Mittwoch, 28. Februar 2007

"... sein Name ist Schönheit" - und auch Umberto Eco weiß es ...

Umberto Eco hat eine ganz erstaunliche und überraschende Arbeit zur menschlichen Ästhetik, zum menschlichen Schönheitswillen vorgelegt. Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte werden mit ganz hervorragend ausgewählten zeitgenössischen und späteren Zitaten aus dem menschlichen Denken über Schönheit und Empfinden von Schönheit zusammen präsentiert. 

Die Zusammenstellung ergänzt sich gut. Indem man beispielsweise liest, wie mittelalterliche Menschen ihre Umwelt - und auch die damals geschaffene Kunst - wahrgenommen haben, versteht man sofort deutlich mehr von der von ihnen geschaffenen Kunst.

Viele der allerwichtigste Zitate Winckelmanns werden gebracht. Sie sind ja immer wieder neu und erfrischend zu lesen, auch wenn man manche von ihnen schon kennt. 

Und so vieles andere mehr. 

Eine solche Zusammenstellung ist sicherlich auch für Wissenschaftler auf dem Gebiet der Evolutionären Ästhetik von großem Nutzen, ja, vielleicht weg-leitend.

Friedrich Hölderlin sagt:

Ich hab es einmal gesehn, das Einzige, das meine Seele suchte, und die Vollendung, die wir über die Sterne hinauf entfernen, die wir hinausschieben bis ans Ende der Zeit, die hab ich gegenwärtig gefühlt. Es war da, das Höchste, in diesem Kreise der Menschennatur und der Dinge war es da!

Ich frage nicht mehr, wo es sei; es war in der Welt, es kann wiederkehren in ihr, es ist jetzt nur verborgner in ihr. Ich frage nicht mehr, was es sei; ich hab es gesehn, ich hab es kennen gelernt.

O ihr, die ihr das Höchste und Beste sucht, in der Tiefe des Wissens, im Getümmel des Handelns, im Dunkel der Vergangenheit, im Labyrinthe der Zukunft, in den Gräbern oder über den Sternen! wißt ihr seinen Namen? den Namen des, das Eins ist und Alles?

Sein Name ist Schönheit.

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