Mittwoch, 18. April 2007

Sei wach und diszipliniert - Intelligenz-verbessernde Mittel

Neulich berichteten wir über Verhaltenshormone, die den Schlaf steuern. (Studium generale) Gegenteilige Verhaltenshormone halten wach und geben mehr Selbstdisziplin. Und größere Wachheit und Selbstdisziplin führen auch zu höheren Intelligenz-Leistungen. Wie Intelligenz-Genetiker Gregory Cochran auf "Gene Expression" einmal berichtete, experimentiert er viel mit Intelligenz-verbessernden Mitteln. Natürlich gehören dazu zunächst einmal Mittel wie Kaffee, Traubenzucker und ähnliche Dinge mehr. Ob diesbezüglich neue Medikamente, die derzeit in den USA und England für eine Neuzulassung geprüft werden, wesentlich anders wirken als Kaffee, ist noch nicht geklärt. Aber auffällig ist aber doch schon: Kaffee erhöht ja in gewissen Maßen auch die "Nervosität", während - wie unten ausgeführt - die neuen Mittel auch bei Hyperaktivität eingesetzt werden und weniger "unkontrolliert-leidenschaftlich" (impulsiv) machen. Zunächst ein deutschsprachiger Bericht (Berliner Morgenpost) (alle Hervorhebungen im folgenden nicht im Original):

Eine Pille macht klug. Untersuchungen im Auftrag der US-Regierung bestätigten, dass die künstlich hergestellten Wirkstoffe Modafinil und Ampakine das Denkvermögen und die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns steigern können. Danielle Turner von der Universität Cambridge hat die Wirkung von Modafinil an 60 Probanden getestet. Ergebnis: Das Denkvermögen und die Leistungsfähigkeit stiegen proportional zum Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben. Eine andere Studie an der Universität von Kalifornien zeigte, dass der Wirkstoff Ampakine zudem zu einer Verbesserung der Wahrnehmung und des Gedächtnisses führt. Die Forscher stellten bei Mäusen fest. Wie genau die Pharmaka wirken, ist allerdings noch nicht klar. Bisher wurden sie bei der Behandlung von Narkolepsie, Hyperaktivität oder Alzheimer eingesetzt. Als Nebenwirkungen können Schlafstörungen und Unwohlsein auftreten. H.M.

In der englischsprachigen Berichterstattung erfährt man mehr (BBC):

One of these drugs, Modafinil, was developed to treat people who involuntarily fall asleep. Dr Danielle Turner, of the Department of Clinical Neurosciences at Cambridge University, tested the drug out on 60 healthy volunteers.

It did not just keep them awake. She found that the effects on their brains were much more dramatic. "We tested them two hours after they had taken a single dose of Modafinil and found quite strong improvements in performance, particularly when things got difficult," she said. "That was interesting - as problems got harder, their performance seemed to improve. With Modafinil they seemed to think a bit longer and they were more accurate."

Bjorn Stenger was one of the volunteers in Dr Turner's study. He told us how the drug affected him. "During the test I felt very alert (= wach[sam], munter) and I could focus very well on the problems at hand. I had no problems memorising rows of numbers. I felt pretty much that I was on top of my game."

Modafinil is in common use in the US, officially for treating sleeping disorders. But according to internet chat rooms, it is also widely used by students and busy professionals to give their brains a boost.

Hier noch der Auszug aus einem Interview mit Danielle Turner (siehe auch Bild) (ABC):

... DANIELLE TURNER: .... About two hours after they had the dose, they were better at remembering strings of numbers, they were better at planning, they were less impulsive (= leidenschaftlich), they were better at inhibiting impulsive actions that they were making. They remembered longer strings of numbers, their short term memory was improved, and that might help you if you were for example a receptionist or something, where somebody tells you, you know, this is my phone number, can you actually write, down the phone number ...

Q: Are you saying that you just think it's like a lot of good coffee or is it something more than that?

DANIELLE TURNER: Well, that's what we don't know and, you know, is it just because it's a pharmaceutical drug that they're concerned about it. We don't know yet what the long term effects are, we don't really have a good idea of what happens if you take it every day for several years.

Drugs like this work by boosting the activity of glutamate, a key neurotransmitter that makes it easier to learn and encode memory. The drugs could change the rules about what it takes to create a memory, and how strong those memories can be.

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