Sonntag, 27. Mai 2007

"Wir Sudetendeutschen - Brücke zur Heimat" - 40.000 Teilnehmer

Das "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin ist nicht vom Tisch. Stoiber und Koch erkären ihre Unterstützung. (Spiegel)

Zu dem zweitägigen Vertriebenentreffen unter dem Motto "Wir Sudetendeutschen - Brücke zur Heimat" kamen nach Schätzungen der Veranstalter rund 40.000 Menschen.

... Stoiber betonte, ein offizieller Staatsbesuch in der Tschechischen Republik komme für ihn grundsätzlich nur in Frage, wenn er von Vertretern der Sudetendeutschen Landsmannschaft begleitet werde. Der bayerische Ministerpräsident kündigte an, Bayern werde die Einrichtung eines Zentrums gegen Vertreibung in Berlin finanziell unterstützen - dies sei ein "nationales Anliegen" für Deutschland. Auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch (...) versicherte seine Unterstützung für dieses Projekt. Hessen werde als erstes Bundesland eine Patenschaft bei der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen übernehmen und damit auch einen finanziellen Beitrag leisten.

Stoiber, Koch und Posselt bezeichneten die sogenannten Benes-Dekrete als Unrecht und forderten deren Abschaffung. Auf der Grundlage der zum Teil bis heute geltenden Dekrete waren die Sudetendeutschen nach 1945 aus ihrer Heimat vertrieben worden. "Die Benes-Dekrete sind mit dem Recht, dem Geist, und der Kultur Europas nicht vereinbar", sagte Stoiber. Zu den Fundamenten der Europäischen Union gehörten Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit und das Recht auf Heimat. Darauf lasse sich die Zukunft Europas aufbauen, nicht auf Vertreibungs-Dekreten.

Es sollte durchaus auch darauf hingewiesen werden, daß es westliche Demokratien waren, die schon sehr früh während des Zweiten Weltkrieges eine umfangreiche Vertreibung befürworteten, und die auf diese Weise die Benesch-Dekrete sehr frühzeitig förderten und tolerierten. Und zwar auch schon zeitlich lange vor dem (Bekanntwerden des) Völkermord(es) an den Polen und Juden und offensichtlich in keinem ursächlichen Zusammenhang damit stehend, sondern aus eigenem machtpolitischen Kalkül heraus.

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