Dienstag, 5. Juni 2007

Europäer im Sibirien der Bronzezeit II

Der Beitrag von gestern (Studium generale) bekommt noch eine hervorragende Ergänzung durch das neueste deutsche National Geographic-Heft, von dem leider nur kurze Auszüge im Netz veröffentlicht sind.

Über die im letzten Jahr von Hermann Parzinger im Altai-Gebirge ausgegrabene, nur teilweise erhaltene Eismumie mit ihrem spitzen Filzhut (- wie die Sogder!) und ihren eigentümlichen Waffen in einem Reitergrab heißt es:

... am Hinterkopf hängt ein blonder Haarschopf, was Parzinger wenig überrascht: "Vor 2500 Jahren war dieser Teil Asiens von einer europiden Bevölkerung besiedelt. Hinweise auf blonde Menschen haben wir schon früher gefunden."

Noch weitere Einzelheiten zu diesem Hügelgrab (zu russisch "Kurgan"):

... Schon bald stoßen sie auf eine intakte Grabkammer aus Lärchenstämmen. Darin liegt ein teilweise mumifizierter Körper, vollständig bekleidet mit Wollhose und Filzhaube, gehüllt in einen Pelzmantel aus Murmeltier-, Schaf- und Eichhörnchenfell sowie Pferdehaar. Der Kopf ist nach Südosten gerichtet, die Mütze geschmückt mit holzgeschnitzten Tierfiguren, teilweise mit Goldfolie überzogen. Ein Halsreif zeigt zwei Wölfe mit gefletschten Zähnen. In einem Fellsäckchen steckt ein Kamm, in einer Filztasche ein Bronzespiegel. Bewaffnet ist der Tote mit einem eisernen Dolch und einem Streitpickel, mit Holzpfeilen und einem 1,20 Meter langen Bogen. Von der Hüfte abwärts erweist sich der Körper des Verstorbenen als intakt. ...

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