Donnerstag, 7. Februar 2008

Der "Rheinische Merkur" und die "Neoromantik"

Der "Rheinische Merkur" bringt einen neuen Artikel zur Debatte rund um die neueren Stellungnahmen der katholischen Kirche zu Evolutionstheorie und Intelligent Design, insbesondere zu den Stellungnahmen des Menschen Christian Schönborn, der beruflich zuletzt die Stelle eines Erzbischofes in Wien eingenommen hat. (Rheinischer Merkur)

Als Illustration findet sich zu diesem Artikel folgende Abbildung:

Und dazu heißt es:
NEOROMANTIK: Ein Sonnenaufgang aus dem Film „Unsere Erde“. Die Schönheit solcher Anblicke, sagen Christen, kann auf einen Schöpfer hindeuten.
Schluck! Was ist denn das für ein Kitsch? "Auf einen Schöpfer"? Kann man noch nicht einmal beim Blick hinauf ins grenzenlose Universum diese merkwürdig überholte Metapher vom Schöpfer sein lassen? Wann, wo und wie soll denn "der" angesiedelt sein? Zwischen welchen Sternbildern, in welcher Galaxie sitzt er wohl? In welchem "Schwarzen Loch"?

Und dann sagen Christen: Nein, nein, das ist ja nur ein BILD! Du sollst Dir ja kein Bild machen. Ja gut, schon gut: Bild. Warum redet Ihr dann von einem "Schöpfer", wenn wir uns sowieso kein Bild machen sollen? Dann laßt ihn doch gleich weg und redet vom Universum selbst. Flößt Euch denn das nicht auch ohne "Schöpfer" schon genug Ehrfurcht ein? Vielleicht sogar mehr?

Wenn es der Absicht nach unterstellt wird - wie hier in dieser Bildunterschrift -, daß es der Schöpfer erst ist, der vor dem Universum Ehrfurcht einflößen kann, nicht das Universum an sich, dann wird doch aus einem solchen Blick hinauf in den Sternenhimmel allzu leicht Kitsch. Dann sieht die Welt plötzlich aus wie eine bunt bemalte Madonnen-Postkarte (aus Tschenstochau oder sonstwoher). Oder ich kann mir stattdessen auch buntgemalte Bibel-Comics anschauen. Die sind dann auch nicht viel besser: Das Paradies, der Löwe neben dem spielenden Baby und all die farbenfroh-leuchtenden Früchte sehen da doch auch immer so "schöööööön" aus ... - - - ... (- "Oh Gott!")

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