Dienstag, 22. Mai 2007

Schriften und Götter in Asien und Europa

Forscher glauben, in chinesischen Felszeichnungen, die auf 6.000 v. Ztr. datiert werden, schon die späteren chinesischen Schriftzeichen erkennen zu können. (BBC, Knack.be - dank an Edgar für die Hinweise!) Das wäre in der Tat sehr früh, nämlich schon zum Zeitpunkt der ersten Einführung des Ackerbaus und der Dorfkultur, sowohl in Europa wie in China. Und beide Ereignisse scheinen ja nach neueren Forschungsergebnissen sogar durch Kultur-Weitergabe und Wanderungen von Menschen kausal miteinander in Verbindung zu stehen, wie der Mainzer Archäologe Detlev Gronenborn inzwischen mehrmals in der Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" referiert hat und wie auch neuere genetische Forschungen nahelegen (siehe frühere Beiträge auf Studium generale).

Die nächstjüngeren Schriftzeichen finden sich auf chinesischer Keramik, die auf 2.500 v. Ztr. datiert wird.

Interessant ist auch (was ich erst jüngst bei meinen Sogder-Forschungen bei Hans Wilhelm Haussig entdeckte) (siehe frühere St.g.-Beiträge), daß es bei den Steppenvölkern vom Altai-Gebirge bis zum Schwarzen Meer verschiedene Runenschriften gegeben hat. (Zum Beispiel in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten.) Es wäre von Interesse, der Frage nachzugehen, ob auch die germanischen und wikingischen Runenschriften aus diesen Regionen übernommen worden sind. Dann läge die weitere Vermutung nahe, daß auch der Völkerwanderungs-Gott Odin-Wotan, der nach vielen religionsgeschichtlichen Vermutungen eine jüngere Phase in der germanischen Religionsgeschichte repräsentiert und auf außergermanische Einflüsse zurückgeführt wird, sich auf dem gleichen Weg wie die Runen nach Westen und Nordwesten ausgebreitet hat.

Bei den eingangs genannten Felszeichnungen finden sich Darstellungen der Sonne, des Mondes, der Sterne, von Göttern und von Jagd- und Weideszenen.

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