Dienstag, 6. März 2007

Die Evolution der Boshaftigkeit


Die Theoretiker der Verhaltensforschung und der Soziobiologie haben sich ja nicht nur mit moralisch "gutem" Verhalten beschäftigt (Altruismus), sondern auch mit der Evolution der Boshaftigkeit (englisch: spite). Und tatsächlich muß ja auch solch ein Verhalten Evolutionsstabilität aufweisen, sonst würden wir es nicht täglich erfahren und - - - (natürlich auch) ausüben. (Denn nur sehr unreife Leser werden doch wohl von sich selbst behaupten, sie wären - schon - vollkommen gute Menschen! - ?)

Daß die Natur tatsächlich ganz schön große Boshaftigkeit mit sich bringen kann, wird einem in einem heutigen Artikel von "Spektrum der Wissenschaft" ziemlich krass vor Augen geführt. Man traut so etwas so kleinen Singvögeln gar nicht zu ...

Nordamerikanische Braunkopf-Kuhstärlinge (Täterbild ganz oben), die in keiner Weise mit diesem miesen europäischen Kuckuck verwandt sind (der aber trotz seiner Miesigkeit Frühlingsgefühle bei Menschen hervorrufen kann zu gewissen Jahreszeiten), legen ihre Eier in Nester anderer Vögel, beispielsweise von Zitronenwaldsängern oder Michigan-Waldsängern. Entdecken diese Vögel die bösen Absichten und werfen die fremden Eier aus dem Nest, kommen die Braunkopf-Kuhstärlinge (Täterbild ganz oben) zurück und zerstören das ganze Nest. So daß die - klüger gewordenen - Opfer in einer zweiten Brutsaison des Jahres meist die fremden Eier dulden, weil sie dann selbst mehr Fortpflanzungs-Erfolg haben.

Wenn DAS nicht alles böse und mies ist.

Und hier noch ein Zitronenwaldsänger, den keine Tier-Polizei schützt:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen