Mittwoch, 26. November 2014

Die Wikinger auf den Azoren-Inseln

Ein neues Mosaiksteinchen aus der Hausmaus-Forschung

Sie liegen in der Mitte des atlantischen Ozeans - die Azoren-Inseln. 1369 Kilometer entfernt vom europäischen Festland im Osten, 2342 Kilometer entfernt von Neufundland in Kanada, dem nächsten Festland in Richtung Westen. Es handelt sich um neun kleine, sturmumbrauste Inseln mit subtropischem Klima. Sie sind vulkanischen Ursprungs so wie ihre nächste Nachbarinsel im Osten Madaira (700 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt) und die Kanarischen Inseln (100 bis 500 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt. Die Azorischen Inseln dienten Jahrhunderte lang als Stützpunkte für Piraten, später für Schiffahrtslinien, dann für Fluglinien und Telefonkabel zwischen Europa und Amerika.

Abb. 1: Wikingerschiff, Nachbau (in Stockholm) (Wiki a, b)

Diese abgelegenen Inseln nun sind - nach neuesten Forschungsergebnissen (1) - von norwegischen Wikingern bereist und wohl auch besiedelt worden (Abb. 1). Das legen genetische Studien an den Hausmäusen von zwei Inseln dieser Inselgruppe nahe (1). Für die dem europäischen Festland 600 Kilometer näher und etwas südlicher gelegene Insel Madeira (die nicht zu den Azoren gerechnet wird) war ein Besuch von dänischen Wikingern schon vor einigen Jahren aufgrund von genetischen Studien an den dortigen Hausmäusen nahegelegt worden. Mit der neuen Studie nun erweitert sich das Netz der bekannten Wikingerfahrten und -Siedlungen um einen bedeutenden geographischen Raum, nämlich um die untere Hälfte des Nordatlantik (Abb. 2 und 3).

Abb. 2: Lage der Azoren-Inseln in der Mitte des atlantischen Ozeans

Hinweise auf noch frühere Besuche und Besiedlungen der Azoren-Inseln hat man allerdings schon seit 200 Jahren. Auf dem deutschen Wikipedia heißt es (Wiki):

Karthagische und cyrenäische Münzen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die 1749 auf der Insel Corvo entdeckt worden sein sollen, deuten darauf hin, dass die Azoren eventuell bereits von den Phöniziern besucht wurden. In der Antike gab es Sagen um Inseln im Atlantik; so wird auch eine der Lokalisierungshypothesen zu Atlantis auf die Azoren bezogen (Ignatius Donnelly, 1882).

Nach dem englischen Wikipedia (engl) weisen evtl. auch archäologische Befunde auf den Azoren auf eine menschliche Besiedlung schon in antiken Zeiten hin.

Abb. 3: Siedlungs- und Reisegebiete der Wikinger (Wiki)
Dunkelrot bis Gelb = 8. bis 11. Jhdt.; Grün = nur regelmäßige Besuche;
Die kleinen Punkte in der Mitte des Atlantiks sind die Azoren

Und in der Humangenetik hatte man schon im Jahr 2006 Hinweise auf menschliche genetische Hinterlassenschaften der Wikinger auf den Azoren gefunden: Die Azoren-Inseln weisen die höchste Rate von Homozygoten in ganz Europa auf für ein vor allem nordeuropäisches Gen, das einen gewissen Schutz vor HIV-1 gewährt. Diese genetischen Spuren finden sich sogar bis hinunter zur Insel São Tomé und Príncipe vor der Westküste Afrikas (s. Human Biology 2006). Diese Insel liegt auf dem Breitengrad Zentralafrikas (Kongo, Kamerun usw.) im Golf von Guinea, also von den Kanarischen Inseln noch einmal viele Wochen Schiffsreise entlang der afrikanischen Küste nach Süden!


Abb. 4: Die Insel Santa Maria - Bucht von São Lourenço (Wiki)

In der neuen Hausmaus-Studie zu den Azoren-Inseln heißt es (1):

Among the islands of the Azorean archipelago, Santa Maria and Terceira produced the most unexpected results. (...) The mice on Santa Maria are predominantly clade F, which unlike the other highly represented clades in the Azores (clades B, C and D) has not been found in either Portugal or southern Spain, nor in the neighbouring archipelagos of Madeira and the Canaries. Clade F has a geographical range that matches well with the realm of influence of the Norwegian Vikings (coastal Norway, northern and western Scotland, Ireland, Iceland: Jones et al., 2012). Norwegian Vikings were certainly transporting mice of this clade (based on sequencing of Viking Age mouse specimens from Iceland and Greenland: Jones et al., 2012), and were excellent mariners, and crossed enormous water gaps, so it is not inconceivable that they visited the Azores, leaving mice as evidence of that event, as suggested for Danish Vikings and Madeira (Gündüz et al., 2001; Förster et al., 2009). (...)

The first written document with a reference to the peopling of the Azores dates back to 1439, according to which the Portuguese crown ordered “sheep to be released in the seven Azorean islands in preparation for human settlement” (Crosby, 2004).

Die Hausmäuse norwegischer (bzw. isländischer oder irischer Herkunft) finden sich auf den beiden östlichen Azoren-Inseln Terceira und Santa Maria (s. Abb. 6). In der Studie heißt es auch (1):

Interestingly, based on medieval maps and Scandinavian texts, Kelley (1979) has already speculated that Norwegian Vikings may have found their way to the Azores.

Das bezieht sich auf eine weitere Literaturangabe (2).

Abb. 5: Die Insel Santa Maria - Bucht von São Lourenço (Wiki)

Ein weiteres Mosaiksteinchen also, das die zoologisch-archäologische, genetische und historische Hausmaus-Forschung zur Entwicklung menschlicher Gesellschaften beitragen kann.

Abb. 6: Karte von den Azoren-Inseln (Wiki)

Andere Beispiele haben wir ja schon reichlich hier auf dem Blog behandelt und es werden sicherlich auch künftig noch manche spannende Mosaiksteinchen folgen.

Die Beschäftigung mit solchen Neuerkenntnissen weckt einmal erneut die Sehnsucht, sich mit diesem wilden, ungestümen, eigenwilligen Volk der Wikinger zu beschäftigen, insbesondere mit seiner Dichtung und seiner Sagawelt. In ihnen spiegelt sich ja ein vielfach so ganz anderer, viel urtümlicherer Menschentypus wieder als er heute weithin gelebt wird.

Ergänzung 17.4.17: Interessanterweise weiß offenbar die isländische Sagen-Literatur (3) über Fahrten und Besiedlungen bis hinunter zu den Azoren-Inseln, bis Madeira oder gar bis zur Insel São Tomé und Príncipe auf der Höhe des Kongo nichts zu berichten. Was in ihnen aber berichtet wird, ist dass immer wieder Schiffe sehr weit vom Kurs abgekommen sind auf ihren Fahrten zwischen Norwegen, Irland, Island, Grönland und Vinland, ja, auch verschollen sind.

Abb. 7: Züge, Landnahmen und Siedlungsgebiete der Nordmänner während der Wikingerzeit zwischen 800-1050
Herkunft: Mediatus (Wiki)

Und so ist es ja durchaus auch denkbar, dass es Schiffe bis zu den Azoren verschlagen hat, dass sich die Schiffsbesatzungen dort angesiedelt haben, dass davon aber keine solche Auskunft mehr bis nach Island zurück gekommen ist, die dann in die Sagen-Literatur einfließen konnte.

Ergänzung, 14.10.21: Inzwischen sind auch Überreste von Schafen und Ziegen in Seesedimentproben der Azoren gefunden worden (6, 7).

Ergänzung, 18.9.21: Die unten stehenden Ausführungen zur "Vinland-Karte" haben sich höchstwahrscheinlich erledigt: Nach neuen Untersuchungen gilt es als sicher, daß die auf der Vinland-Karte benutzte Tinte erst höchstens 100 Jahre alt ist und es sich deshalb um eine Fälschung handelt, die - vielleicht - in Norwegen angefertigt wurde (5). 

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Anhang 

Wie ordnen sich diese neuen Erkenntnisse ein in die Diskussionen rund um die Echtheit der "Vinland-Karte"?

1957 tauchte die seither berühmte "Vinland-Karte" im Antiquariatshandel in Barcelona auf und ist seither in der Wissenschaft sehr umstritten (Wiki). Sie hat heute einen Versicherungswert von 25 Millionen US-Dollar (Abb. 8). Ihre Echtheit konnte bislang aber weder eindeutig bewiesen, noch eindeutig widerlegt werden. Und es kann sich natürlich die Frage stellen, ob die oben referierten neuen Ergebnisse aus der Hausmaus-Forschung nicht auch als ein Argument dienlich sein könnten im Zusammenhang mit den Diskussionen rund um die Echtheit dieser Vinland-Karte. So wird von Forschern gemutmaßt, dass auf dieser Karte dargestellt sind (4):

In the mid-Atlantic to the west of France and Spain were a group of islands that presumably represent the Azores. 

Aber hier wie sonst scheint die Aufmerksamkeit der bisherigen Forschung ganz auf die weiter westlich eingezeichneten Landstriche fokussiert zu sein und es wird fortgesetzt:

Then, in the North Atlantic, west of Scandinavia, are first Iceland, then Greenland. Most interesting of all, to the west of Greenland, there is drawn a large island that must represent that portion of North America explored by the Vikings, that was known to them as "Vinland." Vinland shows two large inlets, the northern one ending in an inland sea and seeming to represent Hudson Bay, while the southern seems to represent the Gulf of St. Lawrence.

An anderer Stelle (History.ca) wird natürlich auch klar gesehen, dass es sich um

an over-exaggerated representation of the Azores

handeln würde. Aber bei solcher oberflächlichen Durchsicht von Forschungsergebnissen im Internet ist noch nicht zu erkennen, ob und wie intensiv die Wissenschaft sich mit der Darstellung der Inselwelt westlich von Spanien und Afrika auf der Vinland-Karte beschäftigt hat, zumal auch mit der dort angegebenen Beschriftung. Beschriftet sind diese Inseln nämlich, soweit wir erkennen können und auch andere (4) übersetzen mit

  • "Magnae Insulae Beati Brandani Branziliae Dictae" - also: "Große schöne Brendan-Inseln, die Branzilische genannt werden"? 
  • "Desiderate insule" - also: "gesuchte Insel"? und
  • (auf der Höhe von Afrika) "Beate insule fortune" - also: "Glückliche Inseln"?

Diese Bezeichnungen beziehen sich also offensichtlich zunächst einmal auf die sagenhaften, im Mittelalter viel weiter erzählten Sankt-Brendan-Inseln (Wiki), die nach mittelalterlichen Erzählungen der irische Heilige Sankt Brendan im 6. Jahrhundert entdeckt haben soll. Interessanterweise taucht von diesem irisch-christlichen Sagengut - soweit uns bekannt - in der isländischen Sagenwelt sonst nichts auf (- stimmt das?). Aber mit ihnen in Zusammenhang gebracht wurde auch der Begriff der "Glücklichen Inseln" (Wiki). Diese Inseln wurden auf vielen Weltkarten in der Zeit von Christoph Kolumbus eingezeichnet (Wiki). Sie wurden bis ins 19. Jahrhundert hinein ernsthaft gesucht. (Manche vermuten noch heute, dass sich in diesen Sankt-Brendan-Inseln eigentlich eine Entdeckung Amerikas im sechsten Jahrhundert wiederspiegelt [Wiki]. Aber das wäre ein ganz anderes Thema.)

Abb. 8: Die Vinland-Karte
Eine - umstrittene - Weltkarte angeblich des 15. Jahrhunderts,
die angeblich neu gezeichnet wurde nach einem Original aus dem 13. Jahrhundert

Und was hat es mit der Bezeichnung "Branziliae Dictae" ("genannt die Branzilischen") auf sich? Auch dies wird die Bezeichnung einer sagenhaften Phantominsel, nämlich der "Brazilinsel" sein, die in dieser Zeit (seit 1375) ebenfalls auf vielen anderen Karten auftaucht (Wikiengl):

Der Name stammt aus dem Irischen von Uí Breasail („Nachfahren des Breasal“, die Bezeichnung eines Clans im Nordosten Irlands). (...) Die Insel wurde angeblich von keltischen Mönchen im sechsten Jahrhundert entdeckt.

Und nun stellt sich die Frage, wie der Umstand zu bewerten ist, daß die Vinland-Karte in der Region der heutigen Azoren die Brendan- und Brazil-Inseln lokalisiert, die einerseits in der isländischen Sagenwelt sonst vermutlich nicht vorkommen, von denen aber andererseits - sollte es sich tatsächlich um die Azoren oder Madeira handeln, Wikinger norwegischer Herkunft prinzipiell durchaus Kenntnis gehabt haben könnten. Aber gab es dann Anlass, sie - so ein wenig floskelhaft - auf der Karte "Brendan-Inseln", bzw. "Glückliche Inseln", bzw. "Brazilinseln" zu nennen? Dazu hätte den sie entdeckenden Wikingern ja zunächst einmal das irisch-christliche Sagengut bekannt sein müssen, bevor sie sie so bezeichneten? Auf den ersten Blick also muten einem diese Bezeichnungen ein wenig gar zu floskelhaft an und als nicht auf historischen Fahrten-Berichten von Seiten von Wikingern beruhend. Aber zu diesen Fragen könnte sicherlich noch mancherlei Recherche und Literatursichtung betrieben werden.


/ ergänzt um die 
Vinland-Karten-Teile:
17.4.17; 18.9.21;
weitere Ergänzung: 14.10.21 /
______________________________________________________
  1. Gabriel SI1, Mathias ML, Searle JB: Of mice and the "Age of Discovery" - The complex history of colonization of the Azorean archipelago by the house mouse (Mus musculus) as revealed by mitochondrial DNA variation. J Evol Biol. 2014 Nov 14. doi: 10.1111/jeb.12550
  2. Kelley Jr, J.E. 1979. Non-Mediterranean influences that shaped the Atlantic in the early Portolan charts. Imago Mundi, 31: 18–35
  3. Die Geschichte von Erich dem Roten und Leif dem Glücklichen. Die Saga von den Männern die auf Grönland siedeln und Amerika entdecken. Übertragen von Gustav Wenz. Verlag von Quelle & Meyer, Leipzig o.J. [1935] [Isländer-Geschichten. Hrsg. u. übertragen von Gustav Wenz, I. Reihe, 2. Bd.; zw. 1935 und 1937]
  4. Clark, Robin J. H.; Tow, Kenneth M.: Medieval or Modern? The Vinland-Map. http://www.webexhibits.org/vinland/historical.html, http://www.webexhibits.org/vinland/paleographic.html
  5. Dönges, Jan: Vinland-Karte ist "definitiv eine Fälschung", 15.9.21, https://www.spektrum.de/news/umstrittenes-werk-vinland-karte-ist-definitiv-eine-faelschung/1923016
  6. Climate change facilitated the early colonization of the Azores Archipelago during medieval times Pedro M. Raposeiro, Armand Hernández, Sergi Pla-Rabes, Vítor Gonçalves, Roberto Bao, Alberto Sáez, Timothy Shanahan, Mario Benavente, Erik J. de Boer, Nora Richter, ... Joan-Albert Sanchez-Cabeza, Ricardo Trigo, Santiago Giralt Proceedings of the National Academy of Sciences 12. Oct 2021, 118 (41) e2108236118; DOI: 10.1073/pnas.2108236118
  7. Price, Michael: Vikings in paradise: Were the Norse the first to settle the Azores?, Science Mag. 4.10.2021, https://www.science.org/content/article/vikings-paradise-were-norse-first-settle-azores

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also ich denke das die "Desiderate insule" ("verschwundene Inseln") mit Madeira und dem Meeresspiegel zusammen hängen. Unter Wasser liegt dort ein ganzer Gebirgskamm von dem sicher einmal die Spitzen sichtbar waren. Dies lässt darauf schliessen das sie vielleicht Madeira fanden, aber nicht die anderen Inseln, von denen sie offensichtlich aus irgendeiner Quelle wussten, was den Namen erklären würde.

Die "Beate insule fortune" - also die "Glückliche Inseln" sind vermutlich die Canaren, jedenfalls ähneln sie in der Form den Canaren.

Die beiden Einkerbungen in Afrika könnten der Senegal und der Gambia sein. Aber offensichtlich hat der Kartenautor diese nicht aus zweiter Hand, denn sonst würde er auch die dortigen Inseln eingezeichnet haben.
Offensichtlich hatte der Vinland-Autor Zugang zu Quellen aus der Zeit von Alfred dem Großen, einem Angelsachsen der um 875 regierte und eine Karte nach der Kosmographie der Historiae adversum Paganos des Paulus Orosius (* um 385; † um 418) anfertigen lies. Dort sind nämlich die glücklichen Inseln (Fortunas) auch verzeichnet.Diese wurde oft mit der Kosmographie des Iulius Honorius benutzt, u.a. von Jordanes. Das "Beate" haben wohl die Angelsachsen oder Wikinger hinzugefügt. Es gab davon auch arabische Version der Historiae adversum Paganos. Vielleicht sollte man sich die mal näher anschauen. Vielleicht findet man da noch mehr heraus.
Paulus Orosius lebte jedenfalls im nach-vandalischem byzantimischem Nordafrika und dürfte diesbezüglich gute Ortskenntnisse gehabt haben. Vermutlich hatte er Zugang zu punischen Periplus.

Aber egal, jedenfalls interessant wie weit sie so rumgekommen sind. Es wäre nur besser wenn es nicht nur Mäuse wären die das beweisen.

Ingo Bading hat gesagt…

Danke für die ergänzenden Überlegungen.

Anonym hat gesagt…

PS. die "Fortunas Insulae" sind tatächlich die Canaren, ich hab eine Karte aus dem 12. Jhd. gefunden, da stehen beide Namen drauf. Üblicherweise wurden immer nur drei Inseln gezeichnet. Nur die älteren Karten zeigen mehr Inseln, was durchaus mit dem Anstieg des Meeres überein stimmen könnte.
Im Mittelalter sind nämlich die Desiderate Insulae nicht mehr vorhanden. Der Name ist also sehr treffend, sie sind untergegangen.

Zweifel sind jedoch auch aufgrund anderer Inseln angebracht. Ob den Wikingern tatsächlich Tartaria und Malaysia um 1117 bekannt war, darf bezweifelt werden. Dies deutet eher auf einen Entstehungszeitpunkt an dem bereits der Ostindienhandel eingesetzt hat, also würde ich 1500 für durchaus glaubwürdig halten.
Stilistisch erinnert mich das eher an die Waldseemüller-Karte von 1507.

Da die Vinland-Karte erst nach 1957 auftauchte, könnte sie also gut und gerne aus dem Bistum Hamburg-Bremen stammen und ähnlich wie der Quedlinburger Domschatz von den Besatzern in Hamburg entwendet worden sein. Und was für ein Zufall, soll sie ja auch bei Lawrence Witten, einem Ami aufgetaucht sein. Für mich klingt das nach Beutekunst.

Du bist doch Historiker, find doch mal heraus, wer dort stationiert war und wo bis 1945 die Dom-Bibliothek des Erzbistum´s war. Das Gerücht das die Karte in aus der Schweiz zu einem Konzil entstand, halte ich für einen Versuch die Herkunft der Karte zu verschleiern. Die wurden ja nicht geplündert und Klöster malten bis 1500 Jerusalem in die Mitte.

PS: Tatsächlich gibt es seitenlange Suchmeldungen des Hamburger Doms.
http://www.lostart.de/Webs/DE/Datenbank/SucheDetail/SucheMeldungDetail.html

Aber die beste Karte dieser Zeit ist die Tabula Rogeriana des Idrisi angefertigt für den Normannen Roger I. von Sizilien um 1154 AD. Eine der eindrucksvollsten Karten ihrer Zeit. Hier trifft das umfangreiche Wissen der Wikinger über den Norden Europas auf das umfangreiche Wissen der Araber über Afrika und Asien. Noch interessanter ist das die Karte kurz vor dem Mongolensturm auf Europa und auch kurz vor dem Ordensstaat im Baltikum entstand. Ich finde das sich einige der Theorien an dieser Karte messen lassen müssen.

Ingo Bading hat gesagt…

Du, ich bin grad von dem Thema SO weit weg, das glaubst Du gar nicht. Ich kann mich deshalb auch gar nicht weiter in Deine Überlegungen einmischen.

Mein Eindruck insgesamt war, daß man sich da in sehr spekulativem Bereich bewegt. Ich bin leider mit völlig anderen Themen derzeit befaßt.

Anonym hat gesagt…
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