Dienstag, 25. Dezember 2007

Ist Judentum nicht Heidentum?

Razib Khan macht sich Gedanken über ungebrochene heidnisch-religiöse Traditionen in Europa und bringt einige - eher abseitige - Beispiele dazu. (Gene Expression)

Mir kam da "ganz spontan" der Gedanke: Wie ist es denn eigentlich mit dem Judentum? Warum bezeichnen wir denn nicht auch das Judentum als eine ungebrochene heidnisch-religiöse Tradition in Europa? Ich würde sogar sagen, daß sie die lebendigste aller heidnisch-religiösen Traditionen ist. Es handelt sich bei der jüdischen Religion um eine Stammesreligion wie jede andere traditionell europäische, heidnische Religion auch.

Aber da schließt sich dann gleich die weitere Frage an: Warum besteht die Neigung, das Judentum als etwas anderes anzusehen als eine beliebige heidnische Religiosität, ja, warum gilt sie geradezu als Gegensatz zum Heidentum? Ich hatte dazu Michael Blume vor einigen Tagen einige weitergehende Fragen gestellt und bin gespannt auf die angekündigte Antwort. (Unter dem Titel "Inwiefern betrachten die Juden sich als von Gott besonders auserwählt?")

Das Judentum dürfte wohl eine der wenigen ungebrochenen "heidnischen" Religionen sein, für die das "Verbot von Götzendienst" und "Verbot von Gotteslästerung" ein viel wesentlicherer Bestandteil der Religion ist als für alle anderen bekannten heidnisch-religiösen Traditionen. Vielleicht kann man sie deshalb nicht so einfach in die übrigen ungebrochen-heidnisch-religiösen Traditionen in Europa einordnen.

(Ich weiß, im Mittelalter wurden die Juden von den Christen als "Heiden" angesehen. Wenn mich aber nicht alles täuscht, ist eine solche Sichtweise heute nicht mehr allzu gängig. Vielleicht wäre sie aber eine angemessene?)

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