Dienstag, 9. Oktober 2007

Eckart Voland und warum das Leben nicht langweilig ist

Eckart Voland hat eine spannende These veröffentlicht, warum wir dazu evoluiert sind zu glauben, der Mensch hätte einen freien Willen. (Freilich setzt diese Fragestellung schon die Annahme voraus, der Mensch hätte an sich keinen freien Willen.) Aber Herr Voland hat eine tolle Idee (Evolutionary Psycholgy) im Zusammenhang mit der "Social Brain"-Hypothese:
... It is beneficial to make the others predictable and to form hypotheses about their probable behavioral tendencies. This is done by behavior reading and mind reading and by classifying the recurring stochastic patterns in everyday language as the “will.” Thus, the idea of free will emerged first as a social attribution and not as an introspectively gained insight. The fact that ego applies the idea of freedom also to itself and considers itself to be as free as it considers the social partners to be free, i.e. unpredictable, is in this view a nonselected by-product of social intelligence.
Wenn ich also recht verstehe und ohne noch den Aufsatz selbst gelesen zu haben: Ich betrachte mich selbst als frei, weil mir das Verhalten meiner Mitmenschen grundsätzlich unberechenbar vorkommt, bzw. weil ich per se immer wieder die Erfahrung mache: Grundsätzlich ist ihr Verhalten nicht vollständig vorhersehbar.

Ach ja, wie langweilig wäre dann auch das Leben!!!! (- Oder etwa nicht?)

Jedenfalls: Hochspannende Hypothese mit vielen - auch philosophischen - Implikationen.

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