Mittwoch, 3. April 2019

2.200 v. Ztr. - Kriegerische Glockenbecherleute im westlichen Mittelmeer-Raum, kriegerische Hethiter in Anatolien

Eine neue Ancient DNA-Studie zur Geschichte der Indogermanen im Mittelmeer-Raum der Bronzezeit

Dem Autor dieser Zeilen war es gar nicht bewußt, was auf Wikipedia schon verzeichnet ist (Wiki):

Im 3. Jahrtausend v. Chr. (...) gelangte auch die Glockenbecherkultur nach Westsizilien.

Nach Westsizilien, mitten in den Mittelmeer-Raum? Die indogermanische Glockenbecher-Kultur? Und noch die heutigen Menschen im westlichen Mittelmeer-Raum stammen - auch - von diesen Zuwanderern ab?

Ein solches Geschehen, eine solche frühe Ausbreitung dieser indogermanischen Kultur innerhalb des Mittelmeer-Raumes dürfte selbst kenntnisreicheren Menschen noch gar nicht in jedem Fall wirklich bewußt geworden sein. Aber so ist es auf dem entsprechenden Wikipedia-Artikel in der Karte des Verbreitungsgebietes auch schon erfaßt (Wiki) (Abb. 1). Und soeben ist eine neue Ancient-DNA-Studie erschienen, die die Ausbreitung der Indogermanen innerhalb des westlichen Mittelmeer-Raumes genau in dieser Weise bestätigt (1).

Abb. 1: Ausbreitungsräume der Glockenbecherkultur, 2.600 bis 2.200 v. Ztr., bzw. in England bis 1.800 v. Ztr. (Herkunft: Wiki)

Und diese erst lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen Umstand. Am 21. März 2019 ist die neue Ancient-DNA-Studie zur Verbreitung der ersten Indogermanen im westlichen Mittelmeer-Raum im Preprint erschienen (1-3).*) In einem Video-Referat werden die Inhalte der Studie vom Bloginhaber erläutert und erörtert (4).



Inhalte des Videos:

A. Überblick zum derzeitigen Kenntnisstand allgemein


1:30 - Wiederholung des Wissensstandes zur Geschichte der Völker in Europa seit 14.000 Jahren. (2:46 - Achtung, kleiner Fehler: die anatolisch-neolithischen Bauern haben NICHT die Balearen besiedelt, die sind scheinbar von Menschen erst in der Bronzezeit durch die Indogermanen besiedelt worden, nicht früher.)
3:30 - Rodungsbauern - was heißt das? Beispiel: die deutschen Rodungsbauern in Wolhynien im 19. Jhdt.. Das Leben an der "Frontier", an der Siedlungsgrenze ist vermutlich in der Geschichte immer ähnlich gewesen: Bandkeramik, deutsche Ostsiedlung, Rodungsbauern in Wolhynien, Besiedlung der USA ., hier herrscht großer Kinderreichtum vor.
6:30 - Geringe Einmischung einheimischer Fischer-Völker in die neolithischen Bauernvölker, größere Eimischung bei der Ethnogenese der mittelneolithischen Völker. Fürstentümer und Königreiche des Mittelneolithikums: der Alltag war bestimmt vom Rinderwagen.
9:00 - Wir Indogermanen lassen uns noch heute gerne durch Pferde erziehen.
10:45 - Die Indogermanen unterwarfen als erstes die Kugelamphoren-Kultur, zuvor wurden sie schon Könige in Varna in Bulgarien.
11:15 - Königs- und Fürstendynastien in den Volksstämmen der Indogermanen. Sehr umtriebige Stämme und Völker.
15:00 - Wie kann man sich das Verhältnis vorstellen zwischen den beiden großen zeitgleichen indogermanischen Völkern, den Schnurkeramikern und den Glockenbecherleuten?
 

B. Die Erkenntnisse der neuen Studie

16:45 - Nach dieser langen Einleitung nun die wesentlichsten Erkenntnisse der neuen Studie:

1.

Die Glockenbecherkultur breitete sich - vermutlich von Spanien aus - über die Welt der Mittelmeer-Völker aus, vor allem auch auf die Balearen-Inseln (die damit erstmals besiedelt wurden) und nach Sizilien. Dort hatte die Bevölkerung nach ihrer Zuwanderung ab etwa 2.200 v. Ztr. etwa zwischen 25 und 35 % indogermanische Gene (1). Nur auf Sardinien haben Jahrtausende lang Indogermanen und ihre Nachkommen fast gar nicht Fuß gefaßt.

Einfügung (2.1.2022) : Die Ausführungen dieses Blogartikels über den Zeitpunkt und die Art der Ausbreitung der iranisch-neolithischen Genetik innerhalb von Anatolien und im östlichen Mittelmeer-Raum sind seit einer Studie aus dem Jahr 2020 (19), die wir uns bislang hier auf dem Blog gar nicht angeschaut hatten, in weiten Teilen überholt und bedürfen der Korrektur und Präzisierung. Der neue Kenntnisstand wird in einem neuen Blogartikel aufgearbeitet. Grunderkenntnis: Die erste - und folgenreichste - Ausbreitung der iranisch-neolithischen Genetik nach Westen erfolgte schon im 7. Jahrtausend v. Ztr. mit der Entstehung der Halaf-Kultur im Fruchtbaren Halbmond. Die Frage, wie sich die in dem vorliegenden Blogartikel erörterten Theorien zu Ausbreitungsbewegungen von Völkern in Anatolien während der Bronzezeit archäogenetischen Daten zuordnen lassen, ist schon deshalb noch einmal völlig neu aufzurollen.

2.

Ab 1800 v. Ztr. breiteten sich Menschen mit iranisch-neolithischer genetischer Herkunft im Mittelmeer-Raum aus, so daß die Menschen auf Sizilien nach 1500 v. Ztr. etwa 15 % Gene dieser Herkunftsgruppe in sich trugen (1). Ob sich diese Genetik mit der Kura-Araxes-Kultur aus und dann mit den Hethitern vom Nordiran in den mykenischen und minoischen Mittelmeer-Raum und darüber hinaus ausbreitete, ob die Hethiter selbst diese Genetik trugen und nur noch zusätzlich eine indogermanische Sprache sprachen oder ob sich diese Genetik mit dem Sklavenhandel im Mittelmeer-Raum der Mittelbronzezeit ausbreitete, all das scheint gegenwärtig noch ganz offen zu sein. / 2.1.2022: Nein, diese Vermischung zwischen anatolisch- und iranisch-neolithisch hatte sich in Anatolien schon um 6.500 v. Ztr. ergeben und bestand von da ab südlich des Kaukasus ebenso wie im Levante-Raum. /

3.

Zur Zeit der Vorherrschaft der Phönizier im Mittelmeer-Raum gelangte nach Sizilien auch Genetik aus Nordafrika, die sich dort bis heute gehalten hat, vielleicht durch Sklavenhandel. In dieser Zeit breitete sich die iranisch-neolithische Genetik auch nach Sardinien aus. In Römischer Zeit erst kamen indogermanische Gene auch nach Sardinien, so daß dort die Menschen heute 10 % indogermanische Gene, 20 % iranisch-neolithische Gene und 70 % anatolisch-neolithische Gene in sich tragen.

/ 25.2.2020: In der endgültigen Fassung der Studie, die auch auf einer größeren Datengrundlage beruht, ist diese Angabe korrigiert. Sie geht jetzt nur noch von  56 bis 62 % anatolisch-neolithische Gene in den heutigen Sarden aus (13, 15). /

C. Die Westwanderung der nordwestkaukasischen Hattier und der Hurriter (1.900 v. Ztr.)

Die im Video aufgekommenen Fragen nach den Vorgängen, die dazu führten, daß um 1.800 v. Ztr. iranisch-neolithische Genetik angetroffen wird, werden in einem zweiten Video weiter verfolgt (5-7). Auf Wikipedia findet sich nämlich der Hinweis auf eine spannende These zur einem Zeitalter der Völkerwanderungen in der Mittleren Bronzezeit (6) (Abb. 2). Diese paßt gut zu der beschriebenen Ausbreitung der iranisch-neolithischen Genetik bis nach Sizilien um 1.800 v. Ztr., die im letzten Video angesprochen worden war. 

In ganz grob ähnliche Richtung hatten die Überlegungen schon gehen müssen vor knapp einem Jahr (7) damals anhand derselben archäogenetischen Studie, auf die man sich nun auch auf dem genannten Wikipedia-Artikel bezieht (6).

Abb. 2: Ungefähr um 2000 und 1900 v. Ztr. führte eine Abfolge von Ereignissen zu einer großen Welle der Zerstörung, die in Ost-Anatolien begann und sich bis zur Ägäis erstreckte. Erstellt anhand von Angaben in: Mellaart, James (Januar 1958). "The end of the early Bronze Age in Anatolia and the Aegean". American Journal of Archaeology vol 62 (no 1). Erstellt von Esemono, Herkunft: Wiki.

In Anatolien sind offenbar zahlreiche Städte in jener Zeit zerstört worden, es scheint Hinweise zu geben, daß die Hattier und Hurriter, die beide jeweils eine nordwestkaukasische Sprache (!) sprachen, nach Westen, nach Griechenland und womöglich darüber hinaus verdrängt wurden, oder nach dort geflüchtet sind. Diese Völker selbst oder zumindest Teile dieser Völker. Jedenfalls hat diese These 1958 der sicherlich verdiente britische Archäologe James Mellaart (8) vertreten. Dieser ist allerdings zwischenzeitlich auch in den Verdacht gekommen, der Forschung bewußt wissenschaftliche Fälschungen untergejubelt zu haben. Seine These von 1958 bleibt dennoch auf den ersten Blick bestechend und man möchte doch wissen, ob die heutige archäologische Forschung derselben etwas Besseres gegenüber stellen kann.

Offenbar kam aber iranisch-neolithische Genetik auch schon in der Kupferzeit (7) nach Anatolien und in die Levante. Wie kann das erklärt werden? (siehe auch "Ergänzung 3") Auf Wikipedia lesen wir über Anatolien in der Mittleren Kupferzeit (5.500-4.000 v. Ztr.), sowie in der Späten Kupferzeit (4.000 v. Ztr. bis 3.000 v. Ztr.)(Wiki):

Während demnach der Beginn der Kupferzeit (...) für die Zeitgenossen wohl kaum als Einschnitt wahrgenommen wurde, so mag dies im Gegenteil umso mehr für die Zeit um 5500 v. Chr. gegolten haben, also für die beginnende mittlere Kupferzeit, denn viele der alten Siedlungen wurden aufgegeben. Darüber hinaus übernahm die Marmararegion überhaupt erst in der späten Kupferzeit eine dauerhaft seßhafte Lebensweise und die Bodenbearbeitung, ähnliches gilt für Teile des ägäischen Raumes. Dort entwickelte sich in der 1. Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. eine erste Siedlung (Milet I). In der Zeit bis 3000 v. Chr. kam es zu einer massiven Steigerung der Siedlungstätigkeit, sodass man Tausende von Dörfern annimmt, die miteinander in intensivem Kontakt standen.

Anhand dieser Angaben läßt sich vermuten, daß der genetische Umbruch in Anatolien und das Hereinkommen von iranisch-neolithischer Genetik schon in der Mittleren Kupferzeit ab 5.500 v. Ztr. begonnen haben kann. Womöglich war danach der Raum schon viel zu dicht besiedelt, als daß ein so großer genetischer Umbruch noch hätte vonstatten gehen können, ohne daß dieser von den Archäologen bislang unbemerkt geblieben sein sollte (abgesehen von James Melaart).

Vielleicht hat sich der hier zu erörternde genetische Umbruch auch durch zwei West-Bewegungen iranisch-neolithischer Bewegung vollzogen, einer in der Kupferzeit und einer in der Bronzezeit. Letzterer könnte dann im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Hatti vom Kaukasus aus nach Anatolien hinein gestanden haben, wodurch es in der Mittleren Bronzezeit - nach James Melaart - zu einer Massenwanderung Richtung Westen und Ägäis gekommen sei (Wiki). Die anatolischen Hurriter (Wiki) stammen vielleicht ab von der kupferzeitlichen Kura-Araxes-Kultur (Wiki) im Südkaukasus ab, die zwischen 3.400 und 2.000 v. Ztr. existierte. Dies ist jedenfalls eine von mehreren Forschungsthesen, die auf Wikipedia erwähnt werden. Die Kura-Araxes-Kultur jedenfalls existierte zeitgleich mit der indogermanischen Maikop-Kultur im Nordkaukasus.

Abschließend sei erwähnt, daß auch eine neue Ancient-Studien zu den Schnurkeramikern in Osteuropa erschienen ist (9, 10).

Und es sei erwähnt, daß auch der Ramsch-, Billig- und Massentourismus es nicht verhindern kann, daß die Insel Mallorca eine bezaubernde, sehenswerteste Insel bleibt (11), ein Ort, wo schon Frederic Chopin Ruhe fand.

Ergänzung 1 (11.4.2019): Laut (Erb-Satullo 2019) (12) gab es zwischen 2.500 v. Ztr. und 500 v. Ztr. im südlichen Kaukasus, im heutigen Georgien Höhenburgen ganz genauso wie es solche im europäischen Mittelgebirge zu gleicher Zeit gegeben hat.

Ergänzung 2 (25.2.2020): Inzwischen sind die beiden Studien, die Ausgangspunkt dieses Blogartikels waren (1, 2), in ihren endgültigen Versionen erschienen (13, 14). Dazu ist hier auf dem Blog eine Aktualisierung erschienen (15).

Zuwanderung der Kura-Araxes-Kultur in den Südlevanteraum?

Ergänzung 3 (29.05.2020): Eine neue Studie (16, 17) finden von archäogenetischer Seite aus Hinweise auf eine Zuwanderung der Kura-Araxes-Kultur aus dem Südkaukasus in den Südlevanteraum in einer Zeit nach der Begründung der Großreiche und ihrer Schriftkulturen in Uruk und Ägypten, also nach 3.200 v. Ztr.. In der Studie heißt es (16):

Die Archäologie weist auf kulturelle Ähnlichkeiten hin zwischen der Kura-Araxes-Kultur im Kaukasus und der Khirbet Kerak-Kultur in der Südlevante in der ersten Hälfe des 3. Jahrtausends v. Ztr.. Und in Textüberlieferungen sind einige nicht-semitische Hurrische Personennamen dokumentiert im 2. Jahrtausend v. Ztr., zum Beispiel im Amarna-Archiv des 14. Jahrhundert v. Ztr..
Archaeology points to cultural affinities between the Kura-Araxes (Caucasus) and Khirbet Kerak (Southern Levant) archaeological cultures in the first half of the 3rd millennium BCE (Greenberg and Goren, 2009), and textual evidence documents a number of non-Semitic, Hurrian (from the northeast of the ancient Near East) personal names in the 2ndmillennium BCE, for example in theAmarna archive of the 14thcentury BCE (Na’aman, 1994b).

Diese Südwest-Wanderungen verliefen also parallel zu den nördlicheren indogermanischen Westwanderungen, sie gingen ihnen zeitlich sogar voraus. 

/ 2.1.2022: Die Herkunft der Hurriter und der Mitanni war bislang in der Forschung immer nur sehr vage und im Dunkeln stochernd mit den Indogermanen in Verbindung gebracht worden - so wie im Zitat auch angedeutet anhand sprachlicher Hinweise. Mit diesen neuen archäogenetischen Daten ist auch diese Frage jetzt endgülig geklärt. Die Bedeutung dieses Umstandes wird ebenfalls in einem neuen Blogartikel ausführlich herausgearbeitet werden (anhand: 19 und 16). /
Interessant ist, was weiterhin über diese Studie berichtet wird (18):

Die weitere genetische Veränderung, die die Wissenschaftler entdeckten, vollzog sich nicht so graduell. Sie sahen sich untersuchte Menschenfunde der antiken Städte Alalakh und Ebla in der heutigen südlichen Türkei und im nördlichen Syrien an und entdeckten, daß um 2.000 v. Ztr. die nördliche Levante ein vergleichsweise plötzliches Hereinkommen von neuen Menschen erlebte. Die genetische Veränderung deutet auf eine Masseneinwanderung. 
The other shift researchers detected wasn’t as gradual. They looked at samples from the ancient cities of Alalakh and Ebla in what is today Southern Turkey and Northern Syria, and saw that around 4,000 years ago the Northern Levant experienced a relatively sudden introduction of new people. The genetic shifts point to a mass migration.

Diese Ausführungen sind deshalb interessant, weil der Begriff "mass migration" in der Studie selbst nicht auftaucht. Im Großen und Ganzen bestätigt diese Studie - soweit wir es verstehen - das, auf was wir hier in diesem Blogartikel und anderwärts schon aufmerksam geworden waren, nämlich auf einen beträchtlichen Zufluß von iranisch-neolithischer Genetik in den östlichen Mittelmeerraum (und von dort dann sogar in den westlichen Mittelmeerraum). Von ausgesprochenen Indogermanen (Yamnaja-Genetik) im östlichen Mittelmeerraum scheinen weitgehend immer noch die erwarteten Spuren zu fehlen. 

/ 2.1.2022: Völlig falsch! Weil wir das übersehen haben, hatten wir uns mit den beiden außerordentlich bedeutsamen Studien von 2020 (16, 19) bislang in keiner Weise gründlich genug beschäftigt. In der Wissenschaftsberichterstattung ist die Bedeutung dieser Studien auch nicht ansatzweise heraus gearbeitet worden. Noch heute findet man zu Suchworten "Hurriter Genetik" oder "Mitanni Genetik" gar keine Artikel im Internet. Das gilt sogar für den englischsprachigen Wissenschaftsjournalismus.
Entschuldigend mag ins Feld gebracht werden, daß in diesem und in anderen Blogartikeln auch SONST so viele neue Daten zu verarbeiten und zuzuordnen waren und sind, daß dabei schon auch wichtigere Fragen unbeachtet bleiben konnten, die längst von uns hätten behandelt werden müssen. - Das entschuldigt einen Feierabend-Blogger. (Allerdings nicht so ohne weiteres Menschen, die beruflich für Wissenschaftskommunikation verantwortlich sind.) /

Eine einzelne Frau, die genetisch direkt aus Zentralasien stammte, fand sich in der bronzezeitlichen Südtürkei auf dem Boden eines Brunnens (17). Ob sie den ersten Vorboten der nachherig umfangreicher gewordenen Turkvölker-Zuwanderung darstellt? 

 

/ Um Angaben ergänzt entsprechend "(Wiki)": 9.7.2019.
Weitere Ergänzungen:  11.4.2019, 25.2. und 29.5.2020 /
_____________________________________________
  1. The Arrival of Steppe and Iranian Related Ancestry in the Islands of the Western Mediterranean. By Daniel M. Fernandes (...) Ron Pinhasi, David Reich, bioRxiv 584714; doi: https://doi.org/10.1101/584714, 21.3.2019, https://www.biorxiv.org/content/10.1101/584714v1 
  2. Population history from the Neolithic to present on the Mediterranean island of Sardinia: An ancient DNA perspective. By Joseph H. Marcus, (...) Wolfgang Haak, David Reich, David Schlessinger, Francesco Cucca, Johannes Krause, John Novembre. 21.3.2019, doi: https://doi.org/10.1101/583104, https://www.biorxiv.org/content/10.1101/583104v1
  3. The most violent group of people who ever lived. By Joe Pinkstone, Daily Mail, 29.3.2019, https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-6865741/The-violent-group-people-lived.html
  4. Bading, Ingo: Die ersten Indogermanen auf Mallorca, 2.400 v. Ztr., Videoreferat, 02.04.2019, https://youtu.be/IO5jPLwX16Q
  5. Bading, Ingo: Wie kamen Nachkommen von Kaukasus-Bauern nach Sizilien, 1.800 v. Ztr.? Video-Referat, 02.04.2019, https://youtu.be/DKKKEg3Wwgs.
  6. https://en.wikipedia.org/wiki/Middle_Bronze_Age_migrations_(Ancient_Near_East) 
  7. Bading, Ingo: Die Indogermanen, ihre Nachbarvölker, ihre Ausbreitungsgebiete. 26.6.18, https://studgendeutsch.blogspot.com/2018/06/die-indogermanen-ihre-nachbarvolker.html
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/James_Mellaart
  9. Mitochondrial genomes reveal an east to west cline of steppe ancestry in Corded Ware populations. By Anna Juras (...) Aleksander Kośko. In: Scientific Reports, Volume 8, 11603 (2018), 2.8.2018, https://www.nature.com/articles/s41598-018-29914-5 
  10. Yamnaya steppe ancestry, 1.3.2019, https://indo-european.eu/maps/yamnaya-steppe-ancestry/
  11. Deia, Mallorca, 16.10.2006, https://youtu.be/mYXNuLmylvs
  12. Erb-Satullo, N. L., Jachvliani, D., Kalayci, T., Puturidze, M., & Simon, K. (2019). Investigating the spatial organisation of Bronze and Iron Age fortress complexes in the South Caucasus. Antiquity, 93(368), 412–431. doi:10.15184/aqy.2018.191, https://www.cambridge.org/core/journals/antiquity/article/investigating-the-spatial-organisation-of-bronze-and-iron-age-fortress-complexes-in-the-south-caucasus/EB55B860C806435EB16FD25DB625C28A, url to share this paper: sci-hub.tw/10.15184/aqy.2018.191
  13. The spread of steppe and Iranian-related ancestry in the islands of the western Mediterranean. By Daniel M. Fernandes, Alissa Mittnik, […] David Reich. In: Nature Ecology & Evolution (2020), Published: 24 February 2020, https://www.nature.com/articles/s41559-020-1102-0
  14. Genetic history from the Middle Neolithic to present on the Mediterranean island of Sardinia. By Joseph H. Marcus, Cosimo Posth, […] John Novembre. In: Nature Communications volume 11, Article number: 939 (2020), Published: 24 February 2020, https://www.nature.com/articles/s41467-020-14523-6 
  15. Agranat-Tamir et al. (David Reich), The Genomic History of the Bronze Age Southern Levant, 2020, Cell 181, 1146–1157, May 28, 2020, https://doi.org/10.1016/j.cell.2020.04.024, https://www.cell.com/cell/pdf/S0092-8674(20)30487-6.pdf.  
  16. https://www.shh.mpg.de/1708395/anatolian-dna 
  17. https://news.harvard.edu/gazette/story/2020/05/genetic-research-offers-insight-into-rise-of-first-cities/ 
  18. Eirini Skourtanioti, ... Wolfgang Haack, Johannes Krause: Genomic history of neolithic to bronze age Anatolia, Northern Levant, and Southern Caucasus. Cell 181(5), Mai 2020, 1158-1175. https://doi.org/10.1016/j.cell.2020.04.044

2 Kommentare:

  1. Die Ausführungen dieses Blogartikels über den Zeitpunkt und die Art der Ausbreitung der iranisch-neolithischen Genetik innerhalb von Anatolien und im östlichen Mittelmeer-Raum sind seit einer Studie aus dem Jahr 2020 (19), die wir uns bislang hier auf dem Blog gar nicht angeschaut hatten, in weiten Teilen überholt und bedürfen der Korrektur und Präzisierung. Der neue Kenntnisstand wird in einem neuen Blogartikel aufgearbeitet werden. Grunderkenntnis: Die erste - und folgenreichste - Ausbreitung der iranisch-neolithischen Genetik nach Westen erfolgte schon im 7. Jahrtausend v. Ztr. mit der Entstehung der Halaf-Kultur im Fruchtbaren Halbmond. Die Frage, wie sich die in dem vorliegenden Blogartikel erörterten Theorien zu Ausbreitungsbewegungen von Völkern in Anatolien während der Bronzezeit archäogenetischen Daten zuordnen lassen, ist schon deshalb noch einmal völlig neu aufzurollen.

    AntwortenLöschen
  2. Die Herkunft der Hurriter und der Mitanni war bislang in der Forschung immer nur sehr vage - und im Dunkeln stochernd - mit den Indogermanen in Verbindung gebracht worden - so wie im Zitat im Artikel auch angedeutet anhand sprachlicher Hinweise. Mit den neuen archäogenetischen Daten des Jahres 2020 ist aber auch diese Frage endgülig geklärt. Die Bedeutung dieses Umstandes ist in einem neuen Blogartikel ebenfalls noch ausführlich herauszuarbeiten (anhand: 19 und 16).

    Weil wir bislang völlig übersehen hatten, daß die beiden Studien von 2020 (16, 19) auch mit Indogermanen in Anatolien zu tun hat, haben wir uns bislang in keiner Weise gründlich genug mit ihnen beschäftigt gehabt. In der Wissenschaftsberichterstattung ist die Bedeutung dieser Studien diesbezüglich auch nicht ansatzweise heraus gearbeitet worden. Noch heute findet man zu Suchworten wie "Hurriter Genetik" oder "Mitanni Genetik" gar keine Artikel im Internet. Das gilt sogar für die englischsprachige Welt des Wissenschaftsjournalismus.

    Entschuldigend mag vielleicht ins Feld gebracht werden, daß in diesem und in anderen Blogartikeln auch SONST so viele neue Daten zu verarbeiten und zuzuordnen waren, daß dabei schon auch wichtigere Fragen unbeachtet bleiben konnten, die aber ebenfalls schon längst beantwortet sind.

    AntwortenLöschen