die Menschen des Frühen Chalkolitikum im Tell Kurdu in der nördlichen Levante weisen zu 36 % genetische Kontinuität zu den vorkeramischen städtischen PPNB-Kulturen des Fruchtbaren Halbmonds auf, das ist der größte Anteil, der für diesen Zeitraum in Bevölkerungen des Vorderen Orients beobachtet wird. Es handelt sich also um die Natufium-levantinische Genetik (1):

... Tell Kurdu_EC weist mehr genetische Nähe zu vorkeramischen neolithischen Levantinern (Levant_N) auf als zu jeder anderen neolithischen oder frühchalkolitschen anatolischen Bevölkerung, einschließlich eines 1000 Jahre jüngeren Individuums aus derselben Gegend (Tell Kurdu im Mittelchalkolithikum). (...) Wir können frühchalkolitische Individuen von Tell Kurdu als Dreifachmischung modellieren: Marmara-neolithisch (Barcin_N), 15,5 % iranisch-neolithisch und 36,6 % levantinisch-neolithisch.
TellKurdu_EC does not fall on this cline of mixed Barcin_N-Iran_N ancestries but shows extra affinity with ancient Levantine populations. Accordingly, f4-statistics of the form f4(Mbuti, Levant_N; X, TellKurdu_EC) ≥3.3 SE, show that TellKurdu_EC has more affinity with the pre-pottery Neolithic Levantines (“Levant_N”) than with any other Neolithic-Early Chalcolithic (“N-EC”) Anatolian population including an almost 1,000-year younger individual from the same area (TellKurdu_MC). When compared to Barcın_N, TellKurdu_EC has significantly (<−4 SE) less affinity with Mesolithic hunter-gatherers from Western, Eastern, and Southeastern Europe (WHG, EHG, and Iron_Gates, respectively). The admixture model with Barcın_N+Iran_N/CHG used above is not supported for TellKurdu_EC (p < 1.47 × 10−5). Instead, we can successfully model TellKurdu_EC as a three-way mixture of Barcın_N, Iran_N (or CHG), and Levant_N (p = 0.298; 15.5% ± 3.7% from Iran_N and 36.6% ± 7.1% from Levant_N; Figure 4).

Das führten wir schon eingangs aus. Spätestens bis zum Frühchalkolitikum hat sich also iranische Genetik bis in den nördlichen Levanteraum ausgebreitet, wo sie einen Herkunftsanteil von 15 % stellt. Im Diskussionsteil schreiben die Forscher (1):

Wir charakterisieren einen spätneolithisch/frühchalkolithischen genetischen Gradienten, der von Westanatolien (z.B. rund um das Marmara-Meer) bis zu den Ebenen südlich des Kaukasus reicht, der geformt wurde durch einen Vermischungsprozeß, der mit Beginn des Spätneolithikums einsetzte (um 6.500 v. Ztr.). Das östliche Ende dieses Gradienten reicht über das Zagros-Gebirge (des Irans) hinaus mit winzigen Anteilen anatolischer (z.B. westlich-anatolischer) Herkunft, die sich bis in das chalkolitische und bronzezeitliche Zentralasien hinein erstrecken. Im Süden findet sich die anatolische Herkunft in neolithischen Bevölkerungen des südlichen Levanteraums, im Norden in den chalkolitischen und bronzezeitlichen Bevölkerungen des Kaukasus (vornehmlich gebirgige Gegend), wahrscheinlich als das Ergebnis einer spätneolithischen Vermischung.
We describe a Late Neolithic/Early Chalcolithic (6th millennium BCE) genetic cline stretching from Western Anatolia (i.e., area around the Sea of Marmara) to the lowlands of the Southern Caucasus that was formed by an admixture process that started at the beginning of Late Neolithic (∼6500 years BCE). The eastern end of this cline extends beyond the Zagros mountains with minute proportions of Anatolian (i.e., Western Anatolian-like) ancestry reaching as far as Chalcolithic and Bronze Age Central Asia (Narasimhan et al., 2019 ). To the south, Anatolian ancestry is present in the Southern Levantine Neolithic populations (Lazaridis et al., 2016 ), and to the north, in the Chalcolithic and Bronze Age populations from the Caucasus (mainly mountainous area) (Allentoft et al., 2015 , Lazaridis et al., 2016, Wang et al., 2019 ), most likely as a result of the Late Neolithic admixture.

Wir haben es also mit der Völkergruppe der anatolisch-europäisch-neolithischen Bauern im Westen (Bosporus) und der Völkergruppe der iranisch-neolithischen Bauern im Osten zu tun, wobei das Büyükkaya-Indidivuum in Zentralanatolien der anatolisch-neolithischen Völkergruppe näher steht als der iranisch-neolithischen. Es steht genetisch zugleich auf der Mitte zwischen Südkaukasus und Levante. Die Forscher schreiben (1):

Die neolithische Rundhaus-Architektur des südlichen Kaukasus erinnert an die Halaf-Traditionen, die während des 6. Jahrtausends in Nordmesopotamien und entlang der in Anatolien gelegenen Bereiche der Täler von Tigris und Euphrat entwickelt worden waren.
The circular Neolithic architecture of the Southern Caucasus (Baudouin, 2019 , Lyonnet et al., 2016 ), is reminiscent of the Halaf traditions, that were developing during the early 6th millennium in North Mesopotamia and along the Anatolian stretches of the Tigris and Euphrates river valleys.

Auch dieser Satz ist nach Erarbeitung der ersten beiden Blogartikel dieser Reihe nachvollziehbar. Vom 6. Jahrtausend bis zum Beginn der Bronzezeit hat sich dann die Genetik in Anatolien nicht mehr wesentlich verändert, sondern weist Kontinuität auf.

Die Unklarheit hier auf unserem Blog über den Zeitpunkt und die Art der Ausbreitung der iranisch-neolithischen Herkunftskomponente bis ins westliche Anatolien ist damit also nun beseitigt. Diese Ausbreitung ist auf das 8. und 7. Jahrtausend v. Ztr. zurück datiert (!!!) und auf die Zeit der Entstehung und Ausbreitung der ersten neolithischen Kulturen in Nordanatolien, sowie der Halaf-Kultur in Südanatolien/Nordmesopotamien.

Übrigens muß die Ausbreitung der Cardial-Kultur rund um die Küsten des Mittelmeeres vom westlichen Anatolien aus und der Balkan- und Donau-neolithischen Kulturen Richtung Norden begonnen haben, bevor die iranische genetische Komponente die Mittelmeerküste Anatoliens erreicht hat. Denn eine iranische genetische Komponente findet sich ja in diesen Völkergruppen während des Früh- und Mittelneolithikums nicht.

2.900 v. Ztr. - Die Hurriter (Kura-Araxes, Mittani) - 1.800 v. Ztr. - Die Hethiter, Lyder, Lyker

Über die erneute, zusätzliche Ausbreitung iranischer Genetik mit der Kura-Araxes-Kultur vom Kaukasus aus wird eine der beteiligten Forschereinnen angeführt (3):

"In den bronzezeitlichen Populationen der frühen städtischen Zentren Alalakh und Ebla in der heutigen Südtürkei und Nordsyrien konnten wir neue genetische Spuren nachweisen, die nur durch den (genetischen) Einfluß von externen Gruppen zu erklären sind."

Und es wird dazu weiter ausgeführt (3):

Antike Texte berichten über die Migration von Bevölkerungsgruppen wie "Amoritern" und "Hurritern". Woher die Einwanderer in die nördliche Levante kamen, können die Forscher nur vermuten. Nahe liegt hier Mesopotamien, der heutige Irak, aus dem bislang jedoch noch kaum alte menschliche Genome bekannt sind.

Nach der parallelen Studie stammen diese neu hinzu kommenden Völker aus dem Bereich des Kaukasus (2) (siehe gleich). Eine einzelne Frau, die genetisch direkt aus Zentralasien stammte, fand sich in der bronzezeitlichen Siedlung Alalakh in der Südtürkei auf den Boden eines Brunnens geworfen, und zwar in der Zeit um 1.600 v. Ztr. (3). Diese Frau ist aber bislang der einzige Nachweis dafür, daß Menschen von außerhalb der anatolischen Völkergruppe nach Anatolien hinein gekommen sind.

Die zweite Studie (2) (Agranat-Tamir 2020), die viele neu sequenzierte Menschenfunde aus dem südlichen Levanteraum aus dem Neolithikum und der Bronzezeit auswertet, ist bezüglich der Herkunft der Zuwanderer deutlicher als die erstgenannte (2):

Wir stellten fest, daß schon die ältesten Individuen unserer Sammlung aus der Mittleren Bronzezeit beträchtliche Zagros-ähnliche Herkunft in sich trugen, was einen Genzufluß in die Region nahelegt, der vor etwa 2.400 v. Ztr. eingesetzt hat. Dies stimmt überein mit der Hypothese, daß Menschen der Kura-Araxes-Kultur des 3. Jahrtausends v. Ztr. den südlichen Levanteraum nicht nur kulturell, sondern in einem gewissen Ausmaß auch genetisch geprägt haben. Unsere Daten legen auch eine Zunahme dieses Zagros-Herkunftsanteils nach der Mittleren Bronzezeit nahe.
We observed that the oldest individuals in our collection, from the Intermediate Bronze Age, already carried significant Zagros-related ancestry, suggesting that gene flow into the region started before ca. 2400 BCE. This is consistent with the hypothesis that people of Kura-Araxes archaeological complex of the 3rd millennium BCE might have affected the Southern Levant not only culturally, but also through some degree of movement of people. Our data also imply an increase in the proportion of Zagros-related ancestry after the Intermediate Bronze Age.

Drei Ausnahmefälle in Megiddo diesbezüglich konnten archäologisch gut auf 1550 v. Ztr. datiert werden. Diese trugen nur 9 bis 27 % neolithische Levante-Herkunft in sich:

Die einzige passende nordöstliche Ausgangsbevölkerung für diese beiden Individuen ist das gleichzeitige Mittel- bis Spätbronzezeitliche Armenien. (...) Zusammengefaßt zeigen unsere Analysen, daß der Genzufluß in die Levante hinein, von Menschen, die verwandt waren mit denen im Kaukasus oder im Zagrosgebirge schon während der Mittleren Bronzezeit begann, und daß er episodisch oder kontinuierlich nachklang, zumindest in Inland-Orten während der Mittleren bis Späten Bronzezeit.
The only working northeast source population for these two individuals is the contemporaneous Armenia_MLBA. (...) Altogether, our analyses show that gene flow into the Levant from people related to those in the Caucasus or Zagros was already occurring by the Intermediate Bronze Age, and that it lingered, episodically or continuously, at least in inland sites, during the Middle-to-Late Bronze Age.

An anderer Stelle wird über diese Studie berichtet (4):

Die weitere genetische Veränderung, die die Wissenschaftler entdeckten, vollzog sich nicht so graduell. Sie sahen sich untersuchte Menschenfunde der antiken Städte Alalakh und Ebla in der heutigen südlichen Türkei und im nördlichen Syrien an und entdeckten, daß um 2.000 v. Ztr. die nördliche Levante ein vergleichsweise plötzliches Hereinkommen von neuen Menschen erlebte. Die genetische Veränderung deutet auf eine Masseneinwanderung. 
The other shift researchers detected wasn’t as gradual. They looked at samples from the ancient cities of Alalakh and Ebla in what is today Southern Turkey and Northern Syria, and saw that around 4,000 years ago the Northern Levant experienced a relatively sudden introduction of new people. The genetic shifts point to a mass migration.

Der Begriff "mass migration" fällt in der Studie selbst zwar nicht, der Bericht ist aber am Institut selbst entstanden. Wir lesen dazu andernorts (Orlando, Cell 2020) (5):

Drei Individuen vom Tell Meddigo trugen eine größere Zagros-Herkunft in sich als die restlichen Menschen vor Ort. Beim derzeitigen Datenstand kann diese Herkunft am ehesten zurückgeführt werden auf Menschen, die Armenien besiedelt haben und nicht den Iran, und zwar nicht vor der Mittleren Bronzezeit. (...) Dies legt direktere Verbindungen mit dem südlichen Kaukasus während der ersten Hälfe des 2. Jahrtausends v. Ztr. nahe.
For three individuals from Tel Meddigo, the Zagros-related ancestry fraction was higher than in the other individuals and, with current data, was best approximated from sources inhabiting Armenia, and not Iran, no earlier than the middle Bronze Age. (...) This supports direct connections with the southern Caucasus during the first half of the second millennium BCE. 

Es wird ausgeführt, daß noch archäogenetische Daten zu den so wesentlichen geschichtlichen Vorgängen in Mesopotamien (Uruk, Babylon, Akkad) fehlen. Um sich an den Zeitpunkt und den Ausgangsort der hinzukommenden Genetik anzunähern, formlieren die Forscher folgenden Gedankengang (Agranat-Tamir 2020):

Die Archäologie weist für die erste Hälfe des 3. Jahrtausends v. Ztr. auf kulturelle Ähnlichkeiten hin zwischen der Kura-Araxes-Kultur im Kaukasus und der Khirbet Kerak-Kultur in der Südlevante und in Textüberlieferungen sind im 2. Jahrtausend v. Ztr. einige nicht-semitische Hurrische Personennamen dokumentiert, zum Beispiel im Amarna-Archiv des 14. Jahrhundert v. Ztr.. Deshalb kamen wir auf den Gedanken, daß die kupferzeitliche Zagros-Herkunftskomponente über den Kaukasus in die südliche Levante gekommen sein könnte (und sogar nähergelegene nordöstliche Gebiete des antiken Nahen Ostens, obwohl wir noch keine archäogenetischen Sequenzierungen aus dieser Region vorliegen haben). Diese Ausbreitung muß nicht auf ein einziges, kurzes Ereignis beschränkt gewesen sein, sie könnte mehrere Wellen während der Bronzezeit in sich geschlossen haben.
Archaeology points to cultural affinities between the Kura-Araxes (Caucasus) and Khirbet Kerak (Southern Levant) archaeological cultures in the first half of the 3rd millennium BCE (Greenberg and Goren, 2009), and textual evidence documents a number of non-Semitic, Hurrian (from the northeast of the ancient Near East) personal names in the 2nd millennium BCE, for example in the Amarna archive of the 14th century BCE (Na’aman, 1994b). We therefore reasoned that the Chalcolithic Zagros component might have arrived into the Southern Levant through the Caucasus (and even more proximately the northeastern areas of the ancient Near East, although we have no ancient DNA sampling from this region). This movement might not have been limited to a short pulse, and instead could have involved multiple waves throughout the Bronze Age.

Die Daten legen also eine Zuwanderung der Kura-Araxes-Kultur aus dem Südkaukasus in den Südlevanteraum nahe in einer Zeit nach der Begründung der Großreiche und ihrer Schriftkulturen in Uruk und Ägypten, also nach 3.200 v. Ztr..

Im Großen und Ganzen bestätigt diese Studie - soweit wir es verstehen - das, auf was wir hier in diesem Blogartikel und anderwärts schon aufmerksam geworden waren, nämlich auf einen erneuten Zufluß von iranisch-neolithischer Genetik in den östlichen Mittelmeerraum (und von dort dann sogar in den westlichen Mittelmeerraum). Von ausgesprochenen Indogermanen (Yamnaja-Genetik) im östlichen Mittelmeerraum scheinen weitgehend immer noch die erwarteten Spuren zu fehlen.

2.900 v. Ztr. - Die indogermanisch mitgeprägten Mittani kommen nach Nordmesopotamien

Werfen wir nun einen Blick hinüber zur Archäologie. Das Gebiet der Kura-Araxes-Kultur (4.000 bis 2.000 v. Ztr.) (Wiki) im Südwesten des Kaukasus deckt sich sehr weitgehend mit dem der vorhergehenden Shulaveri-Shomu-Kultur und scheint auch aus ihr hervor gegagen zu sein unter kulturellen Einflüssen aus Nordmesopotamien. Diese Kultur hat sich dann um 3.100 und 3.000 v. Ztr. sehr schnell erobernd bis nach Syrien und Palästina ausgebreitet.

Über die kulturellen Ursprünge der Maikop-Kultur im Norden des Kaukasus gibt es noch sehr unterschiedliche Meinungen unter den Archäologen, da kulturelle Einflüsse von allen Richtungen festgestellt werden können, von Mesopotamien aus, vom Iran aus, vom Balkan aus, vom Nordschwarzmeer-Gebiet aus. So schreibt Mariya Ivanova 2012.

Die Leyla-Tepe-Kultur (4.350-4000 v. Ztr.) (Wiki), existierend südlich und südöslich vom Kaukasus im heutigen Georgien und Aserbeidschan, bis zu 1000 Kilometer entfernt von der Stadt Maikop nordwestlich des Kaukasus (G-Maps), wird von manchen Forschern als Ausgangspunkt der Maikop-Kultur angesehen. Sie weist auch Ähnlichkeiten der Kulturgüter auf mit solchen von Tell Khazneh I aus dem 4. Jahrtausend v. Ztr. in Syrien:

Die Leyla-Tepe-Keramik ähnelt der "Chaff-Faced"-Ware des nördlichen Syrien und Mesopotamien. Diese ist besonders gut bezeugt in der Amuq F-Phase. Ähnliche Keramik wurde ebenso in Kultepe in Azerbeidjan gefunden.
Leyla-Tepe pottery is very similar to the 'Chaff-Faced Ware' of the northern Syria and Mesopotamia. It is especially well attested at Amuq F phase. Similar pottery is also found at Kultepe, Azerbaijan.

Die Ergebnisse zu einer Ausgrabung dieser Kultur im Jahr 2012 wurden 2016 veröffentlicht unter dem Titel:

... Ostanatolische kupferzeitliche Traditionen im Kaukasus
Potter's Marks on Leilatepe Culture Pottery: Eastern Anatolian Chalcolithic Traditions in the Caucasus

In der Zusammenfassung heißt es (Researchg):

.... Die nordkaukasische Maikop-Kultur entstand als das Ergebnis von Wanderungen von Stämmen der Lailatepe-Kultur nach Norden. ....
Late Chalcolithic elements found on several ceramics of the Lei-latepe culture in the South Caucasian region are analyzed and compared to marks on ceramics from Arslan-tepe and the Maikop culture. (...) This study looks at the Northern Caucasian Maikop archaeological culture (that) was formed as a result of migration of the Leilatepe culture tribes to the North. Common peculiarities for both cultures are red-pink, round-based pots bearing marks and some specific features of funeral customs. From this view point, the early Maikop sites are more typical Late Chalco-lithic Leilatepe type than the early Bronze.

Tausend Jahre später dann, in der Frühen Bronzezeit (3.000 bis 2.800 v. Ztr.) finden Archäogenetiker Hinweise auf einen Zufluß zusätzlicher iranischer Genetik in Arslantepe (Wiki). Das ist zur gleichen Zeit, in der sich die indogermanische Glockenbecher-Kultur in Spanien, England und Italien ausbreitet, auf Sardinien und in Spanien zweitweise ohne daß damit nennenswerte Steppengenetik sich ausbreitet. Vielleicht haben wir ein ähnliches Phänomen in Anatolien zu gleicher Zeit vorliegen.

Es ist jedenfalls naheliegend, den erneuten Zufluß an iranischer Genetik mit den Mittani (Wiki) in Verbindung zu bringen. Die Mittani haben den Streitwagen im Vorderen Orient eingeführt und weisen sprachlich einige indogermanische Charakteristika auf (Worte für Pferde zum Beispiel). Sie breiten sich dann - einmal erneut - aus der Kernregion des vormaligen Fruchtbaren Halbmonds heraus aus. Aber offensichtlich sind sie nach dorthin vom Kaukasus aus gekommen. Über Arslantepe lesen wir (Wiki):

Um 3000 v. Chr. wurde der Palast in einem verheerenden Feuer zerstört, was zum Ende der bisherigen Machtstrukturen führte. In der folgenden Phase der frühen Bronzezeit 1 (3000-2800 v. Chr.) war der Hügel zunächst von Gruppen von nomadischen Viehhaltern aus dem ostanatolischen bis transkaukasischen Raum bewohnt. Sie bauten Hütten aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk, die Keramik beschränkte sich auf handgemachte rot-schwarze Ware. Gelegentlich werden die neuen Bewohner der südkaukasischen Kura-Araxes-Kultur zugerechnet. Nach einer Übergangszeit zeigt sich jedoch eine erneute Machtkonzentration durch den Bau einer vier Meter dicken Befestigungsmauer um den höchsten Teil, die aus Lehmziegeln auf Steinfundamenten errichtet war. Auch die Siedlung außerhalb der Mauern an den Hängen bestand jetzt wieder aus Lehmziegelhäusern mit bis zu drei Räumen. In den Räumen und auf den dazwischenliegenden Höfen konnten landwirtschaftliche Tätigkeiten nachgewiesen werden, aber auch Spuren von Metallverarbeitung. In dieser Zeit taucht auch vermehrt wieder die auf der Töpferscheibe erstellte, helle Keramik der Uruk-Art auf.
Am Anfang dieser Periode, zwischen 3000 und 2900 v. Chr., wurde außerhalb der Befestigung das sogenannte Königsgrab angelegt. Es liegt auf der Sohle einer fünf Meter durchmessenden Grube, die ursprüngliche Tiefe läßt sich auf Grund von späteren Änderungen nicht rekonstruieren. Es handelt sich um ein Steinkistengrab mit einer Seitenlänge von etwa zwei Metern. Die Kiste enthielt den Leichnam eines Erwachsenen, mit angezogenen Knien auf der rechten Seite liegend. Das Grab war mit reichen Beigaben ausgestattet. Dazu gehörten Tongefäße und Schmuck aus Karneol, Bergkristall, Silber und Gold sowie eine Ansammlung von Metallgegenständen hinter seinem Rücken. Sie besteht aus Waffen, Werkzeugen und Schmuck aus Arsenkupfer, Kupfer-Silber-Legierungen, Gold und Silber. Im Unterschied zu den Schwertern der Periode VI A handelt es sich bei diesen nicht um Repräsentationsobjekte, sondern um verwendbare Waffen. Auf der Deckplatte des Grabes wurden vier Skelette von Jugendlichen gefunden. Zwei davon, ein männliches und ein weibliches, lagen am Kopfende des Grabes und waren mit Schmuckstücken ausgestattet, Kupfernadeln, einem Diadem und einer Haarspirale aus einer Kupfer-Silber-Legierung ähnlich den Grabbeigaben. Möglicherweise handelt es sich hier um Verwandte des Bestatteten. Die anderen beiden, die am Fußende lagen, waren beide weiblich und trugen keinen Schmuck, vielleicht waren es Bedienstete. Die reiche Ausstattung des Bestatteten sowie die offensichtliche Anwesenheit von Menschenopfern deuten darauf hin, daß es sich um eine hochgestellte Persönlichkeit, wohl einen Herrscher, gehandelt hat.

Und weiter:

Nachdem die Bauten der letzten Periode durch ein erneutes Feuer zerstört wurde, war der Siedlungsort zunächst für einige Zeit verlassen. Während der frühen Bronzezeit II, zwischen 2750 und 2500 v. Chr., siedelten erneut Nomaden auf dem Hügel. Ähnlich der frühen Periode VI B hinterließen sie schnell vergängliche Bauten. Daneben bauten sie wenige runde Lehmhütten oder, noch seltener, halb unterirdische Häuser mit Vorbauten und Abfallgruben. In einer etwas späteren Phase entstand im höheren Teil ein mehrräumiges Terrassengebäude, in dessen rechteckigen Räumen unter anderem hufeisenförmige Herdstellen vorhanden waren. Das Gebäude zeigt auch Spuren von Reparaturarbeiten, so daß es wahrscheinlich über längere Zeit von einer Familie oder Sippe bewohnt war, während außerhalb saisonweise die nomadischen Bewohner lebten. Die Keramik war ausschließlich handgemacht, ähnlich der vorherigen rot-schwarzen Ware. Daneben gab es einen Typ von heller, polierter Ware, die mit roten und braunen geometrischen Motiven bemalt war. Mit dieser Periode endete zunächst die Vormachtstellung des Ortes, die Verbindungen nach Mesopotamien und Syrien wurden aufgegeben zugunsten von Beziehungen nach Ostanatolien.

Die Archäogenetiker sprechen von einer (1)

... Spärlichkeit mittel- und spätbronzezeitlicher Gräber in Anatolien. In dieser Hinsicht stellt der Fundort Alalakh im Amuq-Tal in der Türkei mit seinen mehr als 300 Gräbern, die auf diese Epoche datiert werden, einen Ausnahmefall für archäogenetische Studien dar.
... due to the scarcity of Middle and Late Bronze Age (LBA) burials. In this regard, the site of Alalakh in the Amuq Valley (Turkey), with more than 300 burials dated to that period, represents an exceptional case for the application of aDNA studies. 

In der hier erwähnten Mittleren Bronzezeit bestand in Alalakh schon das Reich der Mittani (Wiki), das sich um 1600 v. Ztr. zwischen dem Großreich der Hethiter im Norden und dem Großreich der Ägypter im Süden behauptete.

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  1. Eirini Skourtanioti, ... Wolfgang Haack, Johannes Krause: Genomic history of neolithic to bronze age Anatolia, Northern Levant, and Southern Caucasus. Cell 181(5), Mai 2020, 1158-1175. https://doi.org/10.1016/j.cell.2020.04.044, https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)30509-2
  2. Agranat-Tamir et al. (David Reich), The Genomic History of the Bronze Age Southern Levant, 2020, Cell 181, 1146–1157, May 28, 2020, https://doi.org/10.1016/j.cell.2020.04.024, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092867420304876 (pdf)  
  3. Menschliche Mobilität und die frühen Staaten im Vorderen Orient, 28.5.2020, https://www.shh.mpg.de/1708395/anatolian-dna 
  4. Juan Siliezar: Movement and mingling of peoples in West Asia 8,500 years ago, 29.5.2020 (Harvard Gazette
  5. Ludovic Orlando: Filling Important Gaps in the Genomic History of Southwest Asia. Cell, Volume 181, Issue 5, 28 May 2020, Pages 966-968, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092867420305729
  6. Ivanova, Mariya 2012. Kaukasus und Orient: Die Entstehung des "Maikop-Phänomens" im 4. Jahrtausend v. Chr. In: Praehistorische Zeitschrift 2012; 87(1): 1-28
  7. Korobov, D., & Borisov, A. (2013). The origins of terraced field agriculture in the Caucasus: New discoveries in the Kislovodsk basin. Antiquity, 87(338), 1086-1103. doi:10.1017/S0003598X00049887

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