Mittwoch, 5. Dezember 2007

"Gegen Gossenjournalismus zur Quotenmaximierung"

Frau Maria Steuer, die Leiterin des Familiennetzwerks, weist in ihrem jüngsten Rundbrief auf die Mahnwache einer "Interessengemeinschaft gegen Medienmanipulation" beim ZDF in Mainz am Freitag aus Anlaß der Fernsehrats-Sitzung hin. In letzterer soll auch die Kerner/Herman-Angelegenheit besprochen werden. Diese "Interessengemeinschaft" fordert seit vielen Wochen vom ZDF und anderen Medien, deutlich wahrnehmbare Konsequenzen aus dem Geschehenen zu ziehen. Es heißt auf ihrer Seite:
Diese Homepage und das hinterlegte Forum dienen in erster Linie der Dokumentation aller veröffentlichten Presseberichte und Hintergrundinformationen, auch offener Briefe und Kommentare zum "Kerner-Eklat". Die Zusammenfassung der Chronologie und weitere Beobachtung der Begleitumstände rund um die offensichtlich gezielte Manipulation der Medien zwecks Diffamierung einer Einzelperson, hier Frau Eva Herman, ist Anlass für die Bildung einer "Interessengemeinschaft gegen Medienmanipulation", die sich aus mündigen Bürgern zusammensetzt, welche sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet fühlen: Sie wollen in einer die Freiheit der Rede achtenden Demokratie leben, die diese Bezeichnung auch verdient. Und sie sind nicht bereit hinzunehmen, wie zunehmend wirtschaftliche und politische Interessen die freie Informationsbeschaffung und objektive Berichterstattung unterdrücken und manipulieren.
Ich kenne die Leute nicht, die dies organisieren - aber das klingt für mich alles sehr gut:
Dies ist keinesfalls eine "Eva-Herman-Fanseite". Es geht uns nicht darum, für die familienpolitischen Ansichten von Eva Herman einzutreten, die sie in Ihren öffentlichen Auftritten und Publikationen vertritt, sondern darum, das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zu verteidigen. Und da der Medienskandal Eva Herman nach wie vor hochaktuell ist, wollen wir nicht nur, dass die in diesem Zusammenhang vorgenommenen Zitatfälschungen, Verdrehungen und Manipulationen lückenlos aufgeklärt, sondern vor allem auch, dass sie nicht weiter fortgeführt werden. Unabhängig davon, ob wir die Meinung von Eva Herman nun teilen oder wie wir persönlich zu ihren Thesen stehen: Unser Ziel muss es auch sein, zu Frau Hermans vollständiger Rehabilitation beizutragen. Der Erfolg unserer Interessengemeinschaft wird nicht zuletzt auch davon abhängen, inwieweit es uns gelingt deutlich mehr Menschen über die Vorfälle aufzuklären, zum Nachdenken anzuregen und für die Mitarbeit zu gewinnen. Auch für die Aktionen die wir vorhaben, denn es gibt noch viel zu tun.
Auf der Seite werden viele sehr klare Worte geäußert. Hier zum Beispiel ein Aufruf zur Mahwache beim Landesstudio des ZDF in Düsseldorf von B. Bruns (Hervorhebung durch mich, I.B.):
Mahnwache in Düsseldorf

Freitag, 26. 10. 2007, ab 14:00 Uhr

vor dem Landesstudio des Zweiten Deutschen Fernsehens,
Josef-Gockeln-Straße 8

Gegen die mediale Hinrichtung der integeren Frau Eva Herman durch den ZDF-Moderator Johannes B. Kerner;

Gegen den Gossenjournalismus zur Quotenmaximierung und den Verfall des kulturellen Niveaus, insbesondere in den von den Bürgern zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien mit gesetzlichem Sendeauftrag;

Gegen die ungeprüfte fahrlässige Übernahme evident falscher Agenturmeldungen, die letztlich in der Konsequenz zu einer Gleichschaltung der Medien bei der Verbreitung von bedenklicher Berichterstattung führen.

Der würdelose Umgang von Johannes. B. Kerner in seiner Sendung vom 9.10.2007 mit seiner eingeladenen Gesprächspartnerin Eva Herman führte in der Bevölkerung zu einer Empörungswelle, die wohl einmalig sein dürfte in der deutschen Mediengeschichte. Dabei hatte Eva Herman in dem Kerner-Tribunal mehrfach unmissverständlich von einer ihr unterstellten ideologischen Nähe zum damaligen verbrecherischen Naziregime distanziert. Jedenfalls hat Sie in dieser Sendung nichts gesagt, dass die Toleranzschwelle von Demokraten auch nur annähernd hätte tangieren können.

In Tag- und Nachtschichten artikulieren die verärgerten und entsetzten Bürger und Bürgerinnen seither im „besetzten“ Forum des ZDF ihre massive Kritik an dieser offenbar gezielt inszenierten Krawallsendung. Viele tausende von Protesten und Forderungen – auch in den Foren diverser Printmedien - konnten bis heute die Verantwortlichen des ZDF nicht zu einer nachvollziehbaren Stellungnahme bewegen.

Das ZDF verweigert zu der von ihr zu verantwortenden Skandalsendung beharrlich jeden Dialog mit seinen kritischen Zuschauern. Der öffentlich-rechtliche zwangsfinanzierte „Kommunikationskonzern“ mag mit seinen Zuschauern partout nicht kommunizieren. Die Menschen, die Antworten auf den Vorgang verlangten, erlebten beim ZDF einen unvermuteten Abgrund an Arroganz. Offenbar wird in den Chefetagen der Sendeanstalt die naive Strategie verfolgt, den Skandal auszusitzen und abzuwarten, bis die Gebührenzahler ermüden, peinliche Fragen – auch mit Wirkung für die Zukunft – zu stellen. Diese plumpe Strategie wird scheitern.

Die Kerner-Affäre hat sich derweil zu einer massiven Vertrauens- und Glaubwürdigkeitskrise des ganzen Zweiten Deutschen Fernsehens entwickelt. Ein Krisenmanagement gibt es in dieser Sendeanstalt offenbar nicht. Alle vorgesehenen Kontrollgremien versagen kläglich. Das ist das traurige Resümee der Community.

Bereits in Mainz hat jüngst eine von der Community delegierte Gruppe von Menschen versucht, einen Dialog mit dem Sender zu erreichen. Es gab vage Versprechungen, bisher ohne Erfolg.

Jetzt folgen engagierte Aktionen der Internetgemeinde in Düsseldorf, Hamburg. Berlin und anderswo um mit ZDF-Verantwortlichen endlich ins Gespräch zu kommen.

Der mediale Kerner-Krawall, dieser Glaubwürdigkeits-Gau, hatte allerdings auch eine höchst wertvolle Wirkung: Viele tausend Menschen sind dadurch aufgewacht. Und sie fragen sich seither, warum die evidente Lüge und Manipulation zum Handwerkszeug der „Meinungsmacher“ gehören. Denn es hat sich an diesem Skandal auch gezeigt, dass der Mainstream der Medien – die veröffentlichte Meinung – oft bei weitem nicht identisch ist mit der Meinung jener, die hier zu Lande in der Politik nur noch bei Wahlen wahrgenommen werden.

Die anhaltende Empörung der Menschen – jenseits aller politischen und weltanschaulichen Präferenzen – muss Folgen haben. Eine der Forderungen: Herr Kerner hat sich bei der integeren Frau Herman öffentlich zu entschuldigen oder er kann als Repräsentant eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht mehr konsensfähig sein. Auch wird vom ZDF verlangt, dass der unakzeptable Vorgang in einer ZDF-Sendung adäquat und transparent „aufgearbeitet“ wird: Vergangenheitsbewältigung sozusagen.
In Mainz hat einmal eine Elisabeth Noelle-Neumann gelehrt. Es sollte dort wohl doch eine Besinnung auf anständigen Journalismus möglich sein.

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