Montag, 4. Februar 2008

Kinderlose sorgen stärker für Neffen und Nichten als Eltern von eigenen Kindern

Tolles neues Forschungsergebnis (New Scientist, Eharmony.com):

"Tante Nina und ihre Neffen und Nichten"
Kinderlose Ehepaare hatten im Jahr 1910 in den USA statistisch gesehen drei mal so viel Neffen und Nichten, die bei ihnen lebten, als Ehepaare mit Kindern. Die Forscher (Thomas Pollet und - wieder einmal - Robin Dunbar) sehen dies als Bestätigung dafür, daß die Rolle des (kinderlosen) "Helfers am Nest" (nahe verwandter Artgenossen), für die es bei den verschiedensten Tierarten schon die reichste Bestätigung gibt (z.B. bei Vögeln), auch noch beim Menschen wirksam ist.

Zwar könnte man Liebe zu nahe Verwandten zunächst einmal als etwas empfinden, das sehr wenig mit Kosten- und Nutzen-Denken zu tun hat. Auf bewußter Ebene des einzelnen Menschen wird das auch durchaus so sein. Nur unsere Gene "denken" darüber offenbar anders. Sie "flüstern uns" offenbar sozusagen zu, so zu handeln im Interesse des Fortbestandes derselben.

Heute sind diese Verhältnisse nicht mehr so stark ausgeprägt, aber im Jahr 2004 befragte kinderlose, verheiratete, belgische Frauen hatten viel mehr Telefon- und Email-Kontakt mit ihren Nichten und Neffen als verheiratete Frauen mit Kindern.

Ich glaube, heute ist man nicht mehr so leicht bereit, seine Kinder bei Onkeln oder Tanten aufwachsen zu lassen. Dabei wäre das eine Möglichkeit, mit ungewollter Kinderlosigkeit umzugehen, die hier auf dem Blog schon thematisiert worden war (Stud. gen.).

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