Donnerstag, 18. Oktober 2007

Ostasiatische Haarform früher evoluiert als ostasiatischer IQ?

Zur Thematik "jüngste Humanevolution" hat es einige neue Diskussionsbeiträge gegeben, die in diesem und den nächsten beiden Beiträgen hier auf dem Blog kurz besprochen werden sollen.

Zunächst noch der wohl am wenigsten wichtige, da er nur eine Detailfrage anschneidet. Aber auch aus Detailfragen ergeben sich immer häufiger Ausblicke auf weite Horizonte.

Humangenetiker Razib Khan hat einen schönen Beitrag (Gen. Expr.) über die offenbar sehr "junge" Evolution des dicken, glatten, schwarzen Haares von Ostasiaten und amerikanischen Ureinwohnern. Das Gen, das dafür mitverantwortlich sein könnte, wird von den Pima (in Südamerika) und in China von annähernd 100 Prozent der Menschen getragen (außerhalb Asiens und Amerikas aber 0 Prozent der Bevölkerung), während es von den modernen Japanern oder in Kambotscha nur von einem Teil der Bevölkerung besessen wird. Gerade solche letzteren Hinweise halte ich - auch in der IQ-Debatte - immer für sehr nützlich und überzeugend. Denn wir wissen - auch aus anderen genetischen Untersuchungen - daß die heutigen Japaner ein Mischvolk sind von vor 2000 Jahren aus der Mandschurei und Nordchina zugewanderten Reis-Bauern (archäologisch die "Yayoi-Kultur") und den bis dahin in Japan ansässigen, sehr kriegerischen Ureinwohnern (archäologisch "Jomon"-Kultur), deren Überreste heute noch die Bevölkerungsgruppe der Ainu sind. Die Ainu haben welligere Haare, was von Khan als die evolutionär ursprünglichere menschliche Haarform angesprochen wird im Gegensatz zu der erst spät evolutionär entstandenen ostasiatischen Haarform.

Auch der IQ der nordamerikanischen Schwarzen (höher als in Schwarzafrika, 85 > 65) oder der grönländischen Inuit (höher als der anderer amerikanischer Ureinwohner, 95 > 85) kann leicht auf die genetisch festgestellten Vermischungen mit Europäern zurückgeführt werden. Übrigens muß dann die ostasiatische Haarform früher evoluiert sein als der IQ, denn den hohen IQ haben nur die Ostasiaten, nicht aber die amerikanischen Ureinwohner!

Sind das nicht alles hochgradig spannende Fragen?

Khan weist im Kommentar noch einmal darauf hin, daß es sich nicht nur um die Evolution der Haarform handeln braucht, da es sich wahrscheinlich um ein Gen handelt, das grundlegender den Aufbau von Bauplänen steuert. - Also vielleicht auch die besondere (gedrungenere) Körperform und anderes?

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