Sonntag, 11. März 2007

Friedrich Nietzsche - Stolze Gedanken

Eine Zusammenstellung von Gedanken von Friedrich Nietzsche

Aus "Also sprach Zarathustra", und zwar den Abschnitten „Von der schenkenden Tugend“, „Das Kind mit dem Spiegel“, „Von den Mitleidigen“, „Von den Priestern“.


Motto:
Siehe die Gläubigen aller Glauben! Wen hassen sie am meisten? Den, der zerbricht ihre Tafeln und Werte, den Brecher, den Verbrecher: - das aber ist der Schaffende.
Noch ein Motto:
„… Das Schlimmste aber sind die kleinen Gedanken. Wahrlich, besser noch bös getan, als klein gedacht!“

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Friedrich Nietzsche
„… Wie ein Geschwür ist die böse Tat: sie juckt und kratzt und bricht heraus, - sie redet ehrlich.
‚Siehe, ich bin Krankheit’ – so redet die böse Tat; das ist ihre Ehrlichkeit.“
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„Aber dem Pilze gleich ist der kleine Gedanke: er kriecht und duckt sich und will nirgendwo sein – bis der ganze Leib morsch und welk ist vor kleinen Pilzen.“

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„Dem aber, der vom Teufel besessen ist, sage ich dies Wort ins Ohr: ‚besser noch, du ziehest deinen Teufel groß! Auch für dich gibt es noch einen Weg der Größe!’ -“

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„Zwar ihr sagt: ‚die Lust an kleinen Bosheiten erspart uns manche böse Tat.’ Aber hier sollte man nicht sparen wollen.“

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„Ihr verehrt mich; aber wie, wenn eure Verehrung eines Tages umfällt? Hütet euch, daß euch nicht eine Bildsäule erschlage!
Ihr sagt, ihr glaubt an Zarathustra? Aber was liegt an Zarathustra!“

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„O meine Freunde, so spricht der Erkennende: Scham, Scham – das ist die Geschichte des Menschen!“

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„Nicht nur die Vernunft von Jahrtausenden – auch ihr Wahnsinn bricht an uns aus.“
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„Seit es Menschen gibt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut: Das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde!“

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„Der Mensch der Erkenntnis muß nicht seine Feinde lieben, sondern auch seine Freunde hassen können.“

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„Aber daß ich euch ganz mein Herz offenbare, ihr Freunde: wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter.“

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„Wachet und horcht, ihr Einsamen! Von der Zukunft her kommen Winde mit heimlichem Flügelschlagen; und an feine Ohren ergeht gute Botschaft.
Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden, ihr sollt einst ein Volk sein: aus euch, die ihr euch selber auswähltet, soll ein auserwähltes Volk erwachsen: - und aus ihm der Übermensch.
Wahrlich, eine Stätte der Genesung soll noch die Erde werden! Und schon liegt neuer Geruch um sie, ein Heil bringender, - und eine neue Hoffnung!“

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„Sie nannten Gott, was ihnen widersprach und wehe tat: und wahrlich, es war viel Helden-Art in ihrer Anbetung!“

(Aus: „Von den Priestern“)

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„Bessere Lieder müßten sie mir singen, daß ich an ihre Erlösung glauben lerne: erlöster müßten mir seine Jünger aussehen! Nackt möchte ich sie sehn: denn allein die Schönheit sollte Buße predigen. Aber wen überredet wohl diese vermummte Trübsal!“

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„… Wahrlich, lieber sehe ich noch den Schamlosen, als die verrenkten Augen ihrer Scham und Andacht!“

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„Blutzeichen schrieben sie auf den Weg, den sie gingen, und ihre Torheit lehrte, daß man mit Blut Wahrheit beweise. Aber Blut ist der schlechteste Zeuge der Wahrheit; Blut vergiftet die reinste Lehre noch zu Wahn und Haß der Herzen.“
(Aus: "Von den Priestern". Kommentar: Nietzsche taugt also nicht als ein "Wegbereiter" des Nationalsozialismus ...)

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„Es ist schwer mit Menschen zu leben, weil Schweigen so schwer ist.“



(... Diese Auswahl wäre zu ergänzen um Zitate aus dem Abschnitt „Vom Gesindel“ …)

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