Samstag, 15. Januar 2022

Welche Tiere sterben am häufigsten an Krebs?

Todesursache Krebs im evolutionären Vergleich 
Krebsvermeidung: Iß kein Säugetier-Fleisch 
- Verhalte dich besser wie ein pflanzenfressendes Weidetier

191 Arten von Zootieren sind in einer Studie daraufhin untersucht worden, wie viel Prozent der jeweils gestorbenen Tiere an Krebs gestorben sind (1).

In 47 Arten sind überhaupt keine Individuen an Krebs gestorben. Sie verteilen sich über den gesamten Säugetierstammbaum - aber ungleichmäßig (weiße offene Kreise in Abb. 1).

Abb. 1: Die Häufigkeit von Krebs als Todesursache über den Säugerstammbaum hinweg (aus 1)

Die Art, in der die meisten Tiere an Krebs gestorben sind, ist die Doppelkamm-Beutelmaus (Kowari), einer Beutelsäugerart aus der Gruppe der Raubsäuger. In ihr sind fast 60 % der Tiere an Krebs gestorben (längster roter Balken in Abb. 1).

Alle anderen untersuchten Arten liegen auf der Mitte zwischen diesen beiden Extremen. In 41 Arten sind mehr als 10 % aller Tiere an Krebs gestorben. Auch diese sind ungleichmäßig auf den Säugetier-Stammbaum verteilt: Die meisten dieser Arten sind nämlich Säuger-fressende Raubtiere ("Carnivora") (s. Abb. 1).

Die Todesursache Krebs ist also bei den fleischfressenden Raubtieren am höchsten, es folgen die Fledermäuse, auch einige Primatenarten sterben häufig an Krebs, am niedrigsten ist die Krebshäufigkeit bei den Paarhufern ("Artiodactyla"), also bei pflanzenfressenden Weidetieren (s. Abb. 1).

Petos Paradox

In diesem Ergebnis spiegelt sich - wie schon in Jahrzehnte langer Forschung geschehen - "Petos Paradox" (Wiki) wieder, das 1975 formuliert worden ist. In Petos Paradox ist die Überlegung formuliert, daß doch Tiere um so häufiger an Krebs sterben sollten, um so größer sie sind und um so länger sie leben. Denn in diesen Tieren sollten mehr Zellen mehr Zeit haben, zu Krebszellen zu entarten. Diese Erwartung bestätigt sich aber in den empirischen Untersuchungen schon seit der Formulierung dieses Paradoxes im Jahr 1975 nicht. Deshalb eben "Paradox". Und deshalb müssen Theorien zur Krebsentstehung komplexere Annahmen unterstellen als einfach eine statistische Häufung der Entartung von Körperzellen.

Die Ursache für Krebshäufigkeit ist also klar anders verteilt als nach Größe und Lebensdauer. In der neuen Studie können die Forscher ihr Ergebnis sogar noch genauer eingrenzen (1):

Der Verzehr von Wirbeltieren steht in Verbindung mit erhöhter Krebswahrscheinlichkeit, nicht der Verzehr von wirbellosen Tieren. Genauer gesagt, Säugetiere, die regelmäßig Säugetiere als Beute fressen, haben eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit an Krebs zu sterben, verglichen mit Säugetieren, die selten oder niemals andere Säugetiere fressen. Ähnliche Unterschiede konnten weder für Fische, Reptilien oder Vögel als Beutetiere festgestellt werden.
Consumption of vertebrate but not invertebrate prey was associated with increased cancer mortality risk. Specifically, mammals frequently consuming mammalian prey had significantly higher cancer mortality risk compared to mammals that rarely or never consume other mammals. Similar differences could not be detected in the case of fish, reptile or bird prey frequencies.

Der Verzehr von Säugetier-Fleisch ist es also vor allem, der die Krebshäufigkeit nach oben treibt. Weg also mit dem Rindersteak, weg mit dem Schweinefilet, her mit den Fischen, Muscheln, gerösteten Heuschrecken oder auch einmal einem Hähnchen. (Das Thema Massentierhaltung wollen wir an dieser Stelle nicht - eigentlich - nicht berücksichtigen. Aber wenn wir schon in seine Nähe kommen, sei betont: Die bewußte Vernichtung des bäuerlichen Familienbetriebes durch die die kommunistische Agrarpolitik seit 1918 und seit 1945 und durch die EU-Agrarpolitik seit spätestens den 1960er Jahren hat diese ekelhafte Entartung hin zur "Industrieproduktion" des Fleisches von Mitgeschöpfen bewirkt. Wir haben sie schon immer als ekelhaft und abartig und auch der menschlichen Kultur widersprechend gekennzeichnet und werden das auch weiter tun. Wann hört diese Abartigkeit auf? Warum kam und kommt es - trotz "grüner" Minister - nicht zu einer grundlegenden Gesellschaftsreform bezüglich dieser Dinge in Richtung auf eine naturverbundenere Lebensweise unserer Gesellschaft? Warum sind die Völker der Nordhalbkugel so durch und durch schläfrig? Was sollen "Fridays for Future", die durch die Gazetten auf und ab gejagt werden, wenn so grundlegende Dinge nicht angesprochen werden durch sie? Welche Abartigkeiten der Manipulation und der elitären "Themensetzungen" finden hier statt?)

Zurück zum Thema: Untersuchte Tierarten, die vornehmlich andere Tiere fressen statt Säugetieren, sind in dieser Studie noch nicht in ausreichender Zahl untersucht worden, um bezüglich ihrer Ernährungsegwohnheiten Unterschiede in ihren Auswirkungen in Richtung Todesursache Krebs noch genauer eingrenzen zu können. Es wird das Aufgabe künftiger Studien sein.

Seitenblick: Ryke Geerd Hamer

Wir selbst hatten die Frage, ob und in welchem Umfang eigentlich auch Tiere an Krebs sterben können, gestellt seit wir uns kritischerweise mit Ryke Geerd Hamer's (1935-2017) (Wiki) Theorie zur Krebsentstehung und -heilung (1981) auseinandergesetzt haben. Diese Theorie ist nämlich völlig Menschen-zentriert und scheint überhaupt keine evolutive Herkunft von Krebs als Todesursache in Rechnung zu stellen (unseres Wissens nach). Deshalb setzt sie auch bezüglich der Krebsheilung eine menschliche Willensfreiheit voraus, die ja für die hier untersuchten Tiere gar nicht gegeben ist. 

Mit dieser Studie schält sich nun heraus, daß Krebs etwas Natürliches ist und nicht etwa "nur" Folge von zivilisatorischen Fehlentwicklungen und damit einhergehenden Schockerlebnissen und Traumatisierungen, die durch freie Willensentscheidungen des Menschen dann auch wieder "geheilt" werden könnten. 

Wobei Hamer einen ziemlich schlichten Heilungsprozeß unterstellte, während wir heute noch viel besser als vor Jahrzehnten wissen, wie schwer Traumatisierungen geheilt werden können - wenn es denn eben nur um eine solche seelische Heilung ginge, um mit ihr zugleich auch noch jede Art von Krebs heilen zu können. Mit solchen Studien wie der vorliegenden sehen wir, daß Krebs im Allgemeinen in der Natur etwas sehr selbstverständlich Vorkommendes ist. Wobei sich eben Ernährungsgewohnheiten herausschälen als eine Hauptrolle für die Häufigkeit der Todesursache Krebs.

Auch sonst wird ja in den Ernährungswissenschaften vor allem dem "roten Fleisch", also dem Säugetier-Fleisch eine Wirkung zugesprochen, die die Häufigkeit von Krebserkrankungen beim Menschen erhöht (Wiki). 

Aber es macht doch - wie auch sonst - immer einmal wieder Sinn, Erkenntnisse, die bislang nur in Bezug auf den Menschen gewonnen worden sind, mit dem Hintergrund der großen evolutionären Wissenschaften abzugleichen, sie durch sie zu ergänzen, zu korrigieren oder sie zu bekräftigen oder zu entkräften. Hier wie auch in anderen Wissenschaftsbereichen gilt: 191 Arten können uns - im Vergleich miteinander - mehr sagen als eine einzige. So ist es eben: Evolutionäre Ernährungswissenschaft und Evolutionäre Medizin sind die Zukunft.

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  1. Vincze, O., Colchero, F., Lemaître, JF. et al. Cancer risk across mammals. Nature 601, 263–267, 22.12.2022, https://www.nature.com/articles/s41586-021-04224-5

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